Austausch von Intimitäten, wenn das Baby mit im Raum ist?

vom 16.04.2012, 12:31 Uhr

Eine Freundin von mir hat vor knapp einem Jahr ein Kind bekommen, welches noch bei ihr und ihrem Mann mit im Schlafzimmer schläft. Inzwischen ist sie ein zweites Mal schwanger und sie erzählte mir, dass es eben während des Schlafs des Kindes zu Geschlechtsverkehr gekommen sei, bei dem das zweite Kind gezeugt wurde. Ich persönlich könnte es mir nicht vorstellen, selbst, wenn die Lust noch so groß wäre, dass ich mit meinem Partner im gleichen Raum zur Anwesenheit eines Kindes eben intim werden würde. Für mich wäre das doch irgendwie ein Tabu, was ich meiner Freundin allerdings auch so gesagt habe.

Auch, wenn ein Baby bewusst noch nicht so viel mitbekommt, mir wäre das einfach zu angespannt und ich hätte schon Angst, dass das Kind in dem Moment aufwachen würde oder dergleichen. Da würde ich dann doch eher die Lust zügeln und es unterlassen, beziehungsweise es auf einen Moment verschieben, in dem wir ungestört wären, also das Kind beispielsweise von Großeltern betreut würde oder in seinem Zimmer schläft.

Mir geht es nicht um schmutzige Details, sondern nur darum, ob Ihr es als legitim empfindet, Sex zu haben, während ein Säugling oder ein Kind mit im Raum ist und schläft. Was meint Ihr dazu? Ist meine Ansicht da etwas zu altbacken oder könnt Ihr die verstehen, teilt sie vielleicht sogar?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Deine Meinung kann ich grundsätzlich schon verstehen und ich würde sie auch nicht kritisieren, denn eigentlich finde ich deine Einstellung wirklich ganz gut. Allerdings halte ich es trotzdem für legitim, in der Anwesenheit eines Säuglings Geschlechtsverkehr auszuüben.

Es ist ja nun einmal wirklich so, dass ein Säugling einfach absolut nicht mitbekommen würde, was dort gerade geschieht. Gesetz dem Falle natürlich, dass das Kind überhaupt aufwacht. Es würde höchstens bemerken, dass dort gerade zwei Menschen sich miteinander beschäftigen. Daran finde ich noch gar nichts schlimmes. Und außerdem ist die menschliche Fortpflanzung ja auch nur eine ganz natürliche Sache und eigentlich gibt es daran nichts, was unangenehm oder schmutzig ist. Diverse Praktiken einmal außen vor gelassen. Wäre es für das Kind eine beängstigende Situation, so würde es dies auch mit seinen begrenzten mitteln kommunizieren - sprich es würde beginnen zu weinen. Und spätestens dann kann man ja auch aufhören, zum Wohle des Kindes.

Ich würde so etwas aber wohl auch nicht machen, denn ich finde es auch nicht sonderlich anreizend, wenn ein Kind in der Nähe ist. Ich mag mich dann meinem Lebensgefährten ja nicht einmal nähern geschweige denn intim mit ihm werden. Dabei ist es auch ganz egal, wie alt dieses Kind ist - ich mag es einfach nicht und fühle mich generell in der Anwesenheit von Kindern sehr unwohl. Und je jünger dieses Kind ist, desto schlimmer. Würde ein Säugling in meinem Schlafzimmer verweilen, so würde ich vermutlich in einem dicken Winterschlafanzug zu Bett gehen und auf meiner Seite des Bettes bleiben, immer argwöhnisch auf das Kind schielend.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Auch ich kann da deine Ansicht vertreten. Ich selber würde sowas niemals machen, wenn mein Kind mit in einem Raum ist, auch wenn es am schlafen ist. Und ich kenne auch niemanden, der mir sowas erzählt hat.

Ich fände es einfach moralisch nicht gut, und ich denke auch nicht, dass ich mich da so fallen lassen könnte, wenn ein Baby mit im Zimmer ist. Nein, das Baby würde ich dann entweder in einem anderen Raum legen, oder ich würde mit meinem Partner woanders hingehen. Auch wenn das Baby noch nicht wahr nimmt, was da genau passiert, würde ich mich auch einfach beobachtet fühlen, auch wenn es mein eigenes Baby ist. Aber manche Menschen scheuen wohl auch davor nicht zurück.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Als ich noch keine Kinder gehabt habe, hätte ich vermutlich genau so wie du argumentiert. Mir wäre es da wahrscheinlich auch zu unsicher gewesen, ob das Kind dann von irgendwelchen Geräuschen aufwacht und etwas mitbekommt, was die Eltern da so treiben, vor allem wenn das Kind auch noch im gleichen Zimmer wie die Eltern befindet.

Inzwischen würde ich mir vielleicht nicht mehr ganz so viel denken, denn ich weiß von meinen Kindern, dass wenn sie einmal richtig schlafen, sie so leicht zunächst einmal nichts mehr aus dem Schlaf bringen kann. Unterbewusst können sie sicherlich auch nichts mitbekommen und insofern würde ich es vielleicht auch riskieren, vor allem, wenn es eigentlich gar keine andere Möglichkeit geben würde, anderswo Sex zu haben.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kann es schon verstehen und so habe ich anfangs auch gedacht. Gerade in der Schwangerschaft, hätte ich mir denken lassen in einem Raum Sex zu haben in dem meine Tochter dann auch schläft. Jedoch merkt man schnell, wann die Kinder feste schlafen und wirklich nichts mehr mitbekommen. Uns bleibt ohnehin keine andere Möglichkeit. Wie in anderen Threads ausführlich diskutiert, schläft unsere Tochter bei uns im Familienbett. Dieses ist nur an einer Seite abgesichert. Wenn sei also wach werden würde, dann würde sie wohlmöglich sofort aus dem Bett klettern. So müssen wir also im Schlafzimmer intim werden. Ich finde das aber absolut unbedenklich. Selbst wenn ein Kind so etwas mal mitbekommen würde, wäre es noch viel zu klein um zu wissen was denn die Eltern da machen. Vor allem ist doch dabei auch nichts schlimm, wenn ein Kind solch eine Intimität mitbekommen würde, auch wenn es wohl für mich etwas unangenehm wäre.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wer keine Kinder hat, wird da sicherlich recht große Bedenken haben. Wobei ich ehrlich gesagt vorher nie Gedanken über das Thema gemacht. Und es ist auch erst einige Jahrzehnte her, wo die Kinder aus Platzmangel noch sehr lange im elterlichen Schlafzimmer ihr Bett hatten. Sie haben das damals dann ganz bewusst mitbekommen, was zwischen den Eltern vor sich geht.

Heute sehe ich das lockerer und ehrlich gesagt ist die Chance heute größer, dass meine Töchter etwas von meinem Sexleben mitbekommen, als in ihrem ersten Lebensjahr. Erstens hätten sie damals eh nicht wirklich verstanden was da vor sich geht und hätten auch nicht plötzlich neben dem Bett stehen können. Und je älter die Kinder werden, desto eher kann es passieren, dass sie eben dann doch ins Schlafzimmer platzen. Da sollte man sich vielleicht mehr Gedanken darum machen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Altbacken würde ich diese Ansicht nicht nennen, eher vielleicht unerfahren bzgl. der geschilderten Situation. Natürlich muss man es nicht darauf absehen und solche Situationen absichtlich entstehen lassen. Wenn es sich aber tatsächlich aus einer entsprechenden Situation heraus ergibt, dass eben das Baby im Raum schläft - dann ist das sicher nicht bedenklich. Auch wenn man natürlich abwarten sollte, bis das Kind wirklich schläft.

Man muss übrigens nur ein paar Jahre zurückdenken, als es eben eher üblich war, dass auch Großfamilien auf engstem Raum wohnen mussten. Da war es auch nicht unüblich, hier auf die Kinder in der Beziehung nicht die Rücksicht zu nehmen, wie es heute eher der Fall ist.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Als Baby bekommen die Kinder wirklich nichts mit, sofern man nicht laut stöhnt oder schreit und damit das Kind weckt. Aber ich kann das gut nachvollziehen, dass man sich als Elternteil da nicht entspannen kann, wenn da noch eine weitere Person im Schlafzimmer ist, egal wer das ist und egal wie alt diese ist.

Auch als Eltern kann man nicht auf Dauer asexuell leben. Das würde die Beziehung gar nicht aushalten. Auch später, wenn die Kinder größer sind, kann es passieren, dass just im feierlichsten Moment ein kleines heulendes Kind vor der Tür steht und enttäuscht an der Türklinke rüttelt, weil abgeschlossen ist und das Kind vielleicht einen Alptraum hat. Da bleibt einem als Elternteil einfach nur, das eigene Vergnügen vorübergehend zurück zu stellen und zu warten bis das Kind oder die Kinder wieder tief schlafen. Wenn die Kinder dann schon alt genug sind zu verstehen, dass in solchen nächtlichen Alptraumphasen nicht immer die elterliche Tür abgeschlossen ist, dann können da schon recht unbequeme Fragen gestellt werden, was die Eltern denn gerade gemacht haben.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ob Eltern eine gewisse Zeit ohne körperliche Nähe auskommen, ist sicherlich eine Typfrage und auch, welcher Stellenwert Sex in der Beziehung hat. Aber interessant finde ich wirklich die Antworten und wie Mütter damit umgehen. Ich hätte ehrlich gesagt nicht mit einigen Antworten gerechnet und bin überrascht darüber. Es mag sein, dass es auch darauf ankommt, wie eben die intime Nähe zwischen zwei Partnern genau aussieht und welche Vorlieben vorhanden sind, aber ich weiß nicht, ob ein Baby oder auch ein Kleinkind wirklich absolut nichts mitbekommt. Da wäre ich mir nicht ganz so sicher, sodass ich persönlich eine solche Nähe eher ungern zulassen würde und mein Verständnis noch immer nicht so wirklich vorhanden ist.

Es ist natürlich auch unschön, Sex nach Terminplan zu haben, zum Beispiel, wenn das Kind mal bei den Großeltern oder bei einem Onkel, einer Tante übernachtet, aber ich denke, darauf könnte ich mich persönlich eher einlassen und für eine gewisse Zeit, bis das Kind in ein eigenes Zimmer umsiedelt, die Bedürfnisse eher zurückschrauben. Aber wie gesagt, das ist sicherlich auch von den Bedürfnissen, Vorlieben und Aktivitäten abhängig, die nun mal jeder Mensch hat.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Naja, wenn jemand einen tiefen Schlaf hat und nachts zum Beispiel ein Gewitter geschah, wacht man morgens auf und wundert sich vielleicht, warum draußen alles so nass ist. Man hat es eben verschlafen und was soll man davon mitbekommen haben? Ob man jetzt unbewusst beeinflusst wurde, will ich nicht beurteilen. Aber wie viel bekommst du denn mit, wenn du wirklich schläfst? Von daher denke ich eben, dass ein Baby - vorausgesetzt es schläft- eben nichts mitbekommt von dem, was in seiner Umgebung statt findet. Ob die Eltern nun über einen albernen Witz lachen, Sex haben oder den nächsten Tag besprechen, es wird es schlicht verschlafen. Neben einem wachen Baby als Beobachter Sex zu haben, da sind sich sicherlich viele hier einige, ist dann schon indiskutabel, egal ob das Baby versteht, worum es da geht oder nicht.

Im Übrigen ist es völlig normal, dass man als Frau nach der Geburt teilweise monatelang einen verminderten Sexualtrieb hat. Die Erlebnisse und gegebenenfalls Verletzungen bei der Geburt sind eine Ursache. Die dauernde Müdigkeit durch die Säuglingspflege in der Nacht tötet dann oft den letzten Rest an Libido. Allerdings ist es immer wieder so, dass das die Männer anders sehen und trotzdem noch Bedürfnisse haben auch wenn sie es ihrer Partnerin aus Rücksicht vielleicht nicht unbedingt direkt auf die Nase binden. Das mag zwar wirklich individuell unterschiedlich sein, aber ich würde da nie als Frau von mir ausgehen wollen und auf meinen Partner schließen wollen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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