Lotto, wer hat was davon? Zufall, Wahrscheinlichkeit?

vom 15.04.2012, 09:25 Uhr

Wie sieht das Lottosystem eigentlich aus? Vielleicht lohnt es sich meinerseits die Frage auch gar nicht zu stellen, weil es natürlich keine validen Quellen dazu gibt. Aber wenn man sich die Tatsache vor Augen führt, dass es sich hierbei um ein Prinzip handelt, nach welchem einigen wenigen eine große Menge an Geld gegeben wird, muss es doch irgendwie "nicht mit Rechten Dingen zugehen". Oder steigere ich mich da in eine Verschwörungstheorie ein?

Gibt es nicht eine Systematik, nach welcher die Zahlen gezogen werden? Ich kann mir vorstellen, dass bspw. erst nach Eingang der Scheine statistisch erfasst wird, welche Zahlen angegeben wurden und aufbauend auf dieser Verteilung eine Zahlenkombination bestimmt wird. Sei es ein solche, die von den wenigsten angegeben wurde und sich so eine Geldkonzentration auf wenige ansammelt oder sei es eine solche, die von recht vielen angegeben wurde, und sich die Geldverteilung gleichmäßiger verteilt. Je nachdem, welche Wirkung, welches Ziel hinter einer solchen Vorgehensweise liegt. Die Zahlen werden schließlich von den öffentlichen Sendern "ermittelt" und man weiß ja, dass diese Sender, nun ja, im Interesse des Staates arbeiten. Es ist schwer, ein solches Spiel beurteilen zu können. Warum gibt es das Spiel überhaupt? Gibt es nicht sogar Bücher über dieses Spiel? Ich meine mich erinnern zu können, dass mit Wahrscheinlichkeitsrechnung versucht wird, Zahlen zu wählen, die anscheinend häufiger hervortreten als andere. Demnach würde es also auf absolutem Zufall beruhen. Ja oder nein? :wink:

Benutzeravatar

» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Sehr schönes Thema! Rein theoretisch beruht das Lotto-Spiel tatsächlich auf dem Prinzip des Zufalls und ist somit wahrscheinlichkeitsbedingt. Allerdings ist das Prinzip der Wahrscheinlich bzw. des Zufalls kein Garant dafür, dass die Zahlen wirklich gleichmäßig verteilt sind. Tatsächlich besitzt jede der 49 Zahlen in der ersten Runde die Wahrscheinlichkeit 1/49. Für die zweite Zahl bleibt die Wahrscheinlichkeit 1/48 und so weiter. Dennoch zeigt die Statistik, dass gewisse Zahlen häufiger auftreten. Dies beruht aber auf dem Zufall. Niemand kann sagen, welche Zahlen gezogen werden und so kann auch nur eine Prognose abgegeben werden. Nur weil die Ziehung 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 noch nicht gezogen wurde, heißt es nicht, dass sie weniger wahrscheinlich als eine andere Zahlenkombination ist. Spätestens nach über 10 Mio. Ziehungen muss sich eine Zahlenkombination zum zweiten Mal ergeben.

Ich denke, dass du dich wirklich in einer Verschwörungstheorie verrennst bzw. dir das Prinzip einfach nicht klar ist. Viele lassen sich von den Begriffen Zufall und Wahrscheinlichkeit in die Irre leiten. Wenn man diese Begriffe aber verstanden hat, dann ist auch klar, warum angeblich gewisse Zahlen häufiger auftreten. Generell halte ich eine Manipulation der Ziehung auch für überaus schwierig. Abgesehen davon würde dann doch eher in die eigene Tasche gewirtschaftet werden.

» musicality » Beiträge: 809 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich möchte jedoch gerne auch den Grund dieses Spiels wissen. Warum gibt es Lotto? Es wird von jedem eine gewisse Menge an Geld einkassiert. Alles kommt in einen Topf. Der einzelne hofft, dass er mehr bekommt, als er gegeben hat. Und was ist mit dem Urheber/Besitzer dieses Spiels? Er bekommt also einen Teil des Geldes, welches von jedem gegeben wurde. War es das? Oder was passiert noch mit diesen eingesammelten Summen? Wir hier evtl. einiges im Interesse weniger finanziert, sodass dieser Kumulationseffekt des Hoffens auf "Glück" ausgenutzt wird?

Benutzeravatar

» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Anzahl der möglichen Ziehungsergebnisse und somit auch die der Wahrscheinlichkeit lässt sich übrigens über den Binomialkoeffizienten berechnen (einfache Rechnung über Fakultät bringt einen hier nicht weiter, da die Reihenfolge hier ja egal ist). Über den Binomialkoeffizienten (eine wesentlich kompliziertere Rechnung) kommt man auf eine Anzahl von 13'983'816 verschiedenen Möglichkeiten für die 6 aus 49er-Ziehung.

Rechnet man also mit einem Euro pro angekreuztes Spielfeld (ich glaube, so sind die Preise doch in etwa, oder?) käme man also bereits bei einem Jackpot von 14 Millionen auf Verluste beim Lottoanbieter. Beachtet man die Tatsache, dass es ja auch immer noch kleinere Gewinne gibt, wären Gewinn und Verlust schon bei etwa 10 Millionen Euro Jackpot ausgeglichen.

Ob die ganze Rechnung wirklich stimmt, weiß ich natürlich nicht. So viel Gewinn scheinen die Lottoanbieter aber gar nicht zu machen - bei niedrigeren Jackpots natürlich noch eher. Dass die Zahlen bei der Lottoziehung nicht zufällig ausgewählt werden, halte ich aber für sehr sehr unwahrscheinlich. Bei solchen Gewinnsummen wird es aber viele Institutionen geben, welche das Ganze überprüfen.

Benutzeravatar

» delpiero224 » Beiträge: 1378 » Talkpoints: 4,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Basieren tut das Lottosystem, darauf das jeder gerne reich sein würde bzw. mehr Geld haben möchte. Das Gewinnen, sogar wenn man weniger raus bekommt als man eingezahlt hat, führt dazu das man ein Glücksgefühl bekommt, daher auch Spielsucht. Also es gibt Lotto, weil es das verlangen gibt mehr Geld zu haben als man hat bzw verdient. Die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen ist dabei natürlich verschwindend gering, jedoch gibt es, diese Millionen Gewinner, und dadurch gibt es auch Hoffnung das man auch einer sein könne.

» wallima » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,29 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^