Abebbender Hype zu Jura studieren?

vom 15.05.2007, 15:05 Uhr

Sagt mal, vor ein paar Jahren gab es doch so einen Run auf Jura, ist das immer noch so? Ich meine, man hört immer wieder von den ganzen arbeitlosen Junganwälten die Abmahnungen an ebay User schreiben oder von Praktikum zu Praktikum gondeln. Also müsste sich dieser Hype aufs Jura Studium doch eigentlich gelegt haben, oder nicht?

Benutzeravatar

» Minni1983 » Beiträge: 81 » Talkpoints: -0,12 »



Na ja, es gibt immernoch recht viele, die Jura studieren, da man mit einem Jura Studium auch recht gute Chancen in anderen Berufen hat.

Wer sich natürlich als Anwalt selbstständig machen will, hat es dabei nicht so leicht, da es bereits sehr viele Anwälte in Deutschland gibt und entsprechend haben einige Anwälte nicht so viele Mandanten.

Benutzeravatar

» JamesBond » Beiträge: 196 » Talkpoints: -0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nein einen wirklichen "run" auf Jura gibt es nicht. Mittlerweile haben viele Unis nichtmals mehr einen nc...

» Sinda » Beiträge: 358 » Talkpoints: -0,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich würde behaupten der Run ist immernoch da. Und die meisten Unis haben auch noch einen NC drauf; nur dass Jura nichtmehr über die ZVS vergeben wird (oder nur noch in NRW, falls das nicht auch schon abgeschafft wurde irgendwann).

Andererseits, es sollen ja eh mehr und mehr Schulabgänger dazu gebracht werden, zu studieren. es wird also auf alle Studiengänge einen Run geben, und da stellen die, die bisher auch schon beliebt waren, sicher keine Ausnahme dar.

Mit irgendwelchen Jobgarantie-Hoffnungen brauch man gar nicht mehr anfangen zu studieren. Studiert einfach das, was euch interessiert. Nur mit Interesse kriegt ihr einen ansehnlichen Abschluss und könnt euch nachher gut verkaufen.

» pitti » Beiträge: 641 » Talkpoints: 29,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Leider nicht. Es gibt immer noch so viele, die Jura studieren wollen und ich frage mich doch woher sie das Geld nehmen. Die ganzen Bücher und auch das Studium selber sind wirklich sehr teuer. Medizin und Jura sind immer noch die beliebtesten Studien und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern. In den Berufen verdient man vielleicht noch ganz gut und das ist wohl das Ziel der meisten und außerdem ist es sehr interessant. Eine Bekannte hat mit einem Notendurchschnitt von 1,2 2 Jahre auf einen Studienplatz warten müssen und jetzt konnte sie erst Jura studieren. Ich denke das sagt schon eine Menge.

» julia08 » Beiträge: 1991 » Talkpoints: -5,91 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe letztes Jahr ( also WS 07/08 ) mein Jurastudium angefangen. Da dieser Studiengang zu meiner großen Überraschung zulassungsfrei war, gab es dementsprechend auch eine sehr große Zahl von Erstsemestern. Am Anfang waren wir ca. 500 Leute, aber schon nach einigen Wochen hat man gemerkt, dass sich die Hörsäle langsam lichten. Das heißt zwar nicht, dass schon einige Studenten nach paar Wochen das Handtuch geschmissen haben (manche hatten einfach keine Lust, zu den Vorlesungen zu gehen), aber ich habe schon von einigen meiner Kommilitonen gehört, dass sie das Jurastudium jetzt abbrechen wollen, weil es z.B. zu langweilig sei. Ich kann das persönlich überhaupt nicht sagen und ich bin sehr froh, diesen Studiengang gewählt zu haben.

Ich glaube einfach, dass sehr viele der Erstis letztes Jahr nur mal in dieses Fach "reinschnuppern" wollten und dies war durch die fehlende Zulassungsbeschränkung ja auch ohne weiteres möglich! Manche haben jetzt aber schon gemerkt, dass Jura kein Zuckerschlecken ist, viele wollten es wahrscheinlich sowieso nur versuchen, weil am Ende die Chance auf einen profitablen Job steht, aber wie schon gesagt, werden nicht alle Juraabsolventen am Ende auch reich.

An sich gibt es zwar meist schon eine bessere Bezahlung für Juristen, als in vielen anderen Jobs, aber da es durch die letzten Jahre so viele gibt, werden diese Arbeitsplätze nur auch rar. Um als Jurist also wirklich Fuß fassen zu können, muss man sehr gut sein, wenn nicht zu den Besten gehören. Ich hoffe sehr, dass ich diese Anforderungen erfüllen kann, aber bis jetzt macht mir das Studium echt Spaß und ich finde es super interessant.

Ich würde aber jedem davon abraten Jura zu studieren, welcher das vielleicht nur man aus Spaß ausprobieren will, weil er vielleicht nich in seinen Wunschstudiengang hineingekommen ist- derjenige wird wohl schon bald das Studium aufgeben.

Benutzeravatar

» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


julia08 hat geschrieben:Leider nicht. Es gibt immer noch so viele,die Jura studieren wollen und ich frage mich doch woher sie das Geld nehmen. Die ganzen Bücher und auch das Studium selber sind wirklich sehr teuer. Medizin und Jura sind immernoch die beliebtesten Studien und das wirrd sich wohl auch nicht so schnell ändern. In den Berufen verdient man vielleicht noch ganz gut und das ist wohl das Ziel der meisten und außerdem ist es sehr interessant.

Einen Run auf Jura? Naja, eher weniger. Und Medizin und Jura werden in der Beliebtheit immernoch locker von BWL und "Beamtenstudiengängen" geschlagen.

Und soviel teurer ist das Studium auch nicht! Fachbücher muss man überall kaufen und für Jura braucht man auch nicht mehr als woanders - im Gegenteil, meist wird es hier dank der vielen Abbrecher günstiger und Literatur ist sehr viel verbreiteter. In Spezi Studiengängen (z.B. Arabistik) kostet ein Fachbuch soviel wie bei mir 4 (!) was an der geringeren Auflage und Verbreitung liegt. Da ist es also bei weitem teurer. Dass Medizin und Jura teure Studiengänge sind ist ein altes Gerücht teuer ist das Studium nur deswegen, wenn überhaupt, weil Juristen und Mediziner meistens länger brauchen als andere.

Katara hat geschrieben:An sich gibt es zwar meist schon eine bessere Bezahlung für Juristen, als in vielen anderen Jobs, aber da es durch die letzten Jahre so viele gibt, werden diese Arbeitsplätze nur auch rar. Um als Jurist also wirklich Fuß fassen zu können, muss man sehr gut sein, wenn nicht zu den Besten gehören.

Das trifft es eher, momentan ist der Schweinezyklus wieder soweit gediehen, dass es zig Juristen gibt, die auf "Putzfrauenniveau" arbeiten und verdienen. Als durchschnittlicher Jurist in einem Angestelltenverhältnis verdient man z.B. alles andere als gut. Mit viel Glück arbeitet man auch noch in Teilzeit - bei den Juristen sieht es (je nach Region) fast so aus wie vor Jahren (und immernoch) bei den Architekten. Und richtig Geld macht man fast nur mit einer eigenen Kanzlei aber diese zu unterhalten können sich die wenigsten leisten.

Benutzeravatar

» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das Problem ist einfach, dass Jura ein verdammt übles Prestige Fach ist. So nenne ich die ganzen Studienfächer die aus mir unbekannten Gründen als besonders toll gelten. Ich kenne ziemlich viele Leute die Jura studieren, und was die für Vorstellungen haben, junge junge. Wenn man nicht bereits Kontakte zu Juristen hat, an besten zu einer Anwaltskanzlei, dann sollte man sich das Studienfach echt sparen. Dafür ist es zu schwer und am Ende gibt wirklich schlechte Berufsaussichten! BWL ist ja schon Inflation an Studenten, aber mit Jura bekomme ich am Ende ja nichtmal was bei raus.

» yendan » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,23 »


Jura sollte man nicht studieren, weil es toll klingt,wenn man sagen kann. Ich studiere Jura, sondern nur wenn man wirklich Begeisterung dafür aufbringen kann. Leider gibts einige Strategen, bei denen das eben nicht so ist.

Obwohl ich Jura trotzallem nicht so einordne, das es "Runs" darauf gibt. Statsistisch gesehen, sind zum mindest die Studenten im Hauptfach über die Jahre hinweg wiederzurückgegangen. Gut ist sowieso, dass viele schon "aussortiert" werden,bevor es härter wird,wobei es schon von Anfang an Anspruchsvoll ist (was auch einige nicht ernst nehmen).

an besten zu einer Anwaltskanzlei, dann sollte man sich das Studienfach echt sparen.

Das ist totaler Unsinn. Man kann das durchaus auch schaffen aus eigenr Leistung und wenn man sich genug dafür einsetzt bekommt man sehr wohl die Chance sein Stduium gut abzuschließen und später zu arbeiten. Da brauch man weder Eltern die Juristen sind noch Bekannte sicher, Beziehungen schaden nur dem der sie nicht hat, aber man kann es generell schaffen!

BWL ist ja schon Inflation an Studenten, aber mit Jura bekomm ich am Ende ja nichtmal was bei raus.

Wenn man keine Ahnung hat sollte man nicht sowas unsinniges schreiben. Berufsaussichten hat man sehr wohl und auch später gut bezahlte - je nach dem wie man das Studium abschließt und das liegt jwohl in der eigenen Hand!

Und zum Thema Fachbücher: Naja es ist nich ganz billig, aber keines Falles teurer, als in anderen Studiengängen udn ich hab da einige Vergleiche. Man kann es aufbringen. Mein Freund studiert Medizin und zahlt für ein Buch soviel, da bekomme ich 2 bis 3 dafür. Kommt halt auch darauf an, wieviel Bücher man sich selber zulegen will, es gibt viele,die dann auch in der Bibo lernen und arbeiten. Ich hab meine Bücher aber leiber daheim.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Nun, ich bin der Erste, der immer dazu rät das zu studieren was einem gefällt. Aber bei Jura habe ich doch das Gefühl, dass einiges schief läuft. Ohne Kontakte, viel Glück oder verdammt gute Leistungen hat man in dem Bereich wenig bis gar keine Chancen. Ich kenne mich da durchaus ein wenig aus, mache nämlich Jura als Nebenfach und kenne daher auch einige Leute, die mit Jura gar nicht glücklich geworden sind. Aber bekanntlich macht ja jeder seine eigenen Erfahrungen.

» yendan » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,23 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^