Berufsstress als Beziehungskiller eine billige Ausrede?

vom 12.04.2012, 21:46 Uhr

Bei uns war das auch Mal eine ganze Weile an der Tageordnung. Den Stress hatten wir damals unbewusst mit nach Hause getragen und die sich daraus resultierende Laune auf die Familie bzw. den Partner übertragen. Ich kann aus eigenen Erfahrungen sagen, dass dies wirklich ein Beziehungskiller darstellt. Mittlerweile haben wir verschiedene Familieähre Sachen unternommen, die uns den Stress und die Belastung nehmen. Es funktioniert so viel besser.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich denke durchaus, dass beruflicher Stress zu Hause auch für die eine oder auch andere Auseinandersetzung sorgen kann. Leider haben viele Menschen keinen einfachen Beruf, wo man Mal eben daheim wieder abspannen kann, sondern trägt eventuellen Stress mit nach Hause. Gerade Berufe wie Feuerwehrmann/Frau, Polizist, Pathologe, Gerichtsmediziner etc sind Jobs, die häufig zeigen, dass das Abschalten daheim nicht so einfach gestaltet ist, denn meistens beschäftigt die Arbeit einen auch zu Hause.

Ich finde schon das man auf die Dauer wirklich schauen muss, wie man beides ordnungsgemäß trennen kann, damit das Privatleben nicht leidet. Eine gute Idee fände ich, wäre die, dass man nach der Arbeit sich jeweils ein wenig Zeit für sich nimmt und auch gerne mit dem Partner über die Arbeit spricht, aber dann auch das Thema beendet, sodass man darüber geredet hat und eventuellen Stress bereits vorgebeugt hat.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also zunächst einmal würde ich auch sagen, dass das in gewisser Weise eine Organisationsfrage ist, aber dabei muss man auch unterschiedliche Faktoren beachten, vor allem auch, was die beiden beruflich denn so machen. Es gibt Berufe, die nimmt man nach Hause nicht mit, wenn ich das so sagen kann, beispielsweise wenn man irgendwo an der Kasse arbeitet, als Sekretärin oder in einer Bäckerei, solche Arbeiten sind jetzt nichts hochgradig anspruchsvolles und wenn der Tag zu Ende ist, dann kann man auch die Arbeit hinter sich lassen.

In starkem Kontrast dazu stehen aber Arbeiten, die eben auf eine Karriere aus sind, dass bedeutet, es gibt Aufstiegschancen und man möchte diese auch nutzen. Solche Berufe leben Menschen in der Regel intensiver, dass bedeutet, dass sie sich am Arbeitsplatz auch mehr bemühen und es beschäftigt sie auch zu Hause noch, wenn es mir der Karriere nicht so geklappt hat, wie man wollte. Dann braucht man vielleicht mitunter auch einen Ansprechpartner, dem man etwas erzählen kann, nur gestaltet sich sowas dann eben auch schwer, wenn der Partner ähnlich tickt und wieder mit seinen eigenen Problemen beschäftigt ist.

Ich kann mir also durchaus vorstellen, dass einige Menschen also einfach so sehr von ihrem Job eingenommen und eingebunden sind, dass sie das dann auch mit nach Hause bringen und nicht vergessen können, sie bringen ihren Stress mit. Schafft jemand es nicht, das zu trennen, dann gibt es demnach dann eben auch Konfliktsituationen und ich denke schon, dass es Menschen gibt, die dazu eben eher neigen, als andere.

Dann wieder aber, wird es auch Menschen geben, die können das eigentlich gut trennen, nur da passt es vielleicht in der Beziehung wirklich nicht. Dann kann man den Berufsstress als eine Ausrede hervorbringen, nur frage ich mich dann, ob die Person verdrängt, dass es nichts mit dem Job zu tun hat, sondern in der Beziehung kriselt oder ob sie die Beziehung als Gewohnheit einfach nicht aufgeben möchte. In einem solchen Falle hat man auch ohne Berufsstress Beziehungsstress und das würde man beispielsweise im Urlaub bemerken.

Ich bin froh, dass es bei mir und meinem Freund nicht so ist, dass einer von uns durch sein Studium großartig gestresst wäre oder so. Wir haben an sich viel und ausreichend Zeit und bringen unseren Stress nicht mit nach Hause und wenn wir doch Probleme haben, dann können wir auch offen darüber reden und gemeinsam über Lösungen nachdenken. Der Berufsstress sollte einer Beziehung eigentlich nicht im Wege stehen, aber sowas zu trennen ist mitunter eben wirklich nicht so einfach.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass beruflicher Stress auf jeden Fall ein Grund dafür sein kann, dass es immer wieder zum Stress in der Beziehung führen kann. Allerdings denke ich auch, dass das nicht der einzige Grund sein kann, weshalb eine Beziehung in die Brüche geht. Immerhin geht eine Beziehung nicht nur deshalb in die Brüche, weil es viel Stress gibt. Eine Beziehung scheitert dann, wenn man nicht ausreichend miteinander redet, sich nicht genug Zeit füreinander nimmt oder wenn es zu viele Verschiedenheiten zwischen den Partnern gibt.

Gerade dann, wenn man beruflich sehr eingespannt ist, ist es wichtig, dass man diesen Stress nicht auf die Beziehung überträgt. Immerhin kann der Partner ja nichts dafür, wenn man gestresst ist und von daher sollte man auch schauen, dass man das voneinander trennt. Man sollte eben schauen, dass man seinen Frust woanders los wird, so dass man die Zeit mit seinem Partner in aller Ruhe genießen kann und sich dann nicht streitet.

Wichtig ist, dass man sich trotzdem genügend Zeit für den Partner nimmt, auch wenn man viel zu tun hat. Man sollte schauen, dass man sich feste Zeiten für den Partner nimmt. Immerhin leidet eine Beziehung sehr darunter, wen man nicht genug Zeit miteinander verbringt und von daher sollte man sich diese Zeit auch immer nehmen. Außerdem entspannt man sich in dieser Zeit normalerweise ja auch und das tut einem selbst auch gut, so dass man dann danach ein wenig ausgeruht ist.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich glaube man sollte den Berufsstress nicht unterschätzen. Im Extremfall wirkt er nicht nur auf die Beziehung, sondern auch auf eventuelle Kinder.

Mein Vater hatte jahrelang Berufsstress und war sehr unglücklich in seinem Job. Er konnte aber nicht kündigen wegen dem Kredit. Er hat seinen Kummer immer in sich hineingefressen und schon der kleinste Auslöser genügte und er rastete aus und reagierte sich an uns ab. Nicht nur an meine Mutter, auch an meiner Schwester oder an mir. Im Frühjahr war das Fass voll und er kündigte. Seit er seine neue Arbeit hat, ist er sichtlich stressfreier und alles ist wieder in Ordnung.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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