Mutter werden - für wen war es ein Scheideweg im Leben?

vom 12.04.2012, 21:06 Uhr

Man hat ja verschiedene Scheidewege im Leben. Immer dann, wenn etwas passiert, was eben einen zwingt einen anderen Weg zu gehen, als ohne dieses Ereignis. So ist es bestimmt vielen gegangen, die schwanger wurden und dann das Kind bekommen haben. Bei manchen ist es vielleicht so gewesen, dass sie dennoch ihren Weg weiter gegangen sind, den sie auch ohne Kind genommen hätten. Andere wiederum haben einen anderen Weg einschlagen müssen.

Wie war das bei euch? War das Mutter werden für euch ein Scheideweg im Leben? Musstet ihr durch das Mutter sein einen anderen Weg eingehen, als den, den ihr eigentlich geplant hattet? Welchen Weg konntet ihr dann nicht mehr gehen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Prinzipiell habe ich auch nach der Geburt meiner Kinder den selben Kurs weiter verfolgt wie vorher. Allerdings ist ein Kind und sind natürlich auch mehrere Kinder eine absolute Karrierebremse. Als Mutter muss man ungleich viel mehr Kraft aufwenden um die Karriere so weiter zu treiben, wie vor der Mutterschaft. Zum einen, weil die Zeit knapper ist und zum anderen, weil man sich eben auch kraftmäßig als passable Mutter auch in das Projekt Familie mit einbringen muss. Was eine Binsenweisheit ist, dass man als Mutter eben nicht immer so optimal weiter kommt, wie man es gerne bräuchte.

Was ich aber auch deutlich gemerkt habe: Durch die Schwangerschaft und die nachfolgende habe ich mich auch persönlich stark entwickelt. Als Mutter muss man eben Verantwortung übernehmen und Entscheidungen für andere treffen und erwachsen sein. Da ich recht früh Mutter geworden bin, habe ich schon festgestellt, dass ich früher im Erwachsenenalter angekommen war als damals die Gleichaltrigen für die es in der Zeit eher noch wichtig war Spaß zu haben. Das kann man werten wie man will, aber für mich war das auf jeden Fall ein Scheideweg für meine Persönlichkeit, den ich nicht bereut habe einzuschlagen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Bei meiner Mutter war es auch so, dass die dann noch den gleichen Weg verfolgen konnte wie bisher. Die Geburt von mir und meinem Bruder war geplant und so hatte sie eventuelle Reisen schon vorher gemacht, weil sie wusste, dass sie mit einem beziehungsweise zwei kleinen Kindern nicht mehr ganz so viel unternehmen kann wie nur mit meinem Vater.

Jedoch hat sich bei ihr beruflich deswegen nichts verändert und nach der normalen Babypause war es auch so, dass sie dann wieder wie gewohnt gearbeitet hat. Allgemein kann man da wirklich sagen, dass alles sehr gut geklappt hat, abgesehen davon, dass sie sich oft auf der Arbeit freinehmen musste, weil ich oder mein Bruder krank geworden sind.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich selber bin mit 20 Jahren schwanger geworden und wurde somit mit fast 21 Jahren Mutter einer Tochter. Natürlich hätte ich einen anderen Weg eingeschlagen, ich wäre ziemlich sicher Sozialwissenschaften oder Psychologie studieren gegangen.

Es hat natürlich auch Vorteile, wenn man ein Kind hat. Man lernt wirklich, Verantwortung zu übernehmen, einen Haushalt zu führen, mit dem Geld umzugehen etc. Von dem her bereue ich nicht, dass ich Mutter bin. Außerdem ist mir ein Lächeln oder ein nettes Wort meiner Tochter lieber als alles Geld auf der ganzen Welt, welches ich mehr verdienen hätte können, wenn ich kein Kind hätte. Ich bin froh, Mutter zu sein!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich kann es gar nicht sagen ob ich einen anderen Gang noch gewählt hätte. Ich bin erst mit 31 Jahren Mutter geworden und da hat man den eigenen Weg meistens schon gefunden. Ohne meine Tochter wäre ich vermutlich im gleichen Ort geblieben und würde noch immer in der gleichen Firma arbeiten.

Allerdings bin ich mit der Geburt von meiner Tochter zu meinem jetzigen Mann gezogen und wir haben uns hier ein Haus gekauft. Hätte ich vermutlich sonst auch nicht gemacht. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke hat sich schon einiges verändert, aber ich kann nicht sagen ob das alles nicht auch ohne unsere Tochter passiert wäre.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich hätte jetzt gesagt, dass ein solcher Scheideweg vermutlich nur dann gegangen werden muss, wenn die Schwangerschaft ungeplant war. Dann ergeben sich zwangsläufig andere Bedingungen nach der Geburt als wie sie davor waren.

Ich musste mein Leben zwar auch umstellen und auf meine Kinder abstimmen, aber da beide Kinder geplant waren und dann auch beide zu den Terminen kamen, wie mein Mann und ich es uns vorgestellt hatten, ist die Umstellung unseres Lebens zwar schon riesig gewesen, aber bewusst so gewollt.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich wollte immer erst nach Beendigung meines Studiums ein Kind bekommen, weil man dann eben schon mal eine Grundlage geschaffen hat, auf die man aufbauen kann. Als ich dann meinem Mann kennenlernte, wurde mein Kinderwunsch sehr schnell deutlich stärker als alles andere und auch bei meinem Mann war es so. So wurde ich auch sehr schnell schwanger, aber das Kind war ein absolutes Wunschkind von uns und ich würde es wieder genauso machen. Ich stand kurz vor meinem Examen, daher war die Familie weniger begeistert. Für sie war es einfach der Falsche Zeitpunkt, außerdem war mein Mann noch recht jung. Das war dann schon ein wenig schade, aber spätestens, als der Kleine dann auf der Welt war, waren alle Zweifel wie weggeblasen.

Ich habe auch alle Prüfungen bis auf eine Einzige bestanden. Leider stellte sich das Prüfungsamt dann quer, wollte mir keine Möglichkeit geben, die Prüfung zu wiederholen, weil ich durch die Schwangerschaft schon über der sogenannten Zwei-Jahrs-Frist war usw. Ist ein wenig kompliziert, aber ich konnte mein Studium leider nicht beenden, wie ich das vorhatte. Ich habe dann aber durch einen glücklichen Zufall einen Job gefunden, der mir großen Spaß macht und darauf werde ich nun auch aufbauen. Ich werde im Sommer ein Fernstudium beginnen und bin echt sehr glücklich. Die Geburt meines Sohne war also wirklich ein Wendepunkt, da ich mich beruflich ganz neu orientiert habe und auch ein ganz anderer Mensch geworden bin. Eine Mutter denkt, fühlt und handelt eben anders und es hat mich in meiner persönlichen Entwicklung einfach wahnsinnig nach vorne gebracht. Es war wirklich die beste Entscheidung meines Lebens und ich würde es auch immer wieder so machen!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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