Mit fremden Leuten "Small Talk" beginnen?

vom 12.04.2012, 13:06 Uhr

Da ich recht schüchtern bin, würde ich nicht einfach mit einer Person, die ich nicht kenne, ein Gespräch beginnen. Das wäre mir dann doch zu unangenehm. Es ist mir im Wartezimmer aber auch schon passiert, dass ich von einer anderen Person angesprochen werde. Da ich ja sowieso nichts anderes zu tun habe, als zu warten, bis ich aufgerufen werde, antworte ich dann auch und unterhalte mich dann eben ein wenig.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich käme ehrlich gesagt nicht auf die Idee, von mir aus fremden Leuten einfach meine Lebensgeschichte aufzuzwingen. Ich mag so etwas auch bei anderen Menschen nicht und bin daher in 99 Prozent der Fälle froh, wenn mich niemand anquatscht. Wenn es dann noch nicht einmal beim einfachen ansprechen bleibt, sondern mir dann auch noch jemand allerlei für mich uninteressante Informationen mitteilen möchte, bin ich sehr schnell genervt. Ich bin auch grundsätzlich kein großer Fan von Smalltalk, weil dieser für mich einfach keinen Sinn ergibt. Letztendlich sind das ziemlich sinnlose Gespräche und da ich ohnehin keinen Wert auf oberflächliche Unterhaltungen lege und angenehme Stille bevorzuge, ist es mir lieber, wenn mich niemand anspricht. Abgesehen davon empfinde ich solche Gespräche als Zeitverschwendung. In der Zeit, in der ich ein solches Gespräch führe, könnte ich lieber etwas lesen.

Grundsätzlich finde ich es zwar auch komisch, wenn Menschen irgendwo gemeinsam warten und dann die ganze Zeit schweigen und auch sonst nichts tun. Allerdings trifft das auf mich eher nicht zu, weil ich  so gut wie immer ein Buch dabei habe. Gerade wenn ich zum Arzt gehe, verzichte ich darauf natürlich nicht. Selbst wenn ich weiß, dass ich bei einem Arzt nicht mehr als zehn Minuten warten muss, muss ich unbedingt mein Buch mitnehmen. Es wäre mir einfach viel zu langweilig, beim Arzt einfach nur dumm im Wartezimmer rumzusitzen. Müsste ich also beim Arzt vor der Tür warten, würde ich einfach mein Buch nehmen und ein bisschen lesen. 

Es kommt natürlich auch vor, dass Leute mich ansprechen. Normalerweise signalisiere ich diesen Leuten dann, dass ich nicht an einem Gespräch interessiert bin. Entweder gebe ich nur einsilbige Antworten oder ich sage direkt, dass ich nicht an einem Gespräch interessiert bin. Im ersten Fall merken die meisten Leute direkt schon, dass sie mit mir nicht das erhoffte Gespräch führen können. Manche sind aber hartnäckig und brauchen daher einen direkteren Hinweis. Ich habe auch schon Leute erlebt, die auf meine Ablehnung mit Unverständnis reagiert haben. Die scheinen tatsächlich davon auszugehen, dass es normal ist, dass man sich auf jedes noch so nutzlose Gespräch einlässt. 

Eine besondere Situation ist wohl der Aufenthalt im Wartezimmer eines Arztes. Dort wird man besonders oft angesprochen, gerade von Leuten, die ihre Krankengeschichte mit einem teilen wollen. So etwas finde ich richtig lästig, vor allem wenn die Leute dann entweder jammern, sich über die behandelnden Ärzte beschweren oder en detail jede noch so unangenehme Kleinigkeit ihrer Krankengeschichte zum besten geben. Mir macht das zwar nichts aus, aber es gibt ja auch reichlich Leute, die sich vor solchen Schilderungen ekeln. Außerdem finde ich, dass man fremden Leuten nicht jeden Mist aus seiner Krankengeschichte erzählen muss. 

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also es kommt ganz darauf an, welche Stimmung ich gerade habe und wo ich bin. Ich bin aber eigentlich eher keine Person, die jemand anderes einfach anspricht, außer ich merke, dass diese Person Probleme hat, dann biete ich schon meine Hilfe an und lasse mich dann bei einer Möglichkeit eventuell auch auf ein kurzes Gespräch ein. Meistens will ich aber eher meine Ruhe und gerade auf dem Weg zur Uni und zurück, verbringe ich dann lieber die Zeit mit lesen oder lernen und möchte nur selten angesprochen werden. Allerdings kommt das in der Bahn immer mal wieder vor, dass sich dann jemand unterhalten möchte, da versuche ich das dann aber auch schnell abzublocken.

Während der Wartezeit auf die nächste Stunde, ist es in der Uni dann auch manchmal so, dass man von jemand unbekanntem angesprochen wird, aber das sind ja dann meistens Leute, die dann irgendwie dasselbe studieren und denselben Kurs haben und da unterhalte ich mich auch gerne.

Beim Arzt finde ich solche Gespräche zwar auch sehr anstrengend, aber meistens habe ich dort sowieso Langeweile, daher finde ich das dann nicht so schlimm und unterhalte mich manchmal gerne, wenn mein Gesprächspartner denn angenehm ist.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin ein sehr offener Mensch und habe auch kein Problem damit, fremde Menschen anzusprechen oder mit denen einen Smalltalk zu halten. Es liegt aber auch immer an meiner Tageslaune und an der Situation selber, denn ich würde z.B. niemals in der Kirche meinen Banknachbarn ansprechen, weil dort einfach eher Ruhe angesagt ist, aber so im Cafe oder so habe ich damit kein Problem. Auch im Zug bin ich schon öfter mal in das ein oder nette Gespräch gekommen und das geht auch ganz ohne Hintergedanken oder Hoffnungen. Man unterhält sich einfach und jeder geht dann wieder seinen Weg. Im Wartezimmer eines Arztes ist mir das allerdings noch nicht passiert, aber da bin ich auch meistens nur aufzufinden, wenn es mir richtig schlecht geht und dann bin ich auch nicht gesprächig.

Wenn man mich anspricht, dann entscheide ich immer spontan, ob ich mich auf das Gespräch einlasse oder nicht, denn es liegt ja auch an der Person, die mich anspricht. Fragt man mich allerdings nach dem Weg oder so, dann antworte ich auch freundlich und wenn ich den Weg kenne, gebe ich auch gerne Auskunft darüber. Wenn mir allerdings ein Fremder seine ganze Lebensgeschichte erzählen will, dann blocke ich das auch sehr schnell ab, weil mich das einfach nicht interessiert.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke, dass es sich gehört, wenn man andere Leute, die man vor oder eben auch in der Arztpraxis trifft, grüßt. Das gehört eben einfach zum höflichen Ton und ich denke auch, dass man sich daran halten sollte. Jedoch hört es da bei mir auch schon auf und ich bin in den meisten Fällen, vor allem dann, wenn ich krank bin, nicht grade erpicht darauf mit einer anderen Person, die ich nicht kenne, ein Gespräch anzufangen.

Aber das, was du erlebt hast, überschreitet für mich doch schon eine gewisse Grenze, die ich doch ganz gerne noch einhalten würde. Ich finde es nämlich nicht angebracht, wenn mir irgendwelche fremden Leute erzählen, was für Krankheiten sie schon hatten. Das interessiert mich nicht, weil ich nicht ihr Arzt bin, und außerdem ist mir das dann doch etwas zu privat.

Außerdem finde ich es auch immer so dämlich, dass es schon fast wieder lustig ist, wenn man vor einer geschlossenen Tür steht (zum Beispiel eben beim Arzt) und dann wirklich eine zweite Person kommt und fragt, ob die Praxis noch geschlossen ist. In der Schule haben wir auch so ein paar Idioten, die das immer machen, wenn alle vorm Klassenraum stehen. Da würde ich dann auch immer am liebsten sagen, dass die Tür offen ist und dass ich hier nur zum Spaß stehe.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Eigentlich werde ich immer in verschiedenen Situationen angesprochen und dann wird ein kleiner Smalltalk gehalten. Ich selbst würde keine fremden Personen ansprechen, auch nicht im Wartezimmer wenn mir langweilig wäre. Eigentlich habe ich nichts gegen Smalltalk, solange er nicht über Stunden geht.

Ein kleines Gespräch mal am Rande ist o.k für mich, alles andere versuche ich zumindest bei fremden Personen ein wenig abzublocken. Es ist ja nicht so das ich nicht gern mal ein Schwätzchen halte, allerdings hab ich ein Problem damit fremden Personen private Dinge zu erzählen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich mag es absolut gar nicht, mit fremden Menschen Smalltalk zu halten. Gerade dann, wenn ich weiß, dass ich nie wieder etwas mit diesen Menschen zu tun haben werde, sehe ich es gar nicht ein, zwanghaft ein Gespräch mit ihnen zu führen und ich mag es auch einfach nicht, einfach so mit jemandem zu reden, den ich nicht kenne. Immerhin weiß ich ja gar nicht, wie dieser Mensch ist und wenn ich ihn nicht kenne, dann möchte ich nicht gleich mit ihm reden.

Ich bin generell kein Mensch, der ständig Kontakt zu anderen Menschen sucht. Ich finde es zwar sehr schön, wenn ich mit meinem Freund und meinen Freunden zusammen bin und ich genieße das Beisammen sein sehr. Wenn ich diese Menschen jedoch gerade nicht um mich herum habe, dann bin ich lieber alleine für mich und ich würde da auf keinen Fall gleich Kontakt zu anderen Leuten suchen wollen. Immerhin kann ich mich auch gut alleine Beschäftigen und wenn ich nicht gerade auf die Hilfe von jemandem angewiesen bin, dann spreche ich auch niemanden an.

Ich unterscheide da aber auch immer ganz klar, was Smalltalk angeht. In der Uni mache ich das eigentlich ganz gerne, weil mir eben auch klar ist, dass ich diese Menschen auch jederzeit wieder sehen könnte und dass wir uns eben auch anfreunden könnten. Außerdem haben wir ja durch das gleiche Fach, welches wir studieren, ähnliche Interessen und das ist eine gute Voraussetzung für einen Smalltalk. Dabei sehe ich es jedoch nicht ein, wildfremde Menschen anzusprechen, mit denen ich nichts gemeinsam habe und mit denen ich nie wieder etwas zu tun haben werde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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