Gibt es Gründe für Kontaktabbruch zum Vater des Kindes?

vom 11.04.2012, 21:41 Uhr

In diesem Thread Geschenke von Großeltern werden nicht weitergereicht habe ich meine Situation geschildert. Als kurze Zusammenfassung der familiären Situation: Ich bin alleinerziehend mit einem dreijährigen Sohn. Mein Sohn hat mit rund 6 Monaten eine sehr schwere Form der Neurodermitis bekommen. Die Zeit danach war sehr heftig. Kaum Schlaf, Ärztemarathon und so weiter.

Kurz und gut hat mein Ex die Situation nach einiger Zeit nicht mehr ausgehalten und wir haben uns getrennt. Die Trennung ging in erster Linie von meinem Ex aus mit der Begründung, dass er die Situation nicht aushält, er muss auch arbeiten, kann sich am Tag nicht ausruhen, braucht demnach mehr Schlaf in den Nächten, kann auch hart ausgedrückt den Anblick unseres Sohnes nicht wirklich ertragen, weil die Neurodermitis wirklich sehr heftig und ausgeprägt ist und nicht wirklich etwas dagegen geholfen hat und er könne sein Kind nicht so leiden sehen. Jedenfalls waren das seine Trennungsgründe die er genannt hat. Auf Paarebene ist ein Kind natürlich immer eine große Herausforderung, die war auch sicher so wackelig und ich habe mich dann natürlich auch noch mehr auf unseren Sohn konzentriert.

Wie auch immer, es kam zu einer Trennung. Es kam natürlich auch zu einer Auseinandersetzung, weil ich natürlich auch nicht gerade begeistert war, dass er uns nun genau in so einer schweren Situation hängen lässt. Jedenfalls war es ihm scheinbar wirklich zu viel, weil Kontakt wurde dann von ihm ein ganzes Jahr verweigert. Kein einziger Besuch, nicht einmal ein Anruf. Nichts.

Nach einem Jahr haben wieder zaghafte Kontakte angefangen. Die sind weiterhin aufrecht jedoch sehr spärlich. Im Durchschnitt etwa einmal im Monat, manchmal sind auch 6 bis 7 Woche Pause dazwischen. Von einer Bezugsperson kann man also schon lange nicht mehr sprechen, aber ich bin froh, dass es zumindest diese Kontakte gibt, weil ich es für sehr wichtig halte, dass ein Kind seinen Vater zumindest kennt. Die Kontakte laufen recht harmonisch ab, zumindest gibt es da keine Streitereien oder dergleichen und wir unternehmen gemeinsam etwas.

Auch wenn die Kontakte harmonisch ablaufen, gibt es natürlich auch noch einige Punkte, die zwischen meinem Ex und mir liegen. Immerhin ist es auch mein Ex und nicht mein derzeitiger Partner. Ich für mich habe auch ein wenig Zeit gebraucht, aber inzwischen sehe ich selber da eigentlich zwei Ebenen. Zum einen die Paarebene zwischen mir und meinem Ex, die es aber nicht mehr gibt. Da stehe ich zumindest inzwischen meiner Meinung nach wirklich darüber. Dann gibt es aber eben auch noch die Elternebene. Ich finde vieles von meinem Ex nicht richtig, aber wir haben ein gemeinsames Kind und sind gemeinsam Eltern, auch wenn er seine Vaterrolle durch die von ihm freiwilligen geringen Besuche nicht wirklich ernst nimmt.

In dem oben verlinkten Thread ist es auch immer wieder zur Thematik gekommen, was, ob und wie viel man sich von einem Ex gefallen lassen soll und welche Kompromisse man eingehen sollte. Es stimmt durchaus, dass ich mir von meinem Ex so einiges gefallen lasse, eben weil mir die Besuche sehr wichtig sind. Das weiß er auch und das nutzt er auch durchaus ein wenig aus, das gebe ich schon zu. Eine Erniedrigung meinerseits sehe ich darin jedoch nicht wirklich. Ein Vorspielen einer heilen Welt sehe ich auch nicht wirklich darin.

Wir unternehmen gemeinsam etwas und von außen mag es auch durchaus als heile Familie aussehen. Die sind wir wohl in der Tat nicht. Ich finde vieles von meinem Ex falsch und kann ihn in vielen Bereichen nicht verstehen. Wir hatten und haben aber schon immer gemeinsame gleiche Freizeitinteressen. Die Paarebene ist dahin, die gleichen Freizeitinteressen sind geblieben und von daher finde ich es nicht verkehrt, wenn man trotz Trennung etwas gemeinsam unternimmt. Wir leben unserem Sohn auch kein Liebespaar vor. Das sind wir auch nicht. Es ist eine eigene Ebene. Weder Paar, noch Freunde. Eine Elternebene auch wenn die durch die geringe Anzahl der Besuche eben auch keine echte Elternebene ist, aber zumindest eben ein Ansatz.

Dann gibt es noch das große Thema Geld und Co. Wie in dem anderen Thread beschrieben, zahlt mein Ex zu wenig Alimente und unterschlägt mit großer Wahrscheinlichkeit eben auch Geschenke von den Großeltern. Wie in dem anderen Thread beschrieben finde ich das alles andere als toll und ist natürlich überhaupt nicht in Ordnung. Diesbezüglich steht auch ein großer Streitpunkt zwischen uns, der auch nicht wirklich geklärt ist. Die Streitpunkte beschränken sich jedoch auf materieller Ebene.

Nun könnte ich natürlich vor Gericht gehen und da mehr Alimente einklagen. Würde alles sehr auf Kosten der Besuche gehen. Das heißt, es wäre sehr stark damit zu rechnen, dass der Vater dann wieder mit langem Rückzug, eventuell Kontaktabbruch reagiert. Kann ich natürlich nicht fix sagen, aber man kann ja Reaktionen von Menschen auch oft gut einschätzen. Ich hätte dann zwar monatlich mehr Geld und es somit durchaus auch ein wenig einfacher, aber mein Sohn hätte eben unter Umständen wieder eine lange Kontaktpause zum Vater, wer weiß für wie lange.

Mehr Alimente stehen natürlich in erster Linie meinem Sohn zu und von daher kann ich das Argument natürlich durchaus nachvollziehen, dass ich da eigentlich zum Wohle und Interesse des Kindes die ihm zustehenden Alimente einklagen müsste. Ein durchaus logisches und nachvollziehbares Argument. Allerdings ist Geld nun auch nicht wirklich alles. Ich bin zum Glück nicht als Scheidungskind aufgewachsen und muss durchaus zugeben, dass ich mich da so deswegen nur schwer in die Situation des Kindes hinein versetzen kann.

Wenn ich nun aber von mir selber ausgehe, dann ist mir mein Papa sehr wichtig. Viel wichtiger als irgendein Geld. Kann man das überhaupt in einer Ebene gleichsetzen? Ich finde nicht so wirklich. Früher war es zumindest in Österreich so, dass Väter die keine Alimente gezahlt haben, auch automatisch kein Besuchsrecht hatten. Aber so sehr mein Ex bezüglich Geld auch ein A... ist und so sehr er auch durchaus in der Vaterrolle versagt, eben weil er nicht zu jedem Zeitpunkt zu seinem Kind steht, so ist er aber dennoch zumindest dann wenn er da ist, nett und freundlich zu unserem Sohn. Also er würde niemals gewalttätig werden oder dergleichen.

So, zusammengefasst, gibt es da nun einen Vater, der seiner Rolle nicht wirklich nach geht, weil er viel zu selten kommt. Er zahlt viel zu wenig Alimente und auch sonst ist er auf finanzieller Ebene alles andere als in Ordnung. Aber bei den seltenen Besuchen merkt man durchaus immer wieder, dass er seinen Sohn auf irgendeine Art und Weise gerne hat, mit ihm auch spielt und dergleichen. Soll man nun aus materiellen Gründen einen Kontaktabbruch riskieren? Es ist wie gesagt keine Gewalt oder dergleichen im Spiel. Das wäre für mich ein klarer Grund für einen Kontaktabbruch. Aber die Streitereien, die durchaus da sind, sind auf materieller Ebene. Wenn ich deswegen einen Kontaktabbruch machen oder zumindest riskieren würde, dann würde ich das Materielle meiner Meinung nach vor das Emotionelle stellen.

Mir ist aber das Emotionelle wichtiger als das Materielle, auch wenn mich diese Punkte durchaus auf die Palme bringen können. Aber was bringt es denn bitte einem Kind, wenn zwar einige Euros im Monat mehr da sind, ich ihm vielleicht ein Spiel mehr kaufen kann, aber dafür kennt er dann womöglich nicht einmal persönlich seinen Vater. Welche Gründe würde es eurer Meinung nach geben, um den Kontakt zum Vater zu riskieren oder gar abzubrechen?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ganz spontane Antwort: Mensch Mädchen wach auf! Das würde ich dem meisten an den Kopf knallen. Auch wenn ich weiß, dass du wesentlich älter als ein Mädchen bist und ich auch weiß, dass du ziemlich viel in deinem Leben erreicht hast und gerade auch mit deinem Sohn einige Prüfungen durch machen musst, die wir nicht kenne, du redest dir da gerade was schön, was nicht schön ist.

So wie ich es bisher raus gelesen habe, ist es ja nicht so, dass der Erzeuger deines Kindes sich freiwillig meldet. Die Initiative geht scheinbar ja nur von dir aus. Und das scheinbar in fast allen Fällen wenn ihr euch trefft. Und ich kann absolut NULL nachvollziehen, wie da eine nur in irgendeiner Form freiwillige Vaterbasis gefunden werden kann.

Fakt ist, der Erzeuger deines Kindes, hat sich von dir UND seinem Sohn abgewendet, weil sein Sohn ihm zu kompliziert ist. Und auch wenn du bisher nur geschrieben hast, er könne sein Kind nicht leiden sehen usw.- spielt da auch ein wenig Abneigung mit rein? Sicherlich aber auch Unsicherheit.

Ganz im Ernst, ein Mann der mich mit Kind sitzen lassen würde mit einer solchen Begründung, dem würde ich nicht Ewigkeiten nach rennen. Ich kann dich verstehen, dass du gerne hättest, dass dein Sohn eben Vater und Mutter hat. Eben weil du es so kennst und damit aufgewachsen bist. Du wünschst dir, dass dein Sohn einen Bezug zu seinem Vater hat. Du wünschst dir, dass dein Kind seine Wurzeln kennt und mit diesen aufwächst. Bisher geschieht das aber aus Zwang heraus.

Dein Sohn ist nun drei Jahre alt. Hat seinen Vater ein paar Mal in seinem Leben gesehen. Beziehungsweise auch wahrgenommen. Kann dein Sohn denn schon nachvollziehen, wer der Mann ist, der alle paar Wochen mal vorbei kommt und mit Mama und ihm einen Ausflug macht? Fragt er zwischen den Besuchen bewusst nach seinem Vater/Papa? Oder ist Papa nur sein Wort für den Namen eines Mannes, der halt ab und an mal da ist?

Irgendwie könnte ich gerade wetten, wenn dein Sohn die Wahl hätte mit deiner Mutter einen Ausflug zu machen oder mit dem eher fremden Mann, dann würde er eher nach seiner Oma verlangen. Denn sie kennt er einfach besser, als seinen eigenen Vater.

Und zieh dir endlich mal den Schuh aus, in dem du dir die Schuld gibst. Dein Sohn ist nun mal krank. Klar hat die Erkrankung im Endeffekt auch die Beziehung zerstört. Vielleicht auch damit deine Träume. Doch ich halte dich da schon für ziemlich realistisch. Sprich dir ist schon bewusst, dass nicht jede Beziehung ewig hält. Im anderen Thread hattest du noch andere Sachen angesprochen, die dich stutzig gemacht haben. Unter Anderem das du seine Eltern kaum kennen lernen durftest. Dein Ex seinen Eltern im Hausflur sein Kind vorgeführt hat und dir erzählt hat, er geht mit dem Kind sonst wohin.

Auch eine Beziehung zu einem Mensch, der einen nicht schlägt, kann einem eventuell nicht gut tun. Ich sage immer, mir wäre es lieber gewesen, meine Eltern hätten mich mehr geschlagen oder mal richtig geschlagen- das wäre etwas was für mich greifbar gewesen wäre. Ich unterstellte deinem Ex nun keinen seelischen Missbrauch oder so. Aber er hat ja scheinbar kein wirkliches Interesse an seinem Kind. Er hat sich nach der Trennung ein Jahr lang nicht gemeldet. Wenn er Interesse an seinem Kind gehabt hätte, hätte es mit Sicherheit Möglichkeiten gegeben, dass er sein Kind sehen kann, ohne das er dich sehen muss.

Zum Unterhalt. Heikles Thema. Aber der Verantwortung sollte Mann sich bewusst sein. Und schlussendlich ist er ausgezogen, beziehungsweise er hat die Beziehung beendet. Das sein Kind dann nicht einfach verpufft, hätte ihm klar sein müssen. Und ich persönlich sehe es so, man muss die Pflichten nicht unbedingt durch Geld "bezahlen". In eurem Fall wäre ja auch mit sich mal um sein Kind kümmern, enorm viel getan. Ich glaube es wäre für dich ein Königreich, wenn er seinen Sohn mal nur eine Nacht pro Woche nehmen würde und du mal ein wenig Ruhe bekommen würdest.

Davon mal abgesehen, in Deutschland hättest du in deiner Situation höchstwahrscheinlich nicht nur ein Anrecht auf angemessenen Unterhalt für deinen Sohn, sondern in deiner Situation würde dir wahrscheinlich auch Unterhalt für dich zu stehen.

Sorry das ich keine netteren Worte finde. Aber der Kerl kotzt mich gerade ein wenig an, gebe ich zu. Und ganz ehrlich? Ich bezweifle das dein Sohn merken würde, wenn sein Erzeuger nicht mehr kommen würde. Ich habe im anderen Thread ja einen Brief an alle vorgeschlagen, mit einer Einladung zu einem Gespräch, wie es weiter gehen soll (grob gesagt). Das Ziel würde ich weiter verfolgen. Aber auch klar deutlich machen, wenn er seinen Sohn sehen will, dann muss er sich auch von sich aus melden.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Nein, der tolle Vorzeigepapa ist mein Ex mit Garantie nicht! Das bestreitet keiner. Er hat sehr viele auch große Fehler gemacht und macht sie noch immer. Richtig. Oft ergreife auch ich die Initiative zu einem Besuch. Ist auch richtig. Aber nicht jedes Mal und es ist kein stundenlanges Bitten und Betteln oder so, sondern ich schlage zum Beispiel eine Unternehmung vor und manchmal auch er.

Ja, mein Sohn sagt zu diesem Mann Papa, und ich sehe das genauso wie du, dass er ihn eben einfach nur Papa nennt, ohne großartig zu kapieren, was nun ein Papa eigentlich so ist. So einen Papa wie es ihn im Bilderbuch gibt, hat er nicht und das wird er denke ich über kurz oder lang sehr bald merken und das ist auch gut so. Welche Einstellung er zu seinem Vater einmal haben wird, bleibt ihm überlassen. Ich rede ihn weder schön noch schlecht, zumindest vor ihm. Eine schöne Bilderbuchfamilie will denke ich jeder haben. Natürlich ich auch, warum auch nicht. War am Anfang auch wirklich ein großes Problem und da war auch viel Wut im Spiel. Die Wut hat sich zum Glück gelegt. Es bringt nichts, ständig wütend und sauer zu sein.

Die Wut ist verflogen, was vorgefallen ist, werde ich jedoch nie vergessen und ehrlich gesagt auch nicht verzeihen. Es gibt auch jetzt noch einige eben materielle Punkte die ich absolut nicht in Ordnung finde. Steht auch nicht zur Diskussion. Die Treffen schlage oft ich vor, eher weniger oft er, aber zu den Treffen prügel ich ihn nicht hin. Es war schon in Beziehungszeiten so, dass eher ich die Initiative für Unternehmungen oder dergleichen ergriffen habe. Manchmal brauchen da Menschen einen berühmten Tritt. So auch mein Ex, wobei ich es natürlich auch nicht in Ordnung finde, dass er bei seinem eigenen Kind oft auch einen Tritt benötigt.

Ja vor der Erkrankung unseres Sohnes hat sich mein Ex vielleicht sogar ein wenig geekelt. Furchtbar, wenn man das von seinem eigenen Kind denkt oder es so sieht. Da gibt es auch nicht wirklich eine Entschuldigung dafür. Inzwischen ist es mit der Neurodermitis ein wenig besser als noch vor 1,5 Jahren, vielleicht klappen die Besuche auch deswegen ein wenig besser. Am Anfang habe ich mehr die Initiative für Besuche gemacht. Da war ich noch mehr dahinter, auch mit dem Grund, weil ich ihm eben auch einfach zeigen wollte, dass unser Sohn trotz Erkrankung ein glückliches und fröhliches Kind ist. Natürlich auch mit seinen spinnenden Phasen, so wie jedes andere Kind eben auch und auch wenn unser Kind im Vergleich zu anderen Kindern viel sensibler ist, dann ist es dennoch ein fröhliches Kind, welches wegen der Erkrankung nicht immer leiden muss.

Natürlich ist es traurig, wenn man einem Elternteil so etwas extra erst vorzeigen muss. Hat aber durchaus Sinn gemacht, weil er zumindest diesen Punkt nun ein wenig erkannt hat. Und ja, er hat nicht nur mich, sondern auch sein Kind verlassen. Das ist auch richtig. Charakterlich halte ich von diesem Menschen auch in vielen Punkten nicht viel, aber ein grundlegend schlechter Mensch ist er auch nicht. Eine Bezugsperson ist er zu unserem Sohn mit Sicherheit nicht, das sind meine Eltern mit Sicherheit um einiges mehr. Aber es gibt ja auch unterschiedliche Abstufungen, zwischen Bezugsperson und gar nicht kennen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Nach dem Gesetz hat der Vater des Kindes Besuchsrecht und Dein Sohn Unterhaltsansprüche. Dazu musst Du Dir einen Anwalt suchen. Dazu kannst Du Prozesskostenhilfe beantragen. Darüber hinaus solltest Du Dich an das Amt für Soziale Dienste wenden, damit das Besuchsrecht geregelt wird und darüber hinaus auch harmonisch abläuft. Mit denen kannst Du auch darüber reden, dass er sich nicht viel um den Sohn kümmert. Er wird dann zu einem Gespräch eingeladen, wo alles besprochen und geregelt wird. Auch wenn er den Kontakt nicht sucht und Du das aber möchtest, solltest Du das Amt einschalten.

Väter haben viele Rechte, aber auch Pflichten. Du kannst den Kontakt nicht von Dir aus einfach brechen, denn dann machst Du Dich im gewissen Sinne auch strafbar. Du musst das über das Amt laufen lassen, damit in Eurer Situation Ruhe einkehrt. Dein Sohn ist drei Jahre alt und er weiß im Ansatz noch nicht, was da alles los ist. Aber er bekommt mehr mit als man denkt und daher ist es wichtig, dass Du das Amt auf Deiner Seite hast, damit Du mit denen zusammen arbeiten kannst. Dein Sohn kann auch nicht selber entscheiden, ob er den Vater sehen möchte oder nicht. Ich habe das schon alles hinter mir und mein Kind ist nun 14 Jahre alt und hat von allein den Kontakt abgebrochen. 14 Jahre ist aber nicht drei Jahre, wie dein Sohn. Da muss er unbefangen bei der Sache sein und das geht nicht mit Dir allein.

Wenn Du beim Amt ein Gespräch hattest, wirst Du schnell feststellen, dass es bald besser wird und Du Dir nicht mehr so viele Gedanken machen musst. Dein Kind hat Anspruch auf Unterhalt, dass kann aber nur durch einen Anwalt vor Gericht vorgetragen werden. Das Jugendamt kann dann das Unterhaltsgeld verwalten. So muss Dein Ex das Geld an das Amt zahlen und die überweisen Dir das. Das hat den Vorteil, dass er mehr unter Kontrolle steht und notfalls auch angeschrieben wird und eine Strafe erhalten wird, wenn er nicht zahlt. Ein geregelter Umgang ist erforderlich und da musst Du alles daran setze, dass das Vater- Sohn- Verhältnis nicht gestört wird. Dazu bist Du verpflichtet. Wenn Du das mit dem Amt abgesprochen hast, stehen neue Entscheidungen an, die getroffen werden müssen. Tun musst Du auf jeden Fall etwas und mache es bitte nicht allein!

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Fakt ist, das dein Ex seinen Rechten und Pflichten nur teilweise nachkommt. Fangen wir mit den Rechten an. Wenn du die Initiative nicht ergreifst würde von dem was stattfindet nur noch die Hälfte passieren. Aber warum schlägst du Unternehmungen vor? Weil dein Sohn nach seinem Vater fragt oder weil du meinst, das der Kontakt gehalten werden muss? So wie du das bisher geschildert hast, ist doch die zweite Variante die Realität.

Dein Sohn wird älter und wird im Kindergarten und später in der Schule mitbekommen, das sein Papa gar nicht so toll ist. Er wird ihn von allein ablehnen. Meine Töchter sind nun schon um einiges älter, haben teilweise regelmäßigen Kontakt zum Vater, zeitweise lehnen sie aber Besuche bei ihm ab. Sie können auch mitteilen, warum sie nicht zu ihm wollen. Ich habe auch einen neuen Partner, welchen meine Töchter als Zweitpapa ansehen. Sie merken ja auch, dass von ihm die Dinge gemacht werden, welche sie von einem guten Papa so erwarten.

Also ich würde dem Vater meiner Kinder keine Unternehmungen vorschlagen, wenn er offensichtlich nicht das Interesse an seinem Sohn hat, wie du das gerne sehen würdest. Und wie du in dem anderen Thread schreibst, muss er später mal seinem Sohn Rede und Antwort stehen, wenn dieser nach dem Warum fragt.

Nun hat ein Vater ja auch Pflichten und da ist dir ja scheinbar einiges bekannt, was dein Ex so an krummen Touren fährt, um seiner Unterhaltspflicht zumindest teilweise zu entgehen. Ich habe es durch, habe fast zwei Jahre vor Gericht darum gekämpft und auch mein Ex hat versucht sein Einkommen zu Lasten seiner Töchter zu drücken. Da sie aber eben auch älter sind als dein Sohn, haben sie auch mitbekommen, was er sich dagegen so alles geleistet hat. Neues großes Auto, neue Wohnzimmereinrichtung, aber Unterhalt nur zum Teil und dann auch irgendwann im Monat zahlen, wenn es dem Herrn mal beliebt hat zur Bank zu gehen.

Und ihr geht es um die Rechte der Kinder. Da sollte man als Mutter auch nicht auf den lieben Frieden achten, sondern die Rechte der Kinder notfalls auch vor Gericht vertreten. Du schreibst selbst, dass du halbwegs über die Runden kommst. Nur wird auch dein Sohn Wünsche äußern, welche in der jetzigen finanziellen Situation dann einfach nicht drin sind. Und es ist nicht schön, wenn man als Mutter immer wieder ablehnen muss und wenn die Kinder nach dem Grund fragen, kannst du ihm entweder belügen oder zugeben, dass eben sein Vater zumindest eine Teilschuld trägt, weil er seinen finanziellen Pflichten nicht nachkommt.

Was die Geschenke der Großeltern angeht, so kannst du nur die Offensive versuchen. Gerade, weil du das mit dem Kuvert von der Taufe beobachtet hast. Und nicht alle Eltern glauben uneingeschränkt den eigenen Kindern. Wenn es dann zum Krach kommt, dann musst du da durch, aber wirst danach auch wissen, woran du bist. Auch was den Kontakt zu den Großeltern angeht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kann dich schon verstehen. Auch das du zeigen willst, dass dein Kind kein schlechtes Kind ist. Auch das du dem Vater zeigen willst, sieh mal was aus unserem Kind geworden ist. Aber die Zweifel werden durchaus bei ihm bleiben, auch wenn er sie nicht so offen zeigen wird. Und für die paar Stunden, die der Vater sein Kind sieht, noch dazu in deinem Beisein, wird er sich mit Sicherheit auch mal zusammen reißen.

Dich beschäftigt die Situation und sie belastet dich eindeutig auch. Auch wenn es keine Wut mehr ist. In manchen Teilen auch einfach Resignation. Ich für meinen Teil finde immer, wenn man resigniert, gibt man sich auch irgendwie selbst auf.

Durch die Erkrankung deines Sohnes, musst du dein Leben schon anders gestaltet als andere Mütter. Mehr Kraft aufbringen. Du bist trotzdem noch eine Frau, die ihr eigenes Leben hat. Trotzdem wirst du immer mehr Zeit und Kraft für deinen Sohn brauchen, als die meisten anderen Mütter. Die Situation wird dadurch noch belastet, dass der Vater sich halt getrennt hat. Dein Leben sähe auch anders aus, wenn dein Kind gesund wäre, selbst wenn der Vater Abstand genommen hat. Vielleicht würdest du auch anders handeln, wenn dein Sohn gesund wäre. Vielleicht würdest du dann den Kontakt zum Vater auch nicht suchen. So bist du aber an dem Punkt schon zweifach eingeschränkt.

Weiter kommt die finanzielle Belastung dazu. Du magst zwar über die Runden kommen. Aber ich denke, für Rücklagen werden eher wenig Mittel zur Verfügung stehen. Um beruflich weiter zu kommen, fehlt dir die Kraft, die du bereits an anderer Stelle investierst. Eben weil der Vater nicht für sein Kind da ist. Mit Unterhalt wäre manches einfacher, musst du zugeben. Wobei ich noch nicht mal nur im Jetzt denken würde. Klar bekommst du deinen Sohn satt, kannst ihn bekleiden und so weiter. Dein Sohn wird aber bei einer Berufswahl nicht wie jedes andere Kind aus allen Berufen wählen können. Er wird da sehr eingeschränkt sein, es sei denn man kann bis dahin seine Erkrankung heilen. Auch das wird irgendwann mal finanziert werden müssen.

Ich weiß nicht wie es mit dem Gesundheitssystem in eurem Land aussieht. Hier werden viele Maßnahmen gekürzt und zum Teil ganz gestrichen. Und das wird in den nächsten Jahren sicherlich nicht besser werden. Sprich Gesundheit wird in Deutschland immer teurer. Wenn man relativ gesund ist, ist das kein Problem. Wenn man aber auf Hilfen angewiesen ist, muss das finanzierbar sein.

Ich ahne mal, dass dein Ex auch keinen Cent für irgendwelche extra Behandlungen oder spezielle Förderungen dazu bezahlt. Da du ein geringes Einkommen hast, weil du wegen deinem Sohn eben nicht mehr arbeiten kannst, wirst du manche Sachen mit ihm nicht machen können, auch wenn du gerne würdest. Auch hier für könntest du den Unterhalt verwenden, wenn denn genug bezahlt werden würde.

Und du selbst bleibst gerade ziemlich auf der Strecke. So wie ich dich bisher kennen gelernt habe, war es sicherlich nicht dein Lebensziel, dich hauptsächlich um dein Kind kümmern zu müssen. Sachen die dir früher sicherlich wichtig waren, wirst du aufgrund der Erkrankung deines Kindes nicht mehr machen können.

Für eine Zeit lang wird es gut gehen, dass du dich und deine Bedürfnisse hinten anstellst. Aber auf Dauer verlierst du dich selbst dabei. Deshalb würde ich keine zusätzlichen Kräfte mehr darauf verwenden, deinem Ex die Hand zu reichen. Er muss auch mal selbst aktiv werden. Auch wenn du sagst, du organisierst nicht alles und zwingst ihn nicht. Würde er wirklich von alleine kommen, wenn du dich nicht mehr melden würdest?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich finde deine Situation schwer und kann dich einerseits gut verstehen wie du reagierst. Andererseits solltest du an dein Kind denken wie es sich dabei fühlt. Das meine ich nun gar nicht böse. Es liegt ja nicht an dir, sondern an dem Vater. Dennoch würde ich mich mal in die Lage reinversetzten. Ich habe im Kopf dass dein Kind noch nicht sehr alt ist und glaube was von 3 Jahren gelesen zu haben. In diesem Alter ist die Vaterrolle schon sehr wichtig.

Wenn dein Vater den Anblick nicht ertragen konnte, dann frage ich mich wirklich wo die Vatergefühle sind. Auch wenn das nun nicht hilft, aber mein Mann ist da komplett anders. Selbst wenn meine Tochter komplett entstellt wäre würde er sich rührend kümmern. Dies ist zwar Gott sei Dank nicht der Fall, aber ich bin mir in dieser Sache sehr sicher. So erwarte ich das aber auch von anderen Vätern. Es sind doch die eigenen Kinder und gerade wenn sie krank sind brauchen sie sowohl den Vater, als auch die Mutter.

Ich würde dem Vater an deiner Stelle ganz klar die Meinung sagen und ihn fragen wie er sich das in Zukunft vorstellt. Irgendwann wird der Kleine das auch deutlicher merken, dass der Papa nicht da ist wenn man ihn braucht und garantiert auch irgendwann den Kontakt komplett abhacken. Ich finde eine solche Situation wirklich schlimm und kann deinen EX da nicht verstehen. Es ist doch sein Kind!

Ich würde in jedem Fall sagen, dass es so nicht weiter geht auch wenn du dich überwinden musst. Ob nun der Kontakt alle 5 Wochen mal da ist oder gar nicht spielt kaum eine Rolle. So sehe ich das. So kann kein Kind eine sichere Bindung aufbauen und wird eher noch verunsichert. Später wird es dich fragen, warum denn der Papa nicht zum Geburtstag kommt und warum der Papa denn nie anruft. Auf diese Fragen musst du antworten und du musst dein Kind immer wieder enttäuschen, weil der Papa so quer springt.

An deiner Stelle würde ich dem Vater sagen wie du das siehst und er gefälligst die Verantwortung übernehmen soll. Es ist sein Kind und ich wäre mir wohl auch nicht zu kühn mit einer Klage zu drohen. Auch wenn Drohungen nicht immer sinnvoll sind, würde ich dies in deinem Fall wohlmöglich machen. Der Unterhalt ist die eine Sache. Da finde ich kommt es drauf an wie viel Einkommen ihr habt und auch wie viel dein Ex. Aber die Verantwortung und die Sorge um das Kind, die solltet ihr euch teilen und darum würde ich als Mama mit allen Mitteln kämpfen.

Wir haben auch mal belanglos darüber gesprochen was wäre wenn man sich denn trennen würde und sind uns da total einig. Unsere Tochter würde uns Beide zu gleichen Teilen sehen. Wie man das in der Realität umsetzt weiß ich nicht, aber sowohl mein Mann als auch ich würden alles tun, damit die Kleine uns Beide als Eltern ansieht und wir die gleiche Zeit mit ihr verbringen können. Auch die Geldfrage würde bei uns gar nicht aufkommen. Mein Mann würde sicherlich mehr zahlen als nötig. Ich finde, da muss man einfach vernünftig sein und den Kopf einschalten.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja, für mich gebe es deutliche Gründe, die für einen Kontaktabbruch mit dem Vater sprechen würden und ich würde es nicht nur auf die körperliche Gewalt beziehen, sondern auf jegliche Gewalt. Du schreibst aber zum Beispiel auch selbst, dass der Vater des Kindes Dich zum Teil ausnutzt, weil es Dir wichtig ist, dass Dein Sohn Kontakt zum Vater hat. Weder in diesem Thread noch in anderem Thread lese ich leider heraus, ob Dein Ex überhaupt ein von sich ausgehendes Interesse an Euren gemeinsamen Sohn hat. Mir kommt es nicht so vor, und ein Vater, der mal alle vier bis sechs/ sieben Wochen zum Spielen oder für einen Ausflug herkommt, ist für mich kein Vater. Ich wüsste auch gern, ob Dein Sohn nach seinem Vater als Papa fragt oder ob es einfach nur ein Mann ist, der hin und wieder zu Besuch kommt.

Auch, wenn ich merken würde, dass der Vater des Kindes eher widerwillig sein Kind sehen möchte oder sich entsprechend verhält, würde ich ein klares Wort mit ihm sprechen. Ein Kind soll doch auch Freude haben, wenn es seinen Vater trifft. Ein Kind spürt aber recht schnell, ob es angenommen oder abgelehnt wird und da Du geschrieben hast, dass Dein Sohn durchaus sensibler als andere Kinder ist und ich denke, das merkt er dann auch schon. Rechte und Pflichten hin oder her, aber da kommt es zu einem Punkt, an dem es Deinen Sohn eventuell nicht mehr gut geht. Man kann auch niemanden dazu zwingen, eine schöne Zeit mit seinem Kind zu verbringen, Zeit ja, aber ich stelle es mir unheimlich schwierig vor, wenn man eigentlich gar nicht will. Und hier scheint der Kindsvater nun wahrlich nicht zu wollen.

Ich finde auch die Begründung, weshalb der Vater Dich und Deinen Sohn allein und ja im Stich gelassen hat, mehr als traurig. Diese Abneigung wird Dein Ex auch unkommentiert auf den Sohn übertragen, da bin ich mir sicher. Es wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem Dein Sohn dann alt genug ist und vielleicht von sich aus Fragen stellt, vielleicht auch von sich aus keinen Kontakt mehr zu seinem Vater möchte, weil er einfach praktisch nicht da war und alle paar Wochen für ein paar Stunden ist nicht da sein, sondern einfach nur ein Pflichtbesuch.

Die von Dir angesprochene Elternebene bestreitest Du ja mehr oder minder allein. Ich lese nichts davon heraus, ob der Vater mal von sich aus fragt, wie es dem Kleinen geht oder dass er mal spontan vorbeikommt. So etwas sollte Dir meiner Ansicht nach auch zu denken geben. Es wirkt grundsätzlich schon auf mich so, als seist Du die treibende Kraft, und der Herr ist da fein heraus. Ich weiß, es ist einfach nur unangenehm, aber da bleibt ein klärendes Gespräch nicht aus, wie man es sich weiter vorstellt, was das Besuchsrecht und der Umgang betrifft. Ich würde direkt fragen, inwiefern er gewillt ist, seinen Sohn auch mal häufiger zu sehen oder ihn mal über Nacht bei sich aufzunehmen. Manchmal ist man als Kind doch ohne Vater besser dran, als in einem solchen Zustand jemanden zu haben.

Du musst im Grunde die Verantwortung übernehmen und notfalls auch mit härteren Mitteln durchgreifen. Vielleicht gibt es bei Euch in Österreich auch Stellen, an die man sich wenden kann und wo man Hilfe bekommt. Es ist nicht einfach, die richtige Entscheidung zu treffen, nein, aber manchmal ist ein Kontaktabbruch durchaus die richtige Entscheidung. Zwar sollte Geld nicht die hauptsächliche Rolle spielen, aber in dem Fall solltest Du Dir auch rechtlichen Beistand suchen. Wie ist es denn mit dem Unterhalt bei Euch geregelt? Was muss getan werden, damit der Unterhalt auch bezahlt wird? Da sollte man sich auch zunächst einmal unverbindlich informieren, aber es kann nicht sein, dass Du nichts von dem erhältst, was Dir eventuell zustehen könnte.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


So ein Gespräch mit dem Vater mit dem Thema, ob und wie oft er unseren Sohn sehen möchte, gab es bereits. Da hat er eben gesagt, dass für ihn alle paar Wochen eine gemeinsame Unternehmung in Ordnung ist. Dass das zu wenig für eine Bezugsperson ist, ist mir natürlich auch klar und das habe ich ihm auch gesagt, worauf er selbst auf diese Aussage schon beleidigt war. Das ist er aber wie gesagt generell sehr rasch. Kritik verträgt er sowieso nicht, selbst wenn man die in Watte packt. Ganz ersparen kann ich ihm Kritik aber dennoch nicht.

Unser Sohn sagt zu ihm durchaus Papa, versteht den Sinn von einem Papa aber denke ich nicht. Das heißt, er heißt eben Papa. Wirklich danach fragen tut er nicht. Das macht er bei anderen aber auch nicht so. Mein Ex ist also definitiv kein klassischer Papa wie für ein anderes Kind. Vom Bezug her, trifft wohl eher der Vergleich mit einem Freund, der halt gelegentlich mal kommt, beziehungsweise mit dem man eben gemeinsam gelegentlich was unternimmt. Ist wohl alles andere als eine Vaterrolle, aber unser Sohn freut sich durchaus darauf. Also es stört ihn nicht, wenn er ihn hoch hebt, mit ihm spielt oder dergleichen.

Würde es die Besuche derzeit nicht geben, würde ihm aber zugegebener Weise auch nicht wirklich etwas fehlen. Das sehe ich durchaus auch so. Mehr oder weniger nach dem Motto: Ist er da ist es gut, ist er nicht da, dann ist es auch gut. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Abgesehen von den gelegentlichen Unternehmungen macht er jedoch in der Tat genau nichts. Über Nacht oder alleine nimmt er ihn nicht, das traut er sich laut seiner eigenen Aussage nicht zu, deswegen möchte er, dass ich eben auch anwesend bin. Bei den Treffen schaue ich, dass ich die zwei gelegentlich auch ein wenig "alleine" lasse, so waren wir einmal in der Therme und ich bin für 20 Minuten alleine in den Saunabereich gegangen. Das mag für andere nicht lange sein, für mich war es ein Traum!

Aber sonst übernimmt er keinerlei Verantwortung. Weder bei Überlegungen welcher Kindergarten für ihn gut wäre, noch welche medizinischen Schritte man gehen soll noch sonst etwas. Und bezüglich der Kosten der medizinischen Versorgung: Da ist es in Österreich prinzipiell auch so, dass die Krankenkasse nicht gerade in Geld schwimmt und es immer wieder Kürzungen gibt.

Allerdings habe ich zum Glück für meinen Sohn noch vor Ausbruch der Erkrankung eine private Krankenversicherung abgeschlossen. Ich selber bin nicht versichert, aber nach der Geburt hatte ich irgendwie die Einbildung, dass ich die für unseren Sohn unbedingt abschließen möchte. Mein Ex war damals schon sehr träge in solchen Entscheidungen und hätte das wohl monate- bis jahrelang vor sich hingeschoben. Zum Glück habe ich damals nicht auf seine Entscheidung gewartet und gleich eine abgeschlossen. Glück, weil später hätte ich entweder viel mehr zahlen müssen, beziehungsweise hätten die meisten Versicherungen meinen Sohn sowieso gleich abgelehnt! So sind nun aber wenigstens die meisten Kosten abgedeckt und ich kann aber wirklich die ganze Palette von medizinischen Möglichkeiten ausnutzen, eben weil auch alternative Sachen bei der Krankenkasse dabei sind, beziehungsweise zumindest 80% der Kosten übernommen werden, bei Medikamenten zum Teil alles.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich glaube, Du weißt im Grunde, worauf es letztendlich hinauslaufen wird, aber entweder willst oder kannst Du es Dir noch nicht eingestehen. Bezeichnend ist es allerdings in meinen Augen, dass Dein Ex und der Kindsvater der Meinung ist, seinen Sohn nur alle paar Wochen einmal sehen zu wollen. Wie lang soll das denn noch gehen? Wie weit im Voraus wurde das gesagt? Mir scheint es schon, dass ihm selbst die paar Stunden einmal im Monat, wenn überhaupt, schon zu viel sind und dass er auch nur den Vorschlag gegeben hat, um nicht völlig als Arschloch (sorry) dazustehen. Sicherlich kenne ich seine Beweggründe nicht, aber Du nimmst ihn hier immer noch in Schutz und versuchst ihn zu schonen, merkst jedoch dabei, dass es weder für Deinen Sohn noch für Dich die Situation nicht ganz zufriedenstellend ist.

Einmal in der Woche wäre schon angebrachter gewesen und vielleicht hätte sich der Kindsvater dann auch an den Anblick des Sohnes gewöhnt, um es mal ganz krass auszudrücken. Er zieht sich wirklich aus nahezu jeder Verantwortung und Du möchtest ihn davor bewahren, weil er keine Kritik verträgt. Allein das ist schon mehr als merkwürdig und letztendlich für Euren Sohn ziemlich traurig. War der Mann überhaupt bereit, Verantwortung für (s)ein Kind zu übernehmen? Dass ein Kind erkrankt, kann immer mal vorkommen, aber mir scheint, das sei ihm weder bewusst noch von ihm gewollt gewesen. Er will sich nicht damit auseinandersetzen, oder es nicht wahrhaben, was Deinem Sohn gegenüber mehr als unfair ist.

Ich denke, Du solltest Dir klar werden, ob es Dir wirklich so reicht oder ob Du Dir mehr Verantwortung übernimmst. Auch, wenn es eben mal zwanzig Minuten oder eine Stunde sind, die Du für Dich sein kannst und genießen kannst. Wenn man rund um die Uhr fast allein für sein Kind da ist und da war, kann ich durchaus verstehen, dass zwanzig Minuten wie Luxus ist. Kein Ding. Aber Du packst den Mann immer weiter in Watte, entschuldigst ihn, nimmst ihn in Schutz. Soll es so lange gehen, bis Dein Sohn vielleicht in die Schule kommt und dann selbst entscheiden kann, oder wie genau stellst Du Dir das vor? Darüber müsstest Du mit dem Mann reden, vielleicht auf neutralem Boden, mit einem Mediator oder einem Schlichter, aber höre bitte auf, den Kindsvater schützen zu wollen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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