Bei Geburt im Krankenhaus eigene Hebamme kommen lassen?

Nahezu jede werdende Mutter sucht während der Schwangerschaft scheinbar eine Hebamme auf und die betreut die Mutter meist während der Schwangerschaft und auch danach. Im Krankenhaus während der Geburt wird scheinbar doch auf die Hebamme, welche im Krankenhaus arbeitet, gezählt, oder? Kann man seine eigene Hebamme, die man ja kennt, auch zur Geburt mitnehmen und mit welchen Kosten ist es verbunden? Ist die im Krankenhaus arbeitende Hebamme vor einer Geburt auch kennenzulernen oder trifft man dann erst aufeinander, wenn man eben aufgrund einer bevorstehenden Geburt ins Krankenhaus gebracht wird?

Du kannst jederzeit Deine Hebamme, die Dich durch die Schwangerschaft begleitet, mit zur Geburt nehmen. Ausnahme ist natürlich, wenn diese gerade eine andere Geburt hat. Viele Hebammen arbeiten mit Krankenhäusern zusammen, sodass diese auch dort bekannt sind. Die Hebammen im Krankenhaus wirst Du spätestens bei dem Gespräch kennen lernen, wenn Du Dich im Krankenhaus anmeldest. Diese Anmeldung ist ein paar Wochen vor der Geburt. Aber ob es dann auch wirklich diese Hebamme ist, die Dich dann begleitet, ist Glückssache. Dafür arbeiten dort zu viele und dann auch in Schichten. Meine Hebamme habe ich erst gesehen, als ich mit Wehen im Krankenhaus war. Aber sie war Klasse, so wie die, die dann den Schichtdienst gewechselt hat. Im Grunde wirst Du kaum an eine Hebamme kommen, die nicht nett ist. Alle machen das schon seit Jahren. Ob die Krankenkasse das übernimmt, wenn Du Deine eigene Hebamme mit nimmst, ist unterschiedlich. Da solltest Du Deine Hebamme oder die Krankenkasse vorher ansprechen.

Mitbringen kannst du deine eigene Hebamme nicht. Das geht aus versicherungstechnischem Gründen nicht. Die Hebamme, die im Krankenhaus arbeitet ist entweder eine Angestellte des Krankenhauses oder eine freie Hebamme, die Belegbetten in dem jeweiligen Krankenhaus hat. Dann darf sie aber auch nur so viele Wöchnerinnen betreuen, wie sie Betten in dem Krankenhaus zur Verfügung hat. Hast du eine Hebamme, die Belegbetten in dem Krankenhaus hat, kannst du diese auch zur Entbindung dabei haben. Die Hebamme muss auf jeden Fall einen Vertrag mit dem Krankenhaus haben, sonst ist es nicht möglich. Aber freie Hebammen haben nicht immer Belegbetten in den Krankenhäusern.

Sicher kann man auch die Hebammen kennen lernen, die im Krankenhaus arbeiten. Aber da sie in Schichten arbeiten, wird es schwer sein, dass du alle kennen lernst. Denn du weißt nie, wann es los geht und wann diese Hebamme dann Dienst hat. Wenn du Pech hast, lernst du zwei Hebammen kennen und die dritte Hebamme betreut dich dann.

In Österreich ist es so, dass man seine eigene Hebamme zur Geburt mitbringen kann. Dies ist allerdings aus der eigenen Tasche zu bezahlen und mit rund 1000 Euro nicht gerade kostengünstig. Die Hebammenbesuche vor und nach der Geburt werden in Österreich allerdings durchaus von der Krankenkasse übernommen.

Ich denke, dass genau das der Grund dafür ist, warum sich viele Frauen- ich zähle mich selbst mit dazu- eine Hebamme zur Schwangerschaftsbetreuung und zur Nachbetreuung suchen, aber während der Geburt dennoch auf die Hebamme aus dem Krankenhaus zurückgreifen. In meinem Fall ist es allerdings so, dass "meine" Hebamme in dem Krankenhaus, in dem ich entbinden werde, arbeitet und ich sie mit etwas Glück dennoch bei der Entbindung dabei habe.

Bezüglich einem Kennenlernen der Hebamme, die während der Geburt im Krankenhaus für einen zuständig ist, kann ich dir nur meine Erfahrungswerte aus der ersten Schwangerschaft schildern. Es war damals in unserem Krankenhaus so, dass wir im Geburtsvorbereitungskurs einige Hebammen kurz kennengelernt haben. Allerdings waren nicht alle Hebammen anwesend und so war es auch bei der Geburt meines Sohnes ein "Glücksspiel", ob ich die Hebamme bereits kenne oder eben nicht.

Man kann durchaus seine eigene Hebamme mitbringen. Natürlich nur, wenn die jeweilige Hebamme auch Geburtsbegleitung anbietet, und das tun nicht alle. Meine Hebamme, die mich damals während und nach der Schwangerschaft betreut hat, bietet das zum Beispiel nicht an und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich im Krankenhaus der Hebamme anzuvertrauen, die gerade Dienst hatte. Das war aber okay, da ich eine ganz nette abbekommen habe. Es gibt da auch eine, über die jede Frau, die bei ihr entbunden hat, nur schimpft. Aber die blieb mir zum Glück erspart.

Meine Hebamme gehörte damals einer Hebammenpraxis an, die eng mit dem Krankenhaus zusammenarbeitet, in dem ich entbinden wollte. Ich hatte mir damals einige Krankenhäuser angesehen und man konnte nur bei einem auch die Hebamme mitbringen, mit der man auch die Vorsorgeuntersuchungen bzw. den Vorbereitungskurs hatte. Das war für mich dann ausschlaggebend für meine Krankenhaus-Wahl, wenn ich ehrlich bin, denn ich muss erst einmal Vertrauen aufbauen und mir war es dann lieber, dass ich die Geburt mit einem Menschen erlebe, den ich schon recht gut kenne. Bei anderen Krankenhäuser ist es so, dass die Geburt von der Hebamme geleitet wird, die eben gerade Dienst hat. Bei meiner Schwiegermutter war es dann so, dass sie gleich zwei verschiedene Hebammen hatte, da die Schicht der einen während der Wehen eben zu Ende war. Das finde ich ehrlich gesagt nicht so toll.

Ich würde auch immer wieder zu einer freien Hebamme gehen, die man dann zum Krankenhaus mitbringen kann. Ich habe damals auch bei der Krankenkasse nachgefragt und das war kein Thema, allerdings muss man dann eben auch in das Krankenhaus gehen, mit dem diese Hebamme den Vertrag hat. So habe ich die Vorsorge und den Kurs bei ihr gemacht, sie hat mich durch die Geburt begleitet und hat mich dann schließlich in den ersten 14 Tagen nach der Geburt 3-4 Mal bei mir zuhause besucht. Ich finde das echt viel besser und ich war echt total zufrieden, denn ich kam gut mir ihr klar. Es gibt viele Leute, die mit der Beleghebamme des Krankenhauses nicht so wirklich zufrieden waren und da war ich echt froh, dass ich so eine tolle Hebamme hatte! Kennengelernt habe ich sie damals, als das Krankenhaus einen "Tag der offenen Tür" für Schwangere anbot. Da war sie mir gleich sympathisch und ich habe eine gute Wahl getroffen. Wäre schön, wenn sie auch bei der Geburt meines zweiten Kindes dabei wäre.

Für mich hat sich bei der zweiten Geburt diese Frage erübrigt, da meine Hebamme sowieso gerade auf dem Weg zu uns war, als unser Sohn unbeabsichtigterweise und innerhalb kürzester Zeit zu hause ohne Hebammenhilfe zunächst auf die Welt gekommen ist. Gleich nach der Geburt hat sie dann alles weitere übernommen, als sie dann eingetroffen ist.

Aber bei meiner ersten Geburt wollte ich eigentlich auch gerne, dass mich meine Hebamme, bei der ich zur Vorsorge war und die dann auch die Nachsorge übernommen hat, bei der Geburt im Krankenhaus begleitet. Das ging aber nicht, da sie mir genau das gleiche gesagt hat, was Diamante schon angesprochen hat. Sie hatte keinen Vertrag mit dem Krankenhaus und auch keine Belegbetten. Versicherungstechnisch gibt es Probleme, wenn man seine Hebamme mit ins Krankenhaus nimmt, so dass das nicht möglich ist.

Meine Frau hatte eine sogenannte Beleg-Hebamme. Diese konnte sie jederzeit anrufen, wenn sie ihre Hilfe benötigt. Bei unserem Sohn mussten wir unsere Hebamme sogar Sonntag Abend um 22 Uhr zu uns rufen und sie hat meine Frau auch ins Krankenhaus begleitet. Mit der Hebamme im Krankenhaus hatten wir somit gar nichts zu tun und hatten eine vertraute Person immer dabei.