Steigende Fahrtkosten - Job aufgeben?
A hat einen Nebenjob, welchen A auch gerne ausübt. Allerdings hat A nun mal Kostenrechnung gemacht, wegen der steigenden Benzinpreise. Und damit wird es nicht mehr lange dauern, bis A mehr Kosten hat, als der Job einbringt. A überlegt nun, ob es vielleicht besser ist den Job aufzugeben.
Damit würde zwar ein kleines Einkommen wegfallen, aber eben auch entsprechende Kosten dafür. Der reine Gewinn, welchen A im Moment von diesem Job hat, kann A auch durch diverse Internetaktivitäten ausgleichen. Die Zeit dafür wäre dann ja auch vorhanden, aber eben weniger Kosten.
Hier handelt es sich zwar nur um einen Nebenjob, aber auch bei Vollzeitbeschäftigen kann es soweit kommen, das die Fahrtkosten so hoch werden, dass es sich nicht mehr rechnet, zu arbeiten. Würdet ihr dann den Job aufgeben oder lieber noch draufzahlen, nur um einen Job zu haben? Oder sollte A versuchen eine andere Lösung zu finden, um den Nebenjob zu behalten und die Fahrtkosten zu reduzieren?
Da es sich nur um einen Nebenjob handelt, würde ich den an A's Stelle ziemlich sicher aufgeben, wenn wegen der hohen Fahrtkosten eben kaum noch was übrig bleibt. Er hat ja anscheinend noch einen Hauptjob, bei dem genügend Geld reinkommt.
Bei einer Vollzeitbeschäftigung ist das ja etwas ganz anderes. Das gibt ja auch Ärger mit dem Arbeitsamt, wenn man diese einfach kündigt und finanziell nicht anderweitig, z.B. durch den Partner, abgesichert ist. Da sollte man lieber versuchen, etwas anderes zu finden, wo man nicht so einen weiten Anfahrtsweg hat, und, falls das gelingt, eben dann erst kündigen.
Im Fall eines Nebenjobs würde ich ebenfalls wohl den Job aufgeben, vor allem besteht ja scheinbar auch eine andere Möglichkeit ein wenig dazu zu verdienen. Das wäre zwar von zu Hause aus und man darf auch nicht vergessen, dass ein Job auch aus persönlicher und sozialer Sicht wichtig sein kann und wenn man nur von zu Hause aus arbeitet, kann das für viele Menschen auch demotivierend sein, aber dennoch kann ich das Argument mit den Benzinpreisen nur zu gut verstehen.
Ich habe derzeit ebenfalls nur einen Nebenjob, den ich aber zum Großteil ebenfalls nur von zu Hause aus erledigt. Wenn ich einmal auswärts unterwegs bin, bekomme ich zum Glück Kilometergeld. So sind die Fahrtkosten zumindest gedeckt. Allerdings ist dieser Nebenjob für mich auch nur vorübergehend. Generell bin ich langfristig gesehen auf der Suche nach einer Lehrerstelle in einer Schule. In meiner unmittelbaren Nähe gibt es aber nicht wirklich passende Schulen, die meine Fächer haben.
Realistische Chancen auf einen Job gibt es in einer Großstadt, die jedoch rund 60 bis 70 Kilometer von mir entfernt ist. Ich bin derzeit auch am Überlegen, ob ich mich in dieser Großstadt überhaupt bei Schulen bewerben soll. Die Fahrtzeit würde mich nicht so stören, aber voraussichtlich werde ich da vor allem in den ersten Jahren auch noch nicht Vollzeit arbeiten. Für einen Teilzeitjob ist mir diese Distanz aber aufgrund der Fahrtkosten fürchte ich auch zu weit. Wenn ich auf die Bahn umsteigen sollte, wäre das aber auch nicht wesentlich billiger.
Das wäre aber durchaus auch noch eine Variante für A. Da sie ja schon den Nebenjob hat, kann sie sich vielleicht auch um Alternativen für die Fahrt umsehen. Das kann zum einen die Bahn sein, wobei das oft eben auch nicht gerade billiger kommt, dann gibt es aber eben auch noch Möglichkeiten wie car sharing. In manchen Regionen in Österreich ist dieses Prinzip angeblich schon durchaus gut ausgetüftelt und dürfte auch gut funktionieren. In meiner Gegend ist das noch nicht so gängig. Aber das wäre durchaus auch eine Überlegung.
Ich würde hier an der Stelle von A. auch ganz klar zwischen dem Nebenjob und der Vollzeitbeschäftigung unterscheiden. Wenn mir der Nebenjob generell nicht das meiste Geld einbringt und ich mit diesem nicht mal auf meine vierhundert Euro im Monat komme, da ich eben nicht die nötigen Stunden hierfür abarbeiten kann, dann würde ich den Nebenjob auf jeden Fall aufgeben. Wie gesagt sollte man sich im Vorfeld eben genau ausrechnen, ob man dann überhaupt einen Verlust machen würde - Die ausgegebenen Kosten für Fahrtgeld, etc. sind ja dann nicht mehr vorhanden, vielleicht hätte man so sogar am Ende mehr Geld (netto) als mit Nebenjob.
Den Vollzeitjob würde ich dagegen nicht einfach so aufgeben, da es hier sicherlich auch andere Möglichkeiten geben würde. Zum einen kann man ja einen Teil der Fahrtkosten von der Pendlerpauschale absetzen lassen - Hier würde ich dann auch mal durchrechnen, ob sich das vielleicht wenigstens für mich lohnen würde. Wären auch hier die Ausgaben zu groß, würde ich mir vorerst sicherlich an irgendwelchen anderen Beratungsstellen Hilfe suchen. Auch besteht bei vielen Arbeitgebern die Möglichkeit, einen Zuschuss für Fahrtkosten zu beantragen, vielleicht ist der Arbeitgeber von A. hier auch kulant?
Auch ist es sicherlich so, wie von Jessy_86 schon beschrieben: A. kann zwar seinen Vollzeitjob einfach so kündigen, dass ist sein gutes Recht, aber man sollte eben die Folgen bedenken. Es wird Probleme mit der Bundesagentur für Arbeit geben, A. ist für einen gewissen Zeitraum beim Amt gesperrt, etc. - Hier bekommt man also eigentlich sehr viel mehr Probleme als alles andere. Diesen Schritt würde ich überdenken.
Was soll ein Nebenjob einbringen, wenn man davon keine Vorteile hat ? Meistens hat man doch einen Nebenjob, um sich etwas dazu zu verdienen. Aber wenn der Verdienst nahezu komplett von den Benzinkosten aufgebraucht wird, kann man auch gut auf diesen Job verzichten. Daher sollte man sich gut überlegen, ob der Nebenjob noch etwas einbringt.
Vor exakt dieser Frage stehe ich im Moment auch. Ich würde exakt aus diesen Gründen lieber heute als morgen aufhören. Jedoch handelt es sich bei mir nicht nur um einen Nebenjob, sondern schon um eine halbwegs richtige Anstellung, bei der mir immerhin noch die Sozialversicherungen übernommen werden. Ohne diese sähe es anders aus, aber da ich sie habe, trotz intensiver Bewerbungsphase noch nichts anderes in Aussicht habe, muss ich wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Ohne einen weiteren Job zu haben, und die paar Stunden Kinderbetreuung im Monat, die ich noch habe, sind noch nicht dazu gedacht, um damit auch den Lebensunterhalt mit bestreiten zu können. Zwar bin ich finanziell nicht auf mich allein gestellt, aber eine Krankenversicherung müsste dann mit getragen werden und das wird zu teuer.
Ich habe auch schon mit meinem Arbeitgeber gesprochen, aber anhand der Anzahl der Kollegen, die von dem gleichen Problem betroffen sind, ist da nichts großartig möglich. Eine kleine Erhöhung habe ich erhalten, aber die ist auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und macht nicht wirklich etwas aus oder verbessert die Situation. Von der Pendlerpauschale habe ich aufgrund der Untergrenze auch nichts und somit trage ich leider die meisten Kosten allein beziehungsweise mit meinem Partner. Ich kann daher wirklich nur hoffen, dass sich bald etwas anderes ergibt oder der Arbeitgeber doch mal dagegen steuert und uns nicht im Regen stehen lässt. Ansonsten sieht es nicht nur bei mir recht duster aus.
Ich würde daher A raten, wenn er oder sie die Möglichkeit hat, auch anderweitig Geld zu verdienen, auch in Form von Sachleistungen, so sollte er diese Möglichkeit doch vorziehen. Es sei denn, der Arbeitgeber des Nebenjobs lässt sich darauf ein, einen Teil der Fahrtkosten zu übernehmen oder er kommt A eben anders entgegen, ansonsten sollte A eben wirtschaftlich denken und die Arbeit sein lassen.
Allein dass man heute bereits so denken muss, erschreckt mich. Wenn es sich um einen Nebenjob handelt, der sich nicht rentiert, würde ich wohl genauso Vorgehen. Es bringt ja nichts, wenn man am Ende des Monats mehr Geld für die Fahrtkosten ausgibt, als das man einnimmt, mal abgesehen von dem Zeitverlust. Wenn es also die Möglichkeit gibt, sich anders etwa dazuzuverdienen (und mit einem Gewinn am Ende des Monats auszusteigen) würde ich das auch machen.
Bei einer Vollzeitbeschäftigung sieht das ganze leider ja auch schon etwas anders aus. Mein Partner zum Beispiel pendelt jeden Tag 40 Kilometer zur Arbeit und zurück. Dank den Spritkosten, zählen wir rund 70-80 Euro die Woche, was bedeutet, dass wir am Ende des Monats rund 210-240 Euro allein für Benzin ausgeben (mal abgesehen von der Abnutzung des Autos). Jedoch eine Anstellung in näherer Umgebung zu finden ist nicht wirklich leicht, auch ist mein Partner mit seinem jetzigen Job sehr zufrieden. So überlegen wir bereits, umzuziehen, damit wir uns wenigstens einen Teil der Fahrtkosten sparen können. Da es sich ja um eine Vollzeitbeschäftigung handelt, würde es sich nicht rentieren, den Job aufzugeben, es hängt einfach zu viel davon ab.
Ähnlich wie bei steph, kommt auch der Arbeitgeber meinen Partner nicht wirklich entgegen, wirklich viel kann er da auch nicht machen - schließlich sind ja sehr viele Arbeitnehmer davon betroffen, darunter eben auch sehr viele Pendler. Und die Pendlerpauschale, die wir erhalten haben, deckt nicht einmal ein Monat
Spritkosten ab, was ich ziemlich lächerlich finde.
Also bei einem Nebenjob ist es sicherlich weniger dramatisch, wenn man zu Hause bleibt und dorthin paar Euros dazuverdient. Aber bei einer Vollbeschäftigung sehr ich da leider keine andere Möglichkeit, als wirklich in den säuren Apfel zu beißen.
Man kann sich den Nebenjob als eine Art Außendienst vorstellen. A hat da im Moment nur die Möglichkeit mit der Firma, in dessen Auftrag A arbeitet, zu reden, ob es machbar ist, das eben zwei Termine an einem Ort sind beziehungsweise eben zum Termin eins ein weiterer direkt an der Strecke liegt. Für jeden wahrgenommenen Termin erhält A auch Geld. Wenn diese Variante machbar wäre, dann würde sich das ganze für A auch wieder rechnen.
Bleibt es aber bei der aktuellen Lage, dass A eben pro Fahrt nur einen Termin hat oder verschiedene Termine zu weit auseinander liegen, dann kann A nur langfristig den Job aufgeben oder halt minimieren und nur noch Termine innerhalb der Stadt wahrnehmen.
Ich denke, wenn es sich bei mir um einen Nebenjob handeln würde, würde ich den schon aufgeben, wenn er nichts einbringt, vor allem, wenn ich anderweitig Geld verdienen könnte. In diesem Fall ist es ja auch noch per Internet, also ganz ohne Fahrtkosten. Aber erst mal würde ich das Poblem mit meinem Arbeitgeber besprechen und klären, ob er sich vielleicht irgendwie an den Fahrtkosten beteiligen könnte. A könnte auch mit Kollegen klären, ob vielleicht Fahrgemeinschaften möglich sind.
Wenn das alles nicht zum Erfolg führt, würde ich den Nebenjob auch aufgeben. Bei einer Hauptbeschäftigung ist das sicher nicht so einfach möglich. Den Job kann man nicht so einfach aufgeben, auch wenn man eine weite Strecke bei diesen Benzinpreisen in Kauf nehmen muss. Da würde ich mich dann höchstens bemühen, einen Job in meiner Nähe zu finden, wenn es sich durch die Spritkosten anders nicht rechnet.
A hatte heute die Gelegenheit mit dem Regionalleiter deswegen zu reden. Es wird, da kein Zuschuss zu den Fahrtkosten gezahlt werden kann, ein anderer Bonus bei manchen Terminen eingebucht. Somit steigt der Verdienst pro Termin. Es wird auch teilweise die Terminvergabe etwas verändert, so das eben A pro Fahrt mehr Termine wahrnehmen kann. Zudem hat man auch A zugestanden selbständig Termine zu verabreden und im Sinne des Unternehmens zu agieren.
Am Ende heißt dies, dass A wieder wirklich am Nebenjob verdient, obwohl die Fahrtkosten eben steigen. Aber man will eben A auch nicht ziehen lassen, da man dessen Arbeit sehr zufrieden ist.
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