Ladebalken, die nicht den wirklichen Stand anzeigen

vom 10.04.2012, 18:14 Uhr

Ich habe mir heute das aktuelle Java Update heruntergeladen, da die ältere Version scheinbar einige Sicherheitslücken hatte. Jedenfalls wurde mir bei der Installation, wie mittlerweile fast bei allem aus diesem Bereich, ein Ladebalken angezeigt, welcher angeblich den momentanen Fortschritt der Installation anzeigt. Bei mir hat die komplette Installation ungefähr vier Minuten gedauert. Innerhalb der ersten drei Minuten waren bei dem Ladebalken gerade mal zwei von mindestens 15 Balken zu sehen.

Kurz vor dem Ende schoss der Ladebalken dann in die Länge und die Installation war fertig. Das ist nicht das erste mal, dass ich so etwas sehe. Jedes mal wundere ich mich über den Sinn eines solchen Ladebalkens. Eigentlich soll dieser dem Benutzer doch grafisch darstellen, wie weit die Installation bisher vorangeschritten ist und wie lange es ungefähr noch dauert, bis diese fertig ist.

Was bringt denn nun ein solcher Ladebalken, wenn er seinen Zweck nicht erfüllt? Ich kenne das eigentlich von allen möglichen Programmen. Wieso ist das so, dass ein Ladebalken nicht richtig voran läuft? Eigentlich kann das doch gar nicht so schwer zu realisieren sein oder?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich habe auch schon oft erlebt, dass Ladebalken völlig willkürlich sind und eigentlich so gut wie nie den wirklichen Stand anzeigen. Das liegt denke ich mal dadran, dass der Computer das nicht richtig "einschätzen" kann, das soll nur ein ungefährer Wert sein. Dass dieser manchmal abweicht, ist klar. Bei mir wurde beispielsweise einmal "noch 2 Tage" angezeigt. Ich denke also, der Ladebalken ist wirklich nur dazu da, dass ein ungefährer Wert angegeben wird. Dass das manchmal mehr oder weniger klappt, kann man nicht ändern. Aber hauptsächlich ist es wohl auch, um dem Endnutzer zu zeigen, dass etwas passiert, also dass der PC nicht hängt oder sonstiges. Ich vertraue also eigentlich nie auf Ladebalken, finde sie aber dennoch aus dem letzten Grund sehr gut und auch wirklich nützlich.

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» Bongaloo » Beiträge: 101 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es kommt auch darauf an, wie der Ladebalken programmiert ist. Ist er zum Beispiel so programmiert, dass er die Anzahl der zu installierenden Dateien anzeigt, kann es ja sein, dass zu Beginn der Installation eine einzige riesige Datei installiert wird, was entsprechend lange dauert, aber den Balken nur gering füllt, und später folgen dann viele winzige Dateien, die schnell installiert werden und den Balken sogar viel auffüllen.

Anders herum kann natürlich auch so ein Problem auftreten: Wenn der Balken die gesamte Größe der Dateien anzeigt, kann es sein, dass zu Beginn viele kleine Dateien kommen, die relativ lange zum Installieren brauchen, weil sie einzeln gespeichert werden müssen, und später folgt vielleicht eine einzige riesige Datei, welche schnell installiert wird und auch den Balken viel auffüllt.

Daher muss man sich eben für eine Methode entscheiden, was eben für den entsprechenden Fall sinnvoller ist. Eine Mischung aus den beiden wäre natürlich auch eine Möglichkeit, aber sie ist nicht wirklich gut realisierbar.

Im Übrigen kann bei einer Installation auch folgendes auftreten, dass am Ende der Installation noch ein zusätzliches Programm installiert werden soll, was vom Hauptprogramm zusätzlich benötigt wird. Wenn am Ende der Installation jedoch bemerkt wird, dass dieses zusätzliche Programm schon auf dem Computer existiert, kann der Installationsschritt übersprungen werden und der Fortschrittsbalken füllt sich dementsprechend ´schnell-

» S77S77 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 1,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Ladebalken sowie Minuten in den Programmen sind nie genau, weil dies nur ungefähre Angaben sind. Denn man kann keinen Ladebalken hundertprozentig programmieren, weil je nach Computer unterschiedliche Hardware verbaut ist und es kommt vor allem auf die Geschwindigkeit an. Ist der Computer mit moderner Hardware verbaut, geht die Installation schnell vonstatten. Ist es ein alter PC, dauert die Installation auch länger. Dann spielen noch andere Faktoren eine wichtige Rolle wie wieviel auf der Festplatte ist und wie stark fragmentiert die Festplatte des Computers ist und so weiter.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde den Ladebalken auch nicht wirklich völlig sinnlos. Klar kann es je nach verwendeter API sein, dass einem der Balken sehr wenig nützlich vorkommt. Dazu muss man aber wissen, dass die meisten Ladebalken eine konkrete Zahl brauchen, anhand derer sie den Zustand mittels Farbe symbolisieren können. Nun könnte man durchaus noch die verbleibende Zeit als Maßstab heranziehen, aber da ist dann auch wieder die Frage, wie zuverlässig diese berechnet werden kann und ob der Aufwand es überhaupt wert ist?

Aus meiner Praxis in der Software-Entwicklung kann ich sagen, dass die meisten Anwender sehen wollen, dass überhaupt etwas passiert und der Rechner nicht gerade abgestürzt ist. Da eignet sich dann so ein Ladebalken ganz hervorragend, da der sich doch verändert. Natürlich kann man auch ein Fenster zaubern, in dem sich (wie beim Start von Windows 2000) immer nur eine Leiste zeigt, die sich füllt und dass immer wieder. Beim Ladebalken kann der Nutzer aber zumindest den Fortschritt sehen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Zunächst soll so ein "Ladebalken" dem Nutzer anzeigen, dass etwas passiert. Den Luxus, hier tatsächlich eine geschätzte Restlaufzeit der aktuellen Aktion zu bekommen, ist zwar etwas, was erwartet wird - aber in den seltensten Fällen geliefert wird. Das kennt man vielleicht von diversen Microsoft-Balken, unter denen dann manchmal praktisch Phantasiezahlen bzgl. der Reststunden und Restminuten angezeigt werden.

Ich persönlich finde es auch ärgerlich, wenn hier statt eines echten Progress-Bar dann tatsächlich bloß eine animierte Grafik gezeigt wird. Denn dann kann der Prozess im Hintergrund schon lange abgestürzt sein und ich als Anwender bekomme es gar nicht mit. Aber das ist dann schon eher die Ausnahme.

Dann gibt es auch die Endlos-Anzeigen. Das sind Balken, die sich zwar füllen. Aber wenn dann der Anschlag erreicht wurde, starten sie einfach wieder neu. Ohne einen Hinweis zu geben, wie oft oder wie lange die Aktion noch dauert. Auch hier dient die Anzeige eigentlich nur dazu, dass der Nutzer sieht, dass aktuell was läuft (oder laufen sollte) und der Nutzer sich in Geduld üben soll.

Die echten Ladebalken bei denen dann versucht wird, die Restzeit wenigstens annähern anzuzeigen, bedienen sich ja der verschiedensten Mittel. Aber irgendwie ist keiner der richtige und man wird hier doch eher nicht eine exakte Zeit voraussagen können.

Vielleicht ein Beispiel: wenn es darum geht, dass Files kopiert werden müssen (z.B. bei Installationen), dann kann man für die Fortschrittsanzeige natürlich die zu kopierenden Dateien zählen und dann an Hand der kopierten Dateien den Fortschritt anzeigen. Das klappt aber hinsichtlich der Zeit nicht so gut, weil beim kopieren von Dateien mit wenigen KB natürlich weniger Zeit in Anspruch genommen wird, als beim Kopieren von 800 MB Dateien (und größeren).

Ebenso falsch ist das Hochrechnen an Hand der Datenmenge in Byte. Denn das Kopieren von einer großen Datei mit 100 Kb geht schneller, als das kopieren von 100 Dateien mit eine Kb. Es sind eben immer nur Annährungen möglich. Ich selbst bin froh, wenn ich erkenne, dass der Softwarehersteller sich Gedanken gemacht hat und tatsächlich wenigstens versucht, mich als Anwender nicht für dumm zu verkaufen und eben Schätzungen anzeigt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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