Sind Studentenwohnheime unbedingt kostengünstig?

vom 10.04.2012, 13:33 Uhr

Der Sohn meiner Freundin fängt in diesem Jahr an zu studieren. Da er in einer anderen Stadt studiert als er jetzt wohnt, will er ins Studentenwohnheim gehen. Aber nun hat er gehört, dass es nicht unbedingt billiger ist, wenn er im Studentenwohnheim wohnt und er doch sehen soll, dass er sich entweder eine kleine Wohnung oder sich eine Wohngemeinschaft sucht.

Der Sohn ist sich nun unheimlich unsicher, weil er eigentlich gedacht hätte, dass das Studentenwohnheim immer noch das kostengünstigste ist. Wo habt ihr während eurer Studienzeit gewohnt und war es das kostengünstigste für euch?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke das kommt ganz stark auf die Stadt an und auch auf die Ausstattung der Studentenwohnung. Ich habe zu meinen Studiumszeiten in Darmstadt im Karlshof gewohnt. Das war damals günstig, wenn man allerdings im Verhältnis dazu die Größe der Zimmer betrachtet, war es nicht preiswert. Wir hatten eine 6er WG, dass bedeutete drei Etagen plus Mitteletage auf der sich Küche und Wohnzimmer befanden. Dies waren ungefähr 20 qm. Die Zimmer hatten 9qm plus einer Nasszelle mit 2qm pro Etage. Also umgerechnet hatte man gerade mal 20qm und dafür war es dann nicht günstig. Allerdings würde ich auch von einer 1-Zimmer Wohnung abraten, weil die meist total überteuert sind, gerade in Studentenstädten. Besser ist es dann nach einem Zimmer in einer WG zu suchen.

» dorilein » Beiträge: 100 » Talkpoints: 27,62 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das hängt auf jeden Fall von der Stadt ab und dem jeweiligen Wohnheim, beziehungsweise auch dem Zimmer, für welches man sich interessiert. Ich wollte eigentlich auch erst in ein Wohnheim, aber die Zimmer die mir angeboten wurden waren mir auf jeden Fall zu teuer, besonders da man nur ein paar popelige Quadratmeter hat und sich das Bad und die Küche mit jemand Fremden teilen muss.

In der ersten kleinen Wohnung (17qm) in der ich gewohnt habe, habe ich 185 Euro an Miete bezahlt, da bekam ich dann das Angebot für 15qm, geteilte Küche und geteiltes Bad für 250 Euro. Das habe ich abgelehnt und kurz darauf eine 40qm große Wohnung mit 2 Zimmern und Bad für 230 Euro gefunden. Selbst jetzt zahle ich nicht arg viel mehr für eine eigene, große Wohnung in der ich mir nichts mit jemand Fremden teilen muss. Ich würde mich auf jeden Fall immer auch im normalen Wohnungsmarkt umsehen und dann vergleichen.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wie schon geschrieben wurde ist es wirklich so, dass die Mietpreise auch in Studentenwohnheimen sehr stark davon abhängig sind, in welcher Stadt man denn nun studieren will - Und natürlich auch, wie das Studentenwohnheim von der Lage her gelegen ist, wobei letztes nicht so entscheidend ist. Ich selbst habe nachdem ich mein Abitur im vorletzten Jahr geschafft habe nicht studiert, habe aber heute noch sehr viel Kontakt zu all meinen Freunden aus der Schulzeit und diese studieren auch, quer über Deutschland verstreut. Hier sind die Preise wirklich sehr unterschiedlich und teilweise ist es wirklich kostengünstiger, wenn man in einer Wohngemeinschaft lebt.

Im Studentenwohnheim ist es in der Regel wirklich am günstigsten, wenn man dort sehr beengt wohnen will. Zimmer in Studentenwohnheimen sind meiner Erfahrung nach häufig nur kleine Ein-Zimmer-Räume, die nicht mal ein Bad haben, welches man dann irgendwo auf dem Flur suchen muss. Jedoch ist es hier dann am billigsten, wenn man ganz allein leben will. Alternativ könnten eben auch die Wohngemeinschaft noch recht billig sein, auch abhängig von der Lage, der Stadt und natürlich mit wie vielen anderen man noch zusammen leben wird. In der Regel kann man als Student aber sicherlich eine Mieter von 200-300 Euro einplanen, je nachdem wo man denn jetzt studiert.

Am teuersten wird es wahrscheinlich, wenn der Sohn deiner Freundin sich eine eigene Wohnung sucht, auch wenn diese klein ist. Hier kann es zwar auch kostengünstige Alternativen geben, doch ein Freund der hier allein wohnte meinte, dass die Nebenkosten die dann immer noch auf einen zukommen einen oft finanziell ruinieren und man so sein ganzes Geld eigentlich nur noch in die Wohnung steckt.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Studentenwohnheime sind grundsätzlich schon sehr preisgünstig, man bekommt aber im Normalfall auch nur ein sehr kleines Zimmer. Dazu gibt es natürlich Gemeinschaftsräume, die man sich mit anderen teilen muss. Und man hat keinen Einfluss darauf, wer die Mitbewohner sind.

Grundsätzlich kann das sehr spannend, aber auch sehr nervig sein, wenn die Mitbewohner ein Lotteriespiel sind. Bei einer Wohngemeinschaft kann man das besser steuern. Und auch in einer Wohngemeinschaft kann man sehr günstig leben.

» ronald65 » Beiträge: 712 » Talkpoints: 3,45 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das ist sicherlich abhängig von der Studentenstadt. Als Faustregel würde ich sagen, dass Zimmer im Studentenwohnheim etwas unter den Durchschnittspreisen für ein WG-Zimmer am freien Wohnungsmarkt liegen (so die Erfahrungen von mir und Freunden aus anderen Studentenstädten). Das mag in Ausnahmefällen aber auch anders sein. Die billigste 1-Zimmer-Wohnung hingegen wird fast immer teurer sein als das teuerste Wohnheimzimmer.

Mein preisgünstigster Wohnraum während des Studiums war ein Wohnheimzimmer. Ich habe aber auch bewusst bei meiner Bewerbung beim Studentwerk nach einem Wohnheimzimmer mit günstigen Mietpreisen gefragt. Ein privates WG-Zimmer, das ich später bewohnt habe, war jedoch immer noch günstiger als die Wohnheimzimmer vieler meiner Kommilitonen.

Ein Studentenwohnheim ist aber auf jeden Fall die unkomplizierteste aller studentischen Wohnmöglichkeiten. Man muss sich nicht um Internetverträge, Nebenkosten und Co kümmern, sondern bekommt alles vom Studentenwerk organisiert. Deshalb finde ich, dass ein Zimmer im Studentenwohnheim für Studienanfänger immer noch die perfekte Lösung ist!

» Fernwehhh » Beiträge: 49 » Talkpoints: 37,32 »


Mein Sohn musste sich ja im letzten Jahr auch um eine Unterkunft an seinem Studienort bemühen und da ich das alles mit begleitet habe kann ich das zumindest für seinen Standort bestätigen. Er wohnt jetzt in einer sehr modernen und geräumigen Neubauwohnung und er bezahlt für die Miete 200 Euro und 200 Euro für die Nebenkosten. Da er sich alles noch mit einem Freund teilt kostet das alles nur die Hälfte.

Natürlich hatte er sich vorher auch um eine Wohnung in einem Studentenwohnheim bemüht. Hier bekam er aber im Vergleich wirkliche Löcher angeboten. Einmal sollten 20 qm 200 Euro kosten und eine andere Wohnung mit 29 qm 300 Euro. Das waren aber im Prinzip nur einzelne Zimmer mit Gemeinschaftsbad und –toilette und mit gemeinsamer Küchennutzung. Sicherlich wäre er hier bei den Nebenkosten etwas günstiger weggekommen und er hätte auch nicht so viel an Mobiliar benötigt, aber seine Lebensqualität auf knapp 70 qm ist in seiner jetzigen Wohnung viel größer. Komischerweise sind aber die Wohnungen in den Studentenwohnheimen heiß begehrt obwohl es in der Stadt genügend preiswerte Wohnungen gibt, der Wohnraum ist also nicht knapp und man kann sich je nach Geldbeutel etwas passendes aussuchen. Sein WG-Freund kam auch zu dem Schluss weil er zuerst eigentlich unbedingt in ein Studentenwohnheim wollte weil es dort angeblich so günstig ist.

Ich denke aber dass man nicht pauschal sagen kann dass generell die Studentenwohnheime immer teurer kommen. Wer in Städten studiert wo es kaum Wohnraum gibt und die an sich schon sehr teuer sind der könnte sicherlich mit einem Wohnheimplatz weitaus günstiger kommen, eben weil es sich oft nur um sehr kleine Wohnungen handelt.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es hängt sehr strak vom Standort ab, in München sind Studentenwohnheime sehr viele billiger als Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt. Man muss hier aber auch auf einen Platz warten. Wenn man in München bis jetzt schon gewohnt hat, bekommt man gar keinen Platz. Die Wohnungen sind zwar sehr klein, aber es ist alles drin, was man braucht. Ich habe einmal eine Freundin gehabt, die im Münchener Studentenwohnheim am Olympiazentrum gewohnt hat. Das war super, es war eine ganzes Studentenviertel mit sogenannter Teestube, Bierstube und der studentischen Hochschulsportanlage. Es gab einen Waschsalon, ein Kino und eine Disko im Haus, in die auch Nichtbewohner gerne kamen.

Der Vorteil ist, dass du mit Studenten aus aller Welt zusammenwohnst. Bei meiner Freundin fanden regelmäßig sogenannte Stockwerksfeste statt, bei denen jeder was zum Essen beigetragen hat, das war immer sehr lustig. Man vereinsamt auch nicht so leicht in einem Studentenwohnheim, wenn man neu in der Stadt ist, weil es den anderen auch so geht und man deshalb viel leichter Kontakte knüpft. Der einzige Nachteil ist der wirklich sehr beengte Platz.. Doppelzimmer sind vielleicht auch nicht zu empfehlen, weil man doch ab und zu seine Ruhe braucht oder lernen will, wenn der Andere Besuch hat.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich werde jetzt im Oktober auch anfange zu studieren und für uns stand auch von vornherein fest, dass wir kein Studentenwohnheim beziehen möchte. Es gibt diesbezüglich aber auch Unterschiede und da sollte man sich gegebenenfalls vorher auch informieren, aber Studentenwohnheime sind an sich auch nicht alle gleich. Bei dem klassischen Studentenwohnheim ist das ja eigentlich ähnlich einer WG, weil dort jeder sein eigenes Zimmer hat, aber so Dinge wie Badezimmer und Küche werden gemeinsam genutzt. Solche Studentenwohnheime sind an sich eigentlich schon sehr kostengünstig und mir wäre zumindest noch nicht untergekommen, dass man mit einer Wohnung besser dran gewesen wäre.

An der Universität wo wir studieren werden gibt es übrigens keine Studentenwohnheime, dafür hat man hier die Alternative sogenannter Studentenwohnungen, was an sich wohl irgendwie auch nicht so viel anders ist, aber es ist natürlich teurer. Letztendlich geht es darum, dass das Mehrfamilienhäuser sind, in denen nur Studenten leben und sie können sich dann dort für eine Wohnung bewerben. Ich habe mir einige dieser Anzeigen auf der Seite der Universität angesehen muss aber im Nachhinein sagen, dass eigentlich kein großer Unterschied zu einer normalen Wohnung besteht.

Die Kosten waren an sich auch fast immer die gleichen, mitunter kam man vielleicht minimal günstiger weg, aber der Unterschied war sehr gering. Um nun zu wissen, ob es in seiner Nähe Studentenwohnheime gibt, sollte er sich einfach mal selbst informieren oder? Nicht jede Universitätsstadt ist gleich, einige haben Studentenwohnheime und andere eben nicht, bei einigen kommt man dabei sehr günstig weg und woanders zahlt man fast so viel wie für eine eigene Wohnung.

Letzten Endes aber kann der Preisunterschied so groß auch wieder nicht sein, denn eine Einzimmerwohnung kostet auch nicht die Welt und wenn ein Studentenheim kein Minus machen möchte, dann kann es auch die Zimmer nicht zu Schnäppchenpreisen anbieten. Das kommt natürlich auch darauf an, die teuer die Mieten generell in der Stadt sind. Generell kann man dazu aber eben nichts sagen, man muss sich umfassend informieren und kann dann erst eine Entscheidung treffen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn man die nackten Zahlen vergleicht, sind Studentenwohnheime beinahe ohne Ausnahme günstiger, wenn auch zum Teil nur um wenige Prozent. Viel wichtiger war für mich der Punkt der Lebensqualität. Unter Umständen ist die Lärmbelastung recht hoch oder die Wohnsubstanz ziemlich heruntergekommen. Aus meiner Sicht ist es durchaus besser, sich in den Neben- oder Ferienjob reinzuknien und das Geld zusammenzukratzen, um gegebenenfalls eine höhere Qualität zu bekommen. Soll aber nicht heißen, dass Studentenwohnheime heruntergekommene Bruchbuden wären.

Vergleiche und Besichtigungen wirken vorher Wunder.

» FG92 » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,67 »


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