Wie selbstkritisch seid Ihr? Gebt Ihr es vor anderen zu?

vom 09.04.2012, 17:03 Uhr

In manchen Berufen muss man sein Verhalten immer mal selbstkritisch überdenken und auch im privaten Bereich ist es ja durchaus mal der Fall, dass man sein Verhalten überdenkt und bei Bedarf sich selbst die Schuld gibt. Man überlegt vielleicht auch, was hätte man anders/ besser machen können und nimmt dies als Anlass, in einer ähnlichen Situation anders zu handeln.

Seid Ihr eher selbstkritische Personen und könnt dies auch offen zugeben oder gehört Ihr zu den Leuten, die meinen, sie bräuchten keine Selbstkritik? Wie äußert sich Eure Selbstkritik? Seid Ihr in der Lage, diese auch offen vor anderen zuzugeben oder behaltet Ihr sie eher für Euch? In welchen Situationen empfindet Ihr Euch selbst als besonders selbstkritisch?

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



*steph* hat geschrieben:Seid Ihr eher selbstkritische Personen und könnt dies auch offen zugeben oder gehört Ihr zu den Leuten, die meinen, sie bräuchten keine Selbstkritik? Wie äußert sich Eure Selbstkritik? Seid Ihr in der Lage, diese auch offen vor anderen zuzugeben oder behaltet Ihr sie eher für Euch? In welchen Situationen empfindet Ihr Euch selbst als besonders selbstkritisch?

Also ich bin ein Mensch, der sehr gut mit Kritik umgehen kann und ich bin selber auch sehr selbstkritisch. Ich bin der Meinung, das man aus Kritik anderer oder der eigenen nur lernen kann fürs weitere Leben und man sollte immer eine gewisse Selbstkritik an sich haben, damit man weiter im Leben kommt. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn man diese vor anderen Menschen zugibt, denn das zeigt anderen ja auch, das man zu seinen Fehlern und auch zu seinem Können steht.

Benutzeravatar

» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin im Grunde schon sehr selbstkritisch, manchmal auch zu selbstkritisch. Es ist so, dass ich in Situationen, wo ein Fehler gefunden wurde, erst mal überlege, was ich falsch gemacht haben könnte, auch wenn ich mit der Situation primär gar nichts zu tun hatte. Besonders bei der Arbeit ist das der Fall. Es ist ja an sich nicht schlecht, selbstkritisch zu sein und sein Verhalten immer mal zu überdenken, ob das Handeln so richtig war oder ob man es doch besser anders gemacht hätte. Aber zu viel sollte es auch nicht werden, sonst hat man hinterher das Gefühl, gar nichts richtig zu machen.

Wenn ich einen Fehler finde, den ich gemacht habe, kann ich das auch ganz gut zugeben und habe kein Problem damit, wenn andere das mitbekommen. Jeder Mensch macht nun mal Fehler und ich finde es auch wichtig, dass man selbstkritisch genug ist, diese Fehler dann anzuerkennen und daraus zu lernen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Da ich in der Ausbildung zur Erzieherin bin, gehört es bei mir dazu, mein eigenes Verhalten immerwieder zu reflektieren und mich damit auseinanderzusetzen. Was hätte ich besser tun können? Was ist gut gewesen? Was ist nicht gut gewesen? Wie habe ich mich dabei gefühlt? Usw. Im Alltag mit meinen Freunden und der Familie gebe ich meine Fehler zwar zu, aber eigentlich eher ungern und ich schäme mich dann auch immer. Im Berufsleben hingegen bin ich viel zu selbstkritisch, das wurde mir schon in mehreren Praktikas auch rückgemeldet.

Ich bin leicht perfektionistisch veranlagt und wenn etwas nicht genau so läuft, wie geplant, wirft mich das schnell aus der Bahn. Doch gerade im Umgang mit kleinen Kindern passiert ja viel Ungeplantes und man muss flexibel sein. Ich werde dann immer furchtbar nervös und traue mir nichts mehr zu und begehe Fehler. Und diese halte ich mir selbst tagelang noch vor und ärgere mich darüber, dass ich eigentlich gewusst hätte, wie ich anders hätte handeln können, es aber vor Nervosität ganz anders gemacht habe. Oder eben immer diese Fehler die mir passieren, weil ich nicht richtig konzentriert oder zu schnell war. Sehr oft passiert mir das dann in Klausuren und ich ärgere mich ganz schrecklich darüber. Auch in Gesprächen mit meinen Lehrern habe ich oft gesagt bekommen, dass ich mich selbst zu sehr unter Druck setze und deswege dann öfter versage. Aber leider komme ich dagegen nicht an.

Auch ist es mir schon passiert, dass ich einen regelrechten Hass auf mich selbst entwickelt habe, wenn ich etwas ganz Blödes getan habe. Und sowas kann dann sehr gefährlich werden. Zum Glück hab ich dann Mittel und Wege gefunden, damit klar zu kommen, ohne mir selbst etwas anzutun. Mir fällt es eigentlich eher schwer, das positive zu sehen, das ich erreicht habe. Ich sehe vor lauter Selbstkritik manchmal gar nicht mehr, dass eigentlich alles okay war. Nur weil mir dann ein kleiner Fehler unterlaufen ist.

Benutzeravatar

» Brini » Beiträge: 543 » Talkpoints: 3,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Gut mit Kritik umgehen können und selbstkritisch sein ist ja nun in meinen Augen nicht unbedingt das gleiche. Im Gegenteil. Ich vermute, dass es sehr wenige Menschen gibt, die sich wirklich gut selber einschätzen können, aber durchaus in der Lage sind, Kritik anzunehmen. Man sieht sich eben selber doch mit anderen Augen.

Andersherum mag es aber auch Menschen geben, die das zu genau nehmen und sich zu kritisch betrachten ohne das die Kritik dann in dem Fall wirklich angebracht ist. Selbstkritik im Übermaß kann also meiner Meinung nach auch negativ sein. Wir müssen uns auf Arbeit immer mal selber einschätzen und mir wurde jetzt schon sehr oft gesagt, dass ich mich gut einschätzen kann. Aber da verlässt man sich ja dann auch wieder auf die Meinung der anderen Menschen und deswegen weiß ich nun nicht, in wie weit das wieder komplett die Wahrheit wiederspiegelt. Vielleicht ist man dann auch einfach nur froh, dass man nicht selber kritisieren muss, sondern das das derjenige selber übernimmt.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Grade in Sachen Beruf darf man sich häufig keinen Fehler erlauben, das ist auch bei mir so, was aber wiederum nicht heißt, dass ich eben nicht selbstkritisch sein kann - Für mich ist dies besonders im Beruf eben genau ein Grund dafür, selbstkritisch zu sein. Noch bin ich zwar in der Ausbildung und wenn mir auf der Arbeit ein Fehler passiert, ist mein Ausbilder derjenige, der eins "drüber" bekommt, aber sein muss dies dementsprechend natürlich trotzdem nicht, zumal dies ja auch auf mich zurück fällt. Grade deshalb ist es bei mir im Beruf sehr wichtig, dass ich mit mir selbst in die Kritik gehe und mir nicht blind links vertraue. Ich prüfe jeden Arbeitsschritt bei mir meist zwei Mal, meist sogar noch ein weiteres Mal, besonders wenn es wirklich wichtige Arbeit ist, die auch meinem Chef vorgesetzt wird.

Auch ich finde, dass Selbstkritik und mit Kritik umgehen zu können bei weitem nicht das gleiche ist. Selbstkritisch ist für mich ein Mensch, der es eben schafft, mit sich selbst ins Gericht zu gehen. Selbstkritisch ist für mich ein Mensch, der von sich selbst nicht in jedem Fall zu einhundert Prozent überzeugt ist und der auch das hinterfragt, was er eigentlich von Natur aus in jedem Fall vertreten würde. Allein schon das Wort "Selbstkritik" setzt sich ja auch den Wörtern "Selbst" und "Kritik" zusammen, was darauf schließen lässt, dass man als selbstkritischer Mensch die Fehler vielleicht auch bei sich suchen sollte und nicht umgehend bei den anderen. Ob man als selbstkritischer Mensch unbedingt mit Kritik umgehen kann, ist wiederum eine andere Sache.

In Sachen Beruf würde ich mich wie schon gesagt, durchaus als selbstkritischen Menschen einordnen, aber im privaten Leben finde ich ist dies nur schwer einzuordnen. Zumindest in meinem Fall. Hier möchte ich mich einfach mal nicht so weit aus dem Fenster lehnen und würde eigentlich sagen, dass dies andere Menschen über mich entscheiden müssten, ich selbst könnte diese Frage beim besten Willen nur mit einem "Jein" beantworten.

Benutzeravatar

» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin sehr kritisch mit mir selber und ich finde, das ist auch gut so. Ständig denke ich darüber nach, ob mir alles gut gelungen ist und vor allem auch, was mir nicht so gut gelungen ist. Denn dann geht es auf jeden Fall daran, diese Kritikpunkte zu verbessern. Zuvor allerdings müssen sie ganz genau analysiert werden, damit ich auch wirklich weiß, worin meine Probleme liegen und vor allem auch damit ich kritische Alternativen finden kann, die es dann direkt umzusetzen gilt. Ansonsten könnte ich mich ja auch gar nicht verbessern.

Ich habe auch absolut keine Probleme damit, meine Selbstkritik offen vor fremden oder auch mit bekannten Personen zu äußern oder gar vorzutragen. Das ist für mich nichts, was peinlich wäre oder schlimm. Schließlich kann ja im Grunde jeder selber sehen, was ich gerade alles falsch oder schlecht gemacht habe und dann habe ich auch gar keinen Grund um mich zu verstecken und kann ruhigen Gewissens alles zugeben und sagen was nicht richtig war und wo vielleicht auch noch mehr Potenzial steckt. Ich fände es viel unangenehmer, wenn ich nicht die Möglichkeit haben würde um mich mit meinen Fehlern vor allen anderen zu rechtfertigen, sondern einfach ruhig dasitzen müsste. Dann gebe ich doch schon eher ganz offen zu, was in meinen Augen alles schief gelaufen ist.

Normalerweise liegt meine Selbstkritik auch immer ganz offen vor. Ich verstecke sie nicht und ebenfalls würde ich sie auch nicht unterdrücken. In nahezu jeder Situation denke ich darüber nach, was ich noch an mir selber und meinem verhalten und auch an meinem Auftreten verbessern könnte. Mir würde so keine Situation einfallen, in der ich meine Selbstkritik zurückhalten würde oder mich nicht selber kritisieren würde. Kritik im positiven wie auch im negativen Sinne ist meiner Meinung nach jederzeit angebracht.

Benutzeravatar

» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Es gibt zahlreiche Situationen in denen ich selbstkritisch bin, da ich mir so gut wie immer denke, dass ich etwas anders und besser hätte machen können. Es ist auch eher besser für einen selbst, wenn man selbstkritisch ist, denn somit kann man sich weiterentwickeln. Wenn man aber immer denkt, dass alles was man macht, perfekt ist und keine Kritik an sich selber hat, bleibt man auf einem Level stehen und fördert sich somit auch nicht weiter. Es sollte jedoch auch darauf geachtet werde, dass man nicht zu sehr kritisch sich gegenüber ist, da das dann auch negativ enden würde, weil man dann immer nur denken könnte, dass man nichts anständig auf die Reihe bekommt.

Das Zugeben oder das Mitteilen der Selbstkritik kommt für mich eigentlich so gut wie nie in Frage, denn es ist eine Sache, die ich mit mir selbst ausmachen kann und auch soll. Das geht die anderen Personen ja auch nichts an. Es kommt halt vor, dass man sich über einige Dinge äußert, die man selbst nicht gut gemacht hat, aber es ist nicht die reine Selbstkritik dann, denn diese ist meistens etwas vorwurfsvoller. Ansonsten redet man sich wieder etwas schön und sucht nach Bestätigung um sich besser zu fühlen.

Ob man gut mit Kritik umgehen kann, ist dann schon eine andere Sache, da es dabei darum geht das man von anderen Personen Kritik zu hören bekommt. Diesmal macht man es nicht mit sich selbst aus, sondern wird extern damit konfrontiert. Dabei ist auch jeder Mensch anders. Die Einen nehmen es sich sehr zu Herzen und die Anderen lassen es einfach an sich abprallen. Ich denke, dass ein Mittelweg am besten ist, da man über die Kritik nachdenken kann und soll, aber man soll nicht wirklich alles davon annehmen, da es teilweise aus persönliche Präferenzen beinhaltet, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind.

» schoky » Beiträge: 123 » Talkpoints: 15,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass ich sehr kritisch mit mir selbst bin. Ich kann in manchen Situationen zwar auch stolz auf mich sein, doch es kommt eher vor, dass ich mir überlege, was ich hätte besser machen können. Das ist gerade nach Prüfungen oftmals der Fall. Ich denke dann immer darüber nach, was ich hätte anders schreiben können. Auch wenn ich dann eine gute Note bekomme, ärgere ich mich trotzdem über einige Fehler und denke mir, dass ich das auch hätte besser machen können.

Ich muss sagen, dass ich mir immer sehr hohe Ziele setze und so ist so gut wie jeder Tag bei mir auch immer sehr strukturiert. Wenn ich dann nicht alles schaffe, was ich mir auch vorgenommen habe, ärgert mich das immer sehr und ich mache mir auch immer Vorwürfe, dass ich nicht so sehr hätte trödeln dürfen. Ich sehe dann auch nicht das, was ich geschafft habe, sondern nur das, was ich nicht geschafft habe.

Mir selbst fällt es gar nicht schwer, mich auch vor anderen Personen zu kritisieren. Ich bin generell ein sehr offener und ehrlicher Mensch und ich sage meistens das, was ich auch denke. Und wenn mir gerade durch den Kopf geht, dass ich etwas nicht gut gemacht habe, dann sage ich das auch. Dabei erwarte ich aber auf keinen Fall Mitleid, aber manchmal möchte ich einfach das loswerden, was mir auf dem Herzen liegt. Und wenn mich etwas belastet, dann sage ich das auch, auch wenn ich mich dabei selbst kritisiere.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich bin ein sehr selbstkritischer Mensch, insbesondere, was mein Verhalten anderen gegenüber und meine Leistungen außerhalb und insbesondere innerhalb der Schule angeht. Meiner Meinung nach ist es einfach wichtig, sich selbst Fehler eingestehen zu können, denn gerade im Umgang mit den Mitmenschen kann falsches Verhalten schnell negative Auswirkungen haben, die aber vom Gegenüber aus Höflichkeit nicht immer angesprochen werden.

Generell vertrage ich auch Kritik von anderen, wobei das aber immer eine Frage des Themas und der "Präsentation" ist. Wenn jemand einfach sagt "Du bist total asozial." ist das keine konstruktive Kritik an meinem Verhalten sondern einfach eine Beleidigung meiner Person. Da mache ich große Unterschiede. Auch das Thema ist wichtig; wer meint, mich kritisieren zu müssen, weil ich nicht den neusten Trends oder Sonstigem folge, braucht nicht darauf hoffen, dass sich irgendwas ändert. Auch kommt es natürlich immer auf die Person an und mein Verhältnis zu ihr.

Also generell bin ich ein kritischer Mensch, und habe auch keine Bedenken, das vor anderen zu sagen. Das kommt nicht immer gut an, gerade wenn es um schulische Leistung geht, da ich eine eher gute Schülerin bin und viele sich aufregen dass ich mich nicht mit meinen Noten zufriedengebe, obwohl ich besser bin als sie. Das ist eben alles eine Frage der Einstellung. Jedoch halte ich es auch für wichtig, nicht immer nur zu kritisieren, denn man kann es auch übertreiben.

» rikina » Beiträge: 69 » Talkpoints: 40,93 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^