Kann man zu alt sein um eine Familie zu gründen?

vom 08.04.2012, 21:37 Uhr

Im Bekanntenkreis meiner Mutter ist ein Pärchen, welches sich ein Kind wünscht und die eine Familie gründen wollen. Sie wollen auch mehrere Kinder haben. So wie ich das mitbekommen habe ist der Mann so um die 40 und die Frau Mitte 30. Alle meinen, dass sie schon zu alt sind um eine Familie zu gründen. Vor allem, weil die Frau wohl schon seit einigen Jahren versucht ein Kind zu bekommen.

Nun haben sie auch überlegt ein Kind zu adoptieren. Aber da meinen auch alle, dass sie dafür schon zu alt sind und sie kein Kind bekommen. Angeblich würde man in dem Alter auch hier in Deutschland keine künstliche Befruchtung mehr machen. Aber ist man wirklich für die Ämter zu alt eine Familie zu gründen? Warum kann man aber, wenn es geht, mit 50 noch Kinder in die Welt setzen und da fragen die Ämter nicht und wenn ein Paar zwischen 35 und 40 ein Kind adoptieren will ist man zu alt? Kann man wirklich zu alt sein um eine Familie zu gründen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



So pauschal kann man das nicht sagen, denke ich. In der heutigen Zeit ist es beileibe keine Seltenheit, dass Frauen erst mal Karriere machen und dann Kinder bekommen. Oder eben auch gar keine. Was ich allerdings nicht verstehen kann, ist, dass beispielsweise unser ehemaliger Bundeskanzler mit an die 50 ratzfatz ein Kind adoptieren konnte, einem Paar in den Dreißigern aber abschlägig bescheidet wird aufgrund des Alters. Ein Witz. Sollte es nicht wichtiger sein, dass ein Kind in einer Familie aufwachsen kann anstatt in einem Heim? Sind denn ein paar Jahre da so wichtig? Natürlich muss es da Grenzen geben, aber die sind eindeutig überzogen.

Wenn eine Frau aber doch mit Anfang und sogar Mitte 40 biologisch durchaus noch in der Lage ist, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, warum darf sie dann nicht mehr adoptieren? Logik?

Wenn das Paar jetzt gern eine Familie gründen möchte, dann sollen sie das doch tun. Wenn die Frau seit einiger Zeit bereits versucht, schwanger zu werden, sollte sie vielleicht mal medizinisch abklären lassen, ob alles in Ordnung ist. Ich würde in dem Alter nicht mehr allzu lange fackeln. Am Ende ist der Zug abgefahren und die Jahre sind verbummelt. Leider kann man die Zeit mit "wäre ich mal gleich zum Arzt gegangen" nicht zurückdrehen.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Meiner Meinung nach ist man eigentlich nie zu alt dafür, die eigene Familie zu gründen, zumal ich auch nicht finde, dass sich die eigene Familie eben durch den Kindersegen definiert. Für mich hat man auch eine eigene Familie gegründet, ohne das man ein Kind in die Welt setzt. Um aber näher auf die von dir geschilderte Problematik einzugehen, kann ich nur sagen, dass ich persönlich eigentlich nicht davon überzeugt bin, dass man in diesem Alter schon zu alt ist, die eigene Familie mit einem Kind zu gründen. Zwar sollte man immer bedenken, dass eine Schwangerschaft ab einem gewissen Alter eh immer mit gewissen Risiken verbunden ist, aber mit Mitte 30 gehört man heutzutage meines Wissens auch noch lange nicht zum alten Eisen.

Die Eltern des Kindes sind dann zwar mit Sicherheit im Vergleich zu anderen Eltern von Kindern in seinem Alter, etwas älter, aber dies muss ja auch nicht unbedingt etwas schlechtes sein. Ich kenne aus der Schule zum Beispiel einige Mitschüler, dessen Eltern bis zu 15 Jahre älter sind als meine eigenen Eltern und dennoch sind diese immer bei allem dabei gewesen und obwohl sie auf manchen Elternabende für die Großeltern gehalten wurden, verstehe ich das Problem hierbei auch nicht. Bedenken sollte man natürlich immer, dass man vielleicht ein Kind zurück lässt, wenn man in sehr jungen Jahren als Elternteil stirbst, aber mit 30-40 Jahren ist man doch durchaus noch vollkommen im entsprechenden Alter, ein Kind groß zu ziehen.

Wie es bei den Ämtern aussieht, kann ich dir nicht genau sagen, hiermit habe ich mich noch nie genauer beschäftigt, aber auch hier kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass es aufgrund des Alters ein Problem mit einer potentiellen Adoption geben könnte. Zwar sind gewisse Ämter in Deutschland in vielen Dingen immer etwas genauer und prüfen alles mehrfach, aber ich glaube eher, dass hier darauf geachtet wird, dass man dem Kind eine solide Basis zum aufwachsen bietet und weniger, dass das Alter eines der Hauptauswahlkriterien ist. Sollte dem doch so sein, besteht ja auch noch immer die Möglichkeit, ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren, wie es viele andere Paare in Deutschland auch tun - Hier müsste man sich dann jedoch auch im Vorfeld genau erkundingen, wenn man keine Probleme bekommen will.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Natürlich kann man zu alt sein um eine Familie zu gründen. Da gibt es viele Gründe: 1. Wenn das Kind in einem Jugendlichen Alter ist, wird es ihm furchtbar peinlich sein solch "alte" Eltern zu haben. Auch Ausgrenzung und Mobbing von Mitschülern sind möglich da diese ja jüngere Eltern haben und es als komisch empfinden das die Eltern des Kindes so alt sind. 2. Da die Eltern das Kind bereits in einem gewissen Alter bekommen haben, ist das Kind auch noch Jünger wenn die Eltern sterben oder Krank werden. 3. Pflegeprobleme wenn z.B. ein 45 Jähriger Mann und eine 40 Jährige Frau zusammen ein Kind haben kann das zu Problemen führen.

Denn wenn der Vater 70 ist ist das Kind erst 25 und wenn man 25 ist hat man wohl leider keine Lust oder man hat einen Job der einen an den Stuhl fesselt, so fällt die Selbstpflege wohl weg. Da ist es natürlich gut wenn die Eltern sich die Pflege von außerhalb leisten können. Das Problem herrscht eben wenn sie es nicht können. Auch bei der Bestattung kann es Probleme geben wenn die Verwandtschaft der Eltern beispielsweise verstorben sind. Da die kosten einer Bestattung ( je nach Ausführung) doch schon viel für einen Jungen Erwachsenen sind. Das Ideale Alter (meiner Meinung nach) eine Familie zu Gründen liegt bei Männlich zwischen 30-40 Jahren und bei Weiblich zwischen ca 28-38 Jahren.

» euro4321 » Beiträge: 74 » Talkpoints: 0,47 »



Ich finde es sehr schwer darüber zu urteilen. Zumal man da wirklich alles bedenken muss. In dem Fall scheint die Frau schon seit mehreren Jahren ein Kind zu wollen, folglich hat sie sich das Ganze auch gut überlegt. Die Zeiten ändern sich außerdem auch ständig. Vor 30 Jahren war man mit 25 Jahren schon Spätgebärende, wenn man das erste Kind erwartete und vor 60 Jahren war normal, dass man viele Kinder bekommen hat. Das erste früh, das letzte dann spät.

Fakt ist, dass der Körper nicht umsonst ein Ende gesetzt hat, wo es der Frau eben einfach nicht mehr möglich ist, schwanger zu werden auf natürlichem Weg. Man sollte außerdem wissen, dass man ab 35 Jahren eben zu den Risikoschwangeren zählt und das man, falls man schwanger wird, eben das Risiko eingeht, dass man ein retardiertes Kind bekommt. Mittlerweile habe ich aber ganz viele Mütter gesehen, die sogar mit 45 Jahren noch ein Kind bekommen. Das finde ich persönlich dann wirklich etwas zu spät, ist aber eben auch die Entscheidung der werdenden Eltern. Jedenfalls ist 35 da ja noch ein humanes Alter.

Viele können es sich vorher auch gar nicht leisten ein Kind zu bekommen. Sowohl finanziell, als auch beruflich und da kann man dem Kind eben erst was bieten, wenn man schon etwas älter ist. Oder es hat vorher eben nicht geklappt. Ich denke, dass sie daher sicherlich noch ein paar Jahre probieren kann, bevor man sich das überlegen sollte. Kritischer finde ich es auch immer, wenn es das erste Kind ist, wenn man spät Kinder bekommt. Hat man schon eines, weiß man, worauf man sich einlässt und viele ältere Erstgebärende sind tatsächlich richtig überfordert, weil sie sich das so anstrengend nicht vorgestellt haben. Man muss auch einfach mal bedenken, dass man fast schon hätte Oma sein können, wenn das eigene Kind 10 Jahre alt ist, wenn man das Kind mit 40 aufwärts bekommt. so ganz außer Acht sollte man so etwas nicht lassen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich denke schon, dass man zu alt dafür sein kann um eine Familie zu gründen. Ich selber habe ja noch relativ junge Eltern was ich auch sehr gut finde. Aber wenn ich bedenke, dass ich Freunde habe deren Eltern im Alter meiner Großeltern sind, dann finde ich das doch schon ziemlich unschön, um es ganz vorsichtig und politisch korrekt zu formulieren.

Zum einen wird natürlich das Risiko auf eine problematische Schwangerschaft und auch auf ein behindertes Kind mit zunehmenden Alter immer größer. Und dann kann ich es einfach nicht mehr verstehen, dass man es riskiert ein Kind in die Welt zu setzen, wenn man ganz genau weiß dass es zu bestimmten Prozentsätzen an dieser oder jener Krankheit erkrankt sein könnte und dass man sich selber damit schaden könnte, weil der Körper einfach schon zu alt ist für eine Schwangerschaft. Ganz besonders, wenn es die erste sein sollte.

Außerdem ist es für ein Kind ja auch nicht schön, wenn seine Eltern älter sind als die seiner Freunde, weil es dann immer wieder Fragen oder auch blöde Sprüche geben wird. Und vor allem werden diese Eltern nicht unbedingt mehr alles mit ihrem Kind machen können, was ein jüngeres Elternpaar machen würde. Ich glaube nicht, dass ein fünfzig Jahre alter Mann noch in dem Maße mit seinem zehn Jahre alten Kind toben und spielen würde wie es sich das wünscht, ganz einfach aus rein körperlichen Gründen. Wobei dies natürlich auch nicht unbedingt so sein muss, aber so sein kann. Zum Wohle des Kindes würde ich ab einem bestimmten Alter ganz gewiss darauf verzichten, noch Kinder in die Welt zu setzen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Irgendwann ist man natürlich zu alt für Kinder. Aber hier geht es um die Frage einer 35-jährigen (?) Frau und eines 40-jährigen Mannes. Das ist kein Alter, wo man sagen kann, die beiden sind zu alt. Im Gegenteil finde ich dieses Alter gerade noch richtig. In dem Thread lese ich mehrmals: „ alle meinen“. Wer will denn das oder die Kinder, die beiden Menschen oder alle? Was alle meinen in diesem Falle ist doch uninteressant.

Wichtig ist doch, dass man erst einmal beim Jugendamt vorstellig wird und sich genau erkundigt, ob es möglich ist, ein Kind unter den gegebenen Voraussetzungen zu adoptieren. Ich sehe da kein Hindernis, wenn die Verhältnisse stimmen. Ein Kind könnte in wohlgeordneten Verhältnissen aufwachsen. Das ist wohl eher der Fall bei Menschen in dem Alter, als bei 20- bis 25-jährigen.

Das soll keine Verallgemeinerung sein. Selbst wenn die Kinder später in die Schule gehen, sind solche Eltern noch nicht zu alt. Auch wenn hier gemeint wird, dass die Kinder eventuell die Pflege der Eltern und die Bestattungskosten übernehmen müssten. Welch ein Witz bei dem Alter dieser eventuellen Eltern. Normal ist es doch so, dass jeder selbst vorsorgt für seine Beerdigung. Da scheint einer Angst um sein Geld zu haben.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



euro4321 hat geschrieben:Natürlich kann man zu alt sein um eine Familie zu gründen. Da gibt es viele Gründe: 1. Wenn das Kind in einem Jugendlichen Alter ist, wird es ihm furchtbar peinlich sein solch "alte" Eltern zu haben.

Entschuldige, aber das ist doch völliger Quatsch! Kinder, die ältere Eltern haben wachsen von klein auf so auf. Ihnen ist der Altersunterschied vollkommen egal. Erst, wenn die Kinder etwas älter sind und wirklich dann gehänselt werden sollte von anderen, dann wird sich das Kind vielleicht Gedanken machen über den Altersunterschied, aber bestimmt findet es es nicht peinlich so "alte" Eltern zu haben. Außerdem ist es heutzutage üblich, wenn Erwachsene noch mit 40 Jahren Kinder bekommen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis gleich mehrere Eltern, die 35-40Jahre alt waren, als sie ihr erstes Kind bekommen haben. Das liegt bei ihnen einfach daran, dass sie zunächst studiert haben und dann ein paar Jahre in ihrem Beruf arbeiten wollten.

euro4321 hat geschrieben:2. Da die Eltern das Kind bereits in einem gewissen Alter bekommen haben, ist das Kind auch noch Jünger wenn die Eltern sterben oder Krank werden.

Klar ist das Risiko krank zu werden größer je älter man wird. Aber es kann auch schon junge Eltern treffen oder sogar bei der Geburt. Das ist für mich kein Grund ganz früh Kinder zu bekommen. Zudem werden die Menschen auch immer älter.

euro4321 hat geschrieben:3. Pflegeprobleme wenn z.B. ein 45 Jähriger Mann und eine 40 Jährige Frau zusammen ein Kind haben kann das zu Problemen führen.

Dieses Argument verstehe ich nicht so ganz. Wer pflegt wen? Wieso sollte es ein Problem geben? Die Eltern sind normalerweise in diesem Alter noch lange nicht pflegebedürftig und ein Kind ist mit 20 Jahren auch nicht mehr pflegebedürftig. Wenn das Kind 20 Jahre alt ist, sind die Eltern ja auch erst 60 Jahre und vermutlich noch fit. Muss denn ein 70-jähriger immer gleich pflegebedürftig sein? Der Opa meines Mannes ist inzwischen 90 Jahre alt, lebt alleine und versorgt sich vollständig alleine. Ebenso die Oma meines Mannes von anderer Seite. Sie wird dieses Jahr sogar 95 Jahre alt und ist noch recht fit. Nur das Gedächtnis lässt inzwischen etwas nach. Zudem gibt es, wenn jemand pflegebedürftig ist genug Hilfe von außen.

euro4321 hat geschrieben:Das Ideale Alter (meiner Meinung nach) eine Familie zu Gründen liegt bei Männlich zwischen 30-40 Jahren und bei Weiblich zwischen ca 28-38 Jahren.

Wäre das nach deinen vorherigen Ausführungen nicht doch schon etwas spät? Das sind lediglich noch etwa 5 Jahre Unterschied noch zum Alter im Ausgangsthread.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke es muss jeder selber wissen ob sie zu alt für ein Kind sind, wobei ich dann doch ein paar Grenzen kenne die ich dann nicht mehr angebracht sind. Für mich muss zum Beispiel keine Frau über 50 noch Kinder bekommen, weil mir dann die Kinder leid tun. Schließlich können diese Mütter dann nicht mehr so mit. Ich persönlich würde für mich schon früher die Grenze setzen, aber ich finde es auch ok wenn eine vierzig Jährige sagt sie möchte noch Kinder.

Von den Müttern die über die sechzig sind und noch Kinder bekommen, wie man es des Öfteren in der Zeitung liest halte ich gar nichts. Ich denke man sollte schon abwägen ob man dem Kind noch ein Leben bieten kann. Was hat denn ein Kind davon wenn es auf die Welt kommt und die Mutter nach ein paar Jahren stirbt. Ok, kann auch bei jüngeren wegen einer Krankheit sein, aber trotzdem.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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