Mehr Angst vor der theoretischen oder praktischen Prüfung?

vom 08.04.2012, 19:58 Uhr

Bei meinem Pkw-Führerschein hatte ich definitiv mehr Angst vor der praktischen Prüfung als vor der theoretischen. Von der Theorieprüfung hatte ich ehrlich gesagt überhaupt keine Angst, da ich wusste, dass ich diese bestehen würde. Ich konnte alle Fragen fehlerfrei beantworten und wusste das vorher auch, sodass ich eben keine Angst haben musste. Vor der praktischen Prüfung hat es mir dann aber schon ein wenig gegraut. Zwar hatte ich auch keine wirklich Angst, wie man es von anderen Prüfungen kennt, aber aufgeregt war ich schon. Am meisten "Angst" hatte ich eigentlich davor, dass direkt vor mir eine Ampel auf Rot springt und ich mich falsch entscheide, also dass ich noch fahre, obwohl ich hätte anhalten müssen.

Im letzten Jahr habe ich aber auch noch einen Busführerschein gemacht und dort hatte ich mehr Angst vor der Theorieprüfung. Ich war ziemlich faul, hatte wenig Lust zu lernen und so war ich mir bei den vielen Technikfragen nie wirklich sicher. Als "Angst" würde ich das Gefühl zwar auch nicht bezeichnen, aber es wäre mir eben peinlicher gewesen, durch die Theorieprüfung zu fallen als durch die praktische Prüfung. Denn für die Theorie kann man schließlich lernen und wer dort durchfällt, hat entweder große Prüfungsangst oder ist einfach nur faul und mir wäre das eben sehr peinlich gewesen. Bei der praktischen Prüfung finde ich es hingegen keine Schande, wenn man durchfällt, da das eigentlich immer mal passieren kann.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich hatte vor der theoretischen Prüfung eigentlich gar keine Angst, vor der praktischen aber umso mehr. Vor der theoretischen Prüfung habe ich eigentlich gar nicht so viel gelernt. Sicher habe ich einige Übungsbögen im Internet und in der Fahrschule ausgefüllt, aber so schwierig empfand ich diesen Teil der Prüfung eigentlich nicht. Die meisten Fragen kann man ja auch mit gesundem Menschenverstand beantworten, wenn man einfach mal über die Fragestellung nachdenkt.

Die praktische Prüfung war da schon etwas anderes. In der Nacht vorher habe ich auch schon vor Aufregung schlecht geschlafen. Zum Glück war ich von mehreren Prüflingen meiner Fahrschule die erste, die an der Reihe war. So hatte ich es wenigstens schnell hinter mir. Es war im Nachhinein gar nicht so schlimm, aber vorher habe ich mir schon Sorgen über alle möglichen Situationen gemacht, die eintreten könnten. In der praktischen Prüfung hat man eben den Nachteil, dass jede Menge Situationen eintreten können, mit denen man gar nicht so rechnet und dann muss man ganz schnell möglichst richtig entscheiden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Also ich habe meinen Führerschein ja auch noch recht frisch und deshalb habe ich die Momente noch genau vor den Augen. Ich muss sagen, dass ich vor theoretischen Prüfungen aber allgemein keine Ahnung habe, denn da gehe ich schließlich gelernt herein und habe damit auch keine Angst, vor allem, weil das Lernen sehr einfach war. Ich habe mir die ganzen Fragen in meinen Kopf gehauen, was ca. 5 Tage gedauert hat. Letztendlich war ich aber so vorbereitet, dass ich eigentlich wusste, dass ich direkt beim ersten Mal gewinne, alles andere wäre eher komisch gewesen. Ich hatte auch den ganzen Tag keine Angst, bin relaxt zur Fahrschule und habe darauf gewartet, dass wir zum TÜV gefahren werden. Während der Autofahrt, ist man dann Situationen nochmal durch gegangen, aber letztendlich hatte ich am meisten nur vor den Motorfragen Angst, weil diese immer sehr schwierig waren und für mich dahinter auch keine Logik steckte, weil ich mich für so etwas auch gar nicht interessiere.

Als wir dann beim TÜV Nord ankamen mussten wir uns erst einmal hinsetzen und die 15 Minuten warten kamen mir dann doch sehr lange vor. Mir gingen wirklich alle Fragen durch den Kopf durch, wie in einem Bilderbuch und dann fing die Nervosität langsam bei mir an. Bei uns in der Familie ist noch nie einer durchgefallen und was ist, wenn ich als Erster durchfalle, wobei ich zur schlauen Sorte in der Familie gehöre. Ich hatte also Angst, mich zu blamieren, doch diese Angst musste ich nicht haben. Ich wurde rein gerufen, setzte mich an den PC und ging die Fragen durch die wirklich 1 zu 1 wie auf der Lern-CD sind. Ich habe diese Fragen in 2 Minuten durchgeklickt und direkt zum Prüfer geschickt. Dieser hat mein Ergebnis ausgedruckt, mich beglückwünscht und mich dann gehen gelassen.

Bei der praktischen Prüfung, war es schon wirklich anders. Ich war schon Wochen davor so nervös, dass kann sich keiner vorstellen. Mein Fahrlehrer meinte zwar, dass ich es mit links schaffe, aber ich war nicht so überzeugt von mir, wobei ich ein sehr ruhiger und vorsichtiger Fahrer bin. Und außerdem hatte ich die Kosten im Hinterkopf, die ich meine Mutter nicht nochmal geben wollte. Letztendlich hat mich mein Fahrlehrer von zu Hause abgeholt, damit ich noch einmal bis zur Fahrschule fahren konnte. Dabei hat er mir Tipps gegeben, wo der Prüfer bis jetzt lang gefahren ist, aber ich bin letztendlich komplett anders gefahren. Er hat mir während der Fahrt etwas die Angst genommen, aber meine Mutter war wirklich nervöser als ich selbst, richtig komisch. Als ich dann an der Fahrschule ankam, musste ich warten, bis der Prüfer kam und das Warten war die Hölle, vor allem, weil er eine Verspätung hatte. Als der Prüfer kam, ging meine Angst nochmal nach unten weil der Prüfer maximal 26 Jahre alt war und mit einer Zigarette im Mund zum Auto kam und meinte, dass ich eine Minute warten soll, bis er aufgeraucht hat. Im Auto habe ich mich dann angeschnallt und alles Wichtige eingestellt und dann bin ich los gefahren. Anfänglich ging es bisschen ruckartig voran, nachdem der Wagen einmal aus gegangen ist, ist es aber nicht mehr passiert. Die Angst ging verloren und ich habe mich Wohl gefühlt, bis auf in einer Situation.

Sicherlich hat man meine Nervosität trotzdem gespürt, weil ich habe den Schulterblick gleich zehnmal gemacht, anstatt es beim einen Mal zu unterlassen. Aber so hatte der Fahrlehrer auch ein sicheres Gefühl, wobei ich sagen muss, dass es manchmal etwas ruckartig war und es gewackelt hat, weil ich halt leicht am Fuß gezittert habe. Einmal musste ich eine Vollbremsung machen, weil ich fast über rot gefahren bin, während ich einen Schulterblick gemacht habe, aber danach war alles gut. Als ich dann gesehen habe, dass es in Richtung Ende geht, war ich schon innerlich erleichtert, nochmal zum Schluss auf den Bürgersteig parken und ich hatte es geschafft. Ich habe meinen Führerschein bekommen und mir fiel jede Erleichterung von der Schulter. Also man sieht schon aus meiner Erzählung heraus, ich war bei beiden nervös, aber eindeutig bei der praktischen Prüfung viel nervöser!

Benutzeravatar

» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^