Mutter erzählt immer peinliche und unschöne Geschichten!

Auf jeder Feier ist es das Gleiche. Meine Mutter erzählt immer Geschichten von mir früher. Ganz egal wer gerade da ist, er bekommt meine tollen Geschichten zu hören. Gerade wenn meine beste Freundin auch da ist, darf diese sich immer meine Pubertätsgeschichten anhören. Meine Mutter erzählt jedoch immer das Gleiche und das auch wahnsinnig oft, sodass ich meist nur genervt da stehe und „Jaja“ sage.

Meine Freundin ist da auch schon etwas genervt, findet die Geschichten natürlich aber auch immer wieder lustig. Ich finde es wirklich nur nervig. Vor allem kommen oftmals sehr unschöne Dinge ans Licht. So erzählt meine Mutter immer wieder, dass sie mich in der Pubertät nicht haben wollte und ich nur mal warten soll wenn meine Tochter so groß ist. Dann würde ich sie auch am Liebsten abgegeben. Es ist einfach unschön so etwas zu hören und vor allem wenn es sich ständig wiederholt. Mit meiner Mutter darüber zu reden ist zwecklos. Sie vergisst es scheinbar auch immer und bei der nächsten Feier fängt sie wieder von vorne an.

Ich bin mir sicher, wenn wir nachher bei meiner Oma sind und den Geburtstag feiern wird das elendige Gespräch wieder beginnen. Wie würdet ihr euch da verhalten? Habt ihr auch solche Geschichten die immer wieder erzählt werden oder Menschen in euerem Umfeld die immer wieder gleiche Geschichten von früher erzählen? Was macht ihr dagegen? Nervt es euch auch so?

Ich kann dir auch nur sagen, warte ab, bis du soweit bist. Ich habe bisher keine Mutter erlebt, welche nicht diverse Geschichten über den eigenen Nachwuchs zu berichten wusste. So wie eben Omas die Enkel verwöhnen, was den Müttern dann nicht passt, plaudern die Mütter aus dem Nähkästchen, was den Kindern dann nicht gefällt.

Da wirst du auch nicht viel dagegen machen können und in ein paar Jahren wird deine Tochter ganz gespannt lauschen, um zu erfahren, was Mama so an Blödsinn angestellt hat. Ich gebe ehrlich zu, das ich es auch immer toll fand, wenn meine Oma die Dummheiten meines Vaters und seiner Geschwister zum Besten gegeben hat.

Genauso sind aber alle Eltern und ich wette jedes Kind empfindet Geschichten über seine Kindheit als peinlich. Meine beschweren sich auch immer, wenn ich mal etwas aus ihrem Leben erzähle und sich andere darüber amüsieren. Genauso habe ich mich immer aufgeregt, wenn meine Mutter oder mein Vater das gemacht haben. Eltern sind nuneinmal scheinbar so gestrickt, und sind sich da auch gar nicht bewusst darüber, was sie ihren Kindern damit antun bzw. wie peinlich das für die Kinder letztendlich ist.

Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Mutter mal wirklich peinliche Geschichten aus meiner Kindheit oder Teenagerzeit ausgeplaudert hätte. Vielleicht war ich aber auch einfach ein relativ braves Kind und es gibt nicht viel zu erzählen .

Ich kann mir gut vorstellen, dass Dir das sehr unangenehm ist. Wer hat es schon gerne, wenn peinliche Begebenheiten vor fremden Leuten breitgetreten werden. Auch die beste Freundin oder der Freund muss nicht immer alles wissen. Hast Du mit Deiner Mutter mal ernsthaft darüber gesprochen, also hat sie verstanden, dass Dir das unangenehm ist? Oder denkt sie vielleicht, Du spielst halt die empörte Tochter, weil das erwartet wird?

Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann, ist, wie man dann sagen kann, man hätte sein Kind am liebsten abgegeben. Selbst, wenn sie das das damals gelegentlich so empfunden hat, braucht sie das nicht zu erzählen. Hätte ich solche Gedanken, egal, wie sehr meine Kinder mich manchmal stressen, würde ich die ganz sicher nicht laut aussprechen. Es ist keine Schande, wenn man zugibt, dass man überfordert ist. aber raus zu posaunen, dass man sich seines Kindes gern entledigt hätte, finde ich sehr hart. Nur weil sie vielleicht nicht immer mit Dir zurecht kam, heißt das nicht, dass Du mit Deinem Kind dasselbe erleben wirst.

Also meine Mutter kann so etwas auch total gut und ich finde das echt ätzend. Mittlerweile ist es aber gar nicht mehr so schlimm, da ich den Spieß dann einfach mal umgedreht habe und dann auch irgendwelche blöden Geschichten erzählt, die sie dann richtig geärgert haben. Das fand sie dann eben auch sehr blöd von mir und hat sich total aufgeregt. Da hat sie dann wohl erst richtig verstanden, wie blöd ihr Verhalten immer ist.

Wenn sie dann nochmal mit so etwas anfängt, dann unterbreche ich auch sobald ich merke, dass es eben in eine blöde Richtung geht. Denn ich finde auch, dass solche Dinge nicht an die Öffentlichkeit gehören und dass das eben ziemlich peinlich werden kann.

An deiner Stelle würde ich da auch mal ernst mit deiner Mutter drüber reden und das Gespräch dann auch abwenden, wenn sie mal wieder damit anfangen sollte. Denn so etwas finde ich wirklich nicht in Ordnung und das sollte sie auch nachvollziehen können, dass dir das nicht gefällt.

Meine Eltern haben zum Glück die nötige Empathie und würden nie auf die Idee kommen mich mit irgendwelchen peinlichen Geschichten vor versammelter Mannschaft zu blamieren, aber ich muss sagen, dass ich mir so ein Verhalten auch nicht jahrelang gefallen lassen würde.

Anscheinend bringt es nichts höflich um die Unterlassung dieses Verhaltens zu bitten, aber vielleicht hilft es ja, wenn deine Mutter einfach mal am eigenen Leib erfährt, was sie dir damit antut. Wenn sie das nächste mal ihre Geschichte beendet hat, erzähl doch einfach mal eine Geschichte über sie, die sie auch nicht gut dastehen lässt. Da wird sich doch sicher irgendwas finden lassen.

Oh ja, diese tollen Geschichten erzählt meine Mutter auch immer liebend gerne und das nicht nur ein oder zweimal, sondern eigentlich immer und immer wieder, auch wenn es schon gar keiner mehr hören möchte. Das interessiert Mütter anscheinend wohl nicht, denn sie erzählen es trotzdem, egal ob es jemanden interessiert oder nicht. Meine Freunde kennen deswegen schon die peinlichsten Geschichten aus meiner Kindheit und ziehen mich manchmal auch noch damit auf. Oder sie sagen, "hey, wir könnten ja mal wieder zu deiner Mutter fahren um alte Geschichten anzuhören von dir". Grausam kann ich da nur sagen, vor allem, wenn man als junges Mädel mal nen neuen Freund mit nach Hause bringt. Schwupp werden die alten Kinderfotos und die peinlichen Geschichten wieder rausgekramt.

Heute macht meine Mutter das zum Glück nicht mehr, aber das liegt auch nur daran, weil wir aufgrund solcher Geschichten mal dermaßen aneinander geraten sind, das unser Kontakt komplett abgebrochen war. Anscheinend hat sie das damals zum nachdenken gebracht und sie lässt es nun sein. Jedenfalls die Geschichten aus meiner jüngsten Kindheit bleiben so verborgen, obwohl sie es ab und zu doch nicht lassen kann, mich in die Pfanne zu hauen, aber dafür scheinen Mütter wohl da zu sein. Na ja, ich bin ja nun auch Mutter und weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich meinen Jungs auch so peinliche Sachen antun werde.

Zum Glück hat meine Mutter solche Anwandlungen noch nie gehabt. Aber vielleicht gibt es auch einfach nicht solche lustigen oder auch peinlichen Geschichten über mich zu erzählen und deswegen werde ich davon verschont. Darum bin ich schon fast ein wenig froh, denn man kennt es ja auch von anderen Bekannten auf Feierlichkeiten, vorzugsweise auf den eigenen Geburtstagen, dass man viele mehr oder weniger lustige Geschichten von der Mutter erzählt bekommt. Allerdings fällt mir auf, dass das in der Regel bei den zugezogenen Bekannten so gewesen ist, die in der Stadt groß geworden sind und dann in ihrer Kindheit zu uns auf das Dorf gezogen sind.

Bei meinem Freund erzählt man mir auch immer wieder die gleichen langweiligen ollen Kamellen, die mich ehrlich gesagt nicht sonderlich interessieren und die ich auch schon drei oder vier Male zu oft gehört habe, um noch so zu tun als wenn ich sie lustig fände. Da seine Mutter auf fast jeder seiner Klassenfahrten als Betreuerin mit dabei war muss ich mir immer wieder anhören, wie schön diese Klassenfahrten ja gewesen sind und wie viel Spaß mein Freund doch hatte, der das alles ein kleines bisschen anders sieht. Warum diese Geschichten immer wieder aufgewärmt werden wüsste ich auch gerne einmal, denn unterhaltsam finde ich sie nicht und ich finde auch nicht, dass es jemanden etwas angeht, was die Kinder früher einmal getan haben. Das können sie schon selber erzählen, mittlerweile sind die ja auch schon groß und alt genug dazu.

Dieses Problem kenne ich zu gut. Auch meine Mutter machte es sich zum Hobby, Kindergeschichten von mir zu erzählen. Am Anfang war es ja noch ganz lustig aber wenn immer wieder die gleichen Geschichten kommen,nervt es nur noch. Ganz schlimm fand ich es, als ich meinen ersten Freund hatte und er zu dem Geburtstag meines Vaters kam. Auch da kamen wieder Kindergeschichten ins Gespräch. Mein damaliger Freund fand es sehr lustig, doch ich habe mich so geschämt.

Nach dem Geburtstag nahm ich meinen Mut zusammen und sprach meine Mutter darauf an. Ich sagte ihr, dass es mir unangenehm ist. Sie nahm es mir nicht übel und meinte, sie mache das ja nur, weil sie so stolz darauf ist, was ich damals schon alles konnte.

Ab diesem Zeitpunkt erzählte sie keine Geschichten mehr. Mittlerweile ist es aber so, dass ich teilweise mit Geschichten von früher anfange und meine Mutter frage, wie das damals war. Als ich noch jünger war, war es sehr peinlich für mich aber je älter ich werde,desto mehr interessiert es mich, was ich früher alles gemacht habe.

Diese Situation kenne ich nur allzu gut. Sobald bei uns irgendwas Zuhause los ist, wird alles an die Verwandschaft weiter erzählt. Als ich vor einem halben Jahr mal 2 Wochen Hausarrest hatte wegen meiner schlechten Noten, wusste meine Oma einen Tag später wieder darüber Bescheid. Daraufhin habe ich mit meiner Mutter ein Gespräch geführt und ihr gesagt, dass ich es nicht gut finde. Heute hält sie sich dran und berücksichtigt meinen Wunsch.