Vegetarier, die eigenen Kindern Fleisch essen verbieten?

Es gibt ja Vegetariereltern, die auch den Kindern aufzwingen, dass sie kein Fleisch essen dürfen. Findet ihr das in Ordnung? Immerhin hat das Kind ja auch seinen eigenen Geschmack oder eigene Ansichten vom Leben. Ist es ein Eingriff in das Grundrecht des Menschen, wenn vorgeschrieben wird, was es zu essen hat?

Ich finde es überhaupt nicht in Ordnung, wenn man den eigenen Kindern vorschreibt, was sie essen sollen. Noch schlimmer, wenn man ihnen manches verbietet. Jeder sollte einen eigenen Geschmack haben uns selber entscheiden, was er für gut hält.

Ich halte deine Überlegung für realitätsfern. Zum einen kenne ich keinen Vegetarier, der seinen Kindern (sofern vorhanden) das Essen von Fleisch verbieten würde. Meiner Erfahrung nach sind es eher die Fleischesser, die sich über ihre vegetarisch lebenden Kindern lustig machen und mit allen Mitteln versuchen, ihnen Fleisch unterzujubeln. Das aber nur am Rande. Abgesehen davon kann man einem anderen Menschen nicht verbieten, was er isst. Ich weiß ja nicht, was bei dir als Verbot zählt, aber wie soll jemand kontrollieren, ob das Kind sich in der Schule ein Brot mit Wurst kauft oder nach der Schule oder nach dem Sportverein mit Freunden zur Imbissbude geht und sich dort ein Schnitzel kauft? Normalerweise haben ja auch schon Grundschulkinder immer ein bisschen Kleingeld dabei, so dass es für das Kind überhaupt kein Problem wäre, sich mit nicht-vegetarischen Speisen zu versorgen.

Dass man als Vegetarier zu hause kein Fleisch und auch keinen Fisch zubereitet, ist natürlich logisch. Wenn man dann ein Kind hat, bekommt dieses zu hause eben auch nur vegetarische Speisen. Das ist aber logischerweise nicht mit einem Verbot gleichzusetzen. Hätte ich ein Kind, würde dieses natürlich zu hause nur vegetarische Dinge bekommen. Das ist ganz klar. Ich finde Fleisch ekelig und ich möchte auch den Geruch nicht in der Wohnung haben. Abgesehen davon kann ich auch höchstens eine Bratwurst oder gebratenes Hackfleisch zubereiten, weil ich alles andere noch nie zubereitet habe. Hätte ich ein Kind, das gerne mal Fleisch probieren würde, wäre das aber seine Sache. Allerdings müsste das Kind das Fleisch dann woanders essen, zum Beispiel bei irgendwelchen Familienfeiern, im Restaurant oder sich etwas von der Imbissbude mitbringen. Mein Hund bekommt hin und wieder Fleisch, aber das ist natürlich roh und stinkt daher auch nicht so extrem. Ich finde es schon gruselig genug, dass andere Lebewesen ermordet werden, damit mein Hund Fleisch bekommt. Als fleischfressendes Raubtier bekommt er es dann aber dennoch, bei Menschen sehe ich dafür keine Notwendigkeit und denke, dass man sein Kind nicht unnötig damit vollstopfen muss. Probieren kann es das Zeug meinetwegen, aber ich würde es eben nicht zubereiten.

Ich kenne wirklich niemanden, der seinem Kind verbietet, Fleisch zu essen. Falls du ein entsprechendes Beispiel kennst, wäre ich sehr interessiert an der konkreten Durchführung. Wie läuft das ab? Darf das Kind sich auch keine Würstchen auf dem Dorffest oder zwischendurch beim spielen kaufen? Wie kann ein solches Verbot wirklich effektiv umgesetzt werden?

Ich denke generell schon, dass Eltern das Essen generell vorschreiben und auch vorschreiben sollten. Denn sonst läuft das eventuell darauf hinaus, dass sich Kinder halt nicht ausgewogen ernähren. Zum Essen zwingen muss das ja nicht sein. Sondern regelmäßig ungeliebte Sachen probieren lassen. Außerdem führt es dazu, wenn man Kinder nur essen lässt, was sie sehr gerne mögen, dass sich manche Kinder dann nur noch vom Nudeln mit Soße oder Pommes ernähren würden. Die Beispiele sind auch durch andere Speisen ersetzbar.

Wenn aber die Ernährungsform der Eltern nicht wirklich ausgewogen ist, halte ich das für schwierig. Da ist es nun egal, ob das die Eltern sind, die sich nur von Pommes und Burgern ernähren oder ob das die Eltern sind, die sich komplett fleischlos oder gar vegan ernähren. In allen Fällen werden bei Kindern wahrscheinlich Mangelerscheinungen auftreten.

Kinder brauchen für ihr Wachstum die im Fleisch und in tierischen Produkten enthaltenen Nährstoffe. Die kann ein Erwachsener durch die Ernährung theoretisch ausgleichen oder sich mit Nahrungsergänzungsmittel behelfen. Das ist bei Kindern aber nicht ratsam.

Ja also ich kenne eine Mutter, die für das Kind ausschließlich vegetarisch kocht und auch zu Festen, wenn sie woanders eingeladen sind, darauf achtet, dass das Kind kein Fleisch zu sich nimmt. Wenn sie eingeladen ist wird zum Beispiel alles immer extra für die Beiden ohne Wurst und Fleisch gemacht.

Seltsam ist aber, dass sie für den Mann, der eben auch hart arbeitet, sehr wohl ab und zu ein Fleischchen anbrät, was ich nun gar nicht mehr verstehe.

Ja also ich kenne eine Mutter, die für das Kind ausschließlich vegetarisch kocht und auch zu Festen, wenn sie woanders eingeladen sind, darauf achtet, dass das Kind kein Fleisch zu sich nimmt. Wenn sie eingeladen ist wird zum Beispiel alles immer extra für die Beiden ohne Wurst und Fleisch gemacht.

Seltsam ist aber, dass sie für den Mann, der eben auch hart arbeitet, sehr wohl ab und zu ein Fleischchen anbrät, was ich nun gar nicht mehr verstehe.

Dass die Mutter für das Kind vegetarisch kocht, finde ich normal, wenn sie selbst auch Vegetarier ist. Seltsam finde ich es allerdings, dass sie für ihren Mann Fleisch anbrät. Das könnte ich mir zum Beispiel überhaupt nicht vorstellen. Wer Fleisch haben will, muss es sich selbst zubereiten. Als Vegetarier wird man das Ergebnis vermutlich ohnehin nicht so toll hinbekommen. Dass die Leute, bei denen die Mutter mit dem Kind eingeladen ist, fleischlose Speisen zubereiten, finde ich gut und richtig. Allerdings wundert es mich, dass die Frau scheinbar darauf achtet, dass das Kind kein Fleisch zu sich nimmt. Also ich verstehe den Widerspruch nicht zwischen dem Fleischverbot, das sie dem Kind gegenüber äußert und der Tatsache, dass sie dann aber dennoch Fleisch für den Mann anbrät. Das ist in der Tat sehr merkwürdig, es wirkt beinahe schizophren.

Ich finde es eigentlich okay wenn die Eltern ihre Kinder auch vegetarisch ernähren. Es gibt so viele verschiedene Ansichten was dieses Thema angeht. So ist es beispielsweise so, dass Wurst und Fleisch auch negativ auf die Gesundheit einwirken kann.

Ich habe mich sehr viel über gesunde Ernährung informiert, da ich selbst kein Fleisch esse. Mein Mann isst Fleisch, jedoch achtet auch er auf BIO-Fleisch, welches nicht mit Antibiotika und ähnlichem vollgestopft ist. Bei unserer Tochter war von Anfang an eigentlich klar, dass sie auch Fleisch essen darf. Diese Meinung hat sich jedoch im Laufe ihres ersten Lebensjahres etwas geändert. Wir haben sehr langsam mit der Beikost angefangen und viel mit Gemüse gekocht. Dann haben wir mit Getreide begonnen und sie ist vollkommen gesund.

Nachdem ich dann viel über Fleisch gelesen habe, bzw. über die Ernährung mit und ohne Fleisch bei Kindern haben wir uns vorerst entschieden ihr kein Fleisch anzubieten. Unseren Kinderarzt haben wir darauf extra angesprochen. Dieser empfiehlt sogar die Kinder bis zu einem gewissen Alter vegetarisch zu ernähren. Dafür gibt es viele Gründe auf welche ich nicht weiter eingehen möchte.

Ich bin zwar Vegetarier, würde meiner Tochter Fleisch aber nie verbieten. Wir müssen momentan noch für sie entscheiden und selbst mein Mann, der ja Fleisch isst, ist dafür dass sie noch keines bekommt. Später wenn sie Fleisch essen möchte oder wenn wir es für angemessen halten, wird sie dieses auch bekommen.

Ich finde die Eltern müssen diese Entscheidung treffen. Aus egoistischen Gründen zu sagen, dass das Kind kein Fleisch bekommt finde ich nicht gut. Man sollte sich mit dem Thema wirklich intensiv befassen und dann entscheiden wie man es macht. Auch würde ich nicht von vorne herein sagen, dass ein Kind nie Fleisch bekommt.

Ich finde es nicht in Ordnung, wenn die Eltern der Kinder, die Vegetarier sind, den Kindern ebenfalls das Fleisch essen verbieten. Das ist nicht okay und ich denke, dass sie die Kinder gesund ernähren sollten und dazu gehört nun mal auch das Essen von Fleisch. Wenn die Eltern ihren Kindern sagen, dass sie selbst das nicht essen möchten, dann ist es in Ordnung, aber sie sollten es ihren Kindern nicht vorenthalten.

Ich würde es jetzt nicht als Eingriff in irgendein Grundrecht des Kindes sehen, wenn die Eltern ihr Kind vegetarisch ernähren. Aber ich denke, dass jeder selber entscheiden können sollte, ob er Fleisch isst oder eben nicht, zumal es für Kinder ein wichtiger Eisenlieferant ist.

Ich selber bin zwar nicht Vegetarier aber ich würde meinem Kind das Essen von Fleisch auch nicht verbieten oder ihm kein Fleisch anbieten, wenn ich selber Vegetarier wäre. Ein Kind sollte zunächst möglichst viele Geschmackserlebnisse haben, um dann vielleicht später einmal entscheiden zu können, was es isst oder was besser nicht. Es wird sowieso immer wieder Phasen im Leben eines Kindes geben, wo es das ein oder andere Lebensmittel gar nicht mag, so wie zum Beispiel gerade bei meinem dreijährigen Sohn, der noch bis vor einem Jahr nur Fleisch gegessen hat und dieses nun mit 3 Jahren fast komplett verweigert.

Ich kenne wirklich niemanden, der seinem Kind verbietet, Fleisch zu essen. Falls du ein entsprechendes Beispiel kennst, wäre ich sehr interessiert an der konkreten Durchführung. Wie läuft das ab? Darf das Kind sich auch keine Würstchen auf dem Dorffest oder zwischendurch beim spielen kaufen? Wie kann ein solches Verbot wirklich effektiv umgesetzt werden?

Ich denke, dass ein Verbot – zumindest ein indirektes Verbot – durchaus so aussehen kann, wie Du es hier beschreibst. Das Kind bekommt zu Hause kein Fleisch, die Eltern weigern sich, Mahlzeiten mit Fleisch zuzubereiten und Mutter oder Vater wirken auch auf das Kind ein, indem sie ihm erzählen, dass Fleisch etwas Schlimmes sei und eklig sei und der Mensch da dadurch gar nicht essen brauche oder sich damit auf eines Stufe mit Tieren setzen würde. Zumindest lese ich das mal so aus Deinem Text heraus. Man kann nun diskutieren, ob es sich nicht auch aus der Evolutionsbiologie des Menschen ableitet, dass er Fleisch isst, auch wenn er ohne heutzutage nicht verhungert, aber darum geht es ja hier nicht.

Allerdings hören Kinder ja allgemein schon auf ihre Eltern und wenn die ihm vorleben, dass Fleisch essen schlecht ist, dann muss der Satz „Ich verbiete es dir“ vielleicht gar nicht fallen. Dennoch wird das Kind in dem Glauben aufwachsen, dass sie Eltern Fleischkonsum missbilligen. Vielleicht wird es dann doch mal im Kindergarten oder sonstwo Fleisch probieren, aber immer mit dem Hintergedanken, dass es da etwas Schlimmes tut, was die Eltern nicht möchten. Im Prinzip bekommt das Kind ein schlechtes Gewissen bezüglich des Fleischkonsums eingeredet und das finde ich nicht so optimal. Wirklich freies Entscheiden sieht anders aus.

Bei Kindern bin ich mir darüber hinaus gar nicht mal so sicher, ob es nicht doch in gewissen Bereichen mangeln kann, wenn sie kein Fleisch bekommen. Ich denke da etwa an Spurenelemente wie Eisen oder die Vitamine aus dem B-Komplex sowie Lecitin – die sind alle mehrheitlich in tierischen Produkten, insbesondere Fleisch, enthalten. Sicherlich kann man das irgendwo ausgleichen, indem man dann besonders Gemüsesorten anbietet, die diese Stoffe enthalten oder viel Milch und Eier gibt, die hier auch einen Ausgleich schaffen können. Aber es wäre einfacher, dem Kind Fleisch zu geben, anstatt mit Ersatzmöglichkeiten herumzuprobieren.