Rückblick Umtausch D-Mark in Euro per 1. Januar 2002

Heute fiel mir durch Zufall eine alte Zeitung in die Hand vom 29.12.2001. Darin steht auch ein großer Artikel über die Euroeinführung am 1.1.2002. Jeder wird diese Einführungs- und Umtauschaktion anders erlebt haben. Obwohl die Geldstücke bis zum 28. Februar umgetauscht werden konnten, hatte jeder Kunde die gleiche Idee und wollte sein Sparschwein, seine Kassetten, Tüten voller Kleingeld der Zählmaschine übergeben noch bevor der Euro kam. Ein Kunde kam damals sogar mit einer Sackkarre, auf die er zig Kilo Kleingeld gepackt hatte - ein Beweis seiner Sammelleidenschaft. Viele hatten Angst, dass die Zählmaschinen sofort auf die neue Währung umgestellt würden. Trotz Versicherung, dass das nicht passieren würde, waren alle skeptisch.

Dem Währungswechsel misstrauten vor allem ältere Menschen, die in der Vergangenheit schon einiges diesbezüglich erlebt hatten. Sie holten noch schnell in D-Mark ihre Rente ab, weil sie Angst um einen drohenden Verfall hatten. Allerdings mussten sie dann Anfang des neuen Jahres ihr abgeholtes Bargeld wieder in Euro umtauschen. Und wieder gab es lange Schlangen und sie mussten Geduld haben. Die D-Mark wurde nicht Cash umgetauscht, sondern erst auf ein Konto eingezahlt und dann in Euro abgebucht. Um dem Ansturm Herr zu werden, wurden Sonderkassen eingerichtet.

Auszahlungen an Automaten in D-Mark wurden zum Jahresende schwieriger. Denn längst war damit begonnen worden, die Geräte mit der neuen Währung aufzufüllen. Dann wurden sie bis zum Wechsel der Währung gesperrt, natürlich nicht alle Geräte bei sämtlichen Banken. So konnte auch in der Silvester-Nacht noch altes Geld abgehoben werden. Einige Banken füllten ihre Automaten erst am Neujahrsmorgen bis 10 Uhr mit neuem Geld auf.

Viele Sparkassen und Banken hatten sich entschlossen, am 1. Januar 2002 von 10 bis 14 Uhr zu öffnen, weil sie mit einem enormen Ansturm rechnen mussten. Die doppelte Zahl von Kunden, die sonst im ganzen Monat Geldabhebungen vornimmt, hatten sich laut Umfrageergebnis für Neujahr angekündigt. Diese Öffnungszeit war hauptsächlich für kleinere Firmen gedacht, den „BMW“-Kunden (Bäcker, Metzger, Wirte), damit sie ihre D-Mark-Bestände umtauschen konnten. Schaltergeschäfte waren an diesem Tag ausgeschlossen. Nicht alle Banken schlossen sich diesem Öffnungstrend an. Sie wollten dafür ihre Schalter in den nächsten zwei Januarwochen abends bis 19 Uhr geöffnet lassen und samstags von 9 bis 14 Uhr.

Auch an den Geldautomaten müssten sich die meisten Kunden gedulden, weil viele Geld abholen möchten am 1. Januar 2002, und nicht alle Automaten würden schon morgens früh aufgefüllt sein. Wie seht ihr im Nachhinein diese Aktion? War der Ansturm der Kunden, die das Kleingeld gehortet hattet, wirklich nötig? Was wird die Kunden dazu bewogen haben, war es Angst um ihr gespartes Geld oder was sonst?

Ich kann mich auch noch wage an die Zeit der Währungsumstellung erinnern, aber Angst, dass ich da über den Tisch gezogen werden könnte, hatte ich damals eigentlich nicht. Ich kann mich auch noch erinnern, dass ich bei meiner Sparkasse war und meine Euro Starterkits an Euromünzen abgeholt hatte. Für mich ging dieser damalige Währungswechsel eher unaufgeregt über die Bühne und von einem regelrechten Ansturm auf unsere örtliche Sparkasse, habe ich eigentlich nicht viel mitbekommen.

Diese Starterpakete konnte man ja im Dezember 2001 schon kaufen. So haben wir den Kindern zu Weihnachten ein extra Taschengeld geschenkt und jeder bekam so ein Starterpaket der neuen Euromünzen. Dann ging das eigentlich alles ziemlich reibungslos. Wir haben geschaut, dass wir am Ende des Jahres kaum noch Bargeld hatten und so konnten wir dann am 1. Januar, als wir Geld abholten gleich in Euronoten und Euromünzen zahlen.