Kindergarteneingewöhnung - wie verlief sie bei euch?

vom 03.04.2012, 13:46 Uhr

Mein großer, dreijähriger Sohn ist heute zum ersten Mal im Kindergarten gewesen. Nach einem kurzen Begrüßen der Erzieherinnen durfte er gleich mitkommen. Ihm wurde alles gezeigt, er durfte seine Jacke aufhängen, nachdem er einen Garderobenhaken zugewiesen bekommen hatte, er durfte seine Straßenschuhe aus- und seine Hausschuhe anziehen und er durfte auch sofort mit dem spielen, was er wollte. Ich war die ganze Zeit zunächst dabei, zog mich aber zurück, als er mit dem Spielen angefangen hatte.

Er beschäftigte sich im Prinzip die ganze Zeit, in der wir im Kindergarten waren, ohne dass er auch nur ein einziges Mal nach mir gefragt hätte oder bei mir vorbeigeschaut hätte. Das neue Spielzeug und die neuen Spielkameraden waren einfach viel zu interessant für ihn.

Ich habe mich solange mit der Kindergartenleiterin unterhalten, die mir dann auch einige Fragen gestellt hat. Ich selber konnte auch all meine offenen Fragen an die Frau bringen. Als dann im Kindergarten zu Mittag gegessen wurde, haben sich mein Sohn und ich wieder verabschiedet. Das alles ging ohne Knurren und Murren und meinem Sohn hat der erste Tag bzw. seine ersten 2 Stunden im Kindergarten super gefallen.

Morgen werden wir 1,5 Stunden im Kindergarten sein, ebenso wie dann am Donnerstag. Dann ist erst einmal Ostern und am Dienstag nach Ostern geht es dann weiter mit der Eingewöhnung. Insgesamt soll ich wohl die ersten zwei Wochen mit im Kindergarten bleiben, wo ich immer weniger bei ihm sein werde und öfters dann mal für ein paar Minuten nach draußen gehen soll und erst danach bringe ich meinen Sohn nur noch hin und gehe dann wieder nach Hause.

Wie verlief die Eingewöhnungszeit bei euch? War euer Kind auch zunächst mit allem zufrieden und hat sich nicht um euch gekümmert oder hing es eher an euch und hat euch nicht aus den Augen gelassen? Wie lange war die Eingewöhnungszeit bei euch? Wielange seid ihr jeweils mit dabei im Kindergarten geblieben?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Bei meinen Kindern hat der Kindergarten und auch ich gar nicht so ein großes Drum herum gemacht. Die Eingewöhnungsphase ging über 3 Nachmittage. Ich brachte das Kind hin, verabschiedete mich (blieb aber noch eine Weile außer Sichtweite, aber im Kindergarten) und dann sind sie direkt 2 Stunden am Nachmittag da geblieben. Mit 3 Jahren haben sie schon verstanden, dass der Kindergarten kein Mamagarten ist und die Kinder eben dort spielen. Nach den drei Nachmittagen war es dann soweit und sie sind dann in den Kindergarten eingestiegen und waren "volles Mitglied".

Es waren auch Mütter dabei, die sich an diese Anweisung der Erzieher nicht gehalten haben und die unbedingt in Sichtweite dabei bleiben wollten. Diese Kinder haben sich sehr viel schwerer eingewöhnt, weil sie immer nach "Mama" gerufen haben, weil sie ja wussten, dass sie in der Nähe waren.

In den Kindergärten, wo ich gearbeitet habe, war es ähnlich wie bei meinen Kindern und eine große Eingewöhnungsphase gab es auch da nicht. Die Kinder haben ganz selten nach der Mama gerufen und wenn, hat man sie auch schnell beruhigen können.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wir haben damals gar kein großes Drama daraus gemacht. Montagmorgen das erste Mal in den Kindergarten. Meine Töchter waren nicht die einzigen Kinder, welche das erste Mal dort waren und somit konnten wir Mütter uns gezielt zurückziehen, waren aber noch in Sichtweite. Allerdings wurden wir selten von unseren Kindern gebraucht.

Einzig, wenn sie einen Wunsch hatten, kamen sie zu uns, wie sie es eben von zu Hause gewohnt waren. Ich habe aber meine Töchter da gezielt zur Erzieherin geschickt, da diese ja Entscheidungsbefugnis hatte. Am nächsten Tag wurde mir schon gesagt, dass ich doch gleich wieder nach Hause gehen könnte. Meine Mädels waren aber auch sofort bei den anderen Kindern unterwegs, so dass ich unwichtig geworden war.

Ich persönlich finde diese Eingewöhnungsphasen für die Kinder recht unsinnig. Man macht es ihnen eher schwerer sich von Mama zu trennen, wenn diese an den ersten Tagen oder gar Wochen immer noch vor Ort ist. Dazu sind dann auch viele Mütter eher schwer von ihren Kindern zu trennen, was dann zu weiteren Problemen führt. Und das eben nicht nur in Sachen Trennungsschmerz, wenn Mama geht, sondern auch im Tagesablauf der Kindertagesstätte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Meine Tochter geht noch nicht in den Kindergarten und wird erst im Sommer nächstes Jahr in den Kindergarten gehen. Ich kenne es nun aber dennoch von den Krabbelgruppenkindern, die erst vor einem Monat in den Kindergarten gekommen sind.

Bei unserem Kindergarten läuft es ähnlich ab wie bei dir und ich finde es eigentlich auch gut so. Die Eingewöhnungszeit dauert bei unserem Kindergarten 2-4 Wochen. Die ersten Tage geht es dabei genauso wie du es beschrieben hast und die Kinder dürfen für ein paar Stunden spielen, die Mutter bleibt aber dabei. Dann wird die Zeit langsam gesteigert und die Eltern dürfen währenddessen nach Hause gehen. In der letzten Woche müssen die Eltern dann rufbereit noch zuhause sein, falls etwas sein sollte oder das Kind unbedingt nach Hause möchte. Ich finde das eigentlich ganz gut und bin der Meinung, dass man ein Kind auch langsam an die neue Situation ranführen kann.

Auch bei uns wurde das Thema in der Krabbelgruppe schon oft aufgegriffen und viele Eltern fanden die Eingewöhnungszeit zu lang. Da gehen, wie bei so vielen Themen die Meinungen wieder auseinander. Ich denke für uns ist dies eine gute Möglichkeit der Eingewöhnung. Bis jetzt sind auch alle Kinder (4 Kinder die ich nun kenne) ohne Probleme so in die Gruppe integriert wurden. Probleme gab es dabei keine.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Bei meinen Kindern hat der Kindergarten und auch ich gar nicht so ein großes Drumherum gemacht. Die Eingewöhnungsphase ging über 3 Nachmittage. Ich brachte das Kind hin, verabschiedete mich (blieb aber noch eine Weile außer Sichtweite, aber im Kindergarten) und dann sind sie direkt 2 Stunden am Nachmittag da geblieben.

Bei uns war es ähnlich, wobei mein Kleiner aber schon mit einem Jahr in die Krippe ging. Den ersten Tag bin ich noch in der Einrichtung geblieben, in den folgenden Tagen dann nicht mehr. Die Zeiten in denen der Kleine dann in der Krippe blieb wurden immer länger, so dass nach einer Woche die geplante Betreuungszeit erreicht war.

In der Krippe in Österreich bin ich dann gar nicht dageblieben, weil auch die Erzieher meinten, dass das für meinen Sohn nicht so extrem neu sei und sie mich kontaktieren würden, wenn es nicht ginge. Aber es gab überhaupt keine Probleme. Das einzige Problem war, dass mein Sohn lieber etwas länger mit den neuen Spielkameraden spielen wollte.

Auch in einer anderen Einrichtung, die er für einige Wochen mit knapp drei Wochen besuchte, gab es keine Probleme. Auch habe ich den Jungen gleich da gelassen, obwohl ich gern Mäuschen gespielt hätte - er ging dort in eine Gruppe, deren andere Kinder deutlich älter als er waren. Da hatte ich zunächst meine Bedenken. Er hat dann schnell Freunde gefunden und war dann auch in der Gruppe nach wenigen Tagen eine feste Größe, was mit mir im Hintergrund so ganz sicher nicht möglich gewesen wäre.

Daher würde ich solch eine lange Eingewöhnungszeit von zwei Wochen möglichst verkürzen. In den ersten Tagen ist die Rufbereitschaft sicher schön, aber ich kenne es so, dass da schon etwas sehr komplexes passieren muss, dass die Erzieher die Eltern rufen. Zumal es meist ja auch so ist, dass ein Kind in den Kindergarten oder die -krippe geht, weil die Eltern sonst keiner Berufstätigkeit nachgehen können. Ich denke auch, dass es so für die Kinder nur schwer wird, im Kindergarten Fuß zu fassen. Wenn der Junge doch schon am ersten Tag keine Probleme hatte, dann würde ich am nächsten Tag meinetwegen spazieren gehen.

Ach ja, Probleme gibt es immer mal wieder, egal ob sich die Kinder zunächst schnell oder eher langsam integriert haben. Das hat dann aber verschiedene andere Ursachen und mit liebevoller Begleitung des Kindes ist das in der Regel auch schnell vergessen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wie schon in einem anderen Thread zum Thema Kindergarten von dir erwähnt, kann ich mich wirklich nicht mehr an jedes Detail aus meiner Kindergartenzeit zurück erinnern und habe nicht mal mehr auch nur den Hauch einer Ahnung, wie meine Kindergärtnerin hieß, aber an das eine oder andere kann ich mich dann doch noch recht gut erinnern. Da ich selbst keine Kinder habe, kann ich hier wiederum noch keinen Erfahrungsbericht abgeben, wie das ganze heute abläuft.

Bei mir war es jedoch so, dass es eigentlich gar keine richtige Eingewöhnungsphase gab. So wie es sich bei dir anhört, ist dein Sohn auch das einzige Kind, welches im Moment als Neuling im Kindergarten begrüßt wird, oder? Wenn dort etliche Eltern ständig anwesend wären, würde mich dies doch ein bisschen verwundern. Bei mir war es damals nämlich so, dass ich zeitgleich mit einigen anderen Kindern aufgenommen wurde. Hier gab es dann erst mal einen Nachmittag, an dem ich auch nur ein Paar Stunden zum spielen geblieben bin und meine Mutter hat mich hier auch völlig "allein" gelassen und war zumindest nicht anwesend. Am Anfang hatte ich zwar echt Angst, dass meine Mutter mich vielleicht nicht wieder abholt oder das sie mich allein lässt, aber da eine Erzieherin eine Bekannte meiner Mutter war und ich diese schon vorher lange kannte, konnte diese mich spielend recht gut ablenken.

An meinem ersten Morgen, wo ich dann auch bis zum frühen Nachmittag im Kindergarten geblieben bin, saßen wir erst mal alle in einem großen Stuhlkreis zusammen und ich und die anderen neuen Kinder haben sich vorgestellt, genauso wie die älteren Kinder und die Erzieherinnen. Danach kam dann halt so die "tägliche Routine", wir suchten uns unsere eigenen Schuhregale, Kleiderhaken, etc. aus und konnten dann alle gemeinsam frühstücken und kamen so auch mit allen in Kontakt und konnten uns recht schnell anfreunden. Später wollte ich dann wie es so oft ist, gar nicht mehr nach Hause und wollte nichts mehr von meiner anfänglichen Angst wissen.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mein Sohn war erst 20Monate alt als er in die Kinderkrippe kam, sodass ein Vergleich mit der Eingewöhnung in den Kindergarten deines Sohnes sicher schwierig wäre. Wobei ich sagen muss, dass die Eingewöhnung trotz des großen Altersunterschiedes ähnlich verlief.

Da ich aber selbst Kindergärtnerin bin, möchte ich dir von meiner persönlichen Art der Eingewöhnung berichten: Am ersten Tag besucht das Kind für etwa 1,5 Stunden meinen Kindergarten und darf sich ebenfalls erst einen Platz aussuchen, sich ausziehen und bekommt eine Führung durch den Kindergarten. Wenn das Kind dann alleine bzw. mit seiner Mutter spielen geht, nütze ich ebenfalls die Chance nebenbei ein paar Fragen zu stellen. Es ist für mich beispielsweise interessant, ob ein Kind schon öfter von seiner Mutter getrennt war und von anderen Personen (Oma, Tante, Nachbarin) betreut wurde oder ob das Kind lediglich Mutter und Vater gewöhnt ist.

Der zweite bzw. alle folgenden Tage verlaufen bei mir niemals nach einem strikten Schema, sondern richten sich ganz individuell nach dem Kind selbst. Wenn sich also am ersten Tag zeigt, dass das Kind gar nicht nach seiner Mutter sieht und sich schon ganz gut in die Gruppe einfügt, schlage ich der Mutter meist vor, dass sie am nächten Morgen für einige Minuten in die Gruppe mitkommt, sich dann verabschiedet und für etwa eine halbe Stunde den Kindergarten verlässt. Funktioniert dies gut, wird von die Zeit von da an täglich ein klein wenig gesteigert.

Funktioniert die Trennung der Mutter nicht so gut, kommt es bei mir auf mehrere Faktoren an: Zum einen muss ich natürlich wissen, wieviel Zeit die Mutter für die Eingewöhnung des Kindes hat und wie lange das Kind dann im Kindergarten sein muss. Ist die Zeit für die Eingewöhnung nämlich kurz und die Dauer des Kindergartentages lang, muss man sich wohl leider dennoch ein wenig beeilen und dem Kind leider auch die eine oder andere Träne zumuten. Hat die Mutter jedoch genügend Zeit bzw. muss das Kind ohnehin nur den Vormittag im Kindergarten verbringen, belassen wir die Trennungszeit von einer halben Stunde für mehrere Tage oder Wochen und achten einfach darauf, dass das Kind versteht und erkennt, dass Mama wirklich jeden Tag wiederkommt und es abholt.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mein Sohn ist Mitte Jänner in den Kindergarten gekommen. Das war 2 Wochen nach seinem dritten Geburtstag. Die Eingewöhnung hat bei uns so ausgesehen, dass wir drei Schnuppervormittage gemacht haben. Die haben wir aber bereits im Advent gemacht, jeweils eben einmal in der Woche. Da ging es in erster Linie darum, dass er sich einmal ein wenig an dir Räumlichkeiten gewöhnt.

Meinen Sohn hat am Anfang ziemlich gestresst reagiert. Am ersten Schnuppertag waren wir nur 45 Minuten dort. Dann war er total k.o. und hat zu Hause dann gleich drei Stunden Mittagsschlaf gehalten. Beim zweiten Schnuppertag blieben wir dann etwa eine Stunde und beim dritten Schnuppertag etwa 1,5 Stunden. So hat er sich einmal ganz langsam an alles gewöhnt. Danach gab es bei uns die Weihnachtspause und Mitte Jänner ging es dann wie gesagt offiziell los.

Da verlief die Eingewöhnung dafür dann wirklich flott. Ich habe mir auch gedacht, dass ich so etwa die ersten zwei Wochen noch mit dabei sein werde oder eben zumindest noch am Gang im Kindergarten warten werde. Dann ging aber alles viel flotter. Am ersten Tag blieb ich noch im Raum, wobei ich mich nicht direkt mit ihm gespielt habe, sondern mich so gut es ging zurück gezogen habe, aber ich war eben zumindest noch im Blickkontakt. Am zweiten Tag war ich eigentlich schon fast durchgehend am Gang vor dem Raum. Wäre aber nicht notwendig gewesen und war eher nur zur Sicherheit. Am dritten Tag bin ich dann schon einkaufen gegangen.

Im ersten Monat habe ich ihn täglich knapp zwei Stunden pro Tag in den Kindergarten gegeben, inzwischen ist er sogar schon dreieinhalb bis vier Stunden dort. Es gefällt ihm weiterhin total gut. Es gab von Anfang an keine Tränen und er hat sich super eingelebt. Am Anfang meinte die Kindergartenleiterin, dass viele Kinder erst nach zwei Wochen mit Weinen oder so reagieren, aber auch das war bei meinem Sohn überhaupt nicht der Fall. Ich denke, dass es ihm gut getan hat, dass er eben eine langsame Eingewöhnungsphase gehabt hat. Sehr gut haben ihm meiner Meinung nach auch die drei Schnuppertage getan, wo er eben nicht gleich täglich mit dem Kindergarten begonnen hat, sondern nur kurz einmal in der Woche dort war.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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