Gibt es bei Euch noch traditionelle Familienrezepte?

In einigen Familien werden von Generation zu Generation zumeist geheime Familienrezepte weitergegeben, die an sich nicht in fremde Hände gelangen sollen. Meine Mutter hatte zwar einige Rezepte von ihrer Mutter, also meiner Großmutter, übernommen und diese im jungen Alter auch notiert, aber ein besonders geheimes Rezept war da nun nicht drunter. Zwar hätte ich gern gewisse Tricks und Kniffs von ihr übernommen, aber es kam dann doch nicht mehr dazu.

Später wurde vieles sowieso nur noch mit Maggi und Co zubereitet, das fand ich nun auch für mich völlig uninteressant. Wie eine Zubereitung mit so etwas funktioniert, kann man auf jeder Rückseite der Verpackung nachlesen und das bisschen Verfeinern bekommt man mit entsprechenden Zutaten auch noch hin. Aber ihre Rühreier bekomme ich weder farblich noch geschmacklich so hin, wie sie, nur, um ein Beispiel zu nennen und die stammten garantiert aus keiner Fertigpackung zum Anrühren.

Sind bei Euch traditionelle Familienrezepte vorhanden? Was machen diese Rezepte so besonders? Werden sie auch von Generation zu Generation weitergereicht oder kann man sie zum Beispiel auch problemlos im Internet oder im Kochbuch nachlesen? Was haltet Ihr von solchen Familienrezepten? Findet Ihr sie schon wichtig, könnt Ihr darauf verzichten, weil Ihr gewisse Dinge nicht esst oder weil Ihr die Zubereitsart beispielsweise veraltet findet?

Ja, jedes Jahr eine Martinsgans. Zu Weihnachten immer eine Edelpilzsuppe danach eine schöne große Ente, diese wurde schön mit Kräutern und Gewürzen gefüllt, welche auch hochwertig sind. Zum Schluss gibt es 3 Kugeln Eis in einer Marzipansauce, die erste Kugel ist Vanille die 2 Schoko und die 3 ist jedes Jahr anders.

Dann gibt es zu Weihnachten noch selbst gemachte Marzipankartoffeln. Im Sommer wenn wir das erste mal Grillen gibt es gutes Weißbrot mit guter Kräuterbutter und gehacktes darauf, dieses wurde beim Fleischer gekauft und selbst nachgewürzt mit Pfeffer, Salz und anderen was uns jedes Jahr anders gefällt. Oben drauf kommt klein geschnittene Zwiebel. Zu Geburtstagen wird bei uns oft in ein Restaurant gegangen.

Wir haben keine speziellen Familienrezepte, außer sie haben sich bislang hinter meinem Rücken entlang geschlichen, was aber auch ganz gut sein kann. Das Problem ist, dass meine Großmutter seit Jahren nur Fertigprodukte zubereitet oder eben sehr viel mit diesen Fertigprodukten kocht und sie hat dadurch tatsächlich das Kochen ein wenig verlernt. Während sie früher einen ganz tollen Erbseneintopf gekocht hat, der auch wirklich Potenzial zu einem Familienrezept gehabt hätte, kann man dieses Gericht heute nur noch mit viel Maggi und mit viel Fondor genießen.

Väterlicher seits gibt es auch keine Familienrezepte, mein Großvater hatte mehrere dieser Rezepte und sie waren auch wirklich ganz toll, doch seine Kinder haben nie in der Küche geholfen, weil er lieber alleine gearbeitet und auch gekocht hat und somit sind diese Rezepte leider nicht weiter gegeben worden. Das ist sehr schade, denn wir wünschten uns alle sehr, einmal wieder seinen tollen Stuten essen zu können, doch leider ist mein Großvater bereits seit Jahren verstorben und mit diesem Wunsch wird es nie wieder etwas.