Wann hört ihr Menschen zu und wann stellt ihr auf Durchzug?

Wenn ich mich mit jemand unterhalte, so höre ich auch immer zu, denn auf Durchzug schalten finde ich sehr unhöflich. Wenn mir aber das Thema nicht gefällt oder mein Gegenüber sich ständig wiederholt, so würde ich es offen sagen oder vorschlagen das Thema zu wechseln.

Es kommt ganz auf das Thema an, ob ich ein aufmerksamer Zuhörer bin oder nur so tue als ob. Wenn es ein Thema oder eine Begebenheit ist, die mich sehr fesselt, höre ich selbstverständlich zu. Aber ich glaube nicht, dass es Personen gibt, die immer und jedem zuhören können, weil irgendwann mal eine Grenze erreicht ist.

Handelt es sich dagegen bei einem Gespräch lediglich um das wiederholte Gejammer einer Person, die immer wieder auf das gleiche Thema zurückkommt und auch keinerlei Rat annimmt, egal wie oft oder egal, welche verschiedenen Ratschläge unterbreitet, dann schalte ich schon mal auf Durchzug. An sich finde ich es nicht schlimm, wenn jemand mal jammert und verzweifelt ist, solange er sich denn auch helfen lässt. Wenn jedoch sämtliche gut gemeinten Ratschläge verweigert werden umzusetzen, dann höre ich schon nicht mehr richtig hin, weil sich die Situation der Person nicht geändert hat, auch wenn sie es hätte tun können. Ja, ich neige dazu, ein wenig über zu reagieren, wenn ich mal wieder solch einer Person begegne, weswegen es zwar nicht förderlich ist, aber nützlich, wenn ich weg höre, weil ich dann mein Temperament im Zaum halten kann.

Ich bin eigentlich eine sehr gute Zuhörerin und schalte daher wirklich selten auf Durchzug. Das mache ich eigentlich nur, wenn mich jemand zum hundertsten Mal mit dem selben Problem nervt und es vor allem auch in seiner eigenen Hand liegt daran etwas zu ändern und das aber nicht getan wird. Da habe ich dann auch ehrlich gesagt keine Lust mich damit zulabern zu lassen und schalte dann schnell auf Durchzug oder sage der Person auch, dass sie mich damit nicht nerven soll.

Das ist ein schwieriges Thema. Grundsätzlich versuche ich immer richtig zuzuhören. In bestimmten Situationen und bei bestimmten Menschen fällt es mir jedoch nicht besonders leicht und ich schalte dann schnell auch mal auf Durchzug. Besonders häufig ist es der Fall, wenn mich Menschen bequasseln, obwohl ich mich gerade mit etwas anderem beschäftige. Ich empfinde es dann als derart unhöflich, dass ich schon gar nicht mehr gewillt bin, überhaupt zuzuhören. Meiner Meinung nach gehört sich schon erst mal die Frage, ob man gerade Zeit hat.

Auch bei Quasselstrippen, die immer nur belangloses Zeug daher labern, kann ich ganz schlecht zuhören, weil mich beispielsweise überhaupt nicht interessiert, was Nachbar X am Sonntag früh auf seinem Balkon treibt oder ob er die Wäsche zum Feiertag aufhängt. Man könnte auch einfach sagen, ich mag keinen Smalltalk.

Für ordentliche Gespräche zum passenden Zeitpunkt bin ich jedoch immer zu haben und dann höre ich auch richtig zu und denke über das Gesprochene nach. Es fällt mir einfach verdammt schwer, mich auf Dinge zu konzentrieren, die mich nicht interessieren. Außerdem mag ich nicht als Deponie für jeglichen Seelenmüll herhalten. Bei mir wichtigen Menschen gilt dieser Satz aber ausdrücklich nicht. Ich kann es nur nicht leiden, wenn mir eigentlich fremde Personen ihr Privatleben aufs Auge drücken.