Erwarten Mütter stets einen roten Teppich?

vom 02.04.2012, 17:34 Uhr

Mich lassen die Gedanken nicht wirklich ruhen, weshalb ich nun auf diese Frage nach dem roten Teppich von Müttern kam. Ich meine, ich bin zwar nicht selbst Mutter, aber Tante und auch gelernte Erzieherin mit Erfahrung im Bereich der Kinderbetreuung. Mit den Kindern war ich durchaus unterwegs, und nicht überall wurde man immer mit Verständnis begrüßt. Das kann ich durchaus nachvollziehen.

Ich war auch so ehrlich und habe gesagt, dass mich durchaus mal Mütter/ Eltern beim Einkauf genauso annerven können. Gerade, wenn sie ihre Kinderwagen mitten im Weg abstellen oder die Kinder im Supermarkt fangen spielen lassen, was auch schon vorgekommen ist. Allerdings lasse ich mir meine Genervtheit nicht immer anmerken und sage da auch nichts, lediglich, wenn es mir zu bunt wird, werde ich durchaus sichtbar genervt und sage dann auch mal etwas. In solchen Momenten denke ich dann schon oft, dass Mütter/ Eltern einen roten Teppich erwarten und man auf sie Rücksicht nimmt und alles gutheißt, weil sie mit Kindern unterwegs sind.

Auch in anderen Bereichen des Alltags fällt mir es auf, dass Mütter gern mal eine Vorzugsbehandlung erwarten, weil sie ein Kind dabei haben. Manchmal werden sogar die Kinder dafür benutzt, um Vorteile herauszuschlagen, was ich auch nicht so toll finde. Aber nun ja, da gibt es wohl andere Einstellungen, die ich als Mutter vermutlich selbst nicht so haben könnte und wollte.

Wie seht Ihr es? Sind Mütter schon teils so dreist, dass man ihnen quasi immerzu einen roten Teppich auslegen sollte oder ist das nur eher ein seltener Fall? Was meint Ihr dazu? Wie erlebt Ihr Mütter im Alltag und in bestimmten Situationen? Wird dort auch gern mal ein besonders dreistes Verhalten an den Tag gelegt?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Mir fällt spontan eine Sache ein, wo ich als Mutter mit Kinderwagen grundsätzlich Rücksicht erwartet habe. Und das war auf dem Gehweg wenn andere mit dem Fahrrad kamen. Da habe ich einfach erwartet, das diese mir ausweichen und ich nicht ihnen. Allerdings war mein Kinderwagen auch fast doppelt so breit, wie ein normales Gefährt.

Ansonsten habe ich eigentlich nie eine Bevorzugung erwartet, aber mich darüber gefreut. Selten genug war ich in öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Kinderwagen unterwegs. Fand es aber immer toll, wenn mir geholfen wurde ohne dass ich darum bitten musste. Und ja, ich bin da auch genervt, wenn Mütter sich beim Einkaufen von ihren Kindern auf der Nase rumtanzen lassen und der Nachwuchs dann solange das Geschäft zusammenschreit, bis es seinen Willen durchgesetzt hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Radfahren auf dem Gehweg ist eh Thema für sich. Und ich als Nicht- Mutter würde da auf alle Fälle Rücksicht auf Menschen mit Kinderwagen nehmen. Ich habe generell auch kein Problem, mal einer Mutter oder auch einem Vater mit dem Kinderwagen aus dem Bus zu helfen oder ähnliches. Wobei ich immer öfters feststelle, Mama telefoniert lieber, statt mal Danke zu sagen.

Ich erlebe es leider auch oft wie *steph*. Kinderwagen werden immer mehr zum Reizthema für mich. Ich kann schon wetten, in den Geschäften mit den engsten Gängen, egal ob nun Supermarkt oder Kaufhaus oder andere Geschäfte, dort steht garantiert entweder der Kinderwagen mitten im schmalsten Gang und die Eltern sehen sich zwei Ecken weiter was an oder der Kinderwagenführer unterhält sich gerade mit jemand. Hier meine ich keine Gespräche mit dem Verkaufspersonal, sondern mit anderen Menschen, bevorzugt ebenfalls mit Kindern. Warum kann man zum Tratschen nicht mit den Kinderwagen aus dem engsten Gang weg fahren?

Ich fahre ja regelmäßig Bus. Da ist es oft eine (wenige) nette Unterhaltung, Mütter mit Kindern zu beobachten. Auch hier total beliebt: Die Kinderwagen. Gut mit Kinderwagen muss man nun auch in den Bus. Kann ich so weit verstehen. Aber komischerweise wird der Kinderwagen dann in den Bus rein geschafft und die Mutter stellt sich hinten den eh schon sperrigen Kinderwagen. Für Leute die nach der Mutter einsteigen, keine Chance an ihr vorbei zu kommen um zu den Sitzen im hinteren Wagenbereich zu kommen. Ähnliches dann beim Aussteigen. Da wird auch nicht mal nach Rechts oder Links geschaut. Hauptsache man ist in dem Bus drin. Und alle anderen haben ja Rücksicht auf die Mutter mit Kinderwagen zu nehmen.

Weitere Beobachtungen. Komischerweise telefonieren die meisten Mütter die ganze Fahrt über mit ihrem Handy. Ebenfalls auch die Mütter mit Kinderwagen. Egal was das Kind macht, das Telefonat ist wichtiger. Meistens auch so lautstark geführt, dass der ganze Bus weiß, dass es sich nicht um wichtige Gespräche mit dem Arzt oder ähnlichem handelt.

Irgendwie denke ich, ok ich dachte, dass Menschen mit einem Handicap eher auf andere Menschen achten, die eventuell in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Mütter mit Kinderwagen haben es sicherlich nicht einfach, dem stimme ich auch zu. Gerade auch wenn man mit dem Bus unterwegs ist. Hier fahren hauptsächlich kurze Busse. Somit ist auf der Stehfläche halt eben Platz für Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer. Ich beobachte aber immer wieder, dass keine Mutter für einen Rollstuhlfahrer Platz macht. Da wird nicht mal ein Stück zurück gegangen oder ähnliches. So bald Mutter mit Kinderwagen im Bus ist, scheint ihr alles egal zu sein. Oder man fühlt sich bei dem megawichtigem Telefonat gestört. Und das sind so Punkte an denen ich absolut kein Verständnis mehr habe. Ist den Mütter nicht bewusst, dass auch Rollstuhlfahrer ähnliche Probleme haben könnten?

Ich bin bestimmt kein Kinderhasser. Aber die Einstellung der Mehrzahl der Mütter, wahlweise auch Väter, die ich im Alltag so erlebe, bringt mich nur noch zum Schnauben, auch wenn ich mir das meistens auch nicht anmerken lassen. Und generell: Wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es auch heraus.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Auf offener Straße ist es in meinen Augen nicht zuviel verlangt, dass ich einer Mutter mit Kinderwagen helfe oder auch Platz mache.Das von LittleSister geschilderte Verhalten, dass manche Mütter lieber telefonieren als ein Danke für eine Hilfestellung heraus zu pressen, habe ich auch schon mehrfach erlebt. Wenn die Mütter zumindest ein Headset nutzen würden, würde das schon einiges erleichtern.

In Geschäften sind Mütter mit Kinderwägen oder übervollen Einkaufswägen, die sie nicht mehr allein unter Kontrolle haben, ein echtes Reizthema. Sie laufen durch den Supermarkt, blockieren am besten noch die Gänge, treten teilweise sogar in Rudeln auf, pampen einen an, wenn man bittet den Kinder- oder Einkaufswagen zu verschieben oder rangieren übervolle Kinderwägen durch den Supermarkt und haben dann am Besten noch das Kind auf dem Arm, wo sie auch immer aufpassen müssen, dass es nicht herunterfällt.

Ich bin ja auch oft mit Bus und Bahn unterwegs und da ist es oft auch nicht mehr amüsant, den Müttern zu zuschauen. Teilweise brüllen die Mütter ihre Kinder an, zerren an ihnen herum und zwingen sie regelrecht dazu, dass sie keinen Mucks von sich geben. Ich kann es verstehen, dass Mütter gestresst sind, aber der Stress darf auf keinen Fall in Gewalt am Kind ausarten. Dann schauen sie teilweise noch so in die Runde und erwarten Verständnis für ihre Situation.

Auch blockieren sie teilweise echt die Stehbereiche im Bus und wenn man sich vorbeiquetscht, wird man angepampt. Auch lassen sie grundsätzlich Leute, die aussteigen müssen, nicht vorbei und mosern dann auch teilweise herum, warum ausgerechnet die Person nun unbedingt aussteigen muss. Auch haben viele Mütter hier jedenfalls immer das Handy an der Backe und telefonieren lautstark, ob es andere Fahrgäste stört, ist denen scheissegal. Hauptsache man bekommt mit, dass das Kind dann und dann Stuhlgang hatte und dass der Pickel am Hintern der Mutter endlich verheilt ist.

Aber auch auf Veranstaltungen denken Mütter mit Kind immer, dass alles und jeder ihnen Platz machen muss. Da fahren sie einem teilweise brutalst in die Hacken mit ihrem Kinderwagen. Wenn dann jemand vor Schmerzen schreit, lächeln sie nur und pressen ein gezwungenes Entschuldigung heraus. Aber was ist, wenn jemand nun eine frisch operierte Wunde am Bein hat und diese nun wieder geöffnet wird? Ich denke immer, wenn ich jemandem in die Hacken laufe, dass es ja sein kann, dass derjenige eine Verletzung haben könnte und er von daher langsamer ist als andere Leute.

Ich liebe Kinder, die können auch nichts für ihre Mütter. Noch habe ich selbst keine Kinder, aber ich kenne Verhaltensweisen, die ich mir auf keinen Fall angewöhnen werden. Und eins davon ist es, andere mit dem Kinderwagen zu belästigen. Das Ding ist sperrig, aber bei kleinen Kindern würde ich schon eher zu einem dieser Tragetücher greifen, besonders wenn ich weiß, dass ich in die Stadt muss, wo ohnehin schon viel Betrieb ist.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12594 » Talkpoints: 13,15 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich bin nicht der Meinung, dass die meisten Mütter im Alltag einen roten Teppich ausgelegt haben wollen. Das liegt aber auch einfach daran, dass man vielen Müttern in alltäglichen Situationen nur bei genauem Hinsehen anmerkt, dass sie Mütter sind. So sind die meisten meiner Freunde und Arbeitskollegen oft genug auch ohne Kinder unterwegs, eben gerade in den genannten Beispielen wie Einkaufen oder öffentliche Verkehrsmittel. So finde ich es einfach schade, dass man da wieder die gesamte Elternschaft über einen Kamm schert, obwohl der überwiegende Teil der Eltern sicher nicht so ist. Das erinnert mich wieder an die Diskussion über Empfänger von Leistungen der Grundsicherung (auch Hartz 4 oder ALG 2 genannt), wo man sich auch wehrt, dass dort einige Ausnahmebeispiele dazu dienen eine gesamte Bevölkerungsschicht abzuwerten.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


JotJot, ich wollte bestimmt nicht die gesamte Elternschaft über einen Kamm scheren. Mir fällt es nur auf, dass es immer mehr Eltern gibt, die mit Kindern unterwegs sind und sich durchaus daneben benehmen. Es gibt auch Eltern, die mit ihren Kindern unterwegs sind und die trotz Kinder nicht unbedingt eine Vorzugsbehandlung wollen beziehungsweise sich so dermaßen daneben benehmen. Kinder können und vor allem sollen sie auch in meinen Augen nicht wirklich funktionieren, aber ich denke, es kommt halt darauf an, wie die Eltern in gewissen Situationen handeln und wenn man nun einen Kinderwagen in die Hacken gefahren bekommt, wovon ich auch ein Lied singen kann, dann tritt dies eben immer vermehrter auf.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


@LittleSister: Radfahren auf Gehwegen ist zum Beispiel für Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr grundsätzlich erlaubt. Trotzdem erwarte ich als Mutter, welche einen Kinderwagen dabei hat, dass da eben auch Kinder vorher gelernt haben auszuweichen. Was ja mit dem Fahrrad oftmals einfacher geht, als mit dem Kinderwagen.

Ansonsten kann ich dieses Phänomen der telefonierenden Mütter nicht bestätigen. Und auch beim Einkaufen erlebe ich es eher selten, dass mit den Kinderwagen die Gänge blockiert werden. Aber vielleicht bin ich auch nur zu den falschen Zeiten unterwegs und treffe daher nicht auf solche Mütter.

Oder kann es einfach nur sein, dass diese Art Mütter gar nicht in der Überzahl sind, sondern es einfach nur so extrem wahrgenommen wird? Immerhin fallen solche Mütter ja eher auf, als die Frauen, welche wirklich rücksichtsvoll mit dem Kinderwagen unterwegs sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Die gesamte Elternschaft will ich auch auf keinen Fall über einen Kamm scheren, aber es gibt nun einmal Mütter die denken, dass sie sich alles herausnehmen können. Ich habe auch einige Mütter im Freundeskreis, die absolut super drauf sind und die auch mal was ohne Kind unternehmen können und welche auch ansonsten absolut rücksichtsvoll sind. Hier in der Stadt gibt es leider verschiedene Ecken, wo das negative Bild der Mutter voll ausgelebt wird.

Punktedieb: Ich erlebe es leider ständig, dass Mütter beim Einkauf negativ auffallen. Wobei ich nicht einmal sagen kann, dass es die deutschen Mütter sind, es sind meistens französische Mitbürger, die mir auffallen. Diese Herrschaften blockieren auch durchaus zu Fünft oder Sechst den Gang zum Tratschen. Aber es gibt überall schwarze und beratungsresistente Mütter, das sieht man ja auch teilweise hier im Forum, wie die Meinungen auseinander gehen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12594 » Talkpoints: 13,15 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich gebe zu, ich habe meinem momentanen Unmut über Kinderwagen freien Lauf gelassen. Da stehe ich aber auch zu. Und mir geht es speziell nun um Kinderwagen. Also Mütter mit Kinderwagen. Einer Frau sehe ich ohne Begleitung eines Kindes auch nicht an, ob sie Mutter ist oder nicht. Zumindest nicht, wenn es nicht augenscheinlich ist.

Mir ist auch bewusst, dass mir vor allem die Beispiele ins Auge fallen, in denen es halt hinderlich ist. ich habe bewusst die Nacht beim Tippen meines Beitrages auf noch mehr Verallgemeinerungen verzichtet. Leider erlebe ich es nämlich so, dass die meisten Mütter die ich beschrieben habe noch sehr jung sind. Bei älteren Mütter scheint da eine andere Gelassenheit drin zu sein oder auch eine generell andere Lebenserfahrung. Was aber nun nicht heißen soll, dass junge Mütter schlechte Mütter sind. Ich kann mich da nur auf das was ich erlebe beziehen.

Hier im Forum sind ja auch schon Worte gefallen ala man muss auf Mütter mit Kindern Rücksicht nehmen. Das mag ich nun auch nicht noch mal hoch kochen. Aber für mich gehört zum Rücksicht nehmen auch, dass das in alle Richtungen passiert. Sprich eben man mit dem Kinderwagen auch mal weiter ran fährt oder so. Heute war ich im örtlichen Postamt. Da dort viele Möbel rum stehen, ist da eh voll, wenn mal jemand nur irgendwo steht. Beim Verlassen des Postamts stand dann mitten im Gang ein Kinderwagen ohne Kind. Keinen halben Meter weiter stand eh ein Tisch, da hätte man den Kinderwagen doch auch ran schieben können, statt den kinderlosen und unbeaufsichtigen Kinderwagen mitten in den Weg zu stellen oder? Noch dazu fast direkt vor der Tür. Oder die bereits im letzten Post beschriebenen Szenen im Bus. Warum kann man mit dem Kinderwagen dann nicht so weit auf den Stellplatz fahren, damit dahinter auch noch Menschen vorbei kommen?

Ganz generell lege ich das in meinem Handeln nicht auf alle Mütter um. Wenn ich jemand mit Kinderwagen sehe bewerte ich nicht umgehend ob die Mutter nun genauso ist wie die Frauen die ich beschrieben habe. Ich helfe dann auch mal mit dem Kinderwagen und so weiter. An sich werde ich meistens dann nur erstaunt von den Müttern angesehen, weil sie das schon gar nicht mehr kenne. Das ist klar die andere Seite. Aber ich erlebe halt auch oft genug, dass die Mütter noch nicht mal Danke sagen oder sich abwenden oder halt lieber telefonieren und darauf warten das ihnen die Tür im Supermarkt geöffnet wird. Und ja die Sachen fallen mir mehr auf, als die positiven Seiten.

Da ich aber weiß, ich habe eventuell ein Problem mit Müttern mit Kinderwagen, vermeide ich für mich Orte, an denen mit viel Kinderwagen zu rechnen ist. Wie halt Spielzeugläden oder auch Veranstaltungen zu Uhrzeiten zu denen Mütter unterwegs sind. Lässt es sich nicht vermeiden, nehme ich es in der Regel in Kauf.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Da bin ich dann aber doch beruhigt, dass es nur einige wenige Mütter sind, die den Unmut erregen und dass diese dann natürlich auch länger für Unmut sorgen. Klar ist auch, dass man sich negative Erlebnisse eher merkt als positive - das ist allzu menschlich. Sicher gibt es solche Mütter. In den letzten Tagen habe ich das nun beim Einkaufen auch mehrfach beobachtet und muss sagen, dass ich sehr viele Mütter beobachtet habe, die sich so gut wie möglich zurück genommen haben. So waren auch einige Mütter mit Kinderwagen unterwegs und haben sich in Nischen gestellt, wenn sie denn erzählen wollten. Klar kann man so einen Kinderwagen nicht unsichtbar machen, aber sie haben das Bestmögliche aus der Situation gemacht.

Dann gab es auch wieder Mütter, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte. Bestes Beispiel war eine weitläufig Bekannte, die mit einem Kindergartenkind, einem Kleinkind und einem Säugling in der Osterwoche zu der Zeit einkaufen gehen musste, in der viele Berufstätige auf dem Heimweg ihre Einkäufe erledigen. Natürlich musste mit den älteren Kindern alles ausdiskutiert werden und der Säugling wurde im Einkaufswagen inmitten des Großeinkaufs platziert, so dass das Auspacken an der Kasse schon ein wenig an Ostern erinnerte: Oh da ist ja noch etwas versteckt. Das ist dann schon sehr anstrengend, wenn man noch 5 Minuten im Laden umher tingelt, zurück an der Kasse das gleiche Drama sieht, dann endlich an eine andere Kasse gehen kann und von den älteren Kindern fast über den Haufen gerannt böse Blicke ernten muss. Da ich diese Mutter kenne, weiß ich, dass es eben ein solches Exemplar ist, dass den roten Teppich erwartet.

Andere Exemplare leben nach dem ausgesprochenen Motto: Der Staat will Kinder, also sollten Eltern auch von der gesamten Bevölkerung hofiert werden. Diese Meinung kann ich nun auch gar nicht teilen. Ich wünsche mir schon, dass ich ab und an aufgrund meiner Elternschaft den ein oder anderen Vorteil gegenüber Kinderlosen habe. So finde ich es schön, wenn ich mit einem akut kranken Kind sowohl beim Arzt eher in die Sprechstunde darf als auch mit einem offensichtlich kranken Kind beim schnellen Einkauf an der Kasse von anderen Personen vorgelassen werde. Ich finde es auch schön, wenn man nicht gleich angeblafft wird, wenn das Kind einmal im Weg steht, sondern das Kind in vernünftigem Ton gebeten wird aus dem Weg zu gehen. Gleiches gilt, wenn das Kind mal das Fahrrad unglücklich breit hinstellt. Dafür bin ich aber auch keine Mutter die auf solche Hinweise an das Kind patzig reagiert.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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