Schülern über die Ferien Hausaufgaben aufgeben?

Dieser Thread Wann Hausaufgaben machen, wenn Ferien sind? beschäftigt sich damit, wann es am sinnvollsten ist seine Hausaufgaben zu erledigen, wenn Ferien sind. Macht man sie am letzten Schultag, so muss man sich in den Ferien nicht mehr darauf konzentrieren, seine Hausaufgaben zu machen, macht man sie am letzten Ferienwochenende, hat man den Vorteil, dass man durch die Hausaufgaben den vor den Ferien durch genommenen Schulstoff aufgefrischt hat und gut vorbereitet in die neue Schulwoche startet.

Aber ist es überhaupt sinnvoll den Schülern über die Ferien Hausaufgaben aufzugeben? Die Ferien dienen ja dazu, sich vom alltäglichen Schulleben zu befreien und entspannen zu können. Sollte man da als Lehrer den Schülern die Ferien vermiesen, indem man ihnen seitenweise Hausaufgaben aufgibt, einfach aus dem Grund, weil der Stundenplan der Lehrer während der Schulzeit voll gestopft ist und so jedes Thema nur kurz angerissen werden kann, die Schüler aber in den Ferien mehr Zeit haben das Erlernte aufzuarbeiten? Wie war es während eurer Schulzeit und wie ist es bei euren eigenen Kindern?

Bei uns war es in der Grundschule und auf der weiterführenden Schule so, dass wir über die Ferien nichts auf bekommen haben. Die Ferienzeit sollte der Erholung dienen. Die Lehrer legten uns jedoch ans Herz kurz vor Schulbeginn das Schulbuch in die Hand zu nehmen und das vor den Ferien durch genommene zu wiederholen, da man in den Ferien viel vergisst. Mit dem Wechsel in die Oberstufe änderte sich dies. Da es nun an allen Ecken und Enden an Zeit mangelt und der Schulstoff im Unterricht straff durchgezogen wird, haben wir auch über die Osterferien Hausaufgaben auf bekommen, um den Unterrichtsstoff zu vertiefen.

Ich habe damals nur für die großen Ferien eine Hausaufgabe bekommen und zwar sollten wir einen Aufsatz über unser schönstes Ferienerlebnis schreiben und dieses dann am ersten Schultag nach den Ferien vortragen, aber das war auch schon alles und es war ja auch nur in einem einzigen Fach und daher auch machbar. Ich bin der Meinung in den Ferien sollte man als Schüler auch mal frei haben und sich nicht mit Hausaufgaben beschäftigen, aber ein kleiner Aufsatz in den Sommerferien waren schon in Ordnung.

Ich kann mich ehrlich gesagt an keine regulären Ferien erinnern, in denen ich keine Hausaufgaben hatte. Sogar in den Sommerferien bekamen wir Hausaufgaben für das nächste Schuljahr auf, wenn klar war, dass wir sowieso die gleichen Lehrer haben werden. Es war an sich teilweise recht viel, aber es war machbar, wenn man sich täglich eine halbe Stunde hingesetzt hat. Dazwischen hat man auch noch ausreichend Erholung.

Ich kann es nachvollziehen, dass Lehrer Hausaufgaben über die Ferien aufgeben, weil nach den Ferien ist der Schulstoff von Zuvor sowieso vergessen und wenn der nächste Schulabschnitt genau daran ansetzt, gerät man als Schüler schon ziemlich in Stress. Ich denke, dass die Lehrer genau aus dem Grund des Vergessens Hausaufgaben aufgeben, damit die Schüler wieder vorbereitet und stressfrei in den Unterricht starten können und auch nicht sofort den Faden verlieren.

[Gio]

Meine Ferien waren eigentlich nie wirklich lernfrei und erholsam bis auf die Tatsache, dass ich ausschlafen konnte. Oftmals bekommen wir über die Ferien irgendwelche Aufgaben, sei es eine Lektüre, die wir in der Zeit lesen und exzerpieren sollen (auch wenn das Buch 400 Seiten lang ist) oder eine ca. 10-seitige Ausarbeitung zu einem Thema wie der Eurokrise. Etwas zu lesen und zusammenfassen bekommen wir auf jeden Fall immer auf, ansonsten darf ich Referate vorbereiten und für Klausuren lernen. Meine Osterferien sehen folgendermaßen aus: Es stehen direkt nach den Ferien eine Französisch- und eine Bio Klausur an, dazu Referate in Englisch und Mathe und darüber hinaus meine mündliche Abiturprüfung in Bio. Nach Entspannung klingt das nicht wirklich.

Ich wünschte, meine Ferien wären erholsamer, aber meine Lehrer sehen das eher so, dass wir nun richtig viel Zeit zum arbeiten haben. Ich finde nicht, dass man über die Ferien Aufgaben bekommen sollte, weil die Lehrer häufig nicht darüber nachdenken, dass einige Schüler auch mit den Eltern in den Urlaub fliegen und da wird man schlecht eine Präsentation ausarbeiten oder ein Portfolio aus Zeitungen erstellen können. Eine Lektüre ist noch zumutbar, aber alles andere finde ich daneben. Gerade jetzt möchte man sich lieber vom schriftlichen Abi erholen und sich langsam für den mündlichen Teil vorbereiten, da empfinde ich alle anderen Aufgaben eher als störend und unnötig.

Ich selbst gehe noch zur Schule und besuche die Oberstufe eines Gymnasiums, und auch meine Klasse hat über die Ferien Hausaufgaben aufbekommen. Ich kann ganz klar sagen, dass das bei allen Leuten in meiner Klasse darauf hinausläuft, dass sie die gar nicht oder erst am letzten Feriensonntag (also einen Tag vor dem Schulbeginn) so gegen 22:00 Uhr machen.

Das kommt daher, dass man sich bei Ferienbeginn zuerst einmal erholen möchte und über die Ferien auch erst einmal vergisst, dass man Hausaufgaben aufhat. Und dann ist man meistens auch die gesamten Ferien über weg, sodass man gar keine Zeit hat, irgendwelche Hausaufgaben zu machen. Zumindest ist das bei mir immer so.

Ich finde es doof, wenn Lehrer einem über die Ferien Hausaufgaben aufgeben und das dann mit dem Argument begründen, dass Lehrer in den Ferien ja auch Klausuren korrigieren müssten. Erstens stimmt das gar nicht und zweitens werden sie dafür bezahlt, somit sind Hausaufgaben innerhalb der Ferien einfach unnötig.

Ein weiterer Grund gegen Hausaufgaben in den Ferien ist, dass man für die anstehenden Klausuren lernt (zumindest eine Hälfte der Klasse macht das tatsächlich ) oder etwas aufholt, was man vielleicht nicht ganz verstanden hat. Wenn man dann auch noch Hausaufgaben aufbekommt (die mehr sind als normal, will man ja auch "mehr" Zeit hat), dann schafft man das nicht oder man macht die Hausaufgaben eben nicht.

Also wir haben auch öfters mal Hausaufgaben über die Ferien aufbekommen, aber ich fand das nie so schlimm. Man kann sich auch echt anstellen. Es ist ja nun nicht so, dass man für die Hausaufgaben dann jeden Tag zwei Stunden Zeit aufwenden müsste, wenn man es ordentlich macht. Wir mussten meistens dann Berichte über bestimmte Dinge schreiben (beispielsweise Praktika oder Projektwochen und so weiter) oder diverse Facharbeiten und Aufsätze und das war eben auch schon etwas Aufwand, aber wenn man sich bemüht hat, dann hat das vielleicht ein paar Stunden gedauert und damit war die Sache gegessen. Ich habe da nie sonderlich viele Gedanken dran verschwendet und so etwas immer die letzten Tage vor Schulbeginn gemacht und das war für mich komplett in Ordnung. Schule ist jetzt meiner Meinung nach auch nicht so anstrengend, dass man sich davon wirklich zwei Wochen erholen muss.

Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie viele Hausaufgaben man auf bekommt, dass man sich damit überfordert fühlt. Bei uns war es jedenfalls nie so viel, auch wenn sich die "üblichen" Verdächtigen natürlich immer beschwert haben. Aber eigentlich sollte man es als Schüler auch gut finden, wenn man über die Ferien etwas aufbekommt, wo man eben genug Zeit hat. Denn das sind ja dann auch Sachen, die dann während der Schulzeit wegfallen, die Lehrer geben euch sicherlich nicht zum Spaß Hausaufgaben auf.

@Fluffeltuch: Wie kommst du darauf, dass Lehrer in den Ferien keine Klausuren korrigieren? Das würde mich mal interessieren. Es sind ja gerade Osterferien und anstatt dann deine Zeit bei Talkteria zu verbringen, könntest du auch deine Hausaufgaben machen, wenn du Lust dazu hättest. Man hat schon die Zeit dazu, aber man muss es eben auch wollen.

Ich habe in 2 Monaten mündliche Prüfungen und habe auch Hausaufgaben über die Ferien auf bekommen. Na klar, ich war nicht gerade begeistert, aber ich verstehe, warum sie mir aufgegeben werden und werde sie auch machen. Wenn Lehrer allerdings zu viele und unnötige Hausaufgaben über Ferien aufgeben, dann würde ich mir überlegen, ob ich sie machen.

Ich denke, dass man normalerweise Hausaufgaben in den Ferien aufbekommt und das auch nicht schlimm ist. Man soll eben mit dem Lernstoff dran bleiben. Wenn ich heute Hausaufgaben für die Ferien aufbekomme mache ich sie meistens noch am letzten Schultag, weil ich meine Ferien nutzen will. Man sollte das sicherlich nicht machen, weil man sich ja in den Ferien auch mit Schule beschäftigen soll, aber das mache ich dann eben doch nicht immer. Dafür lerne ich viel wenn ich Schule habe. Bei uns war es immer so, dass normale Hausaufgaben gegeben wurden, die zum Thema gepasst haben, dass wir aktuell gerade hatten.

Ich finde das mit den Hausaufgaben über die Ferien auch nicht so wirklich sinnvoll. Es ist doch meistens so, dass die Schüler zu Ferienbeginn den Ranzen in die Ecke werfen und erst wieder einen Tag vor Schulbeginn, wenn überhaupt, aus dieser Ecke wieder herausholen. Und dann fällt ihnen meistens nicht mehr ein, dass sie Hausaufgaben auf haben. Frühestens am Schulmorgen dann. Da werden sie dann von ihren Lehrern daran erinnert. Wenn er gnädig ist, gibt er den Schülern dann noch eine Woche oder zumindest ein paar Tage Zeit, um die Hausaufgaben zu machen, bevor er sie kontrolliert beziehungsweise einsammelt. Und das macht dann keinen Unterschied, da er die Hausaufgaben genauso gut zu Beginn der Schulzeit aufgeben hätte können.

Von daher halte ich wirklich wenig davon. Nur wenige disziplinierte Schüler machen die Aufgaben über die Ferien. Meistens sind es ja auch sehr umfangreiche Aufgaben, auf die keiner Lust hat und die keiner machen möchte. Ich erinnere mich da zum Beispiel an Mathe-Aufgaben, die wir mal über die Ferien aufbekommen haben. Das war ein ganzes Blatt voller Aufgaben, die von Aufgabe zu Aufgabe immer schwerer werden. Da hatte selbst ich keine Lust darauf, obwohl ich eine gute Schülerin in Mathe bin.

Sinnvoller finde ich es da, Fleißaufgaben aufzugeben. Gerade in Mathematik bietet sich das an. Der Lehrer teilt zu Beginn der Ferien die Aufgaben aus und die Schüler können die Aufgaben auf freiwilliger Basis bearbeiten. Wenn sie das tun, dann bekommen sie eine gute mündliche Note oder einfach so ein Plus. So etwas hat mich früher dann auch motiviert, die Aufgaben zu machen, denn so wusste ich, dass es nicht umsonst ist und ich auf jeden Fall eine gute Note dafür bekomme.

Ich finde Hausaufgaben in den Ferien durchaus sinnvoll, wenn sie so angelegt sind, dass man sich damit mehrfach auseinander setzen muss. So wie etwas Referate, die eine Recherche benötigen. Auch bei Grundschülern finde ich das gut, denn so lernen sie doch auch, dass sie ohne die Hilfe der Lehrer oder Horterzieher etwas erledigen.

Wobei es dann eben auch auf das Elternhaus ankommt. Denn es nutzt den Kindern ja nichts, wenn Mama oder Papa alle Informationen zusammen sucht. So hatte eine meiner Töchter über die Winterferien einen Plakat mit Vortrag vorzubereiten. Die Informationen zum ausgesuchten Thema hat sie sich in der örtlichen Bibliothek geholt und die Bilder mit mir zusammen im Internet gesucht.

Und die Hausaufgaben sind ja auch nicht so angelegt, dass ein Schüler nun bei zwei Wochen Ferien täglich mehrere Stunden daran sitzt. Daher schadet es mit Sicherheit nichts, wenn sie auch in der dieser Zeit etwas für die Schule erledigen. Auch wenn ich selbst bei Grundschülern beobachten kann, dass sie nach den Ferien ohne erledigte Hausaufgaben ankommen.