Kaninchen krank - keine Diagnose
Donnerstag Abend war eines meiner Kaninchen auffällig ruhig. Es ist zwar bereits 8-9 Jahre alt aber für sein Alter noch recht fit. Besonders wenn es ums Futter geht. Da ist er immer der Erste am Gehegetor gewesen. An diesem Abend kam er nicht sofort an um mich zu begrüßen. Das passiert halt schon mal, wenn er zu viel getobt hat. Außerdem werden die Ruhephasen halt auch immer länger. Freitag Morgen habe ich mir dann schon Gedanken gemacht, weil er nicht wie üblich am Gehegetor stand um sein Frühstück einzufordern. Außerdem waren die Heuplätze für seine Verhältnisse noch viel zu voll und auch "sein" Wassernapf schien unberührt. Da dieses Kaninchen wie ein kleiner Staubsauger durch das Gehege wuselt und selbst vom Heu jeden Fissel wegmümmelt, konnte man das ganz gut erkennen.
Am Mittag, als ich kurz Daheim gewesen bin, lag es völlig neben sich in einer Ecke. Ich habe es dann in das Sologehege getan um das bis zum Abend genauer beobachten zu können. Einige Stunden später waren seine Heuportion und auch das Wasser unberührt. Bis auf etwas Urin war die Kloschale sauber. Mein Moppelchen lag richtig apathisch im Gehege und hat überhaupt nicht auf mich reagiert. Ich habe es dann in seine Transportbox getan und zum Tierarzt gebracht. Dort wurde zuerst die Temperatur gemessen. Mit knapp 39,8°C ist sie viel zu hoch gewesen. Da es keine Murmeln absetzt und weder trinkt noch isst, hat der Tierarzt seinen Bauch gründlich abgetastet. Der Bauch ist nicht hart, das Kaninchen kein bisschen aufgegast und auch sonst konnte der Arzt nichts entdecken. Darm sowie Nieren sind angeblich völlig in Ordnung.
Nachdem er sich auch die Zähne angesehen hat (damit hatte das Kaninchen nie Probleme) und auch dort nichts entdecken konnte, gab es 3 Spritzen gegen das Fieber, ein Antibiotika und eine Portion Vitamin B. Damit er wieder Murmeln verteilen kann hat ihm der Tierarzt etwas Öl ins Schnäuzchen gespritzt. Mein Moppeligen hat kurz mal versucht sich zu wehren und sonst kaum Reaktionen gezeigt. Selbst als der Tierarzt mit seinen Testkniffen überprüft hat ob das Kaninchen ausgetrocknet ist, hat es sich nicht gewehrt. Dieser "Test" war übrigens negativ. An Wasser/Feuchtigkeit mangelte es ihm nicht und der Tierarzt war auch recht optimistisch. Ich sollte es bis zum nächsten Tag beobachten und dann ggfs. noch mal vorbeischauen.
Gestern also Samstag hat er sich morgens etwas wackelig auf den Beinen geputzt. Ich habe dies als ein gutes Zeichen gedeutet, denn am Vortag hat er wirklich nichts getan. Dennoch waren trotz des Öls keinerlei Murmeln im Klo zu sehen und auch das Futter war noch immer unberührt. Ich habe ihm dann bis zum Mittag Zeit gelassen und da es einfach nicht besser wurde noch mal zum Tierarzt gebracht. Der Bauch wurde erneut ohne Auffälligkeiten abgetastet. Die Spritze gegen Fieber hat geholfen. Er lag mit 38,7 wieder in seinem Normalbereich. Das Antibiotikum vom Vortag soll ca 3 Tage anhalten. Dafür wurde ihm ein Appetitanreger sowie eine ordentliche Ladung einer Elektrolytlösung gespritzt.
Heute soll ich den Tierarzt noch mal unter seiner Privatnummer anrufen. Er meinte allerdings auch schon zu mir, dass er bei einem Infekt nichts für meine Murmelmaschine machen kann. Ich soll bis heute Mittag schauen ob es besser wird und ihn schon mal versuchen etwas zu päppeln. Meinem Kaninchen geht es nicht besser. Es ist noch immer völlig schlapp. Wenn man den Donnerstag hinzunimmt sind es nun 3 Tage ohne Futter, Wasser und ohne Kot abzusetzen. Es wechselt hin und wieder mal den Liegeort im Gehege und versucht sich vergeblich zu putzen - ansonsten passiert da nichts. Hält man ihm etwas Futter vor die Nase, reagiert es einfach nicht. Es nimmt das Futter weder an noch weicht es zurück.
Dieser Tierarzt ist hier in der Gegend der Doc für Kleintiere und ich war bisher stets zufrieden mit seiner Arbeit. Diese Ungewissheit was nun mit meinem Kaninchen los ist lässt mich aber zweifeln. Ob unberechtigt oder nicht kann ich aber nicht beurteilen. Hat hier schon mal jemand ähnliches erlebt? Wessen Kaninchen hatte auch solche Symptome? Was ist es gewesen und vor allem was hat geholfen? Ich möchte heute Mittag keine falsche Entscheidung treffen, es aber natürlich auch nicht unnötig lange leiden lassen.
Kann es sein das dein Kaninchen Verstopfung hat? Das war bei unserem mal und da hätte ich es auch fast gleich beschreiben können wie du dein Kaninchen. Wir haben dann dem Kaninchen einige Male am Tag Öl mit einer Spritze in das Maul gespritzt und es hat trotzdem noch einige Tage gedauert bis es besser wurde. Und zusätzlich noch den Bauch massiert. Das Öl war übrigens Paraffinöl. Bekommst du in der Apotheke. Und zusätzlich noch Wasser mit einer Spritze in den Mund spritzen. Und das mehrmals am Tag. Wichtig ist eben die Flüssigkeit und das Öl damit die Verdauung wieder in Gang kommt.
Bei uns hat es super funktioniert. Unser Hoppel hatte das insgesamt zweimal und beide Male haben wir ihn mit dieser Methode wieder auf die Beine gebracht. Ich hoffe der Tipp hilft dir und deinem Kaninchen auch. Übrigens haben wir dann aufgehört Körnerfutter zu füttern. Ich weiß ja nicht was du alles fütterst aber unseres hat das nicht so gut vertragen. Ab dann gab es nur noch Heu, Frischfutter und vor allem Kräuter. Unser Hase liebte zum Beispiel Dill!
Ich verfüttere kein Körnerfutter oder buntes Zeugs. Meine Kaninchen bekommen Heu, Gemüse, ca alle 2 Wochen etwas Obst, Zweige zum Knabbern und getreidefreies Futter das aus Blättern, Kräutern, Blüten usw. besteht. Das mit der Verstopfung war auch mein erster Gedanke aber es legt sich ganz normal hin statt gekrümmt zu hocken und auch der Magen ist nicht hart. Bis heute hat das Öl einfach nichts gebracht. Ich finde nur hin und wieder etwas Blinddarmkot. Das funktioniert komischerweise noch einigermaßen. Aber hinten will einfach nichts raus. Dabei müsste es bei der ständigen Ölgabe doch längst aus ihm herausschießen.
Es gibt allerdings dennoch eine kleine positive Veränderung. Er reagiert wieder auf Rufe, Berührungen und wenn man ihm etwas vor die Nase hält. Er hat sogar durch Zappeln deutlich zeigen können, dass ihm das Öl nicht passt. Zwar reagiert und bewegt er sich langsamer als zuvor aber immerhin bekommt er noch etwas mit. Nur das Putzen funktioniert halt noch immer nicht, weil er dafür zu wackelig ist. Wenn er versucht sich zu putzen, bewegt er die Pfoten in Zeitlupe zum Kopf hin und verliert schnell das Gleichgewicht. Er fällt nicht um aber sicher hockt er auch nicht und so lässt er es dann. Also muss ich immer wieder ran, Nase sowie Augen säubern und ihm die Blinddarmköttel vom Bauch wegmachen.
Morgen geht es noch mal zum Tierarzt. Dieses Mal aber zu einem anderen, weil ich mir noch eine weitere Meinung einholen möchte. Vor allem hoffe ich auch, dass dem anderen Tierarzt endlich etwas einfällt um ihn wieder zum Böbbeln zu bekommen. Bis au diese Sache lässt die Entwicklung im Laufe des heutigen Tages wieder Hoffnung aufkommen.
Ich hoffe dass du einen passenden Tierarzt findest. Wir sind damals gescheitert. Wir waren zwar bei zwei und er bekam auch Spritzen doch helfen konnte uns eigentlich keiner. Wir haben uns dann auch im Internet schlau gemacht und uns dann das passende Öl aus der Apotheke besorgt.
Dein Kaninchen bekommt eh das perfekte Futter. Ich habe das mit den Körnern nur gesagt weil man leider immer wieder die Kaninchenhalter sieht die nur mit Körner füttern. Ich muss zugeben dass wir am Anfang auch solches Körnerfutter zusätzlich hatten, aber man bekommt es in der Tierhandlung ja schon als alleiniges Futter und mehr braucht er nicht verkauft. Wir haben es dann auch schnell aufgegeben und nur noch so gefüttert wie du es beschrieben hast. Alles Gute für deinen Mümmelmann. Lass dann hören ob es ihm besser geht!
Es kann natürlich viele Gründe haben und es müssten einige Tests angestellt werden um herauszufinden was das Kaninchen hat. Oftmals liegt es schon an kleinen Luftansammlungen im Bauch. Den Bauch solltest du Richtung Ausgang massieren. Du kannst dir bei dem Tierarzt zusätzlich noch Parraffinöl holen. Dieses Öl dient dazu dass es besser „flutscht“. Wahrscheinlich hat der Tierarzt so etwas in der Art gegeben. Normalerweise ist aber eine häufigere Gabe notwendig. Außerdem solltest du den Magen unbedingt röntgen lassen. Dabei kannst du feststellen ob dein Kaninchen Luft im Bauch hat und vor allem ob der Ausgang evtl. durch Haarballen verstopft ist. Das kommt gerade beim Fellwechsel häufiger vor. Wenn der Ausgang nämlich verstopft ist, darfst du in keinem Fall zufüttern. Wenn er nicht verstopft ist, ist es wichtig zu füttern.
Wie du in einem anderen Thread geschrieben hast, hat dein Kaninchen zudem noch Schnupfen. Das dein Tierarzt sagt, dass er gegen einen Infekt nichts machen kann ist doch sehr bedenklich und ich würde mich wohlmöglich doch nach einem anderen Arzt umsehen. Du solltest einen Abstrich machen lassen. Wenn ohnehin Flüssigkeit austritt kannst du ganz einfach ein wenig des Sekretes sammeln und dann untersuchen lassen. Wenn kein Sekret austritt müsstest du einen Nasen-Rachenabstrich machen lassen. Gerade im Alter kann Kaninchenschnupfen oftmals ausbrechen. Dagegen müsstest du dann unbedingt schnell behandeln, da dein Kaninchen sonst keine Chance mehr hat.
Was wir mal anfangs hatten, war Kaninchensyphilis. Hat dein Tierarzt darauf schon untersucht? Die Krusten im Gesicht würden darauf hindeuten. Schau dir mal das Geschlechtsteil an ob es verdickt oder ebenfalls verkrustet ist. Kaninchensyphilis ist sehr gut mit Penicillin heilbar, wird aber auch die anderen Kaninchen angesteckt haben.
Wenn keine der Erkrankungen zutrifft, dann würde ich noch zu einem Röntgen raten. Sowohl ein Kopfröntgen um Zahnfehlstellungen unter der Haut auszuschließen, als auch ein Röntgen des Bauches und der restlichen Organe. Ein guter Tierarzt kann einem Kaninchen auch Blut abnehmen und testen ob etwas mit den Werten nicht stimmt.
Wie ernährst du dein Kaninchen denn? Was bekommt es zu fressen? Hast du zufällig vor kurzem einen Heusack aufgebraucht und diesem die „Krümmel“ gefüttert?
Obwohl mein Kaninchen gestern Abend endlich wieder eine "größere" Portion gemümmelt und danach auch Wasser aus seinem Napf getrunken hat, ist es vor knapp 2 Stunden auf meinem Schoß gestorben. Ich hatte es die ganze Zeit neben meinem Bett, damit ich sofort wach werde, wenn etwas ist und damit ich nicht ein paar Mal in der Nacht aufstehen und zum Gehege laufen muss um ihm Wasser anzubieten. Das Kaninchen mit dem Wassernapf ohne Aufsicht im Gehege stehen zu lassen, habe ich mich nicht getraut. Dafür war es dann doch zu schwach.
Es ist gegen 5Uhr ganz plötzlich aufgesprungen, wieder in sich zusammen gesagt und dann ganz langsam auf die Seite gefallen. Ich habe es, weil mir bei dem Anblick und aufgrund der immer flacher werdenden Atmung schon klar war was da gerade passiert, auf den Schoß genommen und gehalten. Das ist nicht das erste Tier, von dem ich mich trennen muss, aber wenn es scheinbar bergauf geht (bis auf die Krusten sah es wieder recht fit aus) und dann plötzlich doch so ein Ende nimmt, ist das einfach nur bitter.
Es tut mir sehr leid um dein Kaninchen. Das ist dann immer gemein wenn man sich freut das es dem Kleinen besser geht weil er wieder etwas frisst und dann so etwas. Vielleicht war es doch etwas anderes als Verstopfung oder es war zu schwer. Mein Onkel hat es auch nicht geschafft das Kaninchen mit Verstopfung wieder zu heilen. Es ist auch gestorben. Wir haben es ja zweimal geschafft, aber leider hatte unser Kaninchen dann etwas anderes und wir haben es einschläfern lassen weil es solche Schmerzen hatte.
Warst du dann gestern noch mal beim Tierarzt? Uns konnte damals ja auch niemand helfen und auch die Tierärzte waren vollkommen überfordert. Es wurde nur einmal geröntgt und dort wurde dann gesehen dass irgendwas im Darm ist. Und die Vermutung war dann eben die Verstopfung.
Das tut mir wirklich sehr leid für dich und dein Kaninchen. Wie geht es denn den anderen Kaninchen? Wir hatten leider vor einigen Jahren eine kleine Epidemie, wobei uns innerhalb einer Woche mehrere Kaninchen weggestorben sind. Die Anzeichen war auch ähnlich, vor allem das mit dem Fieber kommt mir sehr bekannt vor. Wir waren damals auch beim Tierarzt, wirklich geholfen hat es allerdings nicht. Dieser hat uns dann von einer bestimmten Krankheit erzählt, die durch irgendein Insekt übertragen wird, ich weiß es gar nicht mehr genau, was das war, da das schon länger her ist. Ich hoffe aber, dass das bei deinem Kaninchen nicht der Fall war, denn das wäre dann auch für die anderen Kaninchen gefährlich. Die Tierärztin meinte auch, dass es dagegen spezielle Impfungen gibt und die haben wir dann auch immer machen lassen.
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