Was sind "gute Bücher"/"schlechte Bücher"

vom 31.03.2012, 20:33 Uhr

Immer mal wieder liest man von guten oder schlechten Büchern. Doch was ist damit gemeint? Was hat ein Buch, damit es gut oder schlecht ist? Ich habe mal eine Definition für mich aufgestellt, die ich Euch vorstellen möchte. Ein Buch ist für mich gut, wenn es mich berührt. Diese Definition kann aber irgendwie nicht stimmen. Denn beispielsweise hat mich Feuchtgebiete von Charlotte Roche sehr berührt, allerdings in negativer Art und Weise und dies für ein gutes Buch zu halten, das liegt mir dann doch fern. Obwohl...vielleicht machen das gute Bücher aus, dass sie polarisieren und in uns wirken/nachwirken.

Schlechte Bücher zu kategorisieren finde ich da schon um einiges einfacher. Ein Buch ist für mich in erster Linie schlecht, wenn es langweilig ist. Der Inhalt ist für mich doch etwas wichtiger als der Schreibstil. So gibt es beispielsweise Bücher, die vom Schreibstil her absolut schlecht sind, dafür inhaltlich aber sehr genial. Auch dies können gute Bücher sein. Aber wenn der Schreibstil nicht gut ist, dann MUSS der Inhalt gut sein. Denn Bücher, die einfach nur grottenschlecht geschrieben sind, sind für mich schlechte Bücher. Bücher sind Literatur und Literatur ist halt mehr, als ein paar aneinander gereihte Wörter, die zu einem Satz werden.

Eine weitere Kategorie könnte beispielsweise die Botschaft sein, die uns vermittelt werden soll bzw. ein Buch zum Nachdenken anregt. Bücher, die zum Nachdenken anregen, finde ich unglaublich klasse. Die lese ich ausgesprochen gern.

Wann sind für Euch Bücher gut oder schlecht? Könnt Ihr mit meiner Definition konform gehen? Was ist Euch wichtiger: Inhalt oder Schreibstil? Sind Bücher gut, wenn sie zum Nachdenken anregen und nachwirken? Sind Bücher schlecht, wenn sie langweilig sind? Kann man überhaupt eine Definition dafür finden, da die Geschmäcker der Menschen unterschiedlich sind?

» Minerva » Beiträge: 242 » Talkpoints: 47,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ein gutes Buch ist für mich ein Buch, welches mich in seinen Bann zieht. Es lässt mich nicht los und vor Spannung kann ich es kaum erwarten endlich weiterzulesen, wenn ich einmal aufhören musste. Mir sind jedoch sowohl der Schreibstil als auch der Inhalt wichtig. Eine schlecht geschriebene gute Story macht für mich kein gutes Buch aus.

Ein schlechtes Buch ist für mich ein Buch, welches mich an sich kaltlässt oder Ekelgefühle in mir hervorruft. Ich habe ebenfalls Feuchtgebiete gelesen und ich klassifiziere es für mich in die Kategorie der schlechten Bücher auf absolut unterstem Niveau. Es überzeugt mich weder vom Schreibstil noch von der Geschichte.

Ich denke ebenfalls, dass die Definition für wirklich jeden individuell festzulegen ist. Es gibt soviele Kriterien an denen man gute und schlechte Bücher festlegen kann, dass man sie wahrscheinlich überhaupt nicht alle hier in dem Post sammeln kann. Aber es gibt auf jeden Fall gute und schlechte Bücher, aber die sind oft so individuell wie jeder Mensch selbst.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12588 » Talkpoints: 11,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Es ist natürlich nicht leicht, eine genaue Definition dafür zu finden. Ich bin aber auch der Meinung, dass gute Bücher eben die Bücher sind, die mich fesseln und über deren Inhalt ich noch einige Zeit nach Beenden des Buches nachdenke. Bei guten Büchern muss für mich auch der Schreibstil, die Beschreibung der Charaktere und Orte und eben der Inhalt stimmen. Nur wenn all diese Dinge passen, wird ein Buch für mich zu einem wirklich guten Buch.

Schlechte Bücher sind für mich also Bücher, die mich nicht fesseln können, zu denen ich keinen Bezug aufbauen kann. Das kann daran liegen, dass der Inhalt mich nicht anspricht, oder dass mir die Beschreibung der Orte und Persönlichkeiten nicht ausreicht, um mir alles vorstellen und richtig in der Geschichte eintauchen zu können. Mir ist der Inhalt auch wichtiger als der Schreibstil.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ob ein Buch nun wirklich als ein gutes Buch bezeichnet werden kann oder ob ein Buch schlecht ist, das hängt natürlich wie du schon sagtest, immer sehr von der Definition ab und somit auch immer vom Betrachter des Buches, also von der Person, die für sich eine eigene Definition hierfür festlegt. Ich selbst habe oft schon Bücher von vielen Leuten empfohlen bekommen, die ich mir dann auch gekauft habe, wo ich dann wiederum jedoch feststellen musste, dass mir diese Bücher überhaupt nicht zugesagt haben - Es ist also wirklich immer sehr geschmacksabhängig, das beste Beispiel hierfür ist im Moment vielleicht die Twilight-Sage. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie.

Für mich muss man bei Büchern eigentlich immer noch mal zwischen "Sachbüchern" und Romanen/normalen Büchern unterscheiden. Ein wirklich gutes Buch muss, wie auch viele andere schon gesagt haben, in erster Linie eben wirklich ein Buch sein, dass mich fesseln kann. Es muss mich in seinen Bann ziehen und die Seiten müssen einfach herunter gelesen werden, ohne das man überhaupt merkt, dass man plötzlich fünfzig Seiten am Stück gelesen hat. Ein Sachbuch muss für mich hingegen natürlich auch noch einen fundierten und gut recherchierten Inhalt haben, der eventuell noch zum eigenen nachdenken anregt. Bei einem Sachbuch habe ich oft auch eben gewisse Ansprüche, sprich, dass dieses wissenschaftlich geschrieben ist und Fakten liefert, die durch irgendwelche Thesen oder Studien gestützt werden.

Ein schlechtes Buch hingegen ist eben das genaue Gegenteil für mich. Ich hatte oft zum Beispiel schon Bücher in der Hand, wo ich es keine Paar Seiten ausgehalten habe, diese zu lesen. Trotzdem liest man dann ja immer weiter weil man denkt, dass es irgendwann vielleicht losgehen müsste - Wenn mich aber ein Buch nach auch über einhundert Seiten noch nicht wirklich fesseln konnte, ist es ein schlechtes Buch für mich und ich packe es dann irgendwann auch frustriert bei Seite. Auf der anderen Seite habe ich in meinem Leben eben auch schon viele Schulbücher lesen müssen, die mich einfach gar nicht interessiert haben - Diese habe ich dann auch einfach als schlecht empfunden, obwohl sie eigentlich Klassiker der Literaturgeschichte waren. Wenn ich mich aber auch nicht motivieren kann ein solches Buch zu lesen, empfinde ich den Inhalt eben auch als langweilig und nicht grade ansprechend.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde, die Kategorisierung in "gute" und "schlechte" Bücher ist und bleibt in erster Linie eine Frage des subjektiven Empfindens. Jeder Mensch hat, zum Glück, ganz besondere Vorlieben, was die Art und den Inhalt von Literatur betrifft, wobei manche Leute mehr, andere weniger, sich von konkreten Genres angezogen fühlen.

Für mich ist ein Buch "gut", wenn es eine große Anzahl von Menschen anspricht und die Leute dazu bringt, darüber zu sprechen und vielleicht sogar, die Geschichte weiterzudenken. Die Anregung der eigenen Fantasie ist für mich einer der wichtigsten Aspekte, wenn ich ein Buch lese. Nach dieser Definition kommt es für mich weniger auf den Inhalt des Werkes an, welcher aber ohne Zweifel auch sehr wichtig ist, sondern vor allem auf seine Macht, eine möglichst große Gruppe in seinen Bann zu ziehen.

Ein Buch dem demnach eher als "schlecht" einzuordnen, wenn es sich zu sehr in eine Schublade stecken lässt und nur für eine kleine Gruppe "ausgewählter" Leser geschrieben ist. Meiner Meinung nach ist Literatur etwas wunderbares und sie kann, richtig eingesetzt, sehr viel bewegen, deshalb finde ich es schade, wenn ein Autor allzu viel Zeit und Geld darauf verschwendet, nur spezielle Interessen und Ideen in einem Buch umzusetzen.

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da gibt es für mich mehrere Kriterien, die ein Buch zu einem guten Buch machen. Besonders wichtig ist mir, dass ein Buch authentische Charaktere hat. Sie müssen aber nicht nur authentisch sein, sondern sich im besten Fall auch noch irgendwie entwickeln. Ich möchte dynamische und mehrschichtige Charaktere anstelle von auf Klischees beruhenden "flachen" Protagonisten. Das ist in meinen Augen sehr wichtig für die Handlung.

Dann finde ich es noch ganz schön, wenn es mehrere Handlungsstränge gibt. Ein Handlungsstrang ist ausreichend bei einer Kurzgeschichte oder vielleicht einer Novelle, aber für einen ganzen Roman erscheint mir das etwas mau. Beispielsweise lese ich momentan "Die Säulen der Erde" von Ken Follett, wo zwei Geschichten parallel verlaufen. Einerseits geht es um einen Mönch, der versucht, die Intrigen im Königshaus zu durchkreuzen und gleichzeitig wird die Geschichte einer jungen Familie erzählt, deren Mann vom Gedanken besessen ist, eine Kathedrale zu bauen. Es ist faszinierend, wie Follett es schafft, zwei Geschichten gleichzeitig zu erzählen und diese gleichzeitig an einigen Stellen verschmelzen lässt.

Bei einem Buch ist mir auch wichtig, dass die Handlung mehr oder weniger neu ist. Ich möchte nichts lesen, wenn mir mittendrin auffällt, dass ich etwas sehr ähnliches schon einmal gelesen habe und ich mir sofort denken kann, wie es weiter- und ausgeht. Zudem soll es natürlich auch gut recherchiert sein. Wenn es zum Beispiel in der Vergangenheit spielt und gewisse Ereignisse, die in Wahrheit passiert sind, erwähnt werden, muss natürlich darauf geachtet werden, dass diese wirklich mit den realen Geschehnissen übereinstimmen. Beispielsweise wäre es unlogisch, in einem Buch Hexenverbrennungen stattfinden zu lassen, wenn die Handlung in Europa des 19. Jahrhunderts angesetzt ist.

Ein schlechtes Buch ist für mich folglich ein Buch, das diese Kriterien nicht erfüllt. Manchmal kann es auch passieren, dass ein Buch wegen eines langatmigen Stils oder schlechten Sprachstils den Leser einfach nicht fesselt. Vielleicht sind die Sätze viel zu lang und verschachtelt, die Sprache gewöhnungsbedürftig oder die Story interessiert mich einfach nicht. Als Negativbeispiel würde mir hier "Chronik eines angekündigten Todes" einfallen. Ich habe keine Ahnung, wieso Marquéz den Nobelpreis bekommen hat, jedenfalls finde ich seine Ausdrucksweise (abgesehen von der mich nicht interessierenden Geschichte) so schlecht, dass ich mich regelrecht durch das Buch durchquälen musste.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ein richtig gutes Buch ist für mich definitiv eines, was mich derart fesselt, dass ich es nicht zur Seite legen kann. Man muss sich dazu gut in mindestens einen Charakter hinein versetzen können. Dabei ist nicht einmal die Art des Buches wichtig. Normalerweise lese ich zum Beispiel eher Thriller, aber ich habe auch schon versuchsweise andere Genre gelesen, die ich sonst nicht lese und ein gutes Buch lese ich dann weiter. Wobei dies dann wirklich eher selten ist und ein gutes Buch sein muss.

Ich bevorzuge außerdem Bücher in Ich-Form. Also wenn der Hauptprotagonist aus seiner Sicht aus berichtet. Natürlich ist das alles eine Frage des Geschmackes, aber so ist das ja überall. Für mich spielt es auch keine Rolle, wie viele Menschen das Buch als gut bezeichnen. Mir soll es ja gefallen und mir haben auch schon Bücher gefallen, welche andere Menschen nicht so gut fanden. Als Orientierungshilfe ist die Meinung anderer Menschen in Ordnung, aber das sagt noch lange nicht aus, ob ein Buch wirklich gut ist oder nicht.

Schlechte Bücher sind für mich, wenn ich es eben nicht gut finde. Wenn es mich weder berührt noch fesselt. Ich habe schon das ein oder andere Buch deswegen abgebrochen und sowas mache ich eigentlich nicht gerne. Da bekommt ein Buch dann von mir noch ein paar Seiten um sich zu beweisen und danach ist Schluss. Und dann rühre ich es auch nie wieder an. Feuchtgebiete habe ich nicht gelesen, aber gehört als Hörspiel und das wäre für mich definitiv ein Buch, was ich nicht weiter gelesen hätte. So musste ich es weiter hören (weil wir mehrere waren und der Geschmack anscheinend auseinander gehen). Ich habe mich mehr oder weniger die ganze Zeit gefragt, wie man so einen Unsinn schreiben kann. Aber gut, auch das ist eben einfach eine Frage des Geschmackes.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Wie du es schon selbst am Ende schreibst, die Geschmäcker sind unterschiedlich und insofern kann man keine klare Definition für gute oder schlechte Bücher finden. Was für den einen als wichtig erscheint, ist für den anderen Unnütz. Was der eine als interessant bezeichnet ist für den anderen pure Langeweile und somit kann ein einzelnes Buch bei allen Leuten eine andere Stimmung hervorrufen.

Auf Grund dessen kann man kein einziges Buch irgendwo einordnen. Wenn ein Buch langweilig ist, dann heißt es nicht automatisch, dass es von allen für so eins gehalten wird. Es gibt mindestens eine Person auf der Welt die dem widersprechen würde. Genauso ist es auch mit dem Inhalt oder dem Schreibstil. Ein Inhalt eines Buches kann tausende von Gefühlen in einem wecken. Dem einen Gefällt die Geschichte dann und dem anderen nicht, weil er es mit etwas negativem in Zusammenhang bringt und bei dem Schreibstil kann man auch auf unterschiedlich Meinungen treffen, denn der eine mag es eher poetisch und der andere lieber etwas spannend oder sachlich.

Für mich persönlich habe ich sogar auch Probleme Bücher zu beurteilen. Zwar mag ich es, wenn man über die Geschichte noch etwas nachdenken kann und sich selbst ein Urteil bilden kann. Aber manchmal ist es auch schön mal durch die Geschichte bis zum Ende komplett geführt zu werden. Mir gefallen die unterschiedlichsten Bücher und somit ist alles irgendwie gut. Es kommt halt auf die Mischung meiner persönlichen guten Merkmale an.

Man kann auch mit so einer Einordnung in gut oder schlecht überhaupt nicht die Bücher Zusammenfassen, da jedes Buch individuell ist und mit den anderen nicht zu vergleichen ist, es seiden es sind Fortsetzungen einzelner Romanreihen, die ich hier jetzt aber grob zu einem Buch zähle, da sie auf einander aufbauen.

» schoky » Beiträge: 123 » Talkpoints: 15,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ein Buch das für mich gut sein kann, muss für jemanden anderen nicht genauso gut sein. Ich denke da hat jeder seine eigenen Ansprüche. Für mich muss es leicht zu lesen sein, der Inhalt muss mich interessieren und das ist für mich sehr wichtig. Dann ist es ein gutes Buch.

Oft sind Bücher so durcheinander geschrieben, das mag ich überhaupt nicht. Es kann dann zwar sein das der Inhalt gut ist aber wen es so ein Durcheinander ist, dann kann ich es nicht gut lesen und es interessiert mich dann nicht mehr.

Auch bei den Kinderbüchern kann für jeden etwas anderes gut sein. Für meine Tochter ist es zum Beispiel sehr wichtig das viele Abbildungen und sehr genaue Abbildungen dabei sind, denn das interessiert sie am meisten. Dann ist es für sie ein gutes Buch und sie kann sich sehr lange damit beschäftigen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich glaube auch nicht, dass man generell sagen kann, was nun im Endeffekt ein gutes oder schlechtes Buch ist. Das hängt auf jeden Fall von demjenigen ab, der es liest und Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Ich selbst könnte jetzt aber auch keine eigenen Definition abgeben, was ein Buch für mich gut oder schlecht macht. In erster Linie muss ich Spaß daran haben, das Buch zu lesen; das kann an der Story liegen, an den Charakteren, am Schreibstil oder sonst was.

Schlecht ist für mich ein Buch, bei dem ich mich langweile, ich in die Geschichte nicht hereinkomme und mir dann auch die Lust daran vergeht es weiter zu lesen. Aber auch das hängt von vielen Faktoren ab und nur weil ich es schlecht finde, muss es ja nicht heissen dass das Buch generell ein schlechtes ist.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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