Sich immer auf das verlassen was der Beifahrer sagt?
Meine Oma hat keinen Führerschein und so ist sie darauf angewiesen sich von meinem Vater oder einem seiner Geschwister fahren zu lassen. Wenn meine Mutter aber sowieso plant, in die Stadt zu fahren oder mein Vater gerade einmal keine Zeit hat, nimmt auch sie meine Oma gerne mit. Sie klagte nun aber schon des Öfteren darüber, dass sie sich auf meine Oma nicht verlassen könnte, da diese ihr falsche Anweisungen geben würde. An einer Kreuzung würde sie meiner Mutter einfach sagen, dass sie freie Bahn hätte, obwohl bereits ein Auto um die Kurve gefahren kommt.
Übel nehmen kann man es ihr jedoch nicht. Einerseits sieht sie schon etwas schlechter und andererseits hat sie nie eigene Fahrerfahrungen sammeln können und kann so wahrscheinlich auch schlecht abschätzen, wie weit ein Auto vom eigenen entfernt sein darf, sodass man noch abbiegen kann. Dazu kommt noch, dass meine Oma im Auto immer sehr viel zu erzählen hat und dann häufig vergisst, einen Blick nach rechts zu werfen. Mir ist ebenfalls schon aufgefallen, als ich mitgefahren bin, dass meine Mutter dann oft sogar fragen muss, ob denn frei wäre, weil meine Oma so in das Gespräch vertieft ist, dass sie vergisst, Anweisungen zu geben.
Wie sieht das eigentlich bei euch aus? Kennt ihr so etwas auch? Meine Mutter hat sich seit dem Zwischenfall, wo sie sich auf das Wort meiner Oma verlassen hatte und dann beinahe einen Unfall verursacht hätte, angewöhnt, trotzdem immer noch vor dem Abbiegen auf eine Hauptstraße nach links und rechts zu sehen. Vertrauen ist zwar gut, aber Kontrolle ist besser. Verlasst ihr euch eigentlich immer hundertprozentig auf die Anweisungen, die euch euer Beifahrer erteilt oder schaut ihr beim Abbiegen beispielsweise immer nach links und rechts, auch wenn euch euer Beifahrer sagt, dass die Fahrbahn frei ist?
Wie kann man denn bitte so naiv sein und sich nur auf das verlassen was der Beifahrer sagt? Das würde ich niemals tun, egal wer neben mir sitzt! Das ist mehr als fahrlässig, nicht nur sich selbst gegenüber, sondern auch den anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber ist das einfach ein gefährliches Verhalten. Ich schaue immer nach rechts und links, egal was mein Nebenmann zu mir sagt.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre, zu fahren und mich auf das zu verlassen was mein Mitfahrer mir sagt. Das wäre mir zu unsicher und es kann auch gefährlich werden, schuld wäre am Ende dann auch noch ich und nicht mein Beifahrer.
Nur einmal musste sich mein Partner auf das verlassen was ich sage. Als wir Möbel transportierten, hatte er keine ganz freie Sicht in eine Richtung, also musste ich ihm beim Ausparken sagen, ob jemand von der Seite kommt, in die er fahren wollte. Aber ich fahre selbst Auto und weiß daher, wann ich sagen kann, dass es jetzt geht oder eben nicht. Wenn jemand auch keinen Führerschein hat und man vertraut dieser Person dann auch noch, ist das fast noch gefährlicher. Gerade auch noch wenn es eine Person ist, die schlecht sieht.
Ich frage mich gerade auch, wie man sich während dem Autofahren darauf verlassen kann, dass der Beifahrer für einen nach rechts schaut und dann Anweisungen gibt. Das würde mir gar nicht einfallen und es sollte doch wohl selbstverständlich sein, dass sich der Fahrer auf den restlichen Verkehr konzentriert und schaut, ob freie Bahn ist oder nicht. Anstatt erst deine Oma zu fragen, ob frei wäre sollte deine Mutter selber nachschauen.
In meinem Heimatort gibt es so zwei Ecken an denen man als Fahrer nicht so gut gucken kann, ob ein Auto kommt oder nicht. Aber selbst wenn mir mein Beifahrer sagt, es wäre frei schaue ich immer noch mal nach, ob wirklich frei ist und fahre nicht einfach darauf los. Der Fahrer steuert das Auto und hat dafür zu sorgen, dass er nur dann fährt, wenn kein anderes Auto kommt. So wie du es schreibst klingt es ja so, dass sich deine Mutter nur darauf verlässt, dass der Beifahrer für sie schaut; das halte ich für völlig falsch.
Es gibt nur wenige Situationen wo ich auf das höre was der Beifahrer sagt. Wenn es nun wirklich eine ganz unübersichtliche Stelle ist, wo dann mein Mann besseren Blick auf die Straße hat und sagt es ist frei, dann fahre ich auch. Ansonsten aber schaue ich immer selbst nach und fahre auch nur, wenn ich sehe dass nichts kommt.
Der Autofahrer und nicht der Beifahrer ist für die Führung des Autos verantwortlich und so sollte man das dann auch handhaben und umsetzen. Ich würde immer noch einmal schauen ob wirklich frei ist, bevor ich fahre. Auch bei anderen Anweisungen bin ich sehr standhaft und höre selten darauf.
So fahre ich erst seit einem Monat wieder Auto, da ich etwa 5 Jahre keines hatte und somit habe ich wenige Fahrerfahrung. Dennoch klappt es ganz gut. Mein Mann sagte dann auch des Öfteren ich sollte doch die Kurve schneller fahren, das Schild mit 70 stehe ja nicht da, damit ich mit 50 rum fahre. Da muss man dann einfach weghören und so fahren wie man es sich selbst zutraut. Das würde ich auch deiner Mutter raten. Sie soll so fahren wie sie es „möchte“ bzw. „kann“ und nicht auf die Beifahrerin hören um sich und den Verkehr nicht zu gefährden.
Da ich als Fahrer immer die volle Verantwortung trage, verlasse ich mich niemals nur auf das, was mein Beifahrer sagt. Sicher frage ich auch schon mal meinen Beifahrer, wenn ich links abbiege, ob er die von rechts kommenden Fahrzeuge im Auge behalten und eben Bescheid sagen kann, wenn die Spur frei ist. Aber ich schaue dann auch immer selber noch mal nach, bevor ich abbiege. Vor allem, wenn der Beifahrer keinen Führerschein hat, ist es besonders schwer für ihn, einzuschätzen, wie schnell die Autos sind und wie schnell man selber abbiegen kann.
Als Autofahrerin sollte deine Mutter schon wissen, dass es nahezu fahrlässig ist, sich auf seinen Beifahrer zu verlassen, zumal deine Oma nicht einmal einen Führerschein hat. Da hat deine Mutter bisher großes Glück gehabt, dass nichts passiert ist. Von deiner Mutter ist das sehr blauäugig, Anweisungen von jemanden entgegen zu nehmen, der der Straßenverkehr nur als Beifahrer kennt und selbst nicht mehr gut sieht. Deine Oma sollte doch versuchen, den Mund während der Fahrt zu halten und nicht so unsinnige Anweisungen geben. Die können einen Fahrer nämlich durchaus irre machen.
Ich fahre jetzt auch seit ein paar Monaten Auto, aber auf meinen Beifahrer habe ich mich noch nie zu 100 Prozent verlassen. Der Beifahrer ist zwar eine gute Hilfe, aber das eigene Auge kann ein anderer nie ersetzen. Ich kann nicht verstehen das sich jemand auf jemanden verlässt der keinen Führerschein hat und nicht mehr richtig gucken kann, da ist doch klar das irgendwann etwas gefährliches passiert. Wenn etwas passiert wäre hatte deine Mutter die volle Schuld zugewiesen bekommen, denn sie kann sich ja nicht auf die Oma verlassen.
Deine Mutter ist sich aber schon bewusst, dass sie sich nicht auf Anweisungen von Beifahrern verlassen sollte, da im Endeffekt sie dafür gerade stehen muss, wenn was passiert? Und deine Mutter ist schon bewusst, dass sie für das Fahrzeug welches sie fährt verantwortlich ist und nicht die Beifahrer? Deshalb verstehe ich das Problem nicht wirklich.
Ich selbst verlasse mich nie auf meine Beifahrer. Gerade wenn es um so Sachen geht wie, kommt da was von rechts? Und auf Beifahrer die noch nie in ihrem Leben selbst ein Auto selbst gefahren haben und noch dazu schlecht sieht.
Die Gespräche die während der Fahrt geführt werden, haben in meinen Augen nichts damit zu tun. Denn das Lenken und sichere Führen des Fahrzeuges ist Aufgabe des Fahrers und nicht des Beifahrers. Ich kann das ehrlich gesagt absolut nicht begreifen, wie man die Verantwortung auf die Art abgegeben kann und dann den Beifahrer noch dafür anklagt. Denn es ist nicht auf Aufgabe des Beifahrers gewissenhaft am Verkehr teilzunehmen. Das ist Aufgabe des Fahrzeugführers. Und hier zu gehört auch, sich als Fahrzeugführer zu versichern, dass die Fahrbahn frei ist.
Meine Mutter versichert sich natürlich auch vor dem Abbiegen, ob von links oder rechts ein Auto kommt. Bei der von mir erwähnten Straße handelte es sich um eine viel befahrene Hauptstraße, auf der täglich mehrere LKWs hin und her pendeln. Häufig muss man mehrere Minuten warten, bis man überhaupt abbiegen kann, weil laufend Fahrzeuge entweder von links oder von rechts angefahren kommen. Da ist es schon sinnvoll, wenn man sich als Fahrer auf die linke Seite konzentriert und den Beifahrer bittet, die rechte Seite im Auge zu behalten. Wenn ich mit meiner Mutter fahre, dann bestätige ich ihr auch, ob von rechts etwas kommt oder nicht. Würde man sich voll und ganz auf beide Seiten konzentrieren, müsste man ständig den Kopf hin und her drehen.
In der von mir erwähnten Situation versicherte sich meine Mutter leider etwas zu spät, ob von rechts etwas kam. Sie wollte bereits anfahren, weil ihr meine Oma sagte, dass die Fahrbahn frei wäre und bremste dann scharf ab, da sich von rechts doch ein Auto näherte, das meine Oma entweder nicht gesehen hatte oder den Abstand zwischen diesem Auto und unserem Auto nicht abschätzen konnte. Jedoch kam meine Mutter noch nie auf die Idee wirklich blind einfach ab zu biegen und die rechte Seite komplett zu missachten.
Und was macht deine Mutter, wenn niemand daneben sitzt und mit schaut? Sorry, aber das ist doch keine Entschuldigung dafür dass deine Mutter hier mehr als geträumt hat. Denn der Beifahrer kann sagen was er will, es obliegt dem Fahrer sich zu vergewissern, ob die Straße tatsächlich frei ist.
Die Leute, die bei mir Beifahrer sind, wissen auch, dass sie gar nichts sagen brauchen. Erstens missachte ich diese Bemerkungen zur Verkehrssituation und zweitens nerven sie mich auch. Deswegen werden gleich alle belehrt, dass sie sich da nicht äußern mögen. Im Gegenzug schaue ich zwar als Beifahrer auch, aber sage nichts dazu.
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