Verschiedene Teesorten bestimmten Krankheiten zuordnen?

Verschiedene Teesorten helfen ja bei bestimmten Erkrankungen und verschaffen Linderung. So kann Salbeitee eine Unterstützung bei Halsweh sein oder Pfefferminztee kann eine unterstützende Wirkung gegen Durchfall und Darmbeschwerden haben. Welche Teesorten nehmt ihr für welche Krankheit? Mein Mann trinkt beispielsweise immer Lindenblütentee, wenn er einen grippalen Infekt mit Fieber hat. Das Fieber geht dadurch schnell runter.

Nutzt ihr die unterstützende Wirkung von Tee oder haltet ihr nichts von Teeheilkunde? Welchen Tee trinkt ihr bei welcher Erkrankung und hilft dieser Tee dann auch gut?

Ich glaube jetzt eigentlich nicht so sehr daran, dass bestimmte Teesorten wirklich einen nachweisbaren Effekt hervorrufen, auch wenn ich gerne mal einen Tee trinke (Auch wenn ich nicht krank bin). Ich selbst kenne jetzt aber zum Beispiel neben dem Pfefferminz-Tee, dem eine heilende Wirkung bei Magenschmerzen/ Darmerkrankungen nachgesagt wird, den Brennnessel-Tee als "heilenden" Tee. Wenn ich mich nicht täusche, dann sagt man dem Brennnessel-Tee nach, dass dieser eine entwässernde Wirkung haben soll, was ja eigentlich sehr gut bei "Vergiftungen" des Körpers sein soll - Auch mit Nierenproblemen ist man mit diesem Tee sicherlich auf der guten Seite.

Ich habe mich schon seilt längerem für Tees und deren gesundheitliche Wirkung auf den Körper interessiert und kann eigentlich bestätigen, dass viele Tee-Sorten einen positiven Nutzen bei bestimmten Krankheitserscheinungen haben. Wenn ich beispielsweise eine Erkältung habe, hilft mir ein Tee aus Thymian immer gut, gerade wenn ich fest sitzenden Husten habe, wird er dadurch leichter gelöst. Aber auch wenn ich mal Magenschmerzen habe, habe ich gute Erfahrungen gemacht mit einem Aufguss aus Kamillenblüten, diese beruhigen den Magen ziemlich gut.

Die Wirkung verschiedener Tee-Sorten ist wahrscheinlich bei jedem Menschen individuell und wird sicherlich auch von jeder Person unterschiedlich wahr genommen. Bei dem einem wirkt ein bestimmter Tee sehr gut, während der andere keine Besserung seiner Beschwerden verspürt. Ich denke, da muss jeder für sich ausprobieren, welche Tee-Sorte ihm bei welchen Problemen besonders gut hilft. Bei mir wirkt zum Beispiel grüner Tee sehr gut, wenn ich total müde und ausgelaugt bin. Ich habe dann nach etwa einer Stunde einen ziemlich klaren Kopf und fühle mich fitter. Bei meiner Freundin zum Beispiel tritt diese Wirkung kaum ein und sie merkt kaum eine nennenswerte Wirkung, wenn sie eine Tasse grünen Tee trinkt. Ich denke, man muss einfach eine Weile herum probieren, bis man merkt was einem gut tut. Verallgemeinern wird man da nicht können, wenn es um die Wirkung heilender Tees geht.

Als Kind hat meine Mutter mir immer Kamillentee aufgeschüttet, wenn ich Bauchschmerzen hatte, aber ich habe jeden Abend zwei Tassen Kamillentee getrunken. Als Kind habe ich keine Milch vertragen und daher immer Kamillentee bekommen und das ich jeden Abend immer noch zwei Tassen davon trinke ist jetzt eher ein gute Nacht Ritual von mir. Ich trinke aber sehr gerne und auch sehr viel Tee und habe auch verschiedene Teesorten zu Hause, aber ich trinke sie je nachdem, wonach mir gerade ist und ordne sie nicht verschiedenen Krankheiten zu. Um Erkältungen vorzubeugen trinke ich zweimal im Jahr als Kur Eberraute-Tee und das funktioniert wirklich.

Ich arbeite ja in einer Apotheke und wir haben auch viele Arzneitees, die auch gerne und häufig gekauft werden. Ich selber trinke eher selten Tee, aber bei Halsschmerzen trinke ich auch gerne mal einen Salbeitee oder auch einen Kamillentee zur Beruhigung des Magens. Wenn ich Speisen gegessen habe, von denen man leicht Blähungen bekommt, hilft es mir sehr gut, danach einen Anis- Fenchel- Kümmel Tee zu trinken, um dem vorzubeugen.

Es ist schon so, dass viele Tees erwiesenermaßen bei bestimmten Beschwerden helfen, weil auch in Tees bestimmte Wirkstoffe enthalten sind. Es ist natürlich meistens nicht so eine starke Wirkung, wie bei anderen Arzneimitteln, aber manchmal reicht eine leichte Wirkung ja schon aus.

Bei Atemwegsinfekten trinke ich bevorzugt Ingwertee, davon geht es mir schnell besser. Bei Übelkeit, wie sie beispielsweise bei Migräne oft in Kombination vorkommt, trinke ich bevorzugt Fencheltee. Es ist schon einige Male vorgekommen, dass ich mich wegen heftiger Migräne übergeben musste, aber wenn man dann rechtzeitig Fencheltee trinkt, kann das vermieden werden. Ansonsten habe ich eher wenige Probleme mit dem Magen.

Mir sind auch einige Mythen und Überzeugungen bekannt, die einem bestimmten Leiden eine spezielle Teesorte als "Hausmittelchen" zuweisen. So herrschte in meiner Familie die Überzeugung, dass bei einer Erkältung Pfefferminz- oder Salbeitee und bei Magen-Darm-Beschwerden Fencheltee am besten hilft. Gegen Schlafstörungen wird gerne Baldriantee eingesetzt, und bei Unruhe soll Kamillentee beruhigend wirken.

Ich bin allgemein nicht so überzeugt von Hausmitteln und Phytotherapie und schreibe diesen eher einen Placebo-Effekt als eine evidenzbasierte Wirksamkeit zu. Nichtsdestotrotz habe ich die Einstellung meiner Eltern zum Teil schon übernommen und greife zumindest bei Halsweh und Schnupfen ganz gerne mal zu den klassischen Erkältungstees. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass die wohltuende Wirkung am ehesten auf der Wärme und der Flüssigkeitszufuhr beruht.