Wie und wann lohnt sich ein Fahrgeschäft auf Rummelplätzen?

Bald ist in unserer Stadt wieder Kirmes und ich liebe diese Rummelplätze. Als Kind habe ich immer davon geträumt, dass ich ein Kirmeskind bin und dass meine Eltern ein Fahrgeschäft haben. Aber dieser Traum ist nie in Erfüllung gegangen, weil meine Eltern keine Kirmesmenschen sind und den Rummel nicht besonders mögen. Meine Mutter meinte auch mal, dass es sich nicht lohnt ein Fahrgeschäft zu eröffnen und dass man damit nicht reich werden kann.

Wie und wann lohnt sich eigentlich ein Fahrgeschäft auf dem Rummel? Welche Voraussetzungen sollte man haben, damit man davon gut leben kann? Kennt ihr Leute, die durch den Rummel reich geworden sind?

Bei uns findet auch jährlich eine Kirmes statt, jedoch würde ich sagen, dass der Rummel über die Jahre ein Ereignis geworden ist, dass wohl mehr oder weniger zum aussterben verurteilt ist. Ich selbst kenne direkt niemanden, der ein Fahrgeschäft besitzt und damit von Rummel zu Rummel zieht, ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man heute noch großartig damit reich wird, beziehungsweise, dass das Leben als ein solcher Schausteller besonders einfach ist.

Meist ist es ja so, dass die Fahrgeschäfte auf solchen Rummelplätzen schon seit Generationen in Familienbesitz sind und diese immer an die nächste Generation weitergeben werden. Ein solches Fahrgeschäft ist also meist ein Familiengeschäft, in das man einfach hinein geboren werden muss - Einen späteren Einstieg stelle ich mir recht schwer vor, da man kaum Fuß fassen kann, wenn man nicht damit groß geworden ist. Wer aber schon als Kind nichts anderes gewohnt ist, ähnlich wie bei Kindern von Zirkus-Schaustellern, die auch von Stadt zu Stadt mitziehen, der wird hier sicherlich mehr Erfolg haben.

Ob man hierfür aber sonst noch besondere Voraussetzungen, einen Schulabschluss oder ähnliches braucht, möchte ich einfach mal bezweifeln. Zwar sollte man echt nicht auf den Kopf gefallen sein und bei Fahrgeschäften wird man auch bestimmte Abnahme-Termine und alles einhalten müssen, aber zu "erlernen" ist dieses "Beruf" sicherlich auch wie jeder andere. Reich wird man auf dem Rummel natürlich nur, wenn die Fahrgeschäfte auch laufen und dementsprechend viel Andrang an der Kasse herrscht - Wer also ein echt aufregendes und ansprechendes Fahrgeschäft besitzt, wird sicherlich mehr Geld einnehmen als jemand mit einem alten, langweiligen Karussel, dass jeder schon gesehen hat. Auch sollte man bedenken, dass die Pacht für die Stellplätze, die man bezahlen muss, wenn man auf dem Rummel auftreten will, wirklich nicht billig ist. Damit sich das dann alles lohnt, muss man schon beträchtliche Einnahmen erzielen.

Lohnen wird sich das nur, wenn man wirklich komplett ausgebucht ist. Also an einem Ort abbauen, direkt zum nächsten Termin fahren und weiter geht es. Wenn man zwischendrin zu viel Leerlauf hat, dann rechnet sich das ganze absolut nicht. Es sei denn, dass man nur in einer bestimmten Region auf den Dorffesten ist, welche meist nur an den Wochenenden sind. Dann hat man es quasi als Nebengewerbe und der Gewinn ist nicht ganz so wichtig.

Aber auch dann müssen die Anschaffungskosten erst mal verdient sein, was nicht leicht wird. Dazu sind die meisten größeren Volksfeste über Jahre schon entsprechend organisiert und man bekommt da nur einen Platz, wenn ein anderer Anbieter aufhört. Da aber diese Fahrgeschäfte meist vererbt werden oder man frühzeitig einen Nachfolger sucht, wird man über diesen Weg auch kaum eine Chance haben.