Was gebt ihr alles in eine Soljanka?
Die Leute aus den neuen Bundesländern werden diese Suppe kennen und bestimmt auch lieben. Heute koche ich Soljanka und ich habe festgestellt, dass jeder diese Suppe ein wenig anders kocht. Der eine nimmt Wurstreste, der andere kauft extra Fleisch und wieder andere nehmen alles, was der Kühlschrank hergibt.
In meine Soljanka kommt Wurst. Je nachdem, was ich zu hause habe, wird Schinkenwurst, Mettwurst und durchwachsener Speck hineingegeben. Die Wurst Würfel ich und brate sie an. Dann kommen Zwiebeln hinzu und Sauerkraut. Tomatenmark, passierte Tomaten und viel frischer Paprika, den ich in Streifen schneide. Das ganze muss dann sehr sehr lange köcheln. Ich würze mit Paprika rosenscharf, Salz, Chilli und Pfefferkörnern. Wenn die Suppe serviert wird, kommt ein Klecks Creme freche auf die Suppe.
Wie sieht es bei eurer Soljanka aus? Was gebt ihr alles hinein?
Bei meiner kommt auf jeden Fall Jagdwurst, Geflügelwurst und Salami hinein. Darüber hinaus verwende ich Schinkenspeck, Zwiebeln und auch Paprikaschoten. Tomatenmark und Gewürzgurken dürfen nicht fehlen. Zum Schluss kommt noch ein Lorbeerblatt, eine Chilischote, Sambal Oelek und Brühe hinzu. Meine Kinder lieben es, wenn noch ein wenig Senf und Knoblauch dazu gegeben wird. Zum Ende kommt noch ein Schuss saure Sahne hinzu und schon ist das Gericht fertig.
Also ich habe im Tiefkühlschrank extra einen Behälter, wo immer mal eine Wurstscheibe dazu kommt. Wenn es ausreichend ist, dann lasse ich die Wurstreste auftauen, schneide sie klein und dann werden sie mit Zwiebelstücken und Stücken von sauren Gurken leicht angebraten. Dann mit Wasser und Ketschup aufgegossen und das ganze köcheln lassen. Erst danach würze ich, habe da aber keine bestimmten Gewürze, sondern gebe rein, was ich so für interessant halte und schmecke halt dann nochmal ab, ob es passt.
Dann lasse ich die den Topf über Nacht nochmal stehen, damit es besser durchzieht und am nächsten Tag wird nur aufgewärmt. Dazu dann eben ein Klecks saure Sahne oder eben Creme fraiche. Kommt darauf an, was gerade zu Hause ist.
Als DDR-Bürger ist man ja immer mit Soljanka groß geworden und auch heute koche ich mir gerne noch so ein schönes Süppchen. Es ist aber richtig, das ursprünglich aus der Sowjetunion stammende Rezept gibt es in unzähligen Varianten und jeder macht es anders. Ich kenne und verwende auch die Variante dass es das gerade an Inhaltsstoffen gibt die im Kühlschrank vorhanden sind und weg müssen. Eine typische Restesuppe eben.
Creme freche verwendet man dabei aber nicht, das muss immer saure Sahne sein. Wir geben immer etwas davon in die Suppe und nach dem Füllen der Teller kommt auch noch ein Klecks oben auf. Zum Säuren verwendet man das Gurkenwasser und Zitronensaft, auch hier kommt noch beim Servieren eine Scheibe auf die saure Sahne. Bevorzugt werden von mir Jagdwurstreste und Schnitzelreste gemeinsam verwendet, wenn noch etwas Salami da ist dann kommt auch sie mit rein. Als Grundzutat empfiehlt sich das bulgarische Letscho, weil man da gleich alles dabei hat was man braucht. Natürlich dürfen auch nicht die geschälten Tomaten fehlen und klein geschnittene Gurken. Kartoffeln gehören eigentlich nicht daran, sie gehen aber auch. Manchmal benutze ich noch aus optischen Gründen und zum Auffüllen Erbsen und Mais.
Das Soljankarezept, das ich kenne, basiert auf einer ketchuphaltigen Brühe und wird mit etwas Schmand angereichert. Sie wird durch Aufgießen des Bratrückstandes des zugegebenen Fleisches hergestellt und hat eine Konsistenz wie eine etwas dünnflüssigere Tomatensuppe. Die Einlage besteht aus angebratener Fleischwurst, Zwiebeln, sauren Gurken, Karotten, Paprika und gestückelten Tomaten.
Allerdings kann man anstatt dem Ketchup auch Tomatenmark oder passierte Tomaten und anstelle der Wurst diverses Fleisch wie Rind, Speck oder Schinken nehmen. Ich habe da noch nicht viel herumprobiert, da die Suppe nicht mein Lieblingsgericht ist und ich andere Alternativen bevorzuge. Aber als Resteverwertungsgericht eignet sie sich sehr gut.
Ich mache meine Soljanka stets mit Letscho. Das gibt es aber nicht immer und überall zu kaufen. Daher kaufe ich dann stets etwas auf Vorrat ein, wenn ich ihn im Supermarkt entdecke. Not tun es auch Tomaten und frische Paprika in Streifen geschnitten und am besten kocht man beides auf und lässt es einen Tag durchziehen.
Das schmeckt dann ganz ähnlich wie das gekaufte Letscho. Ich brate auch immer die Wurststreifen an, bevor sie in die Suppe kommen. Gerne verwende ich Jagdwurst oder Fleischwurst und unbedingt muss Kochsalami hinein. Gürkchen und Zwiebeln dürfen hinein, müssen aber nicht unbedingt drin sein. Gegessen wird sie dann immer mit saurer Sahne.
Keine Soljanka ohne einen Klecks saurer Sahne oben auf. Ein Resteessen ist sie für mich nie. Denn ich benötige schon sehr viel Wurst für diese russische Suppe. Ich kaufe die dann stets am Stück und frisch an der Fleischtheke oder direkt beim Fleischer. Gute Produkte sind die Garantie für eine gute Speise.
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