Von Frau zu Frau - Thema arbeiten gehen
Es gibt ja leider immer wieder Frauen, die meinen sich auf dem Geld des Partners ausruhen zu müssen, vielleicht weil das früher eben so war und weil die Frau als Heimchen am Herd, die sich um Kinder und Haushalt kümmert auch aus der Kindheit bekannt ist oder so. Auf jeden Fall ist es schon schwierig, dieses Thema anzusprechen, denn Mütter die so leben wollen, haben ja auch häufig tolle Ausreden parat, wie eben dass sie ansonsten den Haushalt nicht schaffen würden und die Kindeserziehung würde auf der Strecke bleiben und so weiter und so fort. An sich ist das Blödsinn, als Paar kann man das alles gut unter einen Hut bringen, aber dafür muss sie sich eben auch bereit erklären, wie arbeiten zu gehen.
Ich kann mir mitunter eben auch vorstellen, dass sie diesbezüglich keine großen Chancen sieht aus welchem Grund auch immer. Hat sie denn schon mal einen richtigen Job gemacht? Es kann ja auch sein,dass sie arbeitslos war oder so, vor dem Kind. Welche Ausbildung hat sie gemacht, gibt es in dieser Branche gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt? Weiterhin kann es natürlich auch sein, dass ihr die Ausbildung nicht gefallen hat, so dass sie an sich gar nicht wieder arbeiten gehen möchte, weil sie mit der Arbeit unzufrieden ist. In diesem Falle müsste man dann eben schauen, ob Weiterbildungsmöglichkeiten und so weiter in Betracht kommen.
Es kann ja auch gut sein, dass sie ihre Ausbildung abgebrochen hatte oder so und in Sachen festen Arbeitsplatz an sich gar keine guten Chancen hat, weil sie dann vielleicht höchstens in die Produktion könnte oder so und dass man da nicht arbeiten möchte, kann ich voll und ganz verstehen. Vielleicht solltest du sie einfach mal fragen, welche Perspektiven sie in diese Richtung offen hat und du kannst ihr natürlich auch erklären, dass das Geld knapp wird, wenn nur ein Partner arbeiten geht und dann die ganze Familie durchfüttert.
In einem solchen offenen Rahmen würde ich ein Thema wie das Arbeiten auch nicht ansprechen, weil mir das einfach zu öffentlich wäre und ich berücksichtigen müsste, dass es das auch für die Person ist, die darauf angesprochen wird. Außerdem wird sie mit dem weiteren Problem konfrontiert, dass eine dritte Person sich da mehr oder weniger einmischt, was für sie schon reichlich unangenehm sein dürfte. Ich glaube, ich würde mit einem Menschen, den ich noch nicht kenne, nicht so ohne Weiteres über meine Einstellung zum Thema Arbeiten sprechen, schon gar nicht in einer solchen Runde, wo also auch noch andere Menschen unterwegs sind.
Dein Freund und somit Euer einziger Verbindungspunkt will ja offenbar erreichen, dass Du seiner Freundin seine (und möglicherweise auch Deine) Ansicht näher bringst, weil er dies allein nicht schafft. Ich finde, dass es sich hier um ein klassisches Beziehungsproblem handelt, das tatsächlich beide allein klären müssen und dass man da als außenstehende Person nicht wirklich etwas tun kann. Anders sähe es sicherlich aus, wenn Du die Freundin Deines Bekannten ebenfalls kennen würdest und eine andere Basis hättest, auf der Du sie ansprechen kannst. Außerdem wäre, wenn Ihr Euch kennen würdet, das Thema sicherlich auch von ihr schon mal angesprochen worden, sodass Du schon eine ganz andere Begründung dafür hättest, Deinerseits darauf zurückzukommen. So, wie es sich bisher darstellt, sollst Du allerdings eher zu einem Werkzeug gemacht werden, und das finde ich in den meisten Fällen falsch, auch, wenn es um nichts Böses geht. Sinnvoller und fairer wäre es aber, wenn Du Deinem Bekannten ein paar neue Gesichtspunkte an die Hand geben würdest, mit denen er seiner Freundin gegenüber argumentieren kann. Vielleicht sprechen die beiden auch häufiger aneinander vorbei und verstehen sich deshalb gegenseitig auch in solchen eher kritischen Belangen eher falsch.
Ansprechen würde ich die Freundin Deines Bekannten nun also bei diesem Treffen sicherlich nicht, weil ich es aus verschiedenen Betrachtungsweisen falsch fände. Besser fände ich, und vor allem vertretbar, wenn Ihr beiden Euch hier bei dieser Veranstaltung erst einmal kennenlernen könnt, weil dieser Ausflug für eine lockere Annäherung sicherlich ganz gut geeignet ist. Wenn die Freundin Deines Bekannten Dich als vertrauenswürdig einstuft, wird sie das Thema möglicherweise sogar von sich aus ansprechen, weil sie sich Hilfe von Dir erhofft, zumal sie weiß, dass Du ein gemeinsamer Verbindungspunkt bist. Von mir aus ansprechen würde ich das Thema aber an Deiner Stelle sicherlich noch nicht, denn es steht Dir tatsächlich nicht zu und ich meine eben auch, dass Du damit möglicherweise sogar mehr kaputtmachen kannst als klären. Immerhin kann sehr schnell deutlich werden, dass Du das Werkzeug Deines Bekannten sein sollst, und ich würde mir da schon eher verraten vorkommen, wenn ich die Freundin Deines Bekannten wäre und mich eine Person, die ich nicht einmal kenne, auf ein heikles Thema in unserer Beziehung anspricht.
Ich finde es sehr schwierig das Thema arbeiten gehen unter solch Umständen anzusprechen. Zum einen geht es ja doch schon sehr in den privaten Bereich und würde ich als quasi fremde Person, wenn auch gleichen Geschlechts, nur ungern meine Meinung aufdrängen. Dazu gehört doch ein wenig Fingerspitzengefühl und das hat man meines Erachtens nach erst, wenn man sich etwas näher kennt. Und gerade weil das Thema so privat ist, würde ich das dann auch eher unter vier Augen besprechen.
Wenn man sich so wenig kennt, dann kann man aber auch gar nicht wissen, wieso diese Frau diese Meinung hat. Vielleicht ist es auch wirklich schwer mit dem neuen Partner darüber zu sprechen und eine Frau, die in der gleichen Situation ist oder war ist da der bessere Gesprächspartner. Denn es muss ja gar nicht einmal sein, dass die Frau sich auf dem Geld des Partners ausruhen möchte. Es kann auch ganz andere Gründe haben. Vielleicht die Angst als arbeitende Mutter als Rabenmutter im negativen Sinn gelten zu können, vielleicht die Angst, dass man mit zwei Kindern und Berufstätigkeit beidem nicht gerecht wird. In diesen Fällen kann es ja wirklich hilfreich sein, wenn man bei einer anderen Frau sieht, dass diese Befürchtungen völlig unbegründet sind und sich vielleicht auch darüber austauschen kann und seine Ängste so teilen kann.
Daher würde ich schon sagen, dass ich so ein Gespräch führen würde - wenn es sich anbietet. Ansonsten würde ich diese Frau erst einmal näher kennen lernen und dann vielleicht auch mit deren Freund darüber sprechen, warum die Frau so reagiert.
Der geplante Ausflug wäre im Rahmen meines Jobs gewesen. Daher hätte man schon recht einfach das Thema auf den Tisch bringen können. Allerdings hatte sich da vorher schon ein Treffen ergeben und eben auch das Thema Arbeit kam dabei auf. Ich war aber nicht die einzige Person, welche der Dame da ein wenig auf den Zahn fühlen konnte und die Beziehung besteht schon lange nicht mehr.
Die Dame wollte absolut keinen Job und lehnte jede Möglichkeit ab, sich überhaupt zu bewerben. Ich habe meinem Bekannten direkt gesagt, dass er zwar allein entscheiden muss, aber ich Bauchschmerzen habe, wenn er mit dieser Frau eine gemeinsame Zukunft aufbauen will. Er hatte sich da aber schon entschieden die Beziehung zu beenden.
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