Welcher Apfelbaum kommt nah an Braeburn ran?

Schon letztes Jahr wollten wir einen schönen Apfelbaum in unseren Garten pflanzen. Wir haben aber nicht den passenden Apfelbaum gefunden. Es soll ein großer Baum werden, der im Sommer Schatten spendet. Gerne hätten wir die Apfelsorte Braeburn, aber ich finde diesen nirgendwo. Nicht einmal im Internet gibt es den Baum zu erwerben, zumindest habe ich nichts gefunden.

Nun sind wir auf der Suche nach einem ähnlichen Baum, welcher hoch wächst und zudem die gleiche oder eine ähnliche Geschmacksrichtung aufweist. Habt ihr einen Tipp für mich, welcher Apfelbaum dem Braeburn-Apfel nahe kommt und welcher Baum so hoch wächst, dass er schönen Schatten spendet?

Warst du schon mal in einer Baumschule? Da hat mich damals das Sortiment schier umgehauen. Auch wenn dort die gewünschte Sorte mal nicht vorhanden war, wurde mir angeboten, dass ich diesen exakten Baum zur nächsten Pflanzsaison erwerben kann, denn man würde mir den über andere Baumschulen besorgen können. So kann ich mir vorstellen, dass man auch Dir über eine gute Baumschule einen kleinen Apfelbaum mit Braeburn-Äpfeln besorgen könnte. Außerdem kannst du auch Einfluss darauf nehmen, ob du eher einen kleinwüchsigen Baum oder eher einen Hochstamm möchtest.

Wenn du Bekannte hast, die genau deinen Wunschbaum im Garten haben, kannst du sogar einige Zweiglein zur Baumschule bringen und die veredeln dir diese dann auf einen Unterlagenbaum, der dann genau diese Äpfel trägt.

Wenn Dir die Baumschule wider Erwarten diesen Baum nicht beschaffen kann, kann man dich dort auch sachkundig beraten, welche Apfelsorte deinen Ansprüchen am nächsten kommt und vielleicht sogar noch besser zu deinen klimatischen Bedingungen passt als der Braeburn.

Ich hatte letztes Frühjahr genau das gleiche Problem. Ich wollte bei uns im Garten auch einen saftigen und süßen Apfel wie den Braeburn oder Pink Lady. Mein Mann und ich sind dann in eine Gärtnerei mit Baumschule gefahren und haben uns danach erkundigt. Wir haben als Auskunft bekommen, dass die Apfelsorten Braeburn und Pink Lady bei unserem Klima nicht wachsen würden und daher nicht zu kaufen sind.

Wir haben uns dann für eine von uns bisher nicht gekannte Apfelsorte entschieden, die ähnliche Eigenschaften wie der Braeburn und der Pink Lady aufweisen soll. Es ist die Apfelsorte Rubinola geworden. Dieser Apfelbaum hat allerdings für dich vermutlich den Nachteil, dass es sich bei unserem Baum um einen kleineren Baum handelt, der vermutlich nicht so groß wird, dass er ausreichend Schatten spendet. Ich weiß nun allerdings auch nicht, ob das an der Apfelsorte liegt oder an der Züchtung des Apfelbaumes, dass er größer wird oder eben kleiner bleibt. Dazu müsstest du dich dann tatsächlich in einer Baumschule erkundigen.

Die Größe des Baumes hängt nicht von der Sorte sondern in erster Linie von der Unterlage ab. Dazu gibt es eine Faustregel: je höher die Veredelung liegt, umso größer wird der Baum. Das kann man in anderen Gärten gut beobachten. Bei einem Hochstamm fangen die Äste über Kopfhöhe an, man kann also bequem darunter umher laufen, Rasen mähen, es sich gemütlich machen, aber natürlich nicht so leicht pflücken. Bei einem Halbstamm beginnen die Äste ungefähr in Brusthöhe. Mit dem Rasenmäher kommt man noch darunter gut durch, man sich aber schon um die Äste bücken. Als Schattenspender taugt er schon noch, aber die kröne wird nicht so ausladend. Viertelstamm, Busch und Spindel sind zum darunter sitzen nicht geeignet. Folglich kommen für Euch nur Halbstamm oder Hochstamm in Frage. Schaut Euch mal auf dem Land um. Bei den typischen Streuobstwiesen der Bauernhöfe seht Ihr die großen Apfelbäume. So groß wird ein Hochstamm später mal werden. Wenn Ihr dafür ausreichend Platz habt, dann nimmt so einen. Ihr habt von dem Baum auf jeden Fall die meisten Äpfel.

Bei der Sorte muss ich ehrlich sagen, dass es viel bessere Sorten gibt als Braeburn. Ich persönlich halte von den neueren Sorten nicht viel. Sie haben Einheitsgröße und Einheitsgeschmack. Sie unterschieden sich kaum. Bei den alten Sorten gibt es viel mehr Unterschiede. Zwar sollen die neueren Sorten resistenter sein, aber das stimmt auch nicht mehr so ganz und es gibt genügend alte Sorte, die auch resistent sind. Wenn ein eigener Apfel mal hier und da einen Schorffleck hat, stört mich das nicht, dafür esse ich einen Bioapfel.

Ich würde euch raten, bei einer Baumschule mal die Sorten durchzukosten. Meine Baumschule bietet das an. Dann gibt es die Möglichkeit auf den Apfelbaum mehrere Sorten veredeln zu lassen. Das hat den Vorteil, dass man eine zeitige, eine mittlere und eine späte Sorte wählen kann. So hat man dann über einen längeren Zeitraum Äpfel von diesem Baum und sie befruchten sich mitunter sogar gegenseitig besser. Gerade wenn in der Nachbarschaft kaum Apfelbäume stehen, kann das entscheidend sein.

Auf Wunsch bekommt man in Baumschulen fast alle Sorten. Man sollte aber auch eine Sorte nehmen, die in unserem Gebiet gut wächst. Ist das Klima nicht optimal, ist der Baum krankheitsanfälliger. Das sollte man beachten, denn man tut sich damit keinen Gefallen. Ich kann Euch als Sorten Alkmene und Carola empfehlen. Beide Sorten sind September bis Oktober reif, also mittlere Sorten. Sie sind saftig und süß und haben ein schönes Aroma. Sie sind intensiver vom Geschmack als die neuen Sorten. Etwas zeitiger ist Jakob Fischer. Diese Sorte bringt große Äpfel, die richtig saftig sind. Als späte Sorte kann ich den Bohnapfel (auch Rheinischer Bohnapfel) empfehlen. Er kommt dem Braeburn sehr nahe. Er hat auch eher festes Fruchtfleisch. Wenn man ihn am Baum reifen lässt, schmeckt er super. Er ist auch lange Lagerfähig. Mir schmeckt er vom Baum am besten. Bei spät einsetzendem Winter kann man sogar noch Anfang Dezember die Äpfel vom Baum ernten. Auf den Jakob Fischer könnte man dann die anderen Sorten veredeln lassen, da diese Sorte bestens als Stammbildner geeignet ist.