Moral oder Ekel: nur bestimmte Tierarten essen?!

vom 27.03.2012, 11:14 Uhr

Hier Mensch und Tier unterscheiden? wurde geschrieben, dass es Menschen gibt, die nur bestimmte Tierarten, aus moralischen Gründen essen. Dass Muslime kein Schweinefleisch essen, weil sie es aus religiösen Gründen nicht dürfen ist den meisten von uns klar. Aber warum unterscheiden Leute, die aus religiösen Gründen alles an Fleisch essen dürfen dennoch bei den Fleischsorten?

Warum essen manche kein Kaninchen oder kein Wildschwein? Warum essen manche kein Pferd, aber die Salami, in der Esel verarbeitet wurde? Warum essen manche keine Fleischsorten, die sie nicht kennen? Ist es eine Doppelmoral, wenn man Kuh isst, aber Kanguruh nicht? Wer von euch isst verschiedene Fleischsorten nicht, weil er es moralisch verwerflich findet? Welche Fleischsorten würdet ihr niemals essen? Was hält euch davon ab diese zu essen? Warum ekelt ihr euch vor manchen Tierarten, wenn sie in der Pfanne liegen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich glaube die meisten Menschen ticken nach dem Prinzip "was der Bauern nicht kennt, frisst er nicht" und dass das Essen in erster Linie vom Kulturkreis und von der Erziehung abhängt. Alles war darüber hinausgeht hat mit Experimentierfreude, Neugierde und persönlicher Weiterentwicklung zu tun, was letztendlich in verschiedene Richtungen führt. Ich habe früher kein Reh gegessen, wegen Bambi, heute esse ich Wild nicht, weil ich den Wildgeschmack nicht mag. Pferdefleisch habe ich auch mal probiert, finde es aber nicht essenswert. Allenfalls mit Lamm konnte ich mich im Laufe meines Lebens anfreunden.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann jetzt nur von mir sprechen. Ich esse kein Schweinefleisch, weil es mir einfach nur sehr zu fettig ist und ich es nicht besonders appetitlich finde. Wild mag ich wegen dem Geruch und dem Geschmack nicht. Das Gleiche gilt bei mir für Lamm, Hammel, Kaninchen. Ich mag diese Fleischsorten einfach nicht. Ich ekele mich nicht direkt davor, aber man muss ja nicht alles essen, was man nicht sonderlich mag.

Känguruh, Kalb, Hühnchen, Ente, Krokodil, Strauss kann ich hingegen problemlos essen, auch wenn Strauss mir auch teilweise recht schwer im Magen liegt. Pferd kann ich nicht essen, das gab es damals zu Hause einfach zu oft und es liegt mir ebenfalls geschmacklich nicht. Ich habe keine moralischen Bedenken beim Fleischessen, es gibt bei mir einfach Fleischsorten, die ich nicht mag.

In einigen Religionen ist es ja so, dass Tiere mit ganz gespaltenen Hufen und welche nicht wiederkäuen als unrein empfunden werden. Das schreibt hier der Koran einfach vor. Schweine fressen unter anderem auch Abfälle, was dort wiederum als gesundheitlich bedenklich eingestuft wird. Auch spielen hier psychologische, religiöse, gesundheitliche Aspekte einfach zusammen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12594 » Talkpoints: 13,15 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Religiöse Gründe auf irgend eine Art von Fleisch zu verzichten gibt es bei mir nicht. Ich gehöre keiner Religion an und habe auch nicht vor, dies irgendwann einmal zu ändern. Ein moralischer Grund wäre für mich, keine Tiere zu essen, die es selten gibt. Das ich allgemein vor -hierzulande- exotischen Tierarten eher Abstand nehmen würde, liegt aber wohl einfach an der Erziehung und an der Gewohnheit. Und da liegt es meiner Meinung nach auch begründet, dass ich Tiere sehr wohl in zwei Kategorien einteile. Nämlich einmal in Nutztiere, die man dann eben auch isst und in die anderen, die bei mir nicht auf den Teller kommen.

Lamm und allgemein Schaf und auch Pferd esse ich nicht, weil es mir einfach nicht schmeckt. Da probiere ich auch nicht mehr, das habe ich nämlich oft genug getan. Wild esse ich im Allgemeinen ganz gern, aber es darf eben auch nicht zu streng schmecken. Kaninchen esse ich auch gern, auch wenn ich da früher selbst eines ausschließlich zum "lieb haben" hatte. Es gab in meiner Kindheit einfach oft Kaninchen und ich mag den Geschmack. Rind esse ich ganz gern mal, aber auch nicht so arg oft. Schwein eher in Form von Wurst, als in Form eines Schnitzels.

Am ehesten mag ich Geflügel auf dem Teller. Das schmeckt mir einfach am besten. Da dann am ehesten Huhn oder Pute. Strauß muss ich nicht haben, das Fleisch ist mir zu dunkel. Wachtel, Taube oder Ente esse ich dagegen gern.

Bei mir war es früher so, dass meine Großeltern immer selber Tiere hatten. Dazu gehörten Schweine, Tauben, Hühner, Enten, Fasane und Kaninchen. Und alle waren dazu da irgendwann gegessen oder verkauft zu werden. Das hat mich nie gestört und diese ganzen Tiere esse ich bis heute nach wie vor. Daneben gab es natürlich immer Katzen und einen Hund, die eben in die Kategorie "nicht zum essen" fielen. Und zu so etwas würde mich auch niemand bekommen. Ob das nun Moral ist oder einfach gesellschaftliche Konvention, das mag ich nicht beurteilen.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass es auch einfach an der Erziehung liegt. Auch ich kann solche komischen Sachen einfach nicht essen, wie Pferd, Strauss, Wild, oder Kaninchen. Auch bestimmtes Geflügel esse ich nicht, wie Ente, oder Gans.

Diese ganzen Dinge, gab es schon in meiner Kindheit nicht zum Essen. Meine Eltern, und auch meine Großeltern, mögen sowas gar nicht, und kochen es daher auch nicht. Also kenne ich es nur so, dass man "normale" Tier ist, wie Kuh, Schwein, oder Hähnchen.

Ich glaube schon, dass ich alles andere schon essen würde, wenn es dies auch in meiner Kindheit gegeben hätte. Doch da sich meine Eltern auch vor so etwas eher ekeln, es zu essen, habe ich es einfach so übernommen. Und ich kann mir heute auch nicht vorstellen, dass ich diesbezüglich meine Meinung noch ändern werde, und doch mal so etwas probieren werde.

Der Vater meines Cousins dagegen, ist eigentlich fast alles. Sei es nun Wild, Kaninchen, oder Ente. Mein Onkel kennt das so schon von seinen Eltern, und hat damit überhaupt kein Problem. Meine Tante dagegen isst es wieder nicht, da sie es auch, genauso wie mein Vater, nicht von zu Hause kannte. Mein Cousin hat sich es dann eher von meinem Onkel abgeschaut, und isst auch alle diese Dinge. Damit hat er kein Problem, und geht auch ganz locker damit um, auch wenn er mal etwas neues probieren soll, wie Strauss. Da ist er sehr experimentierfreudig, wo ich mich dann schon sehr vor ekel.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Als eine Doppelmoral würde ich so etwas nicht bezeichnen. Ich esse ja auch manche Fleischsorten und andere nicht. Vor manchen ekele ich mich, andere esse ich aus Prinzip nicht und bei anderen habe ich Mitleid mit den geschlachteten Tieren und will diese Mast nicht unterstützen. Das würde ich dann vielleicht als einen moralischen Grund aufführen. Aber generell esse ich Fleisch, ja, ich mache es nicht wirklich gerne aber ich mache es und ja, es schmeckt auch mir manchmal gut. Nicht immer, aber es gibt auch Fleisch, das ich gerne mag.

Mein Lieblingsfleischgericht und das einzige, was ich auch gerne esse, ist Sauerbraten. Und der besteht klassisch aus Pferdefleisch. Ich reite und habe selber drei Pferde. Und jetzt finde ich theoretisch auch die Unterscheidung in Nutztier und Haustier unnötig, Tier ist Tier und alles was Fleisch ist kann man essen, so lange es nicht giftig ist. Und so sehe ich das hier auch. Ich halte meine Pferde mehr oder weniger als Haustier und Gott bewahre nein, ich würde meine eigenen Pferde ganz bestimmt nicht aufessen. Aber wenn jemand anderes sein Haustier-Pferd zum Schlachter gibt, dann kann ich es auch essen. Da habe ich gar kein Problem mit, kein moralisches und nicht sonst etwas. Und auch das würde ich nicht als Doppelmoral bezeichnen, im Gegensatz zu vielen anderen Leuten die meine Einstellung nicht teilen können.

Ich persönlich würde niemals ein Jungtier essen, das halte ich für moralisch bedenklich. Und Geflügel würde ich niemals essen, da ich es ekelig finde (auch schon im lebendigen Zustand) und die Haltung von Mastgeflügel nicht unterstützen möchte. Aber der Ekel überwiegt. Dann würde ich freiwillig nicht unbedingt Hund und Katze essen, aber wenn man es mir vorsetzen würde und es dann schmeckt, warum denn dann nicht? Exotische Tiere und Hominiden würden bei mir ebenfalls nicht in der Pfanne landen, auch da überwiegen Ekel und Angst vor Krankheiten. Außerdem muss man ja auch nicht unbedingt seine nächsten verwandten aufessen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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