Wirken Medikamente auf pflanzlicher Basis nicht so schnell?
Die starken Halsschmerzen vor meiner Erkältung wurden auch von einem ständigen Hustenreiz begleitet. Meine Mutter kramte ein wenig in unserem Arzneischrank im Bad herum und fand auf Anhieb einen Hustensaft auf pflanzlicher Basis, den sie vor noch gar nicht allzu langer Zeit rezeptfrei bei der örtlichen Apotheke gekauft hatte. Ich musste den Hustensaft alle drei Stunden einnehmen und so auch mit zur Schule nehmen.
Weil sich nach zwei Tagen immer noch keine Besserung zeigte, fragte ich meine Mutter, ob der Saft überhaupt helfen würde. Sie meinte dann, dass Medikamente auf pflanzlicher Basis sowieso nicht so schnell wirken würden wie Chemiekeulen. Es wäre aber nicht gut zu viel Chemie zu sich zu nehmen und deswegen hätte sie auf ein pflanzliches Medikament zurückgegriffen. Bei meinem Vater, für den der Hustensaft ursprünglich gedacht war, zeigte sich durch die Einnahme leider auch keine große Wirkung.
Ist es wirklich allgemein so, dass Medikamente auf pflanzlicher Basis nicht so gut oder nicht so schnell wirken wie die auf chemischer Basis? Woran liegt das genau? Würdet ihr trotzdem eher auf pflanzliche Medikamente zurückgreifen, statt irgendwelche Chemie in euch hinein zu schütten, die aber besser und schneller wirkt und euch so schneller von eurer Erkältung oder Krankheit befreit?
Erst einmal ist zu sagen, dass jedes Medikament bei jedem Menschen unterschiedlich wirkt. Manche Menschen schlagen bei Chemie direkt an, andere überhaupt nicht und so ist es auch bei pflanzlichen Mitteln. Pflanzliche Mittel sind ohnehin nicht direkt zur Heilung gedacht, sondern zur Unterstützung.
Bei homöopathischen Dingen, geht man eigentlich davon aus, dass eine Erkrankung gut und nicht schlecht ist. Die Erkrankung soll von alleine ausheilen, da sie erst dann ganz verschwunden ist. Mit den pflanzlichen Mitteln soll einfach der Organismus und das Leiden unterstützt werden. Wenn der Hustensaft gar nicht hilft und keine Besserung bringt, dann kannst du aber auch noch weitere pflanzliche Mittel ausprobieren. Oftmals hilft je nach Krankheit auch Kälte oder Wärme. Also einen Tee trinken oder etwas Kaltes essen.
Wir behandeln uns eigentlich ausschließlich mit homöopathischen Sachen. Bei meiner Tochter schlägt das meist sofort an und sie zeigt schon kurz nach der Einnahme von Globulis oder Co eine Besserung. Bei mir dauert es auch etwas länger, aber eine Besserung kommt mit der Einnahme von homöopathischen Mitteln auch irgendwann.
Du kannst aber auch deinen Arzt einfach mal darauf ansprechen und nachfragen welches Mittel für deine Symptome am Besten geeignet sind. Auch bei dem Hustensaft gibt es nämlich viele Unterschiede. Manche Säfte sind bei schleimigem Husten, andere bei Reizhusten und wieder andere bei Husten mit anderen Erscheinungen. Diese sollten dann individuell auf die Symptome abgestimmt sein. Deshalb kann es auch sein, dass dein ausgewählter Hustensaft bei dir nicht hilft.
Ich nehme üblicherweise auch einen pflanzlichen Hustensaft womit ich allgemein gut klar komme. Allerdings sagte mir meine Ärztin zuletzt ich solle mir unbedingt ACC akut holen, da hatte ich allerdings auch schon eine beginnende Bronchitis. Sie meinte, das wirke schneller. Dafür vertrage ich das Zeug nicht gut. Auf der anderen Seite habe ich immer Sinupret zu Hause, weil meine Nebenhöhlen chronisch verstopft sind. Da habe ich eigentlich die Erfahrung, dass ich nach 1-2 Stunden eine deutliche Wirkung verspüre. Das halte ich eigentlich für äußerst zufriedenstellend.
Es kommt sicherlich zum Teil auf die Person an, inwieweit ein pflanzliches Medikament wirkt oder nicht. Aber es kommt auch darauf an, zu welchem Zeitpunkt der Erkrankung man es einnimmt. Es gibt beispielsweise bei Hustenreiz oder Halsschmerzen Meditonsin, das ist auch pflanzlich, aber es wirkt nur, wenn man es sehr frühzeitig nimmt, also schon bei ersten Anzeichen sollte es sofort verwendet werden. Nimmt die Erkrankung zu, wirkt das Mittel einfach nicht mehr, da es zu schwach ist.
Aus meiner Sicht wirken pflanzliche Medikamente, gerade bei Erkältung und dergleichen, nur dann wenn man sie sehr frühzeitig verwendet. Sobald die Erkrankung zunimmt, kann ein pflanzliches Mittel nicht mehr wirklich etwas ausrichten. Und die sogenannten "Chemiekeulen" immer so zu verteufeln, halte ich auch nicht für richtig, Eine Erkältung kann sich auch zum negativen entwickeln, also sollte man es richtig angehen und lieber etwas nehmen, dass einem hilft, anstelle die Krankheit zu verschleppen. Ich sage ja nichts gegen pflanzliche Medikamente, aber wenn der Zeitpunkt sie zu nehmen überschritten wurde, sollte man vernünftig denken.
Vampirin hat geschrieben:Es kommt sicherlich zum Teil auf die Person an, inwieweit ein pflanzliches Medikament wirkt oder nicht. Aber es kommt auch darauf an, zu welchem Zeitpunkt der Erkrankung man es einnimmt.
Der Ansicht bin ich auch. Wenn ein Infekt noch im Anfangsstadium ist, dann helfen auch leichtere Medikamente und Hausmittelchen, um die Beschwerden zu lindern und den Infekt vielleicht doch noch abzuwehren und die Kurve zu bekommen. Wenn aber der kritische Zeitpunkt überschritten ist, dann helfen solche "soften" Mittel gar nicht mehr und man muss schon schwerere Geschütze auffahren, um eine Besserung erzielen zu können. Das hat meiner Ansicht nach nichts mit pflanzlichen Medikamenten zu tun. Bei meinem letzten Infekt mit Halsschmerzen und Husten haben mir pflanzliche Tabletten mit Eukalyptus sehr gut geholfen. Also kann ich nicht behaupten, dass pflanzliche Mittel gar nicht helfen.
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