Verkauf von selbst gebastelten Gegenständen
Wie sieht es bei euch aus? Verkauft ihr die Sachen die ihr selbst gebastelt habt oder bastelt ihr nur für euch selbst, beziehungsweise mit den Kindern zu verschiedenen Feiertagen und Geburtstag?
Ich selbst habe früher mal auf einem Flohmarkt versucht Tontopffiguren zu verkaufen, der Erfolg blieb jedoch eher aus. Lag nicht daran das die Figuren hässlich waren, das habe ich von genügend Personen bestätigt bekommen, sondern es lag eher daran das viele dachten das Basteln von Tontopffiguren wäre nicht ganz so teuer und man könnte alles selbst machen. Allerdings habe ich viel Arbeit darein gesteckt und die Materialien waren dann auch nicht ganz so günstig. Weiterer Nachteil war, es war gerade sehr modern diese Figuren zu basteln und ich war wohl etwas spät dran.
Meine Karten habe ich auch versucht zu verkaufen, leider musste ich dort auch feststellen das das nicht ganz so einfach ist. Lag hier auch mit daran das der Markt auf dem die Karten waren nicht gut besucht war und somit zu wenig Leute waren. Es waren Weihnachtskarten und zu dem Zeitpunkt war es eindeutig zu warm, wer denkt da schon an Weihnachten, auch wenn die Nikoläuse schon im Supermarktregal liegen.
Von einer Bekannten weiß ich das sie sehr gut verkauft, also liegt es wohl auch ein wenig mit an der Gegend in der man wohnt, in der Stadt wird Handarbeit wohl weniger gut angesehen oder entlohnt als auf dem Lande.
Wie sind eure Erfahrungen? Was habt ihr schon versucht zu verkaufen? Wie war der Erfolg?
Ich habe es auch schon versucht, aber damit keinen Erfolg gehabt. Nun mache ich nur auf Nachfrage. Und selbst, wenn man nur die Materialkosten nimmt, ist sowas schon teilweise recht teuer. Und das sehen die Leute meistens nicht. Die sehen nur, wie billig Massenproduktion angeboten wird.
Also es ist leider wirklich so, daß es sich fast nicht lohnt, Dinge die in Handarbeit entstanden sind, zu verkaufen. Es sei denn, man bastelt einfach, weil es einem Spaß macht und gibt die Sachen mehr oder minder zum Materialpreis ab. Wenn man aber echt Gewinn machen will, dann kann man es eigentlich vergessen! Das wird den Leuten einfach zu teuer.
Die Leute haben heute eh kaum mehr Geld, das sie einfach so ausgeben können und anhand diverser Bastelzeitschriften etc. haben halt die Meisten auch das Gefühl "das kann doch jeder". Handarbeit wird einfach nicht mehr geschätzt.
Ich selber habe noch nie meine Sachen angeboten. Bin aber schon das ein oder andere Mal gefragt worden, ob ich etwas speziell herstellen würde. Nachdem ich dann aber nur den Materialpreis genannt habe und gesagt habe, daß man rechnen muß, daß ich daran so 3-4 Stunden sitze, wurde meist abgelehnt. Dabei ist ja noch gar nicht mit eingerechnet, was es kostet, bis man sich das Wissen erworben hat (sprich, Anleitungen kaufen, Werkzeug besorgen - was man ja nicht jedesmal mit einrechnen kann, etc.).
Also ich denke, nur jemand, der wirklich ein spezielles Händchen dafür hat, also den Dingen wirkliche Individualität geben kann, der hat richtige Chancen die Sachen auch verkaufen zu können. Wenn man aber dann wiederum bedenkt, dass man dann offiziell ein Kleingewerbe anmelden muss, dann vergeht vielen der Spaß daran. Ich bastle und kreiere daher nur für mich selbst und für den Hausgebrauch an Geschenken.
Bei mir war das etwas anders.Ich hatte zu meinen Schulzeiten einen (für Schülerverhältnisse) recht lukrativen Nebenjob mit meinen Handwerks- und Malarbeiten.
Mit 12 Jahren habe ich begonnen Zinnminiaturen zu bemalen, eigentlich nix Ungewöhnliches für einen Jungen in dem Alter. Mit der Zeit hat sich das dann aber alles etwas verselbständigt, ich bin auf Wettbewerbe gegangen und habe auch immer öfter Preise mit meinen Modellen und Dioramen gewonnen. Irgendwann kam dann auch mal von einem Sammler die erste Auftragsarbeit für mich (da war ich 16 oder 17), dafür gab es zwar noch nicht viel, aber es war ein Anfang. Umso mehr Auftragsarbeiten ich mit der Zeit bekommen habe, desto mehr habe ich mit der Zeit natürlich auch verlangt, schließlich ist man irgendwann an dem Punkt, an dem man einem in der Szene kennt, somit habe ich mir meinen Namen auch bezahlen lassen. Am Ende, wurde das Ganze vom Stundenlohn her auch wirklich attraktiv und ich konnte es mir leisten, für meine Arbeiten genug zu nehmen um auf einen Stundenschnitt von damals ca. 12,-DM zu kommen.
Irgendwann wurde mir das dann aber zuviel. Schließlich muss man ständig was dafür tun, seinen Namen auch zu behalten. Auf Wettbewerbe hetzen, Preise gewinnen... einfach das alte "sein Hobby zum Beruf machen" -Phänomen. Irgendwann ist die Lust und vor allem die Freude am Hobby dahin, und ich habe es bis heute nicht mehr geschafft wieder wirklich damit anzufangen.
Hier aber mal noch ein paar Bilder meiner früheren Arbeiten für alle die es interessiert und was ich so dafür bekommen habe (Preise verstehen sich rein für die Bemalung) bzw. Modelle die ich speziell für Wettbewerbe angefertigt habe:
http://www.coolminiornot.com/pics/pics10/img43b4098dde2f9.jpg
370,-€
http://www.coolminiornot.com/pics/img3de09ddfcaa45.jpg
190,-€
http://www.coolminiornot.com/pics/pics2/img3e41317124a19.jpg
220,-€
http://www.coolminiornot.com/pics/img3d70cddda507d.jpg
Wettbewerbsmodell
http://www.coolminiornot.com/pics/img3d9843c0900e3.jpg
Wettbewerbsmodell
Bemalt wurden die Modelle alle natürlich in Handarbeit mit konventionellen Pinseln und Acrylfarben. Und auch wenn es teilweise so wirken mag, eine Airbrush habe ich nie besessen.
Das soll jetzt kein Schwanzvergleich sein, sondern einfach aufzeigen, dass man mit Handarbeit durchaus was verdienen kann, wenn man sich denn entsprechend dahinter klemmt. Nur sollte man sich da, wie in meinem Fall eben Gedanken darüber machen, ob man damit Geld verdienen möchte, oder ob es einfach nur ein schönes Hobby bleiben sollte, das einem ein wenig die Flucht aus dem Alltagstress ermöglicht.
Versucht habe ich das noch nicht aber wenn es sich anbietet stell doch was auf Ebay (ja ich weiß ist teurer geworden aber es kostet nichts mehr wenn es nicht klappt) oder Hood ein.
Kann zwar etwas dauern bis man auf Hood etwas los wird aber viel muss man ja auch nicht machen, finde ich persönlich schon angenehmer als sich einen Tag auf einem Flohmarkt die Beine in den Bauch zu stehen und man hat Publikum aus allen Gegenden.
Also ich versuche gerade selbegestrickte Socken zu verkaufen, es läuft noch nicht besonders gut aber bei Ebay würde ich die nicht verkaufen denn ich will sie ja nicht zu einem Schleuderpreis verkaufen sondern an Leute die den Wert noch zu schätzen wissen. Diese Leute gibt es, ein paar davon habe ich auch schon gefunden aber es ist nicht so einfach.
Ich habe in der Schule mal eine Töpfer-AG besucht und da zahlreiche Figuren getöpfert, kleine Elefanten, Glücksschweine etc. und die fanden auch alle ganz süß. Aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen, das zu verkaufen, dazu habe ich irgendwie viel zu sehr an jeder einzelnen Figur gehangen, weil eben doch einiges an Arbeit hineingesteckt wurde. Ich habe sie dann entweder behalten oder den Omas zum Geburtstag geschenkt.
Aber ich war letzte Woche auf einem Töpfermarkt, wo viele handgetöpferte Sachen, vor allem Vasen und Küchengegenstände verkauft wurden und die sahen wirklich wunderschön aus. Aber wenn dann teilweise 17€ für einen flachen Teller verlangt werden, dann greife ich da auch nicht zu, weil mir das viel zu teuer ist, obwohl ich weiß, dass viel Arbeit drin steckt und Materialkosten und Zeitaufwand.
Aber wenn, dann denke ich ist so ein Markt noch die beste Alternative, Selbstgemachtes zu verkaufen, da gibt es dann viele Liebhaber, die auch gerne diese Preise bezahlen. Ebay würde ich lieber nicht machen, wie andere schon geschrieben haben wird das da entweder gar nicht oder nur zu Schleuderpreisen weggehen.
@PitDesign Bei dir lag das aber auch daran, das die Auftraggeber auch wussten, was für Zeit und vorallem Materialkosten dahinter stecken. Das ist einfach eine bestimmte Branche und da wird das auch was. Wer ein kostenintensives Hobby betreibt, ist sich auch der Preise dabei bewusst.
Aber wenn man allgemein bastelt, was eigentlich in jeder Wohnung einen Platz finden kann, dann wird das schon zum Problem. Ich selbst gieße ja auch Kerzen. Auf den Weihnachtsmärkten gibt es immer diese Regenbogenkerzen. Die Dinger sind total teuer, aber werden trotzdem gekauft. Nur übers Internet werde ich die Kerzen halt nicht los. Und ich kann auch schon drei verschiedene Größen machen und biete dabei die Farbwahl an. So das jeder Interessierte entscheiden kann, welche Farben und wie kräftig die sein sollen.
Ich bin kein großer Bastler, obwohl mir das Basteln Spaß macht. Auf die Idee, Basteleien zu verkaufen, bin ich allerdings noch nie gekommen.
Ich dachte aber mal daran, neu aufpolierte Gegenstände, die ein gewisses Alter haben und die eigentlich niemand mehr haben will, weil sie nicht mehr ansprechend aussehen, zu verkaufen, am besten geht das sicherlich mit Möbeln. Aber leider fehlt mir dazu die Zeit, wenngleich ich mir das auch als tolles Hobby vorstellen kann. Über die Einnahmen kann ich leider nichts sagen, weil ich es noch nicht versucht habe, diese Dinge zu verkaufen, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich dahinter wenigstens ein kleines Potenzial verbirgt.
@PitDesign: Echt tolle Arbeiten. Ich selbst bastle zeitweise recht viel. Das meiste wird dann eher verschenkt. Ich war auch schon zweimal vor Jahren auf Weihnachtsmärkten. Verkauft haben wir so gut wie gar nichts. Wir waren froh wenn wir die Materialkosten und vorallem die Standgebühren drinnen hatten. Trotzdem würde ich mich in dem Sektor gerne Selbstständig machen. Mal sehen ob das klappt.
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