Baby überall mitessen bzw. probieren lassen

vom 27.03.2012, 08:00 Uhr

Meine Cousine hat vor fünf Monaten einen Sohn geboren, der fünf Woche vor dem Geburtstermin auf die Welt gekommen ist. Er hat sich mittlerweile zwar ganz gut entwickelt und man merkt ihm kaum noch an, dass er zu früh geboren wurde, aber dennoch ist er beispielsweise anfälliger für Krankheiten und war so vor zwei Wochen eine ganze Woche mit schwerer Bronchitis bzw. beinahe Lungenentzündung im Krankenhaus.

Nun hat meine Cousine dennoch beispielsweise mit 3,5 Monaten bereits angefangen dem Kleinen diverse Gläschen zu geben und dabei einfach kreuz und quer alle möglichen Zutaten und Mahlzeiten gemixt. Für mich war es bei meinem ersten Sohn normal, dass man alle paar Tage nur eine Zutat neu gibt und auch, dass man mit dem Mittagsbrei anfängt. Ich habe es also bereits etwas bedenklich gefunden, dass sie ihrem Sohn bereits vor dem fünften Monat- so wie es auch auf den Gläschen und in Büchern steht- Brei zu geben und dann gar nicht auf eventuelle Unverträglichkeiten zu achten.

Was ich allerdings noch viel Schlimmer finde, ist dass meine Cousine ihrem Sohn am Wochenende Eis aus dem Eissalon zu essen gegeben hat. Zum einen finde ich das bedenklich, weil er erst vor Kurzem eine schwere Bronchitis hatte und es ja noch gar nicht so warm ist. Zum anderen finde ich es insofern bedenklich, weil es einfach nicht die übliche Vorgehensweise der Beikosteinführung ist.

Bin ich hier einfach zu penibel oder würdet ihr eurem Baby auch noch kein Eis geben? Wart ihr bei der Beikosteinführung auch so streng wie ich oder habe ich es übertrieben?

Benutzeravatar

» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Für mich liest sich das als hättest du zu viele Bedenken. Eigentlich sollten Babys in dem Alter noch gestillt werden, gäbe es keine Mixxer, dann müsste man das sogar machen, denn wie sollten die Kinder ohne Zähne etwas essen?

Stillt man aber schon früh ab, dann gibt es bestimmt besser und schlechter verträgliche Kost. Aber ich glaube nicht, dass dem Kind Schäden dadurch entstehen und von daher solltest du dich da raus halten. Wenn du der Mutter den Eindruck vermittelst, du fändest das was sie mit dem Kind macht falsch und du wüsstest es besser, dann kann ich mir gut vorstellen, dass sie die längste Zeit mit ihr Kontakt hattest.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Man kann es auch mit der Vorsicht übertreiben. Denn vor allem die Werte auf Gläschen und sonstiger Babynahrung, wie auch in Büchern sind Richtwerte und keine Gesetze. Meine Kinder sind mit etwa einem Kilogramm Gewichtsunterschied geboren worden. Die Kleinere von beiden holte dann mit acht Wochen auf und war kaum noch satt zu bekommen. Also habe ich vor allem bei der Abendflasche Milchbrei genommen, damit sie mehr als zwei Stunden satt ist.

Dieser Milchbrei war laut Aufdruck auch erst ab dem vierten Monat zu geben. Meine Hebamme schlug die Hände über den Kopf zusammen, meine Kinderärztin meinte, dass man es ruhig geben kann, wenn das Kind es verträgt. Also vor allem auf die Ergebnisse der Verdauung achten, ob diese zu dünn oder zu fest werden. Ist alles wie immer, dann kann man schon etwas anderes geben, als es vorgeschrieben scheint.

Wenn deine Cousine nun verschiedene Breie versucht, diese auch untereinander mischt oder selbst noch etwas dazu kocht, dann ist es erst mal nicht komplett verkehrt. Jedes Kind hat andere Vorlieben und was die einen mögen, können die anderen halt auch ausspucken. Nur würzen sollte man eben nicht oder sehr wenig. Wobei ich dir wegen dem Eis ein wenig Recht gebe, aber es muss nicht unbedingt falsch sein.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde, das man sich auch anstellen kann. Schließlich sind es nur Richtwerte auf den Gläschen und dem Brei. Und das Baby scheint es doch ganz gut zu vertragen, denn Bronchitis hat ja wohl wenig damit zu tun. Wenn das Baby jetzt Verdauungsprobleme hätte, dann wäre das was anderes.

Ich habe bei meinen Kindern damals auch früh angefangen beizufüttern, da gab es aber auch noch Gläschen mit Karotte die ab der 6. Woche waren. Meine Beiden waren Flaschenkinder, da es mit dem Stillen nicht so ganz geklappt hat. Und diese Flaschennahrung alleine hat sie nicht mehr gesättigt.

Ich kenne es aber auch von anderen Müttern, das sie schon früher anfangen beizufüttern, und ich habe immer wieder gehört das die Babys viel ausgeglichener und zufriedener waren, weil sie nicht dauernd Hunger hatten. So lange die Babys das vertragen ist es doch in Ordnung.

Und das mit dem Eis hast du bestimmt übertrieben, ich denke mal das sie das Baby nur mal probieren lassen hat, und da finde ich nichts verwerfliches dran. Was nur gar nicht geht sind gewürzte Sachen.

Benutzeravatar

» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde, wenn ich ein Baby hätte, wohl auch nicht alles kreuz und quer geben, aber bedenklich finde ich das jetzt nicht, wenn das jemand macht. Ich denke, dass das Schlimmste, was dem Baby passieren könnte, Bauchweh und Stuhlprobleme sind. Und in den Fällen ist ja die Mutter selber die Leidtragende, weil sie das Baby dann wieder trösten muss. Aber ich denke nicht, dass es schlecht für das Baby ist, wenn man die Sachen durcheinander gibt. Dass sie früher mit dem Zufüttern begonnen hat, kann auch einfach daran liegen, dass das Baby nicht satt wurde und da würde ich es eher bedenklich finden, wenn man weiter nur Muttermilch anbietet und das Baby hungrig lässt.

Die Sache mit dem Eis sehe ich auch ein bisschen anders als du. Du meinst, das Eis sei schlecht, weil es nicht heiß draußen gewesen ist. Gerade bei heißen Wetter sollte man aber keine eiskalten Sachen essen oder trinken, weil es durch den Temperaturunterschied schlecht für den Kreislauf ist. Von daher würde ich Eis ja eher bei nicht so heißem Wetter befürworten, wenn es richtig heiß wäre, dann sollte man eher was Warmes essen. Und zudem war ja die Erkrankung schon abgeheilt, so dass da gar keine Gefahr mehr bestand (zumal man von Eis auch keine Krankheiten bekommt, außer vielleicht Salmonellen).

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ok, ein Eis hätte ich dem Baby auch noch nicht gegeben, aber eher weil ich Angst vor der Milchallergie hätte, als wegen der Bronchitis. Ich persönlich habe die Beikost auch nach und nach eingeführt und es hat gut geklappt. Sie hat allerdings dann auch schon mal etwas anderes als Gläschen bekommen und durfte auch schon mal am Essen mitnaschen wenn es für ein Baby brauchbar war.

Benutzeravatar

» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ganz ehrlich, was hättest Du Nipfi denn gemacht, wenn Du zu einer Zeit gelebt hättest, in der diese Bücher und Gläser und was weiß ich noch, nicht gegeben hätte? Klar sollte man einen Säugling nicht überfordern und in Zeiten, in denen Allergien gehäuft vorkommen, sollte man sicher auch eher zurückhaltender sein, den Kinder ständig etwas Neues und dies auch noch wild gemischt, anzubieten.

Wichtiger aber als alles, was zu lesen ist, ist doch, dass man das Kind dabei beobachtet. So wäre ich sicher nie im Leben darauf gekommen, dass der Kleine im Säuglingsalter keine Milch vertragen hat. Denn ich habe schon darauf geachtet, nicht zu viel durcheinander zu geben und auch auf allergene Zutaten habe ich so gut es geht verzichtet. Aber trotzdem habe ich schnell gemerkt, nach welchem Verzehr der Kleine Probleme bekam und so war dann auch schnell die Ursache erkannt. Ach ja und ich habe schon darauf geachtet, dass ich nur Nahrungsmittel verwende, die für Säuglinge gemeinhin als unbedenklich gelten.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Im Gegensatz zu der Meinung der meisten anderen finde ich es nicht wirklich übertrieben, dass Nipfi solche Bedenken hat. Klar gab es früher diese Bücher nicht, wo genau drin stand, was man wann einem Baby geben soll. Aber inzwischen ist man eben etwas schlauer als früher und es gibt eben diese Empfehlungen. Gerade was Allergien anbelangt und Laktoseunverträglichkeiten ist die Zahl derer, die eines oder beides davon entwickeln in den letzten Jahren doch recht deutlich angestiegen.

Für mich würde zunächst in Frage stehen, ob deine Cousine sich mit der Beikostführung auskennt, ob sie sich informiert hat oder ob sie einmal ihre Nachsorgehebamme oder eine Ernährungsberaterin gefragt hat. An deiner Stelle würde ich sie das einfach einmal fragen und ihr dann gegebenenfalls helfen, sich darüber zu informieren.

Wenn sie bereits darüber Bescheid weiß, dann würde ich sie einmal fragen, ob sie das Allergierisiko kennt, das sie eingeht, wenn sie ihrem Kind alles gleich zu Anfang an füttert. Schließlich hat sie eine Verantwortung dem Kind gegenüber und sollte somit auch verantwortungsbewusst handeln. Gerade was Milch bzw. Milchprodukte wie Eis angeht wäre ich da vorsichtig. Eine Bronchitis braucht sie nicht gleich zu befürchten, nur weil das Kind einmal etwas Kaltes gegessen hat.

@pepsi-light: Bauchweh und Stuhlprobleme sind eben nicht das Schlimmste, was bei einem Durcheinander der Speisen passieren kann. Gerade auch zum Beispiel bei Lebensmitteln mit Milch, Fisch, Honig kann es zu Unverträglichkeitsreaktionen bis hin zu Allergien kommen. Atemnot kann auftreten. Auch säurehaltige Lebensmittel wie Äpfel müssen nicht immer vom Baby vertragen werden und fördern oftmals sehr rote und wunde Popos, was sowohl den Babys sehr weh tut, wie auch den Eltern, die dann eben, wie du schreibst das Problem haben, dass sie zum einen schauen müssen, dass der Popo wieder in Ordnung kommt und zum anderen das vor Schmerzen schreiende Kind beruhigen müssen. Es hat also schon seinen Sinn, wenn man sich wenigstens ein wenig an bestimmte Vorgaben bei der Beikosteinführung hält.

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann verstehen, dass ihr nicht streng nach Literatur mit der Beikost beginnen würdet und dass nicht jeder so penibel ist, wie ich. Es geht mir eigentlich auch gar nicht darum, dass meine Cousine nicht einige Tage wartet bevor sie ein neues Lebensmittel einführt, um zu sehen, ob ihr Sohn es verträgt oder dass sie ihm manche Lebensmittel schon ein wenig zu früh gibt.

Es ist viel mehr das nicht "babygerechte" Essen, das mir ein wenig Sorge bereitet. Meine Cousine hat mir diese Woche am Telefon erzählt, dass ihr Sohn- er ist jetzt gerade 5 Monate alt- gekauften Pudding, Eiernockerl, Schlagobers, Hühnchen (das von ihr zerkaut wurde), Kartoffeln jeglicher Art und noch vieles mehr zu essen bekommt. Dabei sollte beispielsweise gerade auf Kuhmilch im ersten Lebensjahr komplett verzichtet werden- mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht wissen möchte, welche Zusatzstoffe gekaufter Pudding hat.

Ob sich meine Cousine mit dem Thema Beikost beschäftigt hat, kann ich - leider- ganz klar mit einem Nein beantworten. Ich kann zwar nicht genau erklären, wieso es so ist, aber meine Cousine zeigt einfach kein ernsthaftes Interess daran und vertraut blind auf Gläschen. Zudem gibt sie eben noch jene Lebensmittel, die ihr gerade in die Quere bzw. auf den eigenen Teller kommen. Auf meine Frage bezüglich der Kuhmilch meinte sie lediglich, dass er ja stets nur einige Löffel voll bekommt.

Benutzeravatar

» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Nipfi hat geschrieben:Es ist viel mehr das nicht "babygerechte" Essen, das mir ein wenig Sorge bereitet. Meine Cousine hat mir diese Woche am Telefon erzählt, dass ihr Sohn- er ist jetzt gerade 5 Monate alt- gekauften Pudding, Eiernockerl, Schlagobers, Hühnchen (das von ihr zerkaut wurde), Kartoffeln jeglicher Art und noch vieles mehr zu essen bekommt. Dabei sollte beispielsweise gerade auf Kuhmilch im ersten Lebensjahr komplett verzichtet werden- mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht wissen möchte, welche Zusatzstoffe gekaufter Pudding hat.

Es gibt auch Pudding, der nicht auf Milchbasis ist, sondern auf Sojabasis und der keine Zusatzstoffe enthält und der ist dann auch gleich wesentlich gesünder. Gekaufter Pudding muss doch nicht immer schlecht sein, oder hat sie dir genau die Marke gesagt, die sie gekauft hat? Zumal früher die Babys auch Milch im ersten Jahr bekommen haben, und da waren Allergien ja auch weniger vertreten als heutzutage, wo alle sich als Ernährungsapostel aufspielen, zumal ich immer noch finde, dass dich das nichts angeht, was sie mit ihrem Kind macht. Und an Kartoffeln ist auch nichts falsch, das ist doch ein ganz normales Baby-Essen, was es sogar als gekauften Brei gibt.

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^