Wenn Kinder nur noch das einzige Thema sind

vom 26.03.2012, 11:11 Uhr

Habt Ihr in Eurem Umfeld vielleicht auch Familien oder auch Alleinerziehende, für die es scheinbar nur noch um die Kinder geht und die kein anderes Gesprächsthema mehr haben? Ich finde so etwas recht furchtbar, wenn man wirklich nur noch von Kindern, Erziehung und Co redet, und alles andere ausblendet. Gerade, wenn ein Baby geboren wurde, kann ich es noch nachvollziehen und habe dafür auch Verständnis, aber ich denke, nach ein paar Monaten kann man sich doch dann auch durchaus mal wieder anderen Themen widmen. Man wird quasi doch recht Betriebsblind, wenn man sich selbst nur noch als Mutter oder Vater sieht und man alle Bedürfnisse hintenanstellt, bloß, weil man so stolz auf das Kind ist.

Natürlich gehört Stolz einfach dazu, und ich finde es auch wichtig, dass man sich mit Erziehung, Beschäftigung und Co auseinandersetzt, aber nicht nur. Mir ist es auch schon hier im Forum aufgefallen, dass quasi jeder Pubs irgendwie diskutiert werden muss, ohne, dass ich nun jemanden zu nahe treten möchte und es auch nicht in meiner Absicht liegt.

Ich bin selbst zwar keine Mutter, aber zweifache Tante, zudem arbeite und habe mit Kindern gearbeitet. Es ist also nicht so, dass mir Kinder ein Gräuel sind, ganz im Gegenteil. Nur muss ich nicht alles wirklich auseinandernehmen und vor allem nicht ausdiskutieren. Die Eltern von Nichte und Neffe beispielsweise haben auch viele andere Themen, da sind Kinder durchaus mal relevant, aber eben nicht nur. Allerdings sind die Kinder nun auch schon etwas älter und nicht mehr ganz so klein.

Wie geht Ihr damit um, wenn nur noch Kinder thematisiert werden? Sprecht Ihr es mal an oder denkt Ihr, es wird schon irgendwann wieder aufhören? In welchen Momenten stört es Euch, wenn Kinder das einzige Thema sind? Könnt Ihr vielleicht als Eltern selbst nachvollziehen, wenn nur noch Kinder als Gesprächsthema vorhanden ist oder geht Euch das selbst gern mal auf die Nerven?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ein solchen Thema hatten wir schon Immer nur das Thema „Kinder“ unter Müttern! und ich denke, dass du da auch schon einige Antworten lesen kannst.

Ich finde es ganz normal, dass eben unter Müttern die Kinder ein sehr großes Thema sind und ich bin da auch tolerant und finde es nicht nervend. Und man kann doch auch geschickt das Thema auf was anderes lenken. Den Müttern tut es jedenfalls auch gut, wenn sie mal darüber reden, was sie erleben oder was sie durch die Kinder eben nicht mehr erleben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Natürlich ist das Thema unter Müttern durchaus normal, ich sage ja auch nichts dagegen, dass ein Austausch stattfindet, sofern dieser nicht stattfindet, um irgendwelche Wettbewerbe zu veranstalten. Es geht doch eher darum, dass es eben nur noch DAS eine Thema gibt und nichts anderes. Selbst Nichtmütter werden gern mal da einbezogen, wie ich immer wieder feststellen kann und das macht es dann eben nicht unbedingt einfacher, wenn man nichts dazu sagen kann oder auch nicht will. Nicht selten habe ich es schon erlebt, dass auch bei einem subtilen Themawechsel Mütter durchaus mal verschnupft reagieren.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich habe einen dreijährigen Sohn und ich gebe zu, dass sich bei mir auch sehr viele Gesprächsthemen um Kinder drehen. Ich bin noch in Karenz und mein Lebensmittelpunkt ist eindeutig mein Sohn. Dazu stehe ich und das ist eben so. Ich unternehme auch durchaus viel, aber ich gehöre nicht zu jenen Müttern, die dann ihre Kinder irgendwo abgeben, damit sie in Ruhe etwas ohne Kind unternehmen. Mir macht es gemeinsam mit meinem Sohn auch mehr Spaß als ohne.

Demnach erzähle ich natürlich auch viel von meinem Sohn und ich möchte ihn bewusst nicht ausblenden. Wenn das wen stört, dann tut es mir einfach leid. Mein Lebensmittelpunkt ist mein Sohn, was nicht heißen soll, dass ich nur für ihn lebe und dass es sonst nichts für mich gibt, aber ich bin gerne Mama und er ist einfach ein Teil von mir. Jeder hat eben einfach einen Lebensmittelpunkt. Bei dem einen sind es die Kinder, beim anderen ist es die Arbeit, beim nächsten der Hund und beim Übernächsten der Sport.

Eine Freundin von mir ist zum Beispiel Leistungssportlerin. Bei ihr dreht sich wirklich alles und jedes Wort nur um Laufen, Radfahren und Schwimmen. Sie redet auch über nichts anderes mehr und wenn ich ehrlich bin, kann das genauso nerven als wenn jemand nur über Kinder redet. Eine andere Freundin von mir ist im Bankwesen und lebt nur für ihre Arbeit. Sie redet fast nur über irgendwelche Börsenberichte oder was auch immer, was mich genau null interessiert.

Gesprächsthemen können also auch bei Personen ohne Kinder äußerst einseitig sein. Dennoch kann man denke ich eine gute Freundschaft pflegen. Ich bin sehr gerne mit beiden oben genannten Personen befreundet. Mein Freundeskreis besteht aus unterschiedlichen Personen. Ich habe durch meinen Sohn viele Mütter kennen gelernt, die ich auch regelmäßig treffe und mit denen ich eigentlich fast ausschließlich über das Thema Kinder rede. Wir haben uns durch die Kinder kennen gelernt, unsere Kinder sind in etwa gleich alt und wir treffen uns auch in erster Linie wegen den Kindern. Ich schätze diese Freundschaften, weil es tut einfach gut, auch über jeden Pups vom Kind reden zu können, wenn es einem danach ist. Da unsere Kinder im gleichen Alter sind, verstehen wir uns oft auch ohne große Worte.

Dann habe ich aber auch Freunde, die keine Kinder haben und eben auch andere Lebensmittelschwerpunkte. Auch diese Freundschaften möchte ich nicht missen und sie sind sehr wertvoll für mich. Auch hier kommt es oft zu Gesprächsthemen über meinen Sohn, ganz einfach weil mein Sohn zu mir gehört und ich ihn auch in Gesprächen nicht ignorieren möchte. Die Sportlerin-Freundin hat auch viel mit Kindern zu tun, hat aber selber noch keines. Auch wenn man viel mit Kindern zu tun hat, kann man sich denke ich nicht immer in die Gedanken einer Mutter hineinversetzen. Ich hatte früher auch sehr viel mit Kindern zu tun und dennoch sind da Welten dazwischen.

Genauso mache ich sehr gerne Sport. Aber in das Leben einer Leistungssportlerin kann ich mich auch nicht immer ganz hineinversetzen. Das ist einfach so. Und dennoch haben wir eine intensive und schöne Freundschaft. Wenn es mir danach ist, kann ich auch mit dieser Freundin nur über meinen Sohn reden und wenn es ihr danach ist, dann kann sie sich bei mir auch über ihren Sport auslassen. Das ist denke ich auch das Geheimnis einer guten Freundschaft: Den anderen einfach so zu akzeptieren, wie er ist, auch wenn es manchmal vielleicht vom Gesprächsstoff etwas einseitig ist.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe eigentlich hier eher andere Mütter im Umfeld, die froh sind, wenn sie mal etwas anderes thematisieren können als den Nachwuchs. Teilweise entschuldigen sie sich schon selbst, wenn sie meinen zu viel über ihre Kinder zu erzählen. Bisher hat mich daher noch keine derartig genervt, dass ich durchgedreht wäre. Es hängt aber auch damit zusammen was über die Kinder erzählt wird, die machen ja mitunter auch lustige Sachen oder hauen dolle Sprüche raus.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe zwar auch viele Mütter in meinem direkten Umfeld, aber wir haben eigentlich selten nur das Thema Kinder. Die meisten Gespräche drehen sich dann eher um die Arbeit, um interessantes im Internet oder jetzt aktuell den Garten. Wobei es aber bei Müttern durchaus normal ist, das selbst in anderen Gesprächsthemen hier und da die Kinderthematik mit einfließen lassen.

Beispiel der Garten. Wir sind nun drei Familien, welche erst neu einen Garten bewirtschaften beziehungsweise wo der Garten im Winter gewechselt wurde. Da bleibt es nicht aus, wenn man bei Fragen der Bewirtschaftung, auch die Kinder dabei mit auftauchen, da diese auch einiges selbst probieren wollen, was den Anbau von Pflanzen angeht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde es kommt ganz drauf an mit wem man spricht. Wenn wir beispielsweise in der Krabbelgruppe sind, dann sind natürlich Kinder das einzigste Thema. Dort kann man sich mit anderen Müttern austauschen und die Geschichten oder Fragen sind auch in jedem Fall am richtigen Platz. Hier im Forum finde ich es ebenfalls okay auch über Kleinigkeiten zu schreiben. Nun aber beispielsweise ständig mit den Arbeitskollegen oder Nachbarn über Kindererziehung zu diskutieren finde ich fehl am Platz.

Ich muss schon sagen das Thema; „Kinder“ wird bei uns oft angeschnitten und ich tausche mich auch gerne mit andren Müttern über das Thema aus. Bis jetzt hat es noch niemanden gestört und mich stört es auch nicht. Meist stehen die Kinder einfach im Mittelpunkt des Familienlebens und mit den Kindern geschehen oft viele Dinge. So möchte man selbstverständliche auch die anderen Menschen daran teilhaben lassen. Ich finde da ist nichts schlimmes dabei und ich kann es gut nachvollziehen. Mir geht es ja ähnlich. Natürlich möchte ich mit andren Menschen über meine bezaubernde Tochter sprechen, auf die ich selbstverständlich auch sehr stolz bin.

Wenn es so störend ist, dann soll man halt weghören. Aber auch wenn andere Mamas mit mir über ihre Kinder sprechen bin ich eigentlich sehr interessiert. Mich stört es nicht und ich denke, du kannst es schlecht beurteilen wenn du keine eigenen Kinder hast. Vorher denkt man über viele Dinge anders. Wenn die Kleinen aber dann mal da sind, ändern sich die Ansichten in vielen Dingen. Du kannst somit auch deine Neffen oder Nichten nicht mit einem eigenen Kind vergleichen.

Und was ich als großen Vorteil sehe. Wenn man mit anderen Müttern viel spricht, dann kann man auch einiges dazu lernen und neue Meinungen und Seiten kennen lernen. Außerdem kann man sich Tipps und Tricks holen und das halte ich für sehr wichtig. Also wenn du so willst, ich gehöre sicherlich zu der Sorte Mamas, die sowohl hier im Forum als auch im Privatleben wahnsinnig viel über Kinder bzw. meine Tochter spricht.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann deine Situation vollkommen verstehen und kann mir auch vorstellen, dass es nervt. Allerdings ist das tatsächlich so, dass das Hauptthema bei Eltern die Kinder sind. Man plant ja nun das ganze Leben danach. Und ich denke das es uns Eltern auch nichts ausmacht. Wir erfreuen uns ja auch an den Kindern und wollen ihnen eine gute Zukunft bieten. Versteh es nicht falsch (und ich weiß das ist ein doofer Spruch) aber das kannst du erst verstehen, wenn du selbst Mutter bist. Eigene Kinder ändern doch einiges in einem und wecken ganz neue Gefühle. Und dann sind diese Kinder-Dauergedanken auch nicht belastend. Zudem ist es nun mal auch das, was einem den Alltag ausfüllt. Früher hat man sich in seiner Freizeit zu 80% mit seinen Hobbies befasst und heute befasst man sich zu 80% mit den Kindern und vielleicht 10% mit den Hobbies. Da hat man beim ersteren einfach mehr Gesprächsstoff.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn ich es mir recht überlege, habe ich eigentlich niemanden in meinem Umfeld, der ein Kind hat. Ich hatte mal eine Bekannte, die zwei Kinder hat, allerdings lebten diese bei Verwandten und nicht bei ihr. Sie war auch noch recht jung als sie die Kinder bekam. Wenn wir uns getroffen haben, waren die Kinder praktisch überhaupt kein Thema. Sie hat zwar hin und wieder mal anklingen lassen, dass sie die beiden vermisst und auch erzählt, was sie mit ihnen unternimmt, wenn sie die Kinder mal sieht. Ansonsten ging es aber vielmehr um andere Dinge. Dieses Mädel war wohl auch nicht unbedingt das, was man sich unter einer Vorzeigemutter vorstellt. 

Ansonsten habe ich nur kinderlose Menschen in meinem Umfeld, was ich aber nicht schade finde. Es gibt zwar welche, die sich vorstellen könnten, irgendwann mal Kinder zu haben, aber die meisten können damit auch nichts anfangen. Daher drehen sich die Gespräche auch nicht um Kinder. Ich habe allerdings auch schon Menschen kennengelernt, die selbst Kinder hatten und diese auch andauernd zum Thema gemacht haben. Dabei hatte ich schon den Eindruck, dass die Leute ansonsten nicht mehr viel im Leben unternahmen und die Kinder somit zum einzigen Lebensinhalt wurden. Ich muss zugeben, dass mich das schon teilweise genervt hat, weil ich im Allgemeinen nicht viel mit Kindern anfangen kann und es ganz gut finde, dass ich keine in meinem Umfeld habe. Wer Kinder liebt und selbst welche hat, kann das natürlich nicht nachvollziehen. Da prallen dann zwei Extreme aufeinander. 

Meinen Eindruck, dass es gerade die Leute sind, die sehr viel über ihre Kinder sprechen, die hauptberuflich Mutter oder Vater sind und auch keinen wirklichen Hobbys mehr nachgehen, habe ich in der Vergangenheit mehrfach bestätigt gesehen. Wenn Eltern nicht einfach nur Eltern sind, sondern auch arbeiten gehen, diverse Hobbys ausüben und vielleicht noch sozial engagiert sind, ist die Themenbreite eine ganz andere als wenn jemand ausschließlich zu hause bei dem Kind sitzt. Daraus ergeben sich dann auch ganz andere Gespräche. 

Letztendlich ist es doch so, dass man vor allem darüber reden, was man auch regelmäßig macht und mag. Wenn jemand häufig reiten geht und Pferde über alles liebt, wird er viel über diese Tiere und das Reiten sprechen. Interessiert sich jemand sehr für die Fotografie, wird er sein Umfeld häufiger über Fototouren oder neue Kameramodelle informieren, auch wenn es die anderen Menschen vielleicht gar nicht interessiert. Die eigenen Beschäftigungen und Vorlieben prägen einfach auch die Gesprächsthemen. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass jemand, für den Kinder alles bedeuten, sehr viel von ihnen zu berichten weiß. 

Grundsätzlich sollte man den Leuten zugestehen, dass sie auch über ihre Kinder etwas erzählen können. Man muss dieses Interesse nicht zwangsläufig teilen. Allerdings wird es nervig, wenn jemand kein anderes Thema mehr hat als seine Kinder. In dem Fall würde ich vielleicht auch mal etwas sagen oder, falls solche Kritik vom Gegenüber direkt missverstanden wird, den Kontakt reduzieren. Zumindest würde ich das Gespräch dann nicht mehr gezielt suchen, wenn ich genau wüsste, worauf das hinausläuft.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also das stimmt wirklich, aber ich muss sagen es stört mich nicht. In meinem Umkreis geht es auch nur um Kinder, aber da wir alle Kleine Kinder haben ist es einfach so und es ist auch oft ganz interessant und lehrreich.

Wenn ich mich jetzt aber mit Leuten treffe die keine Kinder haben versuche ich schon das Kinderthema abzukürzen oder fern zu halten, denn diese Leute haben einfach ein anderes Leben. Da muss es dann auch noch andere Gesprächsthemen geben. Allerdings kann ich dir schon sagen, dass du hier deine Meinung änderst wenn du selber Kinder hast. Dann wird das Thema auch nur noch das Kind sein, und nicht nur so lange es noch ein Baby ist.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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