Kann ich einen fremden Kater kastrieren lassen?
Bereits vor einiger Zeit habe ich hier im Forum von einem bösartigen Kater aus der Nachbarschaft berichtet, welcher auf unserem Grundstück ständig unsere Katzen angefallen hat. Nun hat sich zu unseren Katzen ein weiterer fremder Kater gesellt, der den Bösewicht weitestgehend vertrieben hat. Seit dem haben wir hier viel mehr Ruhe, unsere Katzen haben keine Verletzungen mehr und sind wieder wesentlich entspannter. Unsere Katzen dulden den neuen Kater hier und lassen ihn sogar von ihrem Futter fressen. Wirklich begeistert bin ich jedoch nicht, da wir bereits sechs Katzen haben und ich ungern noch eine siebte Katze durchfüttern möchte. Allerdings füttere ich lieber einen fremden Kater durch, als jede Woche mit einer unserer Katzen zum Tierarzt zu fahren, weil der andere bösartige Kater ihnen tiefe Wunden zugefügt hat.
Der "neue" fremde Kater ist relativ scheu, sieht recht verwahrlost aus, ist sehr mager, unkastriert und hat etliche unbehandelte Kampfspuren im Gesicht. Für mich sieht es nicht so aus, als ob er einen Besitzer hat. Was mich jedoch stört, er markiert draußen überall und hat auch bereits mehrfach gegen unsere Fenster markiert. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern riecht auch sehr unangenehm. Nun bin ich mir nicht ganz sicher, was ich nun tun soll. Einerseits verhindern die Markierungen offensichtlich, dass sich der böse Kater hier blicken lässt, andererseits möchte ich das auf Dauer auch nicht haben.
Mein Gedanke war nun, das Tier einzufangen, kastrieren zu lassen und wieder in seiner gewohnten Umgebung auszusetzen. Das Problem ist nur, dass ich nicht 100 prozentig weiß, ob der Kater auch wirklich keinen Besitzer hat. Andererseits denke ich, wenn das Tier jemandem gehört, würde es nicht so verwahrlost aussehen, bzw. eine Kastration erst gar nicht auffallen. Das zweite Problem ist, ob der Kater nach einer Kastration und ohne seine Markierungen den Bösewicht immer noch dauerhaft vertreiben kann.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Das Tier durchfüttern und kastrieren lassen oder die Markierungen so hinnehmen? Oder würdet ihr den Kater ganz verscheuchen oder dem Tierschutz übergeben und lieber mit den Verletzungen eurer eigenen Tiere leben?
Bei uns in der Nähe gibt es einen Verein, der sich „Verein herrenloser Katzen“ nennt und von dort aus wurden bei uns auch schon unzählige Tiere behandelt und kastriert. Sicherlich gibt es bei euch auch einen solchen Verein.
Für diesen Verein werden solche Katzen, wie du sie beschreibst als verwahrlost angesehen und auch mit der Katzenfalle eingefangen wenn es sein muss. Wenn du einen Verein damit „beauftragst“ dann bist du in jedem Fall aus der Sache raus. Der Verein bezahlt die Kastration dann auch, ist natürlich aber immer über Spenden froh. Schau doch einfach mal ob es bei euch auch einen solchen Verein gibt und erkundige dich da.
Ich an deiner Stelle würde den fremden Kater nicht kastrieren lassen, denn auch wenn er verwahrlost aussieht, hat er vielleicht doch einen Besitzer, der das wahrscheinlich nicht so toll finden würde, wenn du sein Tier einfach kastrieren lässt. Zudem ist das ja auch nicht billig.
An deiner Stelle würde ich den Kater einfangen und ins Tierheim bringen. Wenn er einen Besitzer hat, kann er sich ihn da abholen und wird sicherlich einiges zu hören bekommen, weil sein Kater so verwahrlost ist und unbehandelte Kampfspuren hat.
Hat der "böse" Kater denn einen Besitzer? Wenn ja würde ich den mal ansprechen, dass es nicht sein kann, dass sein Kater deine Katzen verletzt. Wenn er keinen Besitzer hat, würde ich ihn auch ins Tierheim fahren, dann sind deine Katzen in Sicherheit.
Wenn du einen fremden Kater kastrieren lässt, machst du dich strafbar. Das ist Sachbeschädigung. Denn es kann ja sein, dass der Besitzer gegen eine Kastration ist. Du solltest das Tier einpacken und ins Tierheim bringen. Je nach Bundesland wird das Tierheim dann einer Kastration zustimmen und sie in die Wege leiten. In einigen Bundesländern ist eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen. Aber das muss das Tierheim entscheiden.
Wenn der Kater erst kastriert ist, kann es sein, dass der böse Kater ihn nicht mehr ernst nimmt. Aus Katzensicht ist er dann kein richtiger Mann mehr. Wenn er nicht mehr so respektiert wird, sinkt er folglich in der Rangordnung und es kann sein, dass der böse Kater wieder das Regiment übernimmt und eure Katzen verbeißt.
Wir hatten in der Nachbarschaft auch mal einen Kater, der ständig bei uns rund ums Haus markiert hatte. Man konnte nichts draußen stehen lassen. Kinderwagen, Schuhe, alles stank sofort erbärmlich nach Katers Markierflüssigkeit. Ohne unser Zutun hat sich das irgendwann von selbst gegeben.
Du könntest den Kater auch mal fotografieren und sein Foto in der Nachbarschaft aushängen. Wenn sich dann der Besitzer meldet, kannst du ja mit dem mal in Ruhe besprechen, wie er oder sie das mit der Kastration sehen würde. Vielleicht ist der Besitzer ja sogar einverstanden und hat das bislang nur aus finanziellen Gründen unterlassen? Dieser Weg ist für den Frieden in der Nachbarschaft vermutlich besser, als gleich über das Tierheim oder Hilfsorganisationen zu gehen. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass das Tier auch noch bei anderen Nachbarn markiert und die anderen Betroffenen vielleicht auch etwas Geld dazu geben würden, damit das aufhört.
Man kann selbstverständlich einen fremden Kater kastrieren, aber man darf das nicht. Man darf nur mit seinen eigenen Sachen machen, was man will, aber nicht mit fremden. Man kann natürlich Glück haben und die Katze ist wirklich herrenlos und es interessiert sich keiner dafür, dass sie kastriert wurde, aber wenn man Pech hat, muss man dem Besitzer noch einen Schadensersatz bezahlen, wenn der keine Kastration gewollt hat. Ich würde davon eher die Finger lassen und die Katze dann doch lieber einfangen und im örtlichen Tierheim abgeben. Vielleicht gibt es bei euch ja auch einen Verein von der Katzenhilfe, die solltest du mal kontaktieren, denn die könnten dir helfen.
Ich stehe momentan auch vor der Überlegung, einen fremden Kater kastrieren zu lassen. Wie schon im Thema Mit fremden Kater zum Tierarzt? geschildert, haben wir auch so einen Besuchskater. Da er nach der Spritze schon wieder etwas besser aussieht habe ich überlegt, ob man ihn nicht auf kurze oder lange Frist kastrieren lassen sollte. Ich bin mir eigentlich fast sicher, dass er keinen Besitzer hat. Aber eben nur fast.
Der Tierarzt meinte, im allgemeinen ist der für eine streunende Katze zuständig, der sie regelmäßig füttert. Das wäre dann wohl ich in meinem Fall. Denn der Kater kommt regelmäßig abends zum fressen und ich glaube, er schläft auch regelmäßig nachts bei uns im Hof. Er würde mir daher auch empfehlen, ihn mal kastrieren zu lassen, wenn ich ihn denn als Hofkatze behalten möchte.
Bei einem Anruf bei einem Tierschutzverein wurde mir gesagt, solange das Tier nicht gechipt ist, kann man es ruhig kastrieren lassen, ohne irgendwelche negativen Konsequenzen fürchten zu müssen. Denn dann kann man davon ausgehen, dass eben kein Besitzer vorhanden ist, bzw. kann dieser im Zweifelsfalle eben nicht nachweisen, dass es tatsächlich sein Tier ist.
Da ich nicht weiß, wann ich den Kater einfangen kann, ist es natürlich schwer einen Tierarzttermin für eine Kastration auszumachen. Ewig in einer Transportbox kann er ja auch nicht sitzen. Also habe ich mal beim Tierheim meines Vertrauens angerufen und gefragt, ob er dort kastriert werden könnte. Die Kosten würde ich natürlich übernehmen. Mir wäre es aber eben lieb, wenn ich ihn nicht zu Hause "pflegen" müsste und ihn nicht ewig bis zu einem Termin irgendwo einsperren müsste. Dort wurde mir gesagt, dass es eigentlich kein Problem ist, dass man es so macht. Ich könnte den Kater bringen, sobald ich ihn gefangen habe und nach drei Tagen kastriert wieder abholen. Ich denke, das werde ich auch machen, wenn er kein Penicillin mehr bekommt und sich wieder von mir anfassen lässt. Ich denke, das wird nach Ostern irgendwann werden.
Im Zweifelsfall halte ich es für verantwortungsvoller, einen fremden Kater kastrieren zu lassen, als es nicht zu tun, nur weil man sich nciht 100%ig sicher ist, ob er einen Besitzer hat oder nicht. Hinzu kommt das markieren, was ja auch im Eröffnungsbeitrag hier angesprochen wurde. Das ist auch etwas, was mich extrem an meinem "Hofkater" stört. Ich hoffe, das gibt sich nach einer Kastration und es gibt dadurch auch ein paar weniger Katzenbabys, die im Tierheim oder auf der Straße landen.
Um das Thema nochmal aufzunehmen; heute morgen habe ich einen fremden Kater eingefangen und ins Tierheim zum kastrieren geschafft. In ein paar Tagen kann ich ihn wieder abholen. Dabei handelt es sich um einen anderen, als den roten, den ich in meiner vorher gehenden Antwort angesprochen habe. Im Tierheim wurde dafür nur ein Formular über ein Fundtier ausgefüllt und mir eben gesagt, dass ich ihn Dienstag oder Mittwoch wieder holen kann.
Seit ca. drei Monaten kommt jeden Tag ein grauer Kater zu uns, der recht anhänglich ist. Man kann ihn nicht auf den Arm nehmen, aber er lässt sich streicheln und ist eben recht zutraulich. Jeden Abend frisst er bei uns und die Nacht verbringt er auch in unserem Hof. Unsere Katze akzeptiert ihn ganz gut, also kann er meinetwegen auch bleiben. Rein mag ich ihn bisher nicht lassen, aber er versucht manchmal mit rein zu kommen. Ein Halsband hat er nicht. Ob er gechipt ist weiß ich nicht. Er sieht zwar nicht völlig verwildert aus, aber so richtig sauber und gepflegt ist er auch nicht. Seit er bei uns frisst, sieht sein Fell aber schon besser aus.
Beim Ordnungsamt habe ich angerufen, aber die hatten keine Vermisstenanzeige für so einen Kater vorliegen. Streunende Katzen werden seitens des Ordnungsamtes bei uns auch nicht eingefangen. Hat man mir am Telefon zumindest erklärt. Ich will ja auch gar nicht, dass er ins Tierheim kommt, da er hier ja sein Revier hat und klar zu kommen scheint. Nur habe ich eben keine Möglichkeit einen festen Termin beim Tierarzt auszumachen, da ich nicht weiß wann der Kater kommt und ich mag ihn auch nicht mit rein nehmen um ihn nach der OP zu überwachen. Also habe ich es heute morgen einfach versucht und ihn tatsächlich in die Transportbox bekommen. Im Tierheim angekommen wurde festgestellt, dass er tatsächlich nicht kastriert ist. Nun wird es gemacht. Die Kosten übernehme ich. Das sind mit OP und Tagessatz etwa 100€, aber das sehe ich als zweitrangig an.
Ich hatte vermutet, dass der Kater recht Jung ist. Er hat so große Pfoten, dass ich dachte, er ist noch nicht ausgewachsen. Aber im Tierheim meinte der Mitarbeiter, dass er wohl doch schon sechs oder sieben Jahre ist. Vielleicht ist er ja vor einer Weile irgendwo ausgebüchst oder hat sich verlaufen. Oder vielleicht gehört er doch zu einer Familie in der Nachbarschaft. Die haben alle paar Monaten eine neue Katze. Die Leute sind aber das, was man gemeinhin asozial nennt. Nicht böse und ich rede auch mal mit ihnen und sie bekommen zu Weihnachten auch etwas von uns. Aber eben Leute, die sicher keinen Sinn darin sehen Katzen kastrieren zu lassen. Zumal sie gar nicht das Geld dafür hätten. Aber das ist eben auch nur eine sehr wage Vermutung. Und selbst wenn es so sein sollte, dürfte die Familie nicht merken, wenn der Kater auf einmal kastriert ist. Ich habe ihn einfach eingepackt. Wenn er hier bleiben will, dann muss er kastriert sein. Ganz einfach.
Übrigens hat mir mein Tierarzt erklärt, dass man durchaus für Tiere verantwortlich gemacht werden kann, die man regelmäßig füttert und die sich bei einem aufhalten. Er meinte, man muss dann durchaus auch für diverse Kosten aufkommen, da gäbe es sogar Urteile. Inwieweit da stimmt weiß ich aber nicht. Ich denke auf alle Fälle, ich habe das richtige getan. In ein paar Tagen ist der Kater wieder hier und kann keine unliebsamen Nachkommen mehr zeugen. Mal sehen ob er dann weiterhin hier schläft oder ob er mir die Aktion so übel nimmt, dass er sich nicht mehr sehen lässt.
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