Sollte man öfter mal den Arzt wechseln?

Neulich habe ich mich mit einer Bekannten unterhalten, die jedes halbe Jahr bis einem Jahr den Hausarzt wechselt. Sie meint, dass es besser so ist, weil die Ärzte sonst zu routiniert wären und nicht mehr auf die Krankheiten achten. Sie fühlt sich besser aufgehoben, wenn sie mindestens einmal im Jahr zu einem anderen Arzt geht, der ihre Krankengeschichte erst mal nicht kennt und der sie dann wieder von Kopf bis Fuß untersucht.

Ich fühle mich bei meinem langjährigen Hausarzt und bekannten Fachärztenbganz gut aufgehoben. Aber dennoch habe ich darüber nachgedacht, was meine Bekannte mir gesagt hat und ich denke, dass sie auch nicht ganz so unrecht hat. Gerade, wenn man älter wird, hat man ja doch einige Gebrechen, die auch untersucht werden sollte. Ein Hausarzt, der einen schon jahrelang kennt, könnte da durchaus aus Routine was übersehen, oder? Wechselt ihr den Hausarzt oder einen anderen Arzt alle paar Monate oder einmal im Jahr? Welche Erfahrung habt ihr damit gemacht?

Ich kann beide Gedankengänge durchaus nachvollziehen, allerdings wäre es für mich nichts, den Hausarzt immer wieder zu wechseln. Zu der Wahl des Arztes gehört für mich auch ein Aufbau von einem gewissen Vertrauensverhältnis. Wenn ich jedes Jahr den Hausarzt wechseln würde, müsste ich dieses Verhältnis immer wieder neu aufbauen, das wäre nicht so mein Fall.

Andererseits verstehe ich die Haltung deiner Bekannten durchaus, denn eine gewisse Routine kann sich bei bekannten Patienten natürlich immer einschleichen. Aber ich würde meinen Hausarzt nur dann wechseln, wenn ich aus irgendeinem Grund nicht mehr zufrieden mit der Praxis bin.

Ich bin auch schon seit meiner Kindheit bei ein und dem selben Hausarzt. Gute 15 Jahre gehe ich nun schon zu diesem Arzt meines Vertrauens und ich habe noch keinerlei Beschwerden einreichen müssen. Wenn man wie ich, ganze 15 Jahre bei ein und dem gleichen Arzt verweilt, dann kann das durch aus mal zur Routine werden.

Für einen selbst, aber leider auch für den behandelnden Arzt. Ich finde mein Arzt erledigt seine Arbeit durchaus kompetent und zielsicher und ich vertraue ihm da voll und ganz. Das Problem für mich wäre, falls ich nun zu einem anderen Arzt umsteigen würde, so wie du es beschreibst, dann wäre dieses innige Vetrauen nicht mehr vorhanden und man muss sich erst ein Bild von dem neuen Körperdoktor machen.

Das Gute ist jedoch, dass man wie man gerade lustig ist, wieder zurück zu seinem alten Arzt gehen kann. Das ist eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen soll. Ich für meinen Teil bin so wie es ist total glücklich. Solange man keinen Gedanken an den Arzt und an seine Gesundheit verschwenden muss, ist doch Alles in bester Ordnung.

Also ich finde es besser, bei dem gleichem Arzt zu bleiben, wenn man bisher mit diesem zufrieden war. Dieser Arzt kennt einen einfach besser. Einem fremden Arzt muss ich neu erzählen, was bisher los war und was nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein jährlicher Wechsel oder sogar noch öfter besser sein soll.

Ich kann zwar deine Bekannte gut verstehen und was sie sagt kann auf eine Art auch richtig sein, aber ich mag das nicht, sich alle paar Monate an einen anderen Arzt gewöhnen. Man muss alles erzählen, was man jeweils hatte, was man jetzt hat, wo es zwickt, welche Tabletten man einnimmt. Jeder Arzt hat eine andere Vorliebe für Arzneifirmen und verschreibt ein anderes Medikament. Er wird dir gegenüber auch misstrauisch sein. Du musst die Röntgenbilder und MRT-Bilder mitbringen und andere Unterlagen. Das wäre wirklich nichts für mich und am Schluss bist du nicht mal begeistert von dem neuen Arzt und dann? Dann fängst du wieder von vorne an.

Solange man mit dem Arzt klar kommt, würde ich auch nicht wechseln. Wenn irgendetwas ist, was man nicht gut findet, kann man sich ja auch melden und sagen, was nicht passt. Wenn man immer wechselt, wird man nie Vertrauen aufbauen können.

Ich kann die Argumente für einen häufigen Arztwechsel zwar im Grunde nachvollziehen, aber für mich wäre es trotzdem keine Option, wenn ich ehrlich bin. Ich brauche ein gewisses Vertrauensverhältnis zu meinem Arzt und das kann ich nicht aufbauen, wenn ich alle 6 Monate einen neuen Arzt aufsuche. Bis ich mich dann daran gewöhnt habe, müsste ich ja schon wieder gehen. Ich gehe jährlich ohnehin sehr selten zum Hausarzt. Wenn ich zwei mal hingehe, ist das schon sehr viel, also würde sich das auch gar nicht lohnen, weil ich dann ja jedes Mal zu einem neuen Arzt müsste.

Ich bin mit meinem Hausarzt sehr zufrieden. Ich gehe schon jahrelang dorthin und auch wenn ich vor drei Jahren umgezogen bin, nehme ich trotzdem gerne die längere Fahrt dorthin in Kauf, weil ich mich dort einfach gut aufgehoben fühle. Ich würde den Arzt wirklich nur wechseln, wenn ich mit meinem bisherigen Hausarzt aus irgendeinem Grund nicht mehr wirklich zufrieden bin. Ich persönlich habe meinen Arzt gefunden und dort werde ich auch bleiben. Ich mag es nicht, ständig den Arzt wechseln zu müssen. Da ich ohnehin nicht so oft hingehe, ist mir das einfach viel lieber, da man sich so nicht ständig auf einen anderen Menschen einstellen muss.

Ich habe meinen Hausarzt nur gezwungenermaßen gewechselt, da ich mich bei meinem eigentlich immer wohl gefühlt habe und als ich in meine Heimatstadt zurück zog, bin ich auch sofort wieder bei im Patientin geworden. Jetzt muss ich mir wieder einen neuen Arzt suchen und fühle mich eigentlich gar nicht so wohl damit.

Ich für mich denke, wenn das Verhältnis von Patient und Arzt gut und vertrauensvoll ist, dann muss man nicht alle Nase lang den Arzt wechseln. Es hat ja auch im Gegenteil öfter mal Vorteile, wenn der Hausarzt einen gut genug kennt, um einen ohne Akte beim Namen nennen zu können.

Mein Rat wäre, wenn du dich bei deinem Hausarzt gut aufgehoben fühlst, dann bleib auch da.

Nachvollziehen kann ich es schon, wenn man sich bei Dingen wie Gesundheitsfragen eine zweite Meinung einholen möchte. Dazu muss man aber doch nicht alle sechs Monate den Hausarzt wechseln, man kann ja, wenn man der Meinung ist, dass man eine zweite Meinung zu einem bestimmten Problem oder auch Allgemein, benötigt, sich diese dann trotzdem bei einem anderen Arzt einholen.

Ein Hausarzt sollte ja derjenige sein, der den Patienten von Kopf bis Fuß kennt und bei dem alle Erkenntnisse zu einem Patienten gebündelt werden. So verstehe ich es zumindest. Daher käme ein häufiger Wechsel für mich nicht in Frage. Meine Hausärzte habe ich im Durchschnitt alle 10 Jahre gewechselt. Den ersten wegen eines Umzuges, den zweiten, weil ich der Meinung war, dass zu schnell Symptome mit Medikamenten behandelt wurde, aber nicht nach der Ursache gesucht wurde und den dritten wieder wegen eines Umzuges. Denn der Hausarzt muss für mich auch mal eben schnell erreichbar sein, lange Fahrten möchte ich mir mit einer ernsthaften Erkrankung sparen.

Eigentlich müsste ich daher meine jetzige Hausärztin auch wieder wechseln, weil wir jetzt etwas weiter weg wohnen, aber dort fühle ich mich zur Zeit recht wohl und "Kleinigkeiten" kann ich auf dem Weg von und zur Arbeit nebenbei erledigen. Auch die Praxisorganisation ist dort hervorragend geregelt, was mich auch dazu bewegt, noch eine Weile dort Patient zu bleiben.

Ich würde niemals jedes Jahr zu einem anderen Arzt gehen. Ehrlich gesagt halte ich das für falsch, denn ein guter Arzt bekommt diese Routine nicht, wenn man langjährig dorthin geht. Und ein Arzt sollte einen doch kennen und wissen, was man schon so alles hatte, damit er eben die richtige Behandlung für einen finden kann. Wenn man ständig wechselt, muss man ständig wieder neu anfangen, ständig neu erklären, was einem fehlt oder was man schon hatte und welche Medikamente man nimmt. Das finde ich nicht nur umständlich, sondern eigentlich auch eher schädlich.

Da ich mit meinem Hausarzt absolut zufrieden bin, sehe ich keinen Grund dafür ihn zu wechseln. Wenn er sich bei einer Diagnose oder Behandlung nicht ganz sicher ist, so überweist er mich zu einem Facharzt um auf der sicheren Seite zu sein und daher hege ich großes Vertrauen in ihn. Eine zweite Meinung einholen steht jedem frei, aber wenn man doch einen Arzt gefunden hat, mit dem man zufrieden ist, so kann man dort auch getrost bleiben.