Was beeinflusst die Entscheidung bei einer Firma zu bleiben?
X ist gut in ihrem Beruf, sehr gut. So gut sogar dass anscheinend auch die Konkurrenz ihren Namen kennt. Sie ist nicht immer zu 100% zufrieden in ihrem jetzigen Job, aber sie plant keinen Wechsel. Eines Tages läutet ihr Handy und sie erhält ein Jobangebot von der Konkurrenz, das später auch schriftlich konkretisiert wird. Inklusive weitaus besserem Gehalt, Firmenwagen und allem Drum und Dran.
Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem alten, sprich derzeitigen, Chef entschließt sie sich trotzdem in ihrer jetzigen Firma zu bleiben. Obwohl ihr dort nicht so viel Geld geboten werden kann, aber sie schätzt das Arbeitsklima und die Vertrauensposition die sie innehat. Die andere Firma hält ihr Angebot trotzdem aufrecht, sie soll es sich noch überlegen.
Was würdet ihr machen? Das Arbeitsklima muss in der neuen Firma ja nicht schlechter sein.
Man ist zum Glück nicht mit der eigenen Firma verheiratet und wenn mir ein besseres Angebot unterbreitet worden wäre, hätte ich bestimmt gewechselt. Gerade beim Gehalt halte ich es so, dass das beste Angebot den Zuschlag erhält. Und wenn man schon so ein besseres Angebot erhält besteht in der neuen Firma bestimmt auch die Möglichkeit sich noch weiter zu verbessern.
Für mich muss das Gesamtbild stimmen, aber das Gehalt ist natürlich schon ein wichtiger Faktor. Wenn das Betriebsklima dort nicht zwingend schlechter ist, dann würde ich wechseln. Das kann man zwar nie im Vorfeld wirklich sagen, aber ich würde den Versuch wagen. Wenn die Frau wirklich so gut ist, findet sie auch wieder woanders einen Job, sollte es ihr dort nicht gefallen. Ich denke eher, dass hier auch die Angst vor Veränderung eine Rolle spielt, denn die Firma zu wechseln ist schon eine Angelegenheit, die viel Umstellung mit sich bringt.
Ich kann die Entscheidung ehrlich gesagt nachvollziehen. Ein gutes Arbeitsklima und ein guter Chef ist viel wert und man kann ihr schlecht garantieren, dass das bei der anderen Firma auch so wäre. Und dann wieder zurück zu alten Firma geht nicht so einfach. Zum einen will man sich sicherlich nicht die Blöße geben und zum anderen ist auch nicht gesagt, ob der Chef so jemanden noch einmal will, beim nächsten Angebot ist derjenige dann vielleicht wieder weg.
Und das Frau X zu ihrem Chef gegangen ist zeigt auch schon, dass sie eigentlich nicht wirklich in Erwägung gezogen hat, die Seite zu wechseln. Nicht jeder wäre zum Chef gegangen, außer um dann zu kündigen natürlich. Sicherlich spielt Geld auch eine wichtige Rolle, aber ein schlechtes Arbeitsklima kann auch viel Geld nicht abwägen. Und wenn man an der einen Firma irgendwo hängt, dann bleibt man auch lieber da. Eventuell wäre ein Probearbeiten eine Option gewesen um heraus zu bekommen, wie das Arbeitsklima da ist.
Diese Entscheidung zu treffen ist natürlich unglaublich schwer. Ich denke, wenn ich den neuen Job in Erwägung gezogen hätte, wäre ich dort auch mal einen Tag zur Probearbeit hingegangen, damit kann man schon mal grob das Betriebsklima abschätzen. Natürlich weiß man im Vorfeld nie, wie der neue Chef und die neuen Kollegen sein werden, da ist natürlich immer ein Risiko dabei.
Ich denke, wenn ich mich in dem Betrieb, wo ich arbeite, wirklich wohlfühlen würde und auch mit den Kollegen gut zusammenarbeiten kann, wäre es mir nicht so wichtig, woanders mehr zu verdienen, wenn ich nicht genau wüsste, was mich erwartet. Ich denke, dass man sich nirgendwo zu 100% wohlfühlt, dann müsste schon alles passen. Das ist doch nur ganz selten der Fall.
Man kann natürlich nicht in die Zukunft blicken, aber ich würde auch eher dazu tendieren, bei der alten Stelle zu bleiben. Denn ein gutes Arbeitsklima, ein netter Chef und gute Kollegen sind mir viel Wert. Man weiß so, was man hat. Das kann im neuen Unternehmen ganz anders sein. Was bringt mehr Geld und noch mehr, wenn man dann vielleicht mit Bauchschmerzen zur Arbeit geht, weil dort das Arbeitsklima nicht stimmt? Geld allein macht meiner Meinung nach nicht glücklich.
Da ich selbst es auch schon ganz anders erlebt habe, ist mir ein gutes Arbeitsklima und vor allem ein richtig guter Chef, mit dem man über alles sprechen kann und der bereit ist, sich für seine Mitarbeiter einzusetzen, wichtiger als so ziemlich alles andere. Ich bin inzwischen sogar schon zweimal umgezogen (und jedes Mal über eine doch schon größere Distanz), um genau in diesem Bereich der Firma bleiben zu können und würde es vermutlich auch noch einmal tun.
Von daher kann ich die Entscheidung von X sehr gut verstehen. Außerdem gibt eine langjährige Firmenzugehörigkeit einem ja auch in anderer Hinsicht noch ein wenig mehr Sicherheit, wenn man die aktuelle Wirtschaftslage und solche Dinge wie Sozialauswahl überdenkt.
Ich persönlich bin aber grundlegend eher auf Sicherheit ausgelegt und gehe nicht gerne auf Risiko. Von Freunden, die da ganz anders sind, weiß ich zum Beispiel, dass sie ein solches Angebot angenommen hätten. Es hängt also wirklich ganz stark davon ab, welcher Typ Mensch man ist.
Das ist eine wirklich verzwickte Situation. Denn das Klima in einer Firma ist schon sehr entscheidend für das eigene Wohlbefinden in einer Firma. Immerhin muss man dort täglich hin. Aber Geld hat auch einen nicht zu verachtenden Anreiz. Das Problem ist, dass du es nicht vorab wissen kannst, wie du dich mit den Kollegen in der neuen Firma verstehen wirst. Vielleicht genauso gut, vielleicht auch gar nicht.
Ich z.B. bin noch jung und weiß, dass es sicherlich noch einige Firmenwechsel geben wird, bis ich in die Rente gehen kann. Daher würde ich es wahrscheinlich riskieren und wechseln. Denn man möchte ja auch finanziell was erreichen und sich auch nicht immer fragen müssen, ob man es hätte nicht ausprobieren sollen. Ich kann aber auch verstehen, wenn nicht jeder so denkt und sich entscheidet es nicht auszuprobieren.
Grundsätzlich sehe ich das so, dass ich mich wohlfühlen muss in einer Firma und das tut sie. Dann kommt es natürlich darauf an, wie viel mehr die andere Firma zahlen will. Das müssten dann schon mindestens 500 Euro sein. Es ist nicht bekannt, ob sie jetzt auch einen Firmenwagen hat. Und was ist mit „Drum und Dran“ gemeint? Für mich wäre außerdem auch die Arbeitszeit maßgeblich. Ferner ist es für die Zukunft auch wichtig, ob später eine Firmenrente gezahlt wird. Hat sie bisher Urlausbs- und Weihnachtsgeld erhalten und/oder zahlt das die andere Firma auch? Wie sieht es mit dem Arbeitsweg aus? Eine Vertrauensposition kann sie sich in einer anderen Firma auch erarbeiten. Wenn ich an dem Angebot interessiert wäre, würde ich auf jeden Fall ein paar Tage probearbeiten, um den Betrieb etwas kennenzulernen.
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