Ist der eigene Abschlussball Pflicht?

Ich gehe derzeit in die elfte Klasse eines Gymnasiums. Das heißt , dass ich ab September in die zwölfte gehe, und dann auch meinen Maturaball habe, oder wie man in Deutschland sagt, Abiball. Viele aus meiner Stufe sind schon sehr euphorisch und stressen extrem, was die Vorbereitungen anbelangt. Einige sind sogar sehr hysterisch und gehen mir und auch anderen sehr auf die Nerven. So mussten wir bereits vor einem Jahr festlegen, wer mit wem tanzt und welches Thema wir für den Ball wählen. Nun haben wir alle zwei Wochen eine "Konferenz". Das heißt, dass wir immer an einem gewissen Wochentag unsere Mittagspause opfern müssen, um den Ball zu organisieren. Das geht mir total auf die Nerven, da ich zwischen Physik am Vormittag und Chemie am Nachmittag doch gerne eine Pause hätte und in dieser Pause auch etwas essen würde. Nun muss ich mich aber in eine stickige Klasse setzen, um mir die Pläne euphorischer Mitschüler anhorchen, und um irgendwelche sinnlosen Entscheidungen, wie die Farbe des Kleides treffen muss.

Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, nicht zum Abschlussball zu gehen. Auch einige meiner Freunde haben bereits ihrem Unmut über den Ball Platz gemacht. Ist es wirklich unbedingt nötig, zum eigenen Abschlussball zu gehen, auch wenn man überhaupt keine Lust hat? Ich mag Bälle grundsätzlich nicht, und ich hege auch kein Interesse, irgendwelche formellen Normen zu erfüllen. Eine Mitschülerin erklärte mir einmal, dass das der wichtigste Ball im ganzen Leben sei und damit auch einer der wichtigsten Momente überhaupt. Dass ich damit überhaupt nicht übereinstimme, könnt ihr vermutlich erraten. Ist es sehr schlimm, wenn man nicht zum eigenen Ball geht? Hat jemand von euch den eigenen Matura- bzw. Abiball "geschwänzt".

Ich selber war auf meinem Abiball, wobei dort eher weniger getanzt wurde. Primär gab es am Anfang eine kleine Rede, mehrere Späße und witzige Spiele und die Wahl der Ballkönigin und des Ballkönigs. Nach dem Programm wurde dann Musik gespielt und einige tanzten, der Großteil unterhielt sich jedoch.

Mein Bruder hat zwar kein Abitur gemacht, jedoch gab es auch auf seiner Realschule einen Abschlussball, auf welchen er nicht gegangen ist, da er in der Klasse nur ein Jahr war und mit dieser nicht zurecht kam. Lediglich zur Zeugnisübergabe ist der hingegangen und danach gleich wieder abgehauen. Seither hat er auch keinen seiner alten Klassenkameraden mehr gesehen.

Ich denke, dass es nicht schlimm ist, wenn man nicht auf den Abiball geht. Zwar ist dies oft die letzte Gelegenheit alle Mitschüler zu sehen, aber wenn man keine Lust hat, dann muss man nicht hin, es gibt ja keine Anwesenheitspflicht.

Ich denke, dass es nicht schlimm ist, wenn man nicht auf den Abiball geht. Zwar ist dies oft die letzte Gelegenheit alle Mitschüler zu sehen, aber wenn man keine Lust hat, dann muss man nicht hin, es gibt ja keine Anwesenheitspflicht.

Naja, der Maturaball wäre nicht die letzte Gelegenheit, alle Mitschüler zu sehen. Der Ball findet nämlich im November statt und die Schule endet dann erst im Juli darauf. Darüber hinaus hätte ich kein allzu großes Interesse daran, alle meine Mitschüler noch einmal zu sehen, auch wenn ich sie prinzipiell alle gerne als Klassenkameraden mag. Meine Freunde gehen dann sowieso fast alle gemeinsam an die selbe Universität, weswegen ich da keine besonders große Trauer durchlaufen werde.

Natürlich gibt es keine Anwesenheitspflicht. Es geht eher darum, ob es schlimm ist, gegen solche Konventionen zu verstoßen. Zu hören, dass es Menschen gibt, die nicht zu ihrem Ball gehen, beruhigt mich, auch wenn das bei deinem Bruder sicherlich andere Umstände waren. Ich würde eher gerne wissen, ob man als normaler Schüler nach acht Jahren an der Schule einfach den Ball verpassen darf, oder ob das eine Unmöglichkeit ist.

Ich finde es durchaus möglich, nicht auf einen solchen Ball zu gehen. Meistens sind die Anwesenden so mit sich beschäftigt, dass ihnen vielleicht auch gar nicht auffällt, wer nicht gekommen ist. Zumindest war es auf meinem Abiball so, dort fehlten auch einige und das keinen so wirklich interessiert.

Es gibt wohl einige, die generell eine große Vorliebe dafür haben, derartige Festveranstaltungen zu besuchen und sich in der Planung und dem davon ausgehenden Glamour verlieren. Für die ist das natürlich etwas ganz Besonderes. Aber jeder, der nicht so gestrickt ist, wird einem Abiball vielleicht nicht eine solche Bedeutung beimessen und das finde ich legitim.

Also bei uns damals wäre das mit dem Schwänzen nicht so toll gewesen, der "Ball" war allerdings bei uns auch kein richtiger Ball, sondern hieß nur so. Es gab einige Reden vom Direktor, Stufensprecher und wie die alle hießen, dann gab's ein Essen und anschließend die Verleihung der Abschlusszeugnisse (weshalb der Ball wichtig war )
Dann noch Spiel und Spaß und dann war der Zauber auch schon vorbei. Tanzen ging gar nicht, weil das ganze in der Aula meiner Schule stattfand und die war mit den Tischen für die Gäste gestopft voll.

Wenn euer Ball wirklich nur ein Ball ist und da eigentlich nichts Lebenswichtiges stattfindet, kannst du ihn sicher schwänzen, ich könnte mir allerdings vorstellen, dass du dich irgendwann wirklich mal drüber ärgern könntest, das ganze verpasst zu haben. Es gehört schon irgendwie dazu.

Was ich aber voll verstehen kann ist, dass dir dieser Rummel um die ganze Organisation auf die Nerven geht, das hört sich ziemlich überzogen an. Bei uns war das ein Komitee aus 5 oder 6 Leuten, die das ganze übernommen haben und die wollten das auch wirklich. Ich hätte da auch nicht dabei sein wollen.

Pflicht ist das ganz sicher nicht. Pflicht ist doch im Grunde nur die Zeugnisübergabe, zumindest war das bei uns so. Und wenn man aber an dem Tag verhindert oder krank war, dann hat man das auch später noch so bekommen. Man hätte den eigentlich Ball an sich natürlich schwänzen können, zumal eine Karte doch recht teuer war. Andererseits bin ich aber der Meinung, dass man nur einmal im Leben einen solchen Abiball hat und da fände ich es doch komisch, wenn man daran nicht teilnimmt.

Ich fand unseren Ball damals gar nicht so schlecht. Ich hatte ein paar Jahre später dann die Möglichkeit meinen mit dem meines Bruders zu vergleichen und meinen fand ich wirklich um Welten besser. Die Atmosphäre war viel lockerer und es war ein frohes Beisammensein. Wir hatten ein viel besseres Programm und haben später auch noch schön getanzt. Bei meinem Bruder war das doch sehr angespannt, wie ich finde.

Mit der Organisation im Vorfeld hatte ich allerdings nicht viel zu tun und daran hatte ich auch kein Interesse. Der wichtigste Ball im Leben ist es vielleicht nicht, aber ich denke doch, dass die Möglichkeit besteht, dass du dich im Nachhinein ärgern wirst, wenn du nicht hingehst. Das kann dir andersherum zwar auch passieren - also das du dich ärgerst weil du hingegangen bist - aber anders herum finde ich das irgendwie trauriger.

Bei unserem Abi-Ball gab es keine Anwesenheitspflicht, sondern es wurden dafür Karten verkauft, da er in einer Stadthalle stattgefunden hat. Es wurde viel getanzt, man konnte im Vorfeld aus drei verschiedenen Menüs auswählen, Reden wurden gehalten und es passierte auch sonst noch recht viel. Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt dabei zu sein und ich bin froh meinen Abi-Ball erlebt zu haben.

Ich war leider nie auf einem Abschlussball und finde das sehr schade. Die meisten Leute die auf einem Abschlussball waren sagen zwar dass es nicht so toll war, allerdings ist das schon eine Lebenserfahrung die man doch schon sehr vermisst wenn man sie nicht hatte.

Unser Abschlussball findet etwa in drei Monaten statt und man kann sich ja vorstellen, dass die meisten meiner Mitschüler deswegen schon komplett aus dem Häuschen sind. Allerdings gibt es auch einige standhafte Verweigerer und daher weiß ich, dass ihnen zumindest rein schulisch keinerlei Nachteile entstehen, da bei einer Privatveranstaltung wie einem Ball selbstverständlich keinerlei Anwesenheitspflicht herrscht. Die Zeugnisübergabe, die in feierlichem Rahmen auf dem Ball stattfinden sollte, kann bei den nicht Erschienenen am nächsten Tag nachgeholt werden, sie können ihr Zeugnis ganz unkonventionell und wenig förmlich im Sekretariat abholen und sind mit dieser Lösung sehr zufrieden, zumal die Zeugnisverleihung ohnehin nur eine Formsache ist und man die Ergebnisse des Abiturs davor schon kennt. Somit muss man das ja nicht zwangsläufig derartig zelebrieren.

Bei denjenigen Schülern, die nicht erscheinen, handelt es sich angeblich um eine Sache des Geldes, was man ja auch irgendwie verstehen kann, immerhin feiern wir in einer örtlichen Halle mit entsprechender Raummiete und auch das Essen muss ja irgendwie bezahlt werden, weswegen man die Karten nicht ganz für Lau bekommen kann. Es ist kein ganz billiger Spaß, an dieser Feier teilzunehmen, vor allem wenn man nicht alleine kommen möchte und die ganze Familie mitkommen soll. Trotzdem bleibt irgendwie ein bitterer Nachgeschmack und die Verweigerer werden kritisch beäugt. Man weiß zwar, dass sie teilweise nicht aus reichen Elternhäusern stammen, allerdings kann man schon von geregelten Verhältnissen ausgehen und die betreffenden Schüler verrichten ohnehin einen Nebenjob, mit dem sie sich sonstigen Luxus ebenso gut und gerne finanzieren. Weil es sich ganz zufälligerweise um diejenigen handelt, die schon die ganzen Jahre nicht wirklich etwas mit uns zu tun haben wollten, sprechen wir intern dann eher davon, dass die Betreffenden es sich nicht leisten wollen.

Wie gesagt, es handelt sich eher um die Mitschüler, die mit niemandem Kontakt haben, die wird niemand wirklich vermissen, wobei der Kontakt nach der Schule dann wohl auch endgültig beendet ist, aber wenn du einen einigermaßen gesicherten Platz im Jahrgang hast und von deiner Stufe gerne gesehen wirst, dann würde ich mir eine Verweigerung gut überlegen. Ich selbst bin kein großer Fan von Festlichkeiten dieser Art, trotzdem komme ich gerne und betrachte es einfach als einen gelungenen Abschluss zusammen mit meinem Jahrgang. Gerade wenn nach eurem Ball noch ein wenig Schulzeit vor dir liegt, würde ich auf jeden Fall kommen, denn solch eine Verweigerung stößt in der Regel bei der Gemeinschaft auf wenig Verständnis und ich würde diesen Kampf nicht unbedingt austragen wollen. Du kannst doch einfach kommen, lecker essen und nach zwei Stunden wieder verschwinden, damit wäre allen geholfen.

Ich bin zu meinem eigenen Abiball damals nicht hin gegangen und auch nicht zum Abi-Probeball, dem Ball den unser Jahrgang geschmissen hat um den reibungslosen Ablauf des eigentlichen Abiballs bereits ein Jahr im Vorraus zu überprüfen. Den Abiball haben wir nämlich schon über ein Jahr vor dem Abitur komplett geplant gehabt. Ich hatte einfach schon etwas anderes zu tun an dem Termin und auch wenn man versucht hat mich zum Kommen zu überreden habe ich mir am Vormittag mein Abiturzeugnis abgeholt und bin dann vom Ball fern geblieben. Der soll auch nicht so toll gewesen sein, weil unser Mentor in einer Rede nicht gut weggekommen ist (wie wohl auch einige andere Lehrer auch), es gab einen öffentlichen Streit zwischen unserem Jahrgangssprecher und der Schulleitung mitten auf der Bühne und die Stimmung war wohl sehr gereizt. Und dabei verlief der Probeball doch so gut .

Wenn du keine Lust auf diesen Ball hast, dann gehe doch ganz einfach nicht dort hin. Ich würde mir einen solchen Streß auf jeden Fall nicht machen lassen und würde auch gar nicht mehr zu den Konferenzen gehen und bei diesem ganzen Heckmeck und Trubel würde ich auch nicht zum Ball erscheinen.