Schlaflabor - Erfahrungen?

vom 24.03.2012, 09:35 Uhr

Ich überlege, ob ich nicht mal in ein Schlaflabor gehen sollte, um dort meinen Schlaf zu überprüfen. Immerhin bekommt man selbst ja nichts mit, was im Schlaf so passiert. Eine medizinische Veranlassung bestünde an sich nicht, da ich meist sehr ausgeruht aufwache, auch, wenn ich mitten in der Nacht aufstehe. Natürlich gibt es mal Nächte, in denen man nicht so gut schlafen kann oder mal Einschlafprobleme vorhanden sind, aber die nehmen keine Überhand.

Nun frage ich mich jedoch, wie es in einem Schlaflabor genau abläuft und wie viele Nächte man dort im Idealfall verbringt. Bei mir ist es nämlich so, dass ich in den ersten zwei Nächten eher schlecht in fremden Betten und Häusern schlafe, sodass da doch an sich kein einwandfreies Resultat möglich sein kann, oder? Wer kann mir sagen, wie es in einem Schlaflabor zugeht und ob es überhaupt Sinn macht, wenn scheinbar keine Beschwerden vorhanden sind, den Schlaf dennoch zu überprüfen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich kann dir nur sagen, wie das bei Kindern abläuft. Aber ich gehe davon aus, dass es sich nicht groß bei Erwachsenen unterscheiden wird. Zum Teil werden bereits stationär aufgenommene Kinder ins Schlaflabor geschickt, zum Teil kommen sie auch speziell wegen dem Schlaflabor. Als erstes sei gesagt, dass das einfach nicht immer klappt und dann kann der Test auch noch einmal wieder holt werden zu einem späteren Zeitpunkt.

Wenn bekannt ist, dass du die ersten zwei Tage schlecht schläfst ist es vielleicht auch möglich, dass du länger dableibst um ein möglichst unverfälschtes Ergebnis zu haben. Denn ansonsten macht man den Test ja umsonst und das könnte man so natürlich umgehen. Sowas sollte man dringend im Vorfeld besprechen. Es kann aber gut sein, dass das für dich teuer wird, denn so ein Test kostet Geld und wenn keine medizinische Veranlassung besteht - wieso sollte man ihn dann machen? Dann müsstest du wohl sicherlich alles selber zahlen. Oder dein Hausarzt "findet" eine medizinische Veranlassung.

Kinder verbringen eigentlich nur eine Nacht im Schlaflabor. Manchmal auch nur ein paar Stunden. Schon allein deswegen, weil kleinere Kinder ja noch gestillt oder gefüttert werden. Größere Kinder bleiben dann eben von abends bis morgens. Wenn ich das noch recht zusammen bekomme, dann verwendet man: EEG, EKG, EOG, EMG und die Pulsoxymetrie. Es ist also nicht ganz so toll, so zu schlafen, weder für Klein, noch für Groß. Wenn du dazu mehr wissen willst, kannst du gern fragen, aber das war ja hier wohl nicht die eigentliche Frage.

Ganz ehrlich? Wenn du nicht mal annähernd die Befürchtung hast, das irgendetwas nicht stimmt, dann finde ich das nicht sinnvoll. Es kostet Geld, Zeit (für dich und für die Schwestern) und vor allem - das muss man mal so hart ausdrücken - nimmst du unter Umständen jemandem einen Termin weg, der ihn wirklich braucht. Ich weiß ja nicht, wie das bei euch in der Stadt ist, aber bei uns sind die Termine wirklich rar, und nur mal so kann da wohl auch niemand dran kommen (im Kinderbereich).

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Mein Sohn musste mal ins Schlaflabor, weil er Atemaussetzer hatte. Aber die behandeln da nicht jeden. Die haben so schon einen vollen Terminkalender. Wir mussten auch warten bis ein Platz frei wurde. Dahin muss dich also schon ein Arzt überweisen, wegen einem konkreten Verdacht. Das ist bei dir ja nicht gegeben.

Aber wie lange man dann bleiben muss, hängt von der Vorgeschichte ab. Wenn man "nur" etwas ausschließen möchte, reicht eine Nacht. Sonst muss man evtl. mehrere Nächte bleiben, wenn ein Ergebnis nicht eindeutig ist. Oder man soll nochmal wieder kommen. Auf jeden Fall wird dein Kopf mit hundertden Elektroden versehen und dazu dann noch ein EKG etc. Also eine komplett Überwachung deiner Körperfunktionen und deiner Gehirnströme. Daran können die Ärzte dann z.B. ablesen, wie Tief du schläfst, wann du Aussetzter hast usw.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Zusätzlich zu den zwei Berichten sei noch erwähnt, dass man im Schlaflabor eine Atemmaske bekommt, die am ersten Tag angepasst wird. Es ist nicht immer eine Maske, die die Nase umschließt. Es gibt auch andere, die weniger störend wirken, sie müssen eben nur passend sein.

Wenn du dann im Bett liegst, wirst du richtig verkabelt, Brust, Bein, Arm und Kopf. Ferner ist eine Kamera auf dich gerichtet, die alle Aktivitäten überwacht. Sollte irgendetwas sein in der Nacht, ist schnell jemand bei dir.

Hier wird der ganze Schlaf einschließlich Träume überwacht und ausgewertet und eben damit auch Atemaussetzer. Für Menschen, die sehr unruhig schlafen, ist das nicht sonderlich angenehm. Das alles zieht sich über drei Nächte hin. Das heißt, du musst drei Tage für das Schlaflabor rechnen, wenn keine Komplikationen erkennbar sind.

Allerdings glaube ich kaum, dass du die Möglichkeit bekommst, dorthin zu gehen, wenn du keine angenommenen Probleme hast. Das wird vorab beim Arzt mit einem tragbaren Atemgerät geklärt, das du eine Nacht zu Hause benutzen musst und dich selbst verkabeln. Dein Schlaf wird dann aufgezeichnet und am nächsten Tag von Arzt ausgewertet.

Die Wartezeiten für ein Schlaflabor sind lang, mindestens drei Monate oder mehr.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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