Immer wieder das gleiche erzählen oder sich anhören

Ich habe eine Freundin, mit der ich des öfteren mal telefoniere und bei ihr ist es so, dass sie gern mal etwas des öfteren während eines gleichen Gesprächs erzählt. Gut, dazu gibt es auch eine Vorgeschichte, die aber hier jetzt nicht Thema sein soll. Dennoch ist es so, dass diese Wiederholungen dann mehrfach stattfinden, was ich teils schon nervig finde, und sie auch schon darauf angesprochen habe. Seitdem wurde es auch schon besser und mich stören dann auch nicht mehr diese Wiederholungen, zudem ich durch die Vorgeschichte auch weiß, woran es liegt.

Wie geht Ihr damit um, wenn Euch jemand immer wieder das Gleiche erzählt? Schaltet Ihr dann automatisch ab oder hört Ihr es Euch an? Ab wann sagt Ihr etwas? Kommt es vielleicht auch darauf an, um wem es sich handelt, wer Euch etwas erzählt?

Mein Chef kann sich auch nicht merken, wem er was erzählt hat. Dadurch darf ich mir auch immer wieder dieselben Geschichten anhören, welche ich allmählich auswendig kenne.

Da ich allerdings noch Azubi bin und übernommen werden möchte, muss ich da immer brav zuhören, auch wenn es teilweise schon nervig ist. Hin und wieder mach ich es jedoch so, dass ich den Mittelteil oder das Ende der Geschichte erzähle, dabei komme ich zum Glück so rüber, als ob ich es geraten oder erahnt habe. Je nachdem, an welcher Stelle ich dann ansetze, kann ich die Geschichte dann recht schnell beenden.

Privat kenne ich auch ein paar Leute, die sich öfters wiederholen. Da unterbreche ich jedoch recht schnell und sage direkt, dass sie mir das schon mal erzählt haben. Bisher hat mit das auch noch niemand übel genommen.
Merke ich jedoch, dass es der Person echt wichtig ist, da sie zum Beispiel angeben möchte, dann spiele ich manchmal auch Interesse vor und schweife gedanklich ab.

Ich denke, dass es auf die Situation ankommt. Wenn jemand etwas mehrmals erzählt, weil er sich einfach gerne reden hört oder weil er das einfach so toll findet, dann finde ich es ein bisschen nervig und dann würde ich auch der Meinung sein, dass man es der Person sagen kann. Des Weiteren denke ich, dass ich nach einer gewissen Zeit auch genervt sein würde, vor allem dann, wenn man die Person schon darauf aufmerksam gemacht hat.

Wenn die Person das aber nicht mit Absicht macht, dann finde ich, dass es nicht ganz so schlimm ist und dann finde ich auch, dass man das eher verziehen kann. Jeder vergisst mal was und dann kann es durchaus schon mal vorkommen, dass man einer Person etwas unbeabsichtigt doppelt erzählt. Das ist mir auch schon öfters mal passiert. Aber wenn es mir dann gesagt wird, dann merke ich es mir auch und erzähle es kein drittes Mal, weil mir das peinlich wäre.

Ich kenne es nur von älteren Menschen eigentlich. Und ich muss sagen, dass es entweder krankheitsbedingt ist (durch Demenz), oder generell am Alter liegt. Irgendwann kommt man eben einfach in ein Alter, wo man sich weniger merken kann und dann erzählt man gerne auch mal Sachen doppelt. Meistens höre ich es mir dann einfach noch einmal an und gut ist. Wenn man jemanden sagt, dass man das nun zum dritten Mal hört, dann kann das denjenigen ganz schön durcheinander bringen, wenn er sich eben nicht daran erinnert.

Ansonsten habe ich noch eine Freundin, die gerne bestimmte Sachen doppelt erzählt. Aber nicht, weil sie sich nicht mehr daran erinnert, sondern weil sie die Situation dann gern mehrmals bespricht und das geht mir schon gerne auf die Nerven und sowas teile ich dann auch mit. Man kann mich gerne einmal je Thema zu meiner Meinung befragen und vielleicht auch noch ein zweites Mal, aber kein 5. oder 6. Mal. Irgendwann ist dann auch mal gut.

Ständige Wiederholungen kenne ich auch sehr gut. Ich selbst finde sie in den meisten Fällen jedoch gar nicht schlimm, zumal sich die Wiederholungen bei mir und meinen Freunden meist nicht in einem und dem gleichen Gespräch abspielen. Viel mehr ist es bei mir und meinen Freunden so, dass wir uns jetzt nicht mehr so häufig sehen, wie früher in der Schule, da alle nach der Schule doch einen anderen Weg eingeschlagen haben. Wenn man sich jetzt mal wieder sieht, was dann alle Paar Wochen oder auch nur Monate so ist, dann erinnert man sich schon gerne mal an die lustigen Geschichten aus der Vergangenheit in der Schule oder ähnliches. Nach ein Paar Wochen kann es dann aber sein, dass man sich wieder über die gleiche Situation unterhält, die man erst kürzlich in Erinnerung hatte.

Ich selbst finde dies aber eigentlich gar nicht schlimm und auch recht interessant, auch wenn mir die eine oder andere Anekdote inzwischen auch zu den Ohren raus hängt.

Wesentlich anstrengender finde ich es zum Beispiel, wenn ich mit meinen Großeltern zu tun habe. Meine Oma ist leider was ihr Gedächtnis angeht nicht mehr die jüngste und sie erinnert sich daher oft an viele Dinge nicht, was sich auch auf ihr Kurzzeitgedächtnis auswirkt. Ihr kann es dann schon mal passieren, dass sie mir zwei mal hintereinander erzählt, was ihr zuletzt beim einkaufen passiert ist oder ähnliches. Ich sage ihr dann immer, dass sie mir dies schon erzählt hat, aber sie lässt sich dann auch nicht stoppen und erzählt erneut ihre Geschichte bis zum Ende. Man muss hier einfach Geduld haben und auch ein bisschen drüber weg hören, wenn man nicht zu Tode gelangweilt werden und das gleiche Gespräch etliche Male führen will.

Ich kennen viele Leute bei denen dies so ist. Ich erwische mich aber auch manchmal dabei, wenn ich nicht mehr weiß ob ich mit der Person schon ein ähnliches Gespräch geführt habe. So ging es mir letztens in der Krabbelgruppe. Ich erzählte etwas und merkte schon nach kurzen, dass ich es wohl schon erzählt hatte. Dran erinnern konnte ich mich aber nicht mehr. Es war mir nicht peinlich und auch nicht schlimm, aber wenn dies zur Gewohnheit wird, kann ich mir auch vorstellen, dass es für die betroffene Person unschön ist, wenn sie ständig zu hören bekommt, dass sie sich wiederholt.

Wenn es sich noch in Grenzen hält, würde ich da glaub ich einfach drüber hinwegsehen oder nett sagen: „Achja, das hattest du beim letzten Mal schon gesagt“. So fühlt sich die Freundin nicht direkt angegriffen und dennoch kannst du ihr mitteilen, dass du die Geschichte nicht noch einmal hören musst.

Also ich kenn das ja jetzt eher im positiven Sinn. Zum Beispiel wenn an als Kind den Papa zum 273. mal ersucht diese oder jene Erzählung aus seinem Leben nochmal zu wiederholen.

Im vorliegenden Beispiel würde ich, da du es ja bereits einmal an gesprochen hast, eher lachend nebenbei bemerken: "Du fängst schon wieder an alles mehrmals zu erzählen!" Aber nicht anschuldigend, nur einfach freundlich und nebenbei.

Mein Freund ist in dieser Beziehung ein absoluter Spezialist, denn er erzählt an sich sehr gerne und kann beinahe zu jedem Thema irgendeine kleine Geschichte anbringen. Leider vergisst er dabei häufig, welche dieser Anekdoten ich schon zum dritten Mal gehört habe und welche mir noch vollkommen neu wären. Somit würde er mir, wenn ich ihn nicht ausbremsen würde, dieselbe Geschichte auch mehrmals wöchentlich erzählen, denn erstaunlicherweise hat er zwar ein sehr gutes Gedächtnis, wenn es darum geht, lange zurückliegende Alltagsereignisse noch einmal in lustig aufbereiteter Form zu schildern, dieses gute Gedächtnis verfliegt aber scheinbar, wenn es um bereits behandelte Gesprächsinhalte geht. Besonders nervig ist das, weil er alles sehr ausführlich erzählt und für ein einfaches Erlebnis gerne einmal fünf Minuten jedes Detail schildert. Das ist beim ersten Mal sehr lustig, denn er versteht es einfach, humoristisch zu erzählen, mehrmals möchte ich es aber eigentlich nicht hören, vielleicht mit Ausnahme von besonders lustigen Situationen, über die wir uns beide immer noch kaputtlachen könnten.

Während ich bei meinem Freund weiß, dass es einfach nur am schlechten Gedächtnis liegt, kenne ich aber auch Personen, die Dinge bewusst mehrmals erzählen, was dann weniger am schlechten Gedächtnis, als an der eigenen Selbstüberschätzung liegt. Mein Großvater ist da fürchterlich und erzählt bei jedem Treffen dieselben Geschichten mit denselben Pointen, die irgendwie immer darauf hinauslaufen, dass er auf irgendeine Art und Weise der Held war. Trotzdem bin ich in beiden Fällen sehr schmerzlos geworden und werfe eigentlich immer irgendwann ein, dass ich diese Geschichte schon kenne, wenn es sich anbietet, nehme ich auch das Ende in einem kurzen Satz vorweg und wechsle somit das Gesprächsthema. Daran erkennt man dann auch, bei wem es am Gedächtnis liegt und wer an chronischer Selbstüberschätzung leidet. Denn während mein Freund meinen Themenwechsel problemlos akzeptiert, geht mein Opa nicht auf meinen Einwand ein und erzählt unbeirrt weiter.

Allerdings will und kann ich selbst nicht ausschließen, dass ich so manches Erlebnis auch schon zweimal geschildert habe. Gerade wenn man mit vielen verschiedenen Leuten verkehrt, die man an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Zeiten, manchmal täglich, manchmal nur monatlich, sieht, dann habe ich manchmal auch Schwierigkeiten einzuordnen, wem ich was schon erzählt habe. Ich denke, das ist relativ normal und es überschreitet einfach die Leistung eines normalen Gedächtnisses, sich wirklich jeden winzigen Inhalt vorheriger Gespräche haargenau zu merken. Wenn ich allerdings Dinge mehrmals erzähle, dann wünsche ich mir auch, dass man mich höflich darauf hinweist. Immerhin habe ich nichts davon, meinen Gesprächspartner zu langweilen, und ihm bereitet es vermutlich auch keine Freude, sich dasselbe noch einmal anhören zu müssen. Ich bin jedenfalls niemandem für solch einen Einwand böse.

Während eines Gespräches hat man mir bis jetzt noch nicht mehrmals die gleiche Geschichte erzählt. Ich denke, dass mir das dermaßen auf den Geist gehen würde, dass ich gar nicht anders könnte als entweder total ab zu schalten und meinen Geist anderen Dingen zu zu wenden, oder die Person darauf an zu sprechen, dass sie mir diese Geschichte bereits erzählt hat und ich sie schon kenne. Das ist sicherlich sehr nervig. Wenn es aber einen Grund für dieses Verhalten gibt, dann könnte ich das vermutlich besser tolerieren und würde auch geduldiger zuhören. Oder, wenn jemand sich ganz besonders doll über etwas freut und dann deswegen immer wieder erzählt, was ihm oder ihr widerfahren ist.

Bei meinem Großvater kann es aber passieren, dass er mir an drei aufeinander folgenden Tagen die selbe Geschichte erzählt. Das ist aber auch erst so, seit er das letzte Mal in einer Vollnarkose gelegen hat. Irgendwie ist er daraufhin ein bisschen vergesslich geworden. Ich sage dann aber nichts dazu und höre mir die Geschichte gerne auch noch ein drittes oder ein viertes Mal an, ohne zu erkennen zu geben, dass ich sie schon kenne. Ich stelle allerdings Zwischenfragen nach dem zweiten Mal, damit auch für mich die Geschichte nicht langweilig wird. Manchmal gelingt es mir damit, das Gespräch in ein wenig andere Bahnen zu lenken.

Absolut situationsabhängig. Aber mit dem Alter bin ich etwas ungnädiger geworden. Ich sag das häufiger, wenn das jemand macht. Außer wenn ich merke, dass es der Person dann unangenehm ist, dann ermutige ich sie, es doch nochmal zu erzählen.