Wenn man ständig etwas wiederholen muss ...

vom 23.03.2012, 17:46 Uhr

Ich habe diese Woche mehrfach mit meinem Vater telefoniert und jedes Mal hat er mich die gleiche Frage gefragt, die ich ihn auch jedes Mal genauso beantwortet habe. Es ist ja jetzt nicht so, dass mein Vater bereits dement wäre oder dergleichen, ich glaube, er macht es eher aus dem Grunde, dass man dann eher seinem Wunsch nachkommt oder sofort auf der Stelle eine konkrete Antwort gibt. Das war aber in dem Fall nicht möglich. Ähnlich verhält es sich auch mit anderen Fragen, die man nicht konkret beantworten kann. Ich muss sagen, dass es mir nach dem vierten, fünften Mal auch schwerfällt, die Füße still zu halten und nicht unfreundlich oder eben zickig zu werden.

Doch nicht nur bei meinem Vater ist es so, grundsätzlich ist es so, dass ich nicht so viel wiederholen mag. Einmal, maximal aber zwei oder drei Mal muss es doch reichen, wenn sich nichts geändert hat. Wie geht Ihr mit solchen Wiederholungen um? Seid Ihr immer recht geduldig oder geht es Euch auch mal auf den Keks, wenn man ständig die gleiche Frage mit der gleichen Antwort beantworten muss? Warum reicht eine einmalige Antwort nicht aus und muss sie eben immer wieder sagen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Dieses Phänomen beobachte ich in meinem Beruf recht häufig. Ich arbeite ja in einer Apotheke und natürlich haben wir auch viele ältere Kunden, die einiges einfach nicht mehr so gut verstehen und man deshalb viele Sachen auf erneute Nachfrage hin öfter wiederholen muss, bis sie wirklich verstanden werden und ich das Gefühl habe, dass z.B. die Tabletten auch richtig eingenommen werden. Dabei bin ich eigentlich ganz geduldig, die Menschen können ja nichts dafür, dass sie mich nicht mehr so schnell verstehen.

Auf der anderen Seite gibt es aber die Kunden, die von mir z.B. eine Garantie haben möchten, dass ein Präparat auch wirklich in kürzester Zeit wirkt. Kann ich diese Garantie nicht geben, wiederholen sie die Frage immer wieder, damit ich mich irgendwann möglichst verrenne und einen Zeitraum sage, wann z.B. diese Tablette wirkt. Da ich das nicht sagen kann, muss ich mich dann auch zusammenreißen, damit ich nicht ungeduldig und unhöflich werde.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Also so nervös wie dich macht mich jetzt sowas nicht. Ich habe mich mit dem Thema noch nie so bewusst befasst, weil es noch nie solche Gedanken ausgelöst hat. Denn wenn ich so nachdenke, dann passiert mir das z.B. bei meiner Mutter auch mal. Aber ich sage dann beim zweiten Mal einfach: "das hast du schon mal gefragt und ich würde dir gerne helfen, aber ich weiß nicht wie" oder sowas in der Art und dann fragt sie bestimmt nicht noch ein drittes Mal. Und so handhabe ich es auch bei Kollegen, die etwas langsamer sind.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass man das noch unterscheiden muss. Manche Leute machen das ja, wie du es ja bei deinem Vater vermutest, damit sie schneller eine Antwort bekommen und damit sie dann eben wissen, wie deine Antwort ausfällt. Weil sie hoffen, dass sie die Antwort dann schneller erhalten, fangen sie dann an regelmäßig zu nerven. Jedoch führt das oft genug zum Gegenteil.

Die andere Möglichkeit ist die, dass die Personen das eben wirklich vergessen, obwohl sie noch nicht dement sind. Das finde ich dann besonders nervig und dann werde ich auch manchmal zickig. Wenn man weiß, dass man vergesslich ist, dann muss man sich gewisse und wichtige Sachen eben aufschreiben, damit man sie nicht vergisst. Das ist keine Schande und es erspart anderen Leuten viel Zeit und Nerven.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich komme mir schon ein bisschen komisch vor, wenn ich Sachen mehrmals wiederholen muss. Vor allem dann, wenn man mich akustisch nicht versteht. Ich spreche vielleicht manchmal ein bisschen schnell, aber immer deutlich und auch nicht zu leise. Und trotzdem werde ich doch recht oft gefragt, ob ich das bitte noch einmal wiederholen kann. Manchmal auch mehrmals. Und wenn ich dann schon halb schreie und in Zeitlupe rede, dann finde ich das ehrlich gesagt nicht gerade toll.

Ich rede allgemein nicht gerne laut. Bei älteren Menschen bleibt das jedoch nicht aus, aber da sehe ich es ein, weil man sonst alles wirklich mehrmals wiederholen müsste. Aber bei jungen gesunden Menschen? Da frage ich mich schon manchmal, ob die nicht vielleicht zu laut Musik gehört haben oder etwas in der Richtung. Klar, wenn jemand vergessen hat, was ich gesagt habe, dann muss ich es wohl nochmal wiederholen. Und ich bin ehrlich: alles merke ich mir auch nicht und da frage ich auch nochmal nach, sodass derjenige wiederholen muss. Meistens schreibe ich es mir dann direkt auf, weil es sich dabei um was handelt, was ich mir dann einfach nicht merken kann.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Bei uns war es zwar nicht mit Fragen und Antworten so, dass ständig etwas wiederholt werden musste, aber dennoch hatte ich gerade in der Kindheit und Pubertät viele Probleme mit meiner Mutter. Diese hörte einfach nie richtig zu und man musste alles 100 Mal wiederholen. Meist hat sie das dann aber trotzdem noch vergessen. So sagte man ihr, dass man morgen später nach Hause kommt und am nächsten Tag macht sie wütend die Tür auf und fragte wo man denn war.

Teilweise war es aber schon sehr enttäuschend und ich frage mich noch immer ob sie einfach so desinteressiert war. Vor etwa 2 Jahren habe ich meinen Abschluss gemacht (Fachabi). Zeitgleich mit meinem Abschluss sind meine Eltern umgezogen und ich habe ihnen gesagt, dass ich nicht helfen kann da ich montags meine Prüfungen habe. Ich habe etwa eine Stunde mit meiner Mutter über die bevorstehende Prüfung gesprochen und ihr gesagt, dass ich doch bammel davor habe. Nach etwa 3 Monaten, nachdem meine Prüfungen bestanden waren und ich schon gar nicht mehr in der Schule war (lebte da schon nicht mehr zuhause) fragten meine Eltern mich dann, wann ich denn meine Abschlussprüfungen hätte.

Ich glaube oftmals liegt es auch am Desinteresse wenn Dinge vergessen werden. Das Gehirn speichert eben nur Dinge, die man selbst für wichtig empfindet.

Ich selbst wiederhole inzwischen recht selten Dinge, aber es stört mich eigentlich auch nicht wenn ich etwas wiederholen muss. Gerade bei meinem Mann muss man manchmal auch etwas 2 oder 3 Mal sagen, bis er endlich zuhört und meine Tochter bekommt auch etwa 50 Mal am Tag zu hören, dass sie etwas nicht in den Mund stecken soll. Das stört mich aber nicht weiter, bin ja auch so aufgewachsen, dass ich alles immer wiederholen musste ;).

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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