Der Umgang mit Absagen im Alltag?

vom 23.03.2012, 18:08 Uhr

Ich hatte die Familie, des Besten Kindergartenfreundes meines Sohnes, für Samstag zum Essen eingeladen. Als ich gestern Mittag meinen Kleinen von der Kita abholte, meinte der Vater zu mir, ob man das nicht auf Sonntag verschieben könnte. Ich verneinte, da meine beiden Männer Sonntag bereits woanders sind. Er sagte, seine Mutter hätte gestern angerufen und gesagt, sie sollen Samstag zum Essen vorbei kommen. Und wenn er dies nicht machen würde (zu seiner Mutter fahren), meinte er, dann gäbe es richtig Stunk. Danach ließ er mich stehen. Ich war platt und sprachlos. Er fragte nicht mal ob es Umstände machen würde, oder ob die Einkäufe schon gemacht hätte. Immerhin habe ich eine 6-köpfige Familie eingeladen. Die Kochmenge wäre als deutlich höher gewesen, als für unsere 3 Personen Haushalt. Aber es kam nichts. Seiner Frau rutschte auch nur ein kleinlautes Schuldigung über die Lippen.

Das ärgert mich richtig. Dieses Essen war seit fast 2 Wochen geplant. Ich bin natürlich einerseits froh darüber das ich die Einkäufe noch nicht gemacht habe, auf der anderen Seite bin ich wirklich wütend darüber. Sehe ich das zu eng? Reagiere ich über? Darf man seiner Mutter nicht absagen, wenn die einlädt? Ich persönlich hätte auch meiner Mutter abgesagt. Verplant ist verplant. Wie hättet ihr reagiert? Würde euch so etwas auch sauer aufstossen oder seht ihr die Sache dann eher "Pech gehabt" hab ich halt weniger zu tun? Ich hatte heute Mittag eigentlich mit einer Reaktion von der ihr gerechnet. Aber sie sagte dazu kein Wort. Wünschte lediglich ein schönes Wochenende. Wie hättet ihr darauf reagiert? Haltet ihr das für eine höfliche Absage? Oder vielleicht für eine vorgeschobene? Würdet ihr nochmals einladen?

» LifeLines » Beiträge: 213 » Talkpoints: 4,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kenne dieses Gefühl auch nur mehr als zu gut und kann es sehr gut verstehen, wenn du hier wütend bist. Ich selbst war auch schon in ähnlichen Situationen, wie zum Beispiel vor einigen Wochen, als ich mit einem Freund auf ein Konzert wollte. Ich habe für ihn und seine Freundin und für mich natürlich auch die Konzertkarten besorgt und einen Tag vor dem Konzert habe ich dann auch die Absage von dem Freund bekommen, da er lieber mit seiner Freundin auf einen Geburtstag gehen wollte, zu dem er eingeladen wurde und ich blieb auf den Kosten der Konzertkarten sitzen. Zum Glück konnte ich hier aber noch Ersatz-Leute auftreiben.

In deiner Situation wäre ich aber sicherlich auch genau so wütend gewesen wie du. Natürlich ist die eigene Familie schon wichtig und wenn die Mutter zum Essen lädt, dann versucht man dies auch irgendwie einzurichten - Hätte ich an der Stelle des Mannes der eingeladenen Familie auch versucht. Aber wenn ich eben schon seit zwei Wochen zum Essen geladen bin, dann sage ich dies nicht einfach ab und versuche mich doch lieber mit meiner Mutter anders zu arrangieren. Für mich hört sich dies ein bisschen so an, als sei dieser Mann ein richtiges Muttersöhnchen, der noch immer ein bisschen unter deren Pantoffeln steht?

Hätte ich an deiner Stelle schon die Einkäufe getan, dann wäre ich wahrscheinlich gleich vor Ort richtig laut geworden und hätte denen mal richtig meine Meinung gesagt. Wenn man so freundlich ist und zum essen lädt - Und dann noch eine Großfamilie mit sechs Leuten, sogar die Kosten auf sich nimmt, dann hätte ich hier einige Dinge gehabt, die ich denen vor den Kopf geworfen hätte. Dazu noch die dreiste Frage, ob man das ganze nicht einfach um einen Tag verschieben könnte? Hier wäre mir dann vielleicht echt der Kragen geplatzt, zumal ich ja jetzt nicht mal mehr wüsste, wohin mit all den Einkäufen.

In Zukunft würde ich diese Familie wahrscheinlich auch nicht mehr zu solchen Gelegenheiten einladen und ein Nachholen wäre für mich wahrscheinlich jetzt auch nicht mehr drin, zumal ich in deiner Situation jetzt einfach das Gefühl hätte, dass die Familie es mit dem Essen eh nicht so ernst und wichtig genommen hat - Vielleicht hatten diese sogar nie wirklich Lust dazu, etc. Mir würde einiges durch den Kopf gehen.

Benutzeravatar

» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann deine Wut sehr gut verstehen. Mir geht es in solchen Situationen nicht viel anders. Einen guten Bekannten meines Lebensgefährten habe ich deswegen schon mehrfach ziemlich angemault. Denn bei ihm ist es so, dass er fast täglich anruft und meinen Lebensgefährten zu sich zitiert. Und ihm ist auch egal, ob wir etwas anderes vorhaben. Er ist auch immer beleidigt, wenn mein Lebensgefährte nicht so springt wie er pfeift (anscheinend ist die Mutter deines Bekannten da sehr ähnlich gestrickt) Das liegt aber nur daran, wenn man jahrelang nach der Pfeife der betreffenden Person tanzt. Ich hab dem Bekannten mit mir den Zahn nämlich recht schnell gezogen!

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube, dass ich die Leute erstmal vorerst nicht mehr einladen würde. Ich finde es nämlich nicht in Ordnung, dass beide einfach so abgesagt haben, obwohl das Essen schon sehr lange geplant haben. Das ist nicht in Ordnung und höflich ist es auch nicht

hinzu kommt ja noch, dass es nicht in Ordnung ist, wenn man sich dann nicht mal ordentlich entschuldigt. Meiner Meinung nach war das nicht mal eine richtige Entschuldigung, die eigentlich angebracht wäre, sondern eher eine einfache Absage. Des Weiteren wäre es auch für mich kein Grund gewesen, ein Essen abzusagen. Wenn die Mutter nicht gerade schwer krank ist, dann wird sie es überleben und die können noch ein anderes Mal zu ihnen zum Essen fahren.

Ein Glück hast du die Einkäufe noch nicht gemacht. Ich wäre nach so einer Absage sowieso schon genervt gewesen, aber wenn das denn auch noch passiert, dann wäre ich wahrscheinlich auch explodiert. Schließlich ist es großzügig, wenn man eine so große Familie zu sich einlädt und dann alle Kosten trägt. Mir wäre dann der Kragen geplatzt. Ich hätte vielleicht auch verlangt, dass sie einen Teil bezahlen und das, was dann nicht verbraucht wird, mitnehmen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe seine Mutter mal während eines Kindergeburtstages kennengelernt. Sie machte mir eigentlich einen sehr vernünftigen Eindruck. Und auch das Verhältnis Mutter und Sohn schien mir nun nicht so dicke zu sein. Als ich das meinem Lebensgefährten erzählte meinte er, dass er davon ausgeht das jede Mutter dafür Verständnis gehabt hätte, wenn man nicht zusagt. Schließlich war dieser Termin seit 2 Wochen fest. Meine Mutter sagte dies ebenfalls. Sie hätte dafür Verständnis gehabt. Schließlich sind Kinder erwachsen, haben eigene Familien und Termine. Da stehe man nun nicht immer an erster Stelle. Was ich mich frage, warum sie nicht einfach seine Mutter gefragt haben, ob eine Verschiebung auf Sonntag möglich wäre.

Und was mich auch heute noch so richtig ärgert, dass nicht mal die Frage kam ob es Umstände machen würde das zu verschieben. Er hätte wirklich in Kauf genommen das ich auf dem Essen sitzen geblieben wäre. Und das sie nun heute gar nichts dazu geäußert hat und das lieber tot geschwiegen hat, empfand ich als traurig. Und oh ja damomo, mir geht so einiges durch den Kopf. Obwohl ich eher das Gefühl habe, dass es eher von ihm ausgeht als von ihr. Denn ich habe sie in die Tagesplanung eingebunden gehabt. Und ich hatte schon das Gefühl, dass sie sich darauf gefreut hatte. Ich glaube, die Sache wird meinen Kopf noch ein Weilchen beschäftigen.

» LifeLines » Beiträge: 213 » Talkpoints: 4,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann dich voll verstehen. Das ist wirklich mehr als unhöflich. Ich habe sowas auch schon mal erlebt. Und die Familie hat mir sogar erst abgesagt, als der Tisch gedeckt war und wir jeden Moment mit Ihnen gerechnet haben. Und als "Begründung" haben sie gemeint, dass es ja so doll schneit (ist ja in Österreich auch so ungewöhnlich). Aber man konnte schon raus hören, dass es nur eine Ausrede war.

Mein Mann und ich waren total sauer, zumal unser Sohn auf seinen Freund gewartet hat und dann total enttäuscht war. Ich habe sie seid dem nicht mehr eingeladen. Denn das ist mehr als unmöglich. Und in deinem Fall wegen der Oma abzusagen, ist ja eine noch schlechtere Ausrede.

Ich weiß selbst, dass mit einem kleinen Kind immer was dazwischen kommen kann. Aber dann schaue ich auch zu, dass ich die Verabredung rechtzeitig verlegen oder notfalls abgesagt bekomme (min. eine Woche vorher). Ansonsten muss schon das Kind krank sein, oder das Auto kaputt gehen, damit ich kurzfristig absagen würde.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Diese Leute sind es nicht wert, dass sie eingeladen werden und man sich sehr viel Mühe macht. Wenn sie sich so benehmen, solltest du in Zukunft dich da zurückhalten. Ich sehe diese Ausrede als wirklich vorgeschoben an. Denn jede Mutter hat Verständnis dafür, dass der Sohn schon lange eine Einladung hatte. Es ist total dreist auch noch zu fragen, ob du das Essen auf Sonntag verschieben kannst. Leider gibt es immer wieder Menschen, die keine Manieren haben.

Dass du dich ärgerst, kann ich sehr gut verstehen, würde ich auch. Aber ich hätte die Absage nicht ohne Kommentar hingenommen. Vielleicht bekommst du mal Gelegenheit, dich zu revanchieren, dann mach es genau so und denke daran, wie sie dich und deine Einladung behandelt haben.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich bin eher unspontan und komme daher mit solchen kurzfristigen Absagen auch nicht wirklich klar. Wenn ich zwei Wochen lang weiß, dass an dem und dem Tag das und das statt findet, dann richte ich mich darauf ein und wenn jemand diese Pläne dann zunichte macht, dann ärgert mich so etwas ehrlich gesagt unheimlich. Man hätte sich etwas anderes in der Zeit vornehmen können, man würde seinen Tag anders planen, man kauft anders ein, und und und.

Da sind einfach so viele Dinge, die daran hängen. Und ich kann auch nicht verstehen, wieso die Familie der Schwiegermutter nicht einfach gesagt hat, dass sie schon zum Essen eingeladen sind. Nicht, dass das nur eine Ausrede ist, denn ich finde es schon merkwürdig, wenn man ein so lang geplantes Essen durch so einen Vorwand absagt. Wenn das Kind krank ist oder ein anderes Familienmitglied, dann wäre das auch noch mal was anderes. So etwas passiert eben spontan, aber eine Einladung von der Schwiegermutter zum Essen obwohl man schon eingeladen ist?

Ich finde das sehr unhöflich und ich hätte da auch mehr erwartet, muss ich sagen. Irgendwo kann man da ja nur hoffen, dass sie noch einmal auf die zukommen. Vielleicht laden sie auch deine Familie mal zum Essen ein? Das würde ich durchaus annehmen, aber einladen würde ich erst einmal nicht wieder. Wer weiß, ob sie das nicht auch wieder verschieben wollen. Man muss eben auch im Hinterkopf behalten, dass es die Familie seines besten Freundes ist und nicht, dass am Ende die beiden Jungs unter der Situation leiden. Zusammenreißen sollte man sich schon, aber wieder einladen muss man in der nächsten Zeit nicht. Da kann man auch warten.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich denke, dass es niemals schön ist, eine Absage zu bekommen. Gerade dann, wenn man sich auf ein Ereignis sehr gefreut hat und einem dann abgesagt wird, ist das durchaus hart. Zudem war es bei dir ja auch so, dass das Treffen schon lange feststand und von daher hätte es mich dann auch sauer gemacht, wenn kurz vorher eine Absage kommen würde. Immerhin könnte es ja sein, dass du bereits eingekauft und alles vorbereitet hättest und da wäre das Ganze natürlich gleich noch viel ärgerlicher.

Ich finde es generell sehr höflich, wenn man ein lange geplantes Treffen so kurz vorher absagt. Wenn es dann auch noch einen solchen banalen Grund gibt, dann wäre ich auf jeden Fall auch sehr sauer, wobei ich mich auch damit abfinden würde. Immerhin hätte ich es auch nur gut mit der Einladung gemeint und wenn die Familie es dann vorziehen würde, etwas anderes zu machen, dann müsste ich das wohl akzeptieren. Ich könnte sie ja schlecht dazu zwingen, zu mir zu kommen und von daher würde ich sie dann auch nicht weiter auf diesen Vorfall ansprechen.

Auch wenn ich sehr verärgert wäre, würde ich versuchen, mir nicht zu viel Gedanken darüber zu machen. Immerhin würde ich einfach versuchen, das Ganze positiv zu sehen und mich darüber zu freuen, dass mir eine Menge Arbeit erspart bleiben würde. Und von dem Geld, was ich eigentlich für das Einkaufen auf die Seite gelegt hätte, würde ich mir dann einfach selbst mit meiner Familie einen schönen Tag machen, so dass ich auch ein tolles Wochenende haben würde.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht. Jeder Mensch hat eben andere Prioritäten und wenn jemandem die Familie am wichtigsten ist, was ist so schlimm daran? Eine sehr gute Freundin von mir hat mir schon häufiger kurzfristig abgesagt hat, da etwas mit der Familie war. Ich habe ihr das nie übel genommen und wüsste nicht, warum ich das tun sollte.

Was wäre ich denn für eine Freundin, wenn ihr von ihr verlangen würde, ihre Familie zu ignorieren? Nachher sitzt die bei mir zu Besuch und ist in Gedanken doch woanders, weil sie sich damit quält, nicht dort zu sein, wo sie gebraucht wird. Davon hat doch keiner was.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^