Neugeborene in der frischen Luft - wie steht ihr dazu?

Eben habe ich mit meiner Schwester telefoniert, die im Sommer ihren Sohn erwartet. (und meinen Neffen ). Sie hat mich gefragt ob man mit einem Neugeborenen denn auch schon in die Natur darf.

Als unsere Tochter geboren wurde, war es Winter und ich habe irgendwo gelesen, dass man die Kinder ganz langsam an die frische Luft gewöhnen soll. So haben wir etwa 10 Minuten gebraucht um unser Töchterchen anzuziehen und waren lediglich 10 Minuten unterwegs. 5 Minuten hin und 5 Minuten zurück. Als ich meine Hebamme dann danach fragte, musste diese sehr lachen und sagte, dass gar nichts dagegen spricht mit dem Kind auch bei kaltem Wetter nach draußen zu gehen. Sie sagt nur, man muss das Kind dick genug einpacken und im Gesicht und an den Händen eine Wundschutzcreme auftragen. So haben wir dass dann auch gehandhabt und sind lange draußen gewesen. Geschadet hat es nie und sie wurde auch nie krank.

Im Sommer ist es ja wieder etwas anderes, aber ich denk, wenn das Neugeborene mit Baby-Sonnencreme eingecremt ist und je nach Temperatur gekleidet ist und dazu noch im Schatten/Kinderwagen liegt ist nichts dagegen einzuwenden auch mit einem Neugeborenen die schönen Temperaturen zu genießen und spazieren zu gehen oder im Garten zu „relaxen“.

Wie seht ihr das? Wie habt ihr es gemacht und wie würdet ihr das machen?

Mein Sohn ist im tiefsten Winter geboren und am Tag, an dem ich aus dem Krankenhaus mit ihm kam wurde erst mal ein ausgiebiger Spaziergang gemacht. Es hat meinem Sohn gut getan und auch mir, wo ich die Krankenhausluft einatmen musste. Der Junge war schön warm angezogen, aber nicht zu warm, weil das auch wieder nicht gesund ist und dann sind wir mindestens 2 Stunden an der Luft gewesen.

Meine Tochter ist im Frühling geboren und in dem Jahr war es schon im März sehr warm draußen. Sie stand den ganzen Tag draußen im Kinderwagen und hat geschlafen. Nur zu den Mahlzeiten habe ich sie reingeholt. Dann kam sie wieder nach draußen. Die frische Luft schadet den Kindern auf keinen Fall.

Ich finde es ganz wichtig, dass man kleine Kinder und auch Säuglinge nicht den ganzen Tag in der Stube lässt und dass man mit ihnen nach draußen geht. Frische Luft ist gut für den Menschen und die Natur tut den Abwehrkräften gut.

Ich denke, dass man bei einem Neugeborenen schon ein bisschen aufpassen muss. Man sollte es entsprechend kleiden und dafür sorgen, dass es weder im direkten Wind, noch in der direkten Sonne steht und bei kleinen Kindern finde ich es auch wichtig, dass man sie mit einer Sonnencreme eincremt um sie zu schützen, wenn es draußen sehr sonnig ist. Aber wenn man auf sein Kind achtet, dann steht meiner Meinung nach einem längeren Aufenthalt in der Natur absolut nichts im Wege! Ganz im Gegenteil, ich könnte mir vorstellen, dass es sogar gesünder für Kleinkinder ist wenn sie sehr viel Zeit draußen in der Natur und an der frischen Luft verbringen, als wenn man sie immer gut behütet im Haus lassen will. Für mich wäre das undenkbar, sollte ich einmal selber Kinder haben.

Es wäre ja auch biologisch gesehen schwachsinnig, wenn man mit Säuglingen und mit Neugeborenen nicht in die Natur gehen dürfte, denn früher haben ja auch wir Menschen einmal draußen in der Natur gewohnt und hatten zum Schutz bestenfalls eine Höhle, durch die aber auch schon manchmal der Wund pfiff.

Meine Hebamme hat mir damals, als mein großer Sohn im dicksten Winter zur Welt kam auch mit auf den Weg gegeben, dass überhaupt nichts gegen einen Spaziergang an der frischen Luft spricht, wenn der Spaziergang nun nicht 3 Stunden dauert. Sie riet mir lediglich, dass ich in den ersten 2 Wochen solange warten sollte, bis es über Null Grad hat und nicht ganz so eisig ist.

Wenn die Kinder gut eingepackt sind, dann spricht nichts dagegen sie an die frische Luft zu gewöhnen. Also sollte es bei deiner Schwester, die ja im Frühling/Sommer ihr Kind bekommt, erst recht kein Problem sein, das Kind auch gleich von Anfang an mit nach draußen zu nehmen.

Es spricht im Sommer wirklich nichts dagegen. Allerdings sollte man bedenken, dass Sonnencreme allein nicht ausreicht. Schatten ist immer noch der effektivste Sonnenschutz. Am Kinderwagen sollte ein Sonnenschirm oder ein Sonnensegel die Sonne abhalten, da die zarte Haut eines Neugeborenen sehr gut vor Sonnenbrand geschützt werden muss. Außerdem kann es sich im Kinderwagen im Sommer sehr aufheizen, wenn man ihn in die Sonne stellt. Da muss man natürlich darauf achten, dass das Kind auch der Witterung angemessen angezogen ist, damit es keinen Hitzeschlag bekommt. Wenn man im Garten relaxt, tut ein großer Sonnenschirm oder der Schatten von einem großen Baum gute Dienste.

Aufpassen muss man auch, wenn es sehr windig ist, was im Sommer auch vorkommen kann. Wenn dann viel Staub durch die Luft fliegt, kann das bei den Neugeborenenaugen schon mal eine Entzündung hervorrufen, weil der Tränenfluss noch nicht so richtig funktioniert. Bei Sommerstürmen und starkem Wind also besser im Haus bleiben und bei Anzeichen einer Augenentzündung natürlich sofort zum Kinderarzt.

Ich habe unseren Sohn von Anfang an mit nach draußen genommen. Auch stundenlang, wenn wir gegrillt haben. Er war 3 Tage alt, als wir das erste mal in den Urlaub gefahren sind. Und da war er fast nur draußen. Meine Tante hat ihre Kinder sogar extra auf dem Balkon gestellt zum Schlafen (im Kinderwagen und schön eingepackt). Nur wenn er windig war, dann ging es eben nicht. Und ich würde das wieder so machen. Mein Sohn ist mir 4 Jahren vielleicht 3 Mal länger krank gewesen (4-5 Tage). Ansonsten kann ihm ein Schnupfen oder mal eine Nacht Fieber nichts anhaben und er ist am Folgemorgen wieder fit.

Meine Tochter ist im Februar geboren worden und es war nicht wirklich warm. Trotzdem waren wir mit der kleinen Maus gleich am ersten Tag spazieren als wir das Krankenhaus verlassen haben. Sie wurde warm angezogen und im Kinderwagen hatte ich noch einen Daunenschlafsack und es war perfekt. Wir sind dann eine schöne Runde spazieren gegangen und haben das dann auch jeden Tag so gemacht.

Im Sommer ist das ganze ja noch leichter weil es ja warm ist. Da braucht man nicht so warm anziehen. Wichtig ist nur dass das Baby von der Sonne geschützt ist. Und vielleicht nicht gerade zu Mittag, wenn es am heißesten ist, nach draußen gehen, sondern eher in der Früh oder am Abend.

Wenn man mit Babys nicht nach draußen geht beziehungsweise ihnen die frische Luft verwehrt, dann bekommt das den Kleinen absolut nicht. Meine Hebamme hatte damals auch einen bestimmten Ausdruck dafür, aber den weiß ich nicht mehr. Da ich aber meine Töchter an unterschiedlichen Tagen nach Hause bekam und wir auch den Kinderwagen erst einige Tage später im Geschäft abholten, habe ich einfach das Fenster lange geöffnet.

Da wurden die Kinder auch vorher ordentlich warm angezogen und gut zugedeckt. Übrigens für den Winter sollte man unten den Kinderwagen eine Platte aus Styropor reinlegen. Auch das ist ein Tipp von der Hebamme damals gewesen. Denn Styropor hält auch noch Kälte ab, so dass ein Kind im Kinderwagen noch geschützter ist.

Bei meiner Freundin war es schon so das sie mit ihrer Tochter am Anfang nicht raus gehen sollte, es war Sommer und 35 Grad, und die Luft war schon extrem heiß. Ansonsten denk ich aber auch, immer raus mit den kleinen Kindern, im Winter dick eingemummelt und im Sommer nicht an die Sonne lassen, man kann den Kinderwagen mit so einem Spucktuch sonnenfest machen. Mit Sonnencreme würde ich bei Neugeborenen vorsichtig sein, da würde ich erst mit einem halben Jahr oder frühestens mit 3 Monaten anfangen, Neugeborene haben halt doch noch eine andere Haut als etwas ältere Säuglinge.

Die Große ist im Frühjahr geboren, der Kleine im Herbst, da war es bei beiden Kindern überhaupt kein Problem und darüber musste auch nicht nachgedacht werden. Die Kinder kamen schon am ersten Tag daheim an die frische Luft. Gut eingepackt - das war klar, aber im Frühjahr und Herbst waren zunächst weder eine spezielle Schutzcreme für den Winter noch eine Sonnenschutzcreme nötig; da tat es eine Wind- und Wettercreme.

Erst neulich wurde mir von Bekannten wieder erzählt, dass man mich täglich mit mindestens einem der Kinder spazieren gehen sah. Mir war das gar nicht mehr so bewusst, aber ich habe immer darauf geachtet oft an die frische Luft zu gehen und mich intensiv mit den Kindern zu beschäftigen. Das lag vielleicht auch daran, dass ich schon beizeiten wieder angefangen habe zu arbeiten und daher diese Zeit besonders genossen habe.