Frühstück in Familie - Wo wird es noch praktiziert?
Als meine Kinder noch zu hause waren, haben wir oft und ausgiebig auch zusammen gefrühstückt. Wenn ich das heute in den Familien so sehe, dann wird so ein Familienfrühstück allenfalls gehalten, wenn die Kinder noch sehr klein sind und da wird oftmals noch ein getrenntes Frühstück macht, weil die Kinder angeblich nicht so lange am Tisch sitzen können oder sie doch was anderes essen oder dass angeblich die Kinder keine Lust dazu hätten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass so ein Familienfrühstück immer sehr nett und unterhaltsam war. Die Kinder haben immer gut gegessen und sie freuten sich immer, wenn man gemeinsam am Frühstückstisch gesessen hat. Ist es bei euch auch so, dass ein Familienfrühstück wichtig ist oder lasst ihr die Kinder alleine frühstücken? Warum macht ihr ein Familienfrühstück oder warum macht ihr es nicht?
Mich würde hier aber interessieren, was du unter ausgiebig verstehst und wie der Zeitplan ausgesehen haben kann. Wann ist der Vater dann aus dem Haus und wann mussten die Kinder gehen? In der Regel ist doch so ein gemeinsames und "ausgiebiges" Frühstück schon aus Sachzwängen gar nicht realisierbar. Denn wenn ein Familienmitglied um 7 Uhr oder 7:3o Uhr aus dem Haus muss (wobei die Kinder auch spätestens um diese Zeit gehen müssten, um zu Schulbeginn da zu sein), muss so ein gemeinsames Frühstück deutlich vor 7 Uhr beginnen. Und mindestens eine Person muss noch mal früher raus, um eben die Vorbereitungen zu treffen. Von Aufräumarbeiten mal nicht zu sprechen.
Es ist also eher an Wochenenden oder in den Ferien daran zu denken, ein solches Frühstück wie von dir beschrieben zu praktizieren. Und das, so mein empfinden, ist eben gar nicht selten. Jedenfalls sind die Schlangen vor den Bäckereien am Samstag und Sonntag immer besonders lang. Und das schon auch über die Zeit von 8-9 Uhr! Gekauft wird dann mehrheitlich tatsächlich das typische Frühstückszubehör (Brötchen oder Semmeln, Croissants, Brezeln, ...).
Diamante hat geschrieben:lasst ihr die Kinder alleine frühstücken?
Wieso sollte man das tun, wenn doch die Arbeit gleich bleibt? Und was hätte dies damit zu tun, dass Kinder - so wie du als möglichen Grund anführst - die Kinder keine Lust dazu hätten? Es gibt also irgendwie nichts, was dafür sprechen würde, dass Hinweise da sind, die gegen ein "Familienfrühstück" sprechen würden.
Wir haben das auch immer gemacht und machen das bis heute auch noch. Auch als ich noch als Jugendliche bei meinen Eltern gewohnt habe, haben wir am Wochenende zusammen gefrühstückt. Ich kann es auch nicht verstehen. Da gehört einfach zum Familienleben. Auch die Kinder müssen dann man den Hintern aus dem Bett bewegen. Aber ich empfand das immer als normal und für mich stellte sich auch früher nicht die Frage, ob ich vielleicht nicht dazu komme.
Und mit meinen Kindern wird es nicht anders gehandhabt. Es ist ja schon schade genug, dass wir es in der Woche morgens nicht machen können, weil wir alle früh los müssen, aber am Wochenende ist es Pflichtprogramm. Und auch in der Woche essen wir wenigstens das Abendessen gemeinsam.
Bei uns gab es früher noch deutlich öfter ein Familienfrühstück, als es heute der Fall ist, wobei wir das typische Familienfrühstück unter der Woche erst vor einigen Monaten abgeschafft haben. Bis zu dieser Zeit war es morgens bei uns absolute Pflicht, zusammen zu frühstücken, wozu man dann ungefähr eine halbe Stunde früher aufstehen musste, als es sonst nötig gewesen wäre. Das alleine wäre natürlich noch zu verschmerzen gewesen, rentierte sich aber kaum, weil meine Mutter und ich morgens keine besonders großen Quasselstrippen sind und sich somit niemand außer meiner Schwester an einem morgendlichen Gespräch interessiert zeigte, sodass wir alle nur still unser Brot aßen, obwohl niemand von uns morgens eigentlich überhaupt essen wollte, weil bei uns allen der Hunger erst einige Stunden nach dem Aufstehen kommt. Somit war das eher eine Pflichtveranstaltung, die wir dann eben abschafften, als wir deren Sinnlosigkeit erkannten. Inzwischen schmiert sich eben jeder nur noch ein Brot, das er dann mit in die Schule oder Arbeit nimmt, und alle sind glücklich mit der Situation.
Am Wochenende findet solch ein Familienfrühstück allerdings noch deutlich öfter statt und das wird dann auch sehr ausgiebig zelebriert. Wir frühstücken dann eben richtig gemütlich mit verschiedenen Semmeln, Croissants, Kaffee und frisch gepresstem Orangensaft. Das Wichtigste an der ganzen Sache ist aber nicht das Essen, sondern das man sich Zeit lässt und nicht sofort nach Beendigung der Mahlzeit vom Tisch aufspringt. In dieser Zeit führt man harmonische Gespräche und plant die Wochenendgestaltung, was ich immer als sehr angenehm empfinde. Ich muss aber auch sagen, dass dieses Frühstück nicht an jedem Wochenende stattfindet, denn gelegentlich kommt es auch vor, dass meine Mutter und Schwester bis in die Puppen schlafen. Für mich als Frühaufsteherin aus Überzeugung ist das immer recht ungünstig, weil ich wenig Lust habe, mit dem Frühstück bis zur Mittagessenszeit zu warten, somit frühstücke ich doch teilweise schon morgens eine Kleinigkeit und das gemeinsame Frühstück entfällt somit.
Ich muss aber auch sagen, dass ich jeden verstehen kann, der ein ausgiebiges Familienfrühstück meidet, weil die Kinder einfach kein Sitzfleisch haben. Ich erinnere mich noch lebhaft an die Schwierigkeiten mit meiner kleinen Schwester bei dieser Veranstaltung, denn sie war als Kind ein regelrechter Wirbelwind. Dazu muss man sagen, dass sie durchaus schon immer gut erzogen war und es außer Frage stand, dass sie eben am Tisch sitzen zu bleiben hatte, bis alle mit dem Essen fertig waren, ebenso wie sie schon früh gelernt hat, wie man sich in einem Gespräch verhält. Trotzdem stellte ein ausführliches Frühstück uns alle immer wieder auf die Probe. Sie hatte einfach nach einer Viertelstunde aufgegessen und es war ihr immer völlig unverständlich, wie wir alle noch mindestens eine Stunde am Tisch sitzen konnten. Dann wurde eben gestört und gezappelt, was uns allen fürchterlich auf den Keks ging. Wir haben das eisern durchgezogen und sie musste immer auf ihrem Platz sitzenbleiben, zumindest die erste halbe Stunde, ein wirklicher Genuss ist das gemeinsame Frühstück aber erst, seit sie alt genug ist, um wirklich Gefallen daran zu finden und sich auch dementsprechend verhält.
Diamante hat geschrieben:Ist es bei euch auch so, dass ein Familienfrühstück wichtig ist oder lasst ihr die Kinder alleine frühstücken? Warum macht ihr ein Familienfrühstück oder warum macht ihr es nicht?
Bei uns gehört ein gemeinsames Frühstück nicht zum absoluten Pflichtprogramm, denn in der Woche klappt es sowieso nie wirklich, da wir alle unterschiedlich aus dem Haus müssen und am Wochenende wird auch unterschiedlich lange geschlafen. Wenn wir aber alle mal in etwa zur gleichen Zeit aufstehen, dann frühstücken wir auch alle gemeinsam und ausgiebig. Das machen wir auch immer dann, wenn wir etwas unternehmen wollen, denn gut gefrühstückt lässt es sich besser fahren.
Wir frühstücken zwar schon gemeinsam, aber es ist so, dass es in der Woche kein ausgiebiges Frühstück wird. Ich kenne auch niemanden, der das so hält. Das liegt aber nicht daran, dass diese Personen keine Lust dazu hätten oder die Kinder kein Sitzfleisch. Vielmehr ist es so, dass in meinem Bekanntenkreis die meisten Personen spätestens um 7:00 Uhr das Haus verlassen müssen, um pünktlich auf der Arbeitsstelle oder aber in der Schule zu sein. Und da meine Freunde und viele Bekannte keine geborenen Frühaufsteher sind, versucht man da auch Zeit zu sparen und so wird eben das Frühstück auf die nötige Zeit verkürzt.
Am Wochenende sind wir eher in der Lage ein ausführliches Frühstück abzuhalten. Da habe ich festgestellt, dass die Kinder inzwischen doch deutlich mehr Spaß daran haben als zu der Zeit als sie noch jünger waren. Zwar haben sie auch nicht so viel Interesse stundenlang still zu sitzen, aber bis zu einer Stunde bleiben sie inzwischen auch am Tisch, essen gemütlich und tragen zur Unterhaltung bei. Allerdings gibt es auch Wochenenden, wo dieses Frühstück ausfällt, wenn beispielsweise Turniere im Verein angesagt sind.
Ich persönlich finde aber, dass es auch noch viele andere Möglichkeiten gibt, gemeinsam miteinander Zeit zu verbringen. So bereiten die Kinder gerne Mittagessen und Abendessen mit vor. Das ist dann schon einmal eine schöne Gelegenheit miteinander zu sprechen und auch die gemeinsame Mahlzeit danach kann man sehr genießen.
Unter der Woche frühstücken wir nie gemeinsam, es sei denn, es ist ein schulfreier Tag und auch meine Eltern haben frei. An einem normalen Schul- bzw. Arbeitstag kommt das allerdings nicht vor. Wenn meine Eltern arbeiten, dann sind sie bereits etwa eine Stunde bevor ich aufwache aus dem Haus. Ein gemeinsames Frühstück wäre also unmöglich bzw. relativ umständlich. Darüber hinaus frühstücken meine Eltern beide jeden Morgen in der Arbeit, weswegen sie auch mit leerem Magen aus dem Haus gehen. Auch wenn ein Familienfrühstück ganz nett ist, muss es unter diesen Umständen eindeutig nicht sein. Wenn man sowieso in der Arbeit ein Frühstück bekommt, muss man ja nicht in der hauseigenen Küche frühstücken. So erspart man sich auch das Putzen.
Auch wenn meine Eltern frei haben, frühstücken wir unter der Woche nicht gemeinsam. Das hat zwei Gründe: Erstens wollen meine Eltern an einem freien Tag ausschlafen. Normalerweise müssen sie um 5 Uhr morgens aufstehen. Wenn man nach drei anstrengenden Arbeitstagen frei hat, dann erholt man sich eben gern. Dazu gehört auch das lange Ausschlafen. Zweitens hat man um 6.30h am Morgen sowieso nicht so einen Hunger, dass sich ein Frühstück lohnen würde. Wie Anemone bereits beschrieben hat, steht man auf und hat ca. die ersten 2 Stunden gar keinen Hunger. Der Hunger kommt bei mir erst immer ab 8.00 Uhr. Vorher habe ich überhaupt keinen Appetit und muss mich eher zwangsernähren. Ich weiß nämlich, dass ich, wenn ich am Morgen nichts esse, mich nicht konzentrieren kann. Darüber hinaus knurrt dann mein Magen während dem Unterricht, was auch peinlich ist. Da muss aber ein gemeinsames Frühstück mit der Familie eindeutig nicht sein. Ich koche mir eine Tasse Tee und esse ein Müsli, oder ein Brot. Darüber hinaus meide ich am Morgen andere Menschen, da ich zu dieser Tageszeit einfach lieber alleine bin. Meinen Geschwistern geht es da ähnlich.
Ganz anders sieht es allerdings am Wochenende aus. An Samstagen und Sonntagen, wenn die ganze Familie zuhause ist, schlafen wir uns alle aus. Meistens stehen wir dann etwa zwischen 9.00 und 10.00 morgens auf. Irgendjemand bereitet dann das Frühstück zu. Es geht an diesen Tagen beim Frühstück nicht darum, Nahrung zu sich zu nehmen, sonder eher darum, den Tag ruhig und entspannt anzugehen. Meistens gibt es dann eine reichhaltige Auswahl an verschiedenen Lebensmitteln: Brot, Aufstriche, Marmelade, aufgeschnittenes Obst, Frühstückseier, manchmal auch Fruchtsäfte, Obstsalat, oder andere Köstlichkeiten wie Croissants. Zuerst frühstücken wir ausgiebig und entspannt und dehnen die Mahlzeit noch in die Länge. Wir lesen dann die Tageszeitung, und sitzen noch lange am Tisch. Ein Wochenendfrühstück dauert für gewöhnlich zwischen einer und eineinhalb Stunden. Für mich gehört das zu einem entspannten Tag einfach dazu.
Da ich nicht mehr bei meinen Eltern wohne und selber keine eigene Familie habe, frühstücke ich unter der Woche natürlich alleine bei mir. Ab und an werde ich aber auch mal von meinen Eltern eingeladen, zwar häufiger zum Mittagessen aber auch gelegentlich zum Frühstück. Als ich noch Kind war, haben wir immer gemeinsam gefrühstückt und wenn mein Vater schon auf der Arbeit war dann haben wir eine andere Mahlzeit gemeinsam eingenommen. Meinen Eltern war es sehr wichtig eine Mahlzeit am Tag gemeinsam einzunehmen. Ohne Frühstück aber habe ich nie das Haus verlassen und daher habe ich es mir auch so beibehalten.
Bis vor kurzem hatten wir auch kein gemeinsames Frühstück. Mein Mann trank nur einen Kaffee und den auf der Terrasse wo er neben rauchen konnte, meine Tochter hat sich mit ihrem Flascherl Kakao in das Wohnzimmer verzogen wo sie noch mit ihren Plüschtieren gekuschelt hat und ich saß mit meinem Frühstück alleine in der Küche.
Doch vor kurzem hat sich das alles geändert. Mein Mann ist auf die Idee gekommen das es doch nicht so schlecht wäre wenn er in der Früh etwas essen würde und so trinkt er zuerst seinen Kaffee auf der Terrasse und hinterher kommt er zum Frühstück in die Küche. Und seit wir zusammen in der Küche sitzen und frühstücken kommt auch immer öfters unsere Maus dazu. Mal will sie eine Scheibe Brot mit Butter, mal nur eine Salatgurke, aber immerhin beginnt sie neben ihren Kakao, den sie nach wie vor im Wohnzimmer trinkt schön langsam etwas essen. Und da bin ich recht froh darüber. Und so sitzen wir jetzt täglich in der Früh gemeinsam am Tisch und ich bin froh nicht mehr alleine essen zu müssen.
Meine Mutter und ich, die einzigen Bewohner dieses Haushaltes, frühstücken in 99% aller Fälle zusammen. Selbst wenn ich früh aufstehen muss, steht sie auch mit früh auf und wir frühstücken zusammen. Freundinnen von mir berichten aber auch, dass ihre Eltern das nie machen würden. Sprich, wenn sie früh aufstehen muss, dann bleiben die Eltern noch liegen und schlafen länger. Mich hat das ziemlich verwundert.
Bei uns ist es halt so, dass wir uns morgens am Frühstückstisch sehen und dann unter Umständen abends nochmal kurz. So sind die gemeinsamen Essen die einzige Möglichkeit überhaupt anständig und ausgiebiger in Kontakt zu treten. Wenn wir das nicht machen würden, wüssten wir vermutlich binnen weniger Wochen nicht mehr was das Leben des Anderen aktuell beschäftigt.
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