Arbeitslosigkeit bei Partnerwahl ein Ausschlusskriterium?
Die Tochter einer Bekannten hat sich total in einen jungen Mann verliebt. Sie haben sich 2 x getroffen und sie hat nur von ihm geschwärmt. Bis zum dritten Treffen, wo er ihr mitteilte, dass er schon seit 2 Jahren arbeitslos ist. Für einen 24 jährigen jungen Mann sind zwei Jahre eine lange Zeit. Die Tochter meiner Bekannten hat diese "Beziehung" beendet, bevor sie richtig begonnen hat. Sie meint, wer mit 24 schon 2 Jahre arbeitslos ist, hat keine Lust zum arbeiten und das kann sich heutzutage keiner leisten. Sie arbeiten hart für ihr Geld und hat keine Lust auf die Dauer einen Mann zu ernähren. Und besser, die macht einen Schlussstrich bevor alles enger wird, als dass es dann weh tut.
Wäre Arbeitslosigkeit bei der Partnerwahl für euch ein wichtiges Ausschlusskriterium? Hättet ihr dem jungen Mann eine Chance gegeben? Denkt ihr, dass es zu engstirnig ist, dass man etwas beendet, bevor es richtig begonnen hat, obwohl man Schmetterlinge im Bauch hat, wenn man den Menschen sieht?
Ich denke, es kommt ganz auf die Umstände und auf den Menschen an. Es gibt tatsächlich auch junge Leute, die trotz vieler Bewerbungen einfach keine neue Stelle finden können. Heutzutage ist auch 2 Jahre ohne eine Arbeit keine Seltenheit mehr. Würde der künftige Partner aber keine Anzeichen zeigen, dass er gerne arbeiten möchte, dann würde ich mir schon überlegen, ob da eine Beziehung Sinn macht. Denn so generell halte ich auch nichts davon, den Partner aushalten zu müssen, nur weil er nicht arbeiten will. Wenn aber der Wille da ist, nur eben keine Stelle gefunden wird, dann ist das schon etwas anderes.
Ich finde, dass auch heutzutage in jedem Alter die Tatsache einfach da ist, dass man arbeitslos werden kann und nicht so schnell wieder etwas findet. Ich würde einfach mit dem Menschen mal sprechen, würde versuchen heraus zu finden woran es liegt, dass keine Arbeit gefunden wird und ob generell der Wille zum Arbeiten da ist. Das wären für mich Kriterien, nach denen ich dann entscheiden könnte, ob ich die Beziehung möchte oder nicht. Einen Arbeitslosen würde ich nicht generell als Partner ausschließen, es käme eben auf die Gesamtumstände an.
Das schöne ist, um der "zwischenmenschlichen Problematik" ein wenig zu begegnen, dass die Gefühle der Tochter wohl weit weg von dem Weg gewesen sein dürften, was eigentlich unter "verliebt" oder gar unter "total verliebt" zu verstehen ist. Insbesondere, wenn die "Beziehung" auf (unterstellter) Internetbekanntschaft mit zweimaligem (!) Treffen basiert. Was kann hier diese Gefühle auslösen, außer vielleicht das "Begehren" der äußeren Hülle. Das aber kann locker im körperlichen Austausch münden und für beide befriedigend genug sein, dass das "romantische" Gerüst sicher nicht nötig wäre. Und da muss das Problem der Tochter liegen: was erwartet sie vom Leben im Allgemeinen und von einem Partner im speziellen? Gerade, wenn sie den eigentlich nicht kennt und nur über sein Aussehen urteilen kann.
Eigentlich spricht man ja in unserer Gesellschaft schon als erstes darüber, was man macht. Das deutet schon darauf hin, dass wir uns über unsere Tätigkeit definieren. Das mag "armselig" sein, entspricht aber den Gepflogenheiten. Daher ist es schon etwas verwunderlich, was die ersten beiden Treffen über gemacht und über was gesprochen wurde, dass es so lange "geheim" geblieben ist, dass der "junge Mann" (wieder eine Mutmaßung) vom Staat lebt.
Was die Tochter jetzt glaubt beendet zu haben, kann ich nicht erklären. Schließlich war hier nichts weiter zu "beenden". Das da aber gleicht mitgeschwungen ist, dass sie einen Mann zu ernähren hätte, ist sicher auch nicht fein. Immerhin hat sie damit schon die Festlegung getroffen, dass hier der Status des Mannes sich auch in Zukunft nicht ändern würde. Oder war ein Zusammenziehen schon nach dem vierten Treffen geplant? Wieso ist sie nicht bereit, ihre Beziehungen vorher (die ja auch auseinander gegangen sind) zum Maßstab zu nehmen. Auch da hat sie wohl niemanden ernähren müssen. Schon deshalb nicht, weil sie vermutlich gar nicht in einer Partnerschaft unter einem gemeinsamen Dach gelebt hat. Aber selbst wenn das der Fall gewesen wäre, spricht ja nichts dafür, dass sie hier die Ernährerrolle zu übernehmen hätte.
Hier fürchte ich, dass nicht die Arbeitslosigkeit schuld am "auseinander" gehen war, sondern die Erwartungshaltung der Tochter einem potentiellen Partner gegenüber. Sie hat wohl eher klassische Vorstellungen was den Mann (also ihren Traummann) angeht. Dazu gehören dann nicht nur die oberflächlichen Dinge wie "Aussehen", sondern auch die inneren Werte der Brieftasche. Das mag verkürzt und überzogen klingen, trifft hier den Nagel aber vermutlich auf den Kopf. Ist aber auch kein Vorwurf, wenn man bedenkt, dass sie wohl noch sehr hübsch-jung sein muss. Jeder und jede hat das Recht, sich auch weiter zu entwickeln.
Bei mir käme das auch sehr auf die näheren Umstände an. Ich würde mich mit ihm einfach mal darüber unterhalten, welchen Beruf er gelernt hat bzw. ob er überhaupt eine Ausbildung hat, welchen Schulabschluss etc. Man kann nicht grundsätzlich sagen, dass ein junger Mensch, der seit 2 Jahren arbeitslos ist, wirklich zu faul ist. In manchen Berufen hat man es einfach schwer, weil es nicht so viele Stellen gibt. Wobei ein 400€-Job eigentlich für so ziemlich jeden zu bekommen sein sollte, das ist immer noch besser, als gar nichts. Und Zeitarbeitsfirmen stellen eigentlich auch fast jeden ein, nur kann man leider auch genauso schnell wieder entlassen werden.
Wenn der Mann sich wirklich um Arbeit bemühen würde, dann wäre seine Arbeitslosigkeit für mich kein Hindernis für eine Beziehung. Viele Frauen erwarten, dass ein Mann ihnen etwas bieten kann. Für mich ist das nicht wichtig, wenn ich die Person wirklich liebe. Natürlich kann man das noch nicht sagen, wenn man sich gerade erst kennenlernt. Aber eine Chance würde ich auch einem arbeitslosen Mann geben, solange er nicht wie ein fauler Sozialschmarotzer rüber kommt.
Arbeitslosigkeit in normaler Form wäre kein Grund, denn die Arbeitslosigkeit kann nun einmal in der heutigen Zeit jeden treffen. Das sollte allerdings auch nicht das eigentliche Problem sein. Allerdings ist die sogenannte Dauerarbeitslosigkeit ein ganz anderes Problem, denn hier greifen einfach mehrere Komponenten direkt zusammen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Labilität, Unreife oder auch ganz einfach Faulheit um nur einige Faktoren zu nennen. Darauf lässt sich nun einmal keine Beziehung oder sogar eine Partnerschaft aufbauen. Wie soll das im realen Leben denn eigentlich funktionieren?
Ich denke auch, dass es auf die Umstände ankommt und hätte mir schon erklären lassen, wie es dazu kommt dass man 2 Jahre lang arbeitslos ist und welche Perspektiven vorhanden sind. Generell würde ich aber keine Beziehung oder einen Kontakt sofort abbrechen, wenn der andere keine Arbeit hat; man kann ja auch schlecht beeinflussen in wen man sich verliebt. Auch frage ich mich, wie die Tochter darauf kommt, dass sie den Freund nun mit durch füttern muss? Das hängt doch alleine von ihr ab und wenn sie sich vehement weigert, ihm Geld zu geben, ihn einzuladen oder was auch immer ist das doch in Ordnung. Wenn man dann das Gefühl hat, dass der Typ es nur darauf anlegt ausgehalten zu werden kann man immernoch einen Schlussstrich ziehen und die Ganze Sache beenden.
Arbeitslosigkeit kann durchaus ein Kriterium bei der Partnerwahl sein - und das aus verschiedenen Gründen. Es geht dabei nicht unbedingt nur darum, dass der Partner nicht arbeiten geht, sondern auch um die Tatsache, dass er als Arbeitsloser sicher nur wenig Geld zur Verfügung hat, wodurch manche Unternehmungen nicht möglich sind. Darüber hinaus verbindet man Arbeitslosigkeit in der Regel auch mit Stillstand, also mit fehlender beruflicher und persönlicher Entwicklung. Wenn sich ein Partner stetig weiterentwickelt und dafür sorgt, dass er auch auf beruflicher Ebene vorankommt, möchte er doch sicher niemanden an seiner Seite haben, der seit Jahren arbeitslos ist und diese Zeit der Arbeitslosigkeit dann vielleicht noch nicht einmal nutzt, um sich weiterzubilden - zum Beispiel durch ein Studium oder wenigstens einen besseren Schulabschluss, sofern er noch kein Abitur hat.
Ich finde es auch nicht unwichtig, was der Partner macht. Ich möchte auch keinen Partner haben, der den ganzen Tag nur herumsitzt und vielleicht jahrelang keinen Job hat, nicht studiert, keine Ausbildung macht und praktisch nur darauf wartet, dass ihm die Arbeit hinterhergetragen wird. Natürlich gibt es auch viele Leute, die sich um Arbeit bemühen, aber auch nach mehreren Monaten oder sogar Jahren noch nicht fündig geworden sind. Allerdings finde ich es auch ein bisschen grenzwertig, wenn ein junger Mann von 24 Jahren zwei Jahre arbeitslos ist. Ich setze dabei mal voraus, dass er sonst auch nichts nebenbei macht. Bei einem jungen Menschen frage ich mich dann, wieso er die Zeit der Arbeitslosigkeit nicht sinnvoller nutzt, zum Beispiel indem er noch studiert. Er könnte ja auch an der Fernuniversität studieren. Dort könnte er, sollte er doch noch Arbeit finden, parallel zum Job weiterstudieren. Ich hätte Respekt davor, wenn jemand, der einfach keine Arbeit findet, alles tut, um sich weiter zu qualifizieren. Wenn jemand aber nur Bewerbungen verschickt, obwohl er genau weiß, dass es in seinem angestrebten Tätigkeitsbereich schlecht aussieht mit Arbeitsplätzen, würde mich das nicht wirklich überzeugen.
Das fehlende Geld ist auch so eine Sache. Natürlich ist jeder für sich selbst verantwortlich und ich bin auch nicht der Meinung, dass man den Partner aushalten sollte. Allerdings ist es einfach so, dass manche Unternehmungen Geld kosten und wenn der Partner dann immer absagt, weil er zum Beispiel kein Geld für einen Kurztrip ans Meer oder einen Theaterbesuch hat, ist das nicht unbedingt schön. Auf der anderen Seite wäre es auch blödsinnig, wenn der Partner, der Geld verdient, immer alles bezahlen würde. Wenn jemand eine Ausbildung macht oder studiert, ist der Zeitraum, in dem vielleicht wenig Geld vorhanden ist, meistens relativ überschaubar. Wenn jemand aber jahrelang arbeitslos ist und die Wahrscheinlichkeit, dass er in absehbarer Zeit gutes Geld verdient, sehr gering ist, erschwert das eine Beziehung. Gerade wenn man die Hoffnung hat, sich mit dem Partner etwas aufzubauen, ist ein Partner, der keinen Job und kein Geld hat, nicht unbedingt ideal.
Abgesehen von der finanziellen Geschichte finde ich es aber ganz wichtig, dass der Partner sich selbst verwirklicht. Dazu gehört es eben auch, dass er einen Job hat, der ihn ausfüllt und glücklich macht. Ich finde einen Job oder eine andere sinnvolle Tätigkeit einfach wichtig für das eigene Wohlbefinden. Jemand, der jahrelang arbeitslos ist und sich vielleicht schon aufgegeben hat, hat oft auch keine Ambitionen mehr, etwas im Job zu erreichen. Das finde ich dann sehr schade und ich wünsche mir bei einem Partner schon etwas anderes.
Also um wirklich ehrlich zu sein finde ich es recht Oberflächlich nur wegen solchen Dingen einen potenziellen Partner direkt einen Laufpass zu geben. Ich würde das ganze verstehen wenn man ein paar Monate miteinander verbracht hat und man wirklich festgestellt hat: Okay mein Freund / meine Freundin hat keine Lust auf Arbeit und lebt lieber von Hartz 4 oder lässt sich aushalten, aber von vornherein so eine Ansicht an den Tag zu legen finde ich nicht in Ordnung.
Drehen wir das Spiel doch einfach mal, warum muss der Mann eigentlich immer Finanziell gut da stehen? Möchte sich Frau eventuell selbst gerne aushalten lassen und nicht mehr hart für das Geld arbeiten?
Wenn er arbeitslos ist und wirklich auf der Suche nach einer neuen Stelle ist, regelmäßig Bewerbungen schreibt etc. dann währe es für mich kein Grund eine Beziehung auszuschließen. Wenn er aber zu faul sein sollte dann schon, denn ich kann Faulheit generell nicht leiden und daher könnte ich mir dann eine Beziehung auch nicht mehr vorstellen. Daher würde ich an ihrer Stelle genau hinterfragen, warum er arbeitslos ist und wie er sich seine Zukunft konkret vorstellt und da sie sich ja auch erst ein paar mal getroffen haben, können die Gefühle ja auch noch nicht all zu groß sein.
Natürlich schwärmt man als junges Mädchen von seinem neuen Schwarm. wenn er gefällt. Aber so verliebt kann sie wohl nicht gewesen sein. Sie hat den jungen Mann erst zweimal getroffen und beim dritten mal sich schon zurückgezogen. Wenn sie so verliebt gewesen wäre hätte sie zumindest versucht herauszufinden, warum er schon zwei Jahre arbeitslos war und nicht sofort tschüss gesagt.
Ich meine, wenn ein junger Mann von 24 Jahren schon zwei Jahre arbeitslos ist, hat er sich ganz einfach nicht ernstlich bemüht, eine Arbeit zu finden. Zumindest hätte er vorübergehend irgendeine Tätigkeit annehmen können und nebenher weiter nach seinem gelernten (?) oder Traumberuf suchen können. Ich kann aber nicht urteilen, weil ich zu wenige Angaben habe und den Mann nicht kenne. Nur so hart – und in der Art – wie dieses junge Mädchen gehandelt hat, hätte ich das nicht gekonnt. Arbeitslosigkeit könnte auch ihr passieren. Aber mein Interesse wäre auch erloschen, wenn ich festgestellt hätte, dass er keine Lust zum Arbeiten hätte.
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