Partnerbörsen für Akademiker - funktioniert es wirklich

Ihr kennt doch sicherlich auch diese Werbung für Elitepartner und ähnliche Partnerbörsen, die eher für Akademiker gedacht ist. An sich weiß ich nicht so wirklich, was ich davon halten soll und ich weiß auch nicht, ob so etwas wirklich erfolgsversprechend ist. Zwar habe ich einen Freund, der studiert hat und sich bei einer solchen Partnerbörse angemeldet hat, aber die Frauen dort haben ihn jetzt nicht anders behandelt, als wenn er nun diese woanders kennengelernt hätte. Inzwischen hat er eine feste Freundin, die er aber nicht über eine solche Partnerbörse kennengelernt hat, sondern direkt im echten Leben.

Ansonsten kenne ich natürlich noch andere Personen, die studiert haben, aber die haben alle ihre Partner auf "üblichem Wege" als denn über eine spezielle Partnerbörse für Akademiker kennengelernt. Was meint Ihr? Sind diese speziellen Partnerbörsen wirklich erfolgreich oder aber erfolgreicher als normale Partnerbörsen? Könnt Ihr vielleicht einmal von Erfahrungen berichten, die Ihr entweder selbst gemacht habt oder von denen Ihr erfahren habt?

Naja, ich denke schon, dass es sinnvoller ist, seinen Partner im "normalen" Leben zu suchen bzw. zu finden, aber das scheint eben für einige Leute nicht so einfach zu sein. Von daher finde ich solche Partnerbörsen auch nicht schlecht. Ich glaube auch, dass studierte Menschen eher an Partnern/Partnerinnen interessiert sind, die ebenfalls studiert sind. Versteht das nicht falsch, ich will hier niemanden schlecht reden, aber ich denke schon, dass die meisten Leute "ihresgleichen" suchen.

Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umsehe, ist es auch eher so, dass Leute die studiert haben, auch einen Partner haben, der ebenfalls studiert hat. Ich will nicht sagen, dass andere Leute nicht gebildet sind, aber man hat vielleicht schon ein wenig mehr Gemeinsamkeiten und mehr Gesprächsthemen. Und in speziellen Partnerbörsen für Akademiker findet man eben auch gleichgesinnte Leute.

Ich halte grundsätzlich nicht so viel von irgendwelchen Partnerbörsen, so dass ich auch bei Elitepartner und Co. ziemlich skeptisch bin. Ich finde es besser, wenn man sich entweder direkt im realen Leben kennenlernt oder sich im Internet praktisch zufällig über den Weg läuft. Ich fotografiere zum Beispiel Industriekultur und habe über dieses Hobby mal eine Freundin kennengelernt - übrigens auch im Internet. Wir waren beide nicht gezielt auf der Suche nach einer Partnerschaft, es hat sich einfach so ergeben. Partnerbörsen hingegen haben immer diesen Hintergrund, dass Menschen mehr oder weniger krampfhaft auf der Suche nach einem Partner sind. Das betrifft die Partnerbörsen für Akademiker ebenso wie die allgemeinen Partnerbörsen.

Grundsätzlich vertrete ich aber auch die Meinung, dass gleich und gleich sich gern gesellt. Ich habe selbst auch die Erfahrung gemacht, sowohl bei mir selbst als auch in meinem weiteren Umfeld, dass meistens die Leute zusammenfinden, die einen ähnlichen Hintergrund mitbringen. Es gab auch Ausnahmen, allerdings habe ich persönlich bisher das bessere Gefühl gehabt, wenn jemand einen vergleichbaren Hintergrund mitbringt. Es geht nicht primär darum, dass jemand studiert oder bereits mit dem Studium fertig ist. Bei aller Kritik für die üblichen Klischees und das gängige Schubladendenken muss man oft auch einfach sehen, dass Akademiker oft andere Interessen haben als zum Beispiel diejenigen, die vielleicht nie Interesse an (Weiter-)Bildung hatten. Verbunden mit diesem Akademiker-Status ist oft auch ein höheres Einkommen, wodurch manche Interessen überhaupt erst ausgelebt werden können, zum Beispiel teurere Hobbys wie das Reisen, Segeln oder ähnliches.

Eine Kommilitonin von mir hatte sich vor einiger Zeit bei einer Singlebörse angemeldet, die sich auch eher an gut ausgebildete Menschen mit einem gewissen Lebensstandard wendet. Diese Seite ist allerdings kostenlos. Die Kommilitonin hat über diese Internetseite auch schon zwei Männer kennengelernt. Mit dem einen war sie auch eine Weile zusammen, allerdings ist er dann beruflich in die Schweiz gezogen und so endete diese Geschichte dann auch. Insgesamt hat sie aber scheinbar ganz gute Erfahrungen mit der Seite gesammelt. Ansonsten kenne ich eigentlich niemanden, der sich gezielt auf einer Singlebörse oder gar bei einer kostenpflichtigen Partnervermittlung angemeldet hat, die sich vor allem an Akademiker richtet.

Die Leute, welche bei diesen speziellen Partnerbörsen angemeldet sind, benehmen sich auch nicht anders, wie auf anderen Portalen. Antworten sind oftmals unter ihrem Niveau, so das sich diese Investition nicht wirklich lohnt. Jedenfalls ist das meine Sicht, da ich ein solches Portal vor einiger Zeit mal getestet habe.

Was dort besonders auffällt, das man keinen persönlichen Kontakt zu anderen Usern aufbauen kann, wenn man nicht den kostenpflichtigen Zugang nutzt. Wenn man es kostenlos nutzen will, sieht man weder die Nachrichten, noch kann man selbst antworten. Dazu stehen dann nur vorgefertigte Textbausteine zur Verfügung. Fazit aus meiner Sicht ist dabei nur, das es ein Mittel ist um den vermeintlichen studierten Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Allerdings überprüft eben auch niemand, ob man wirklich den akademischen Abschluss hat oder gar Niveau besitzt. Anmelden kann sich also jeder Depp und dort sein Unwesen treiben, sofern er brav seinen Mitgliedsbeitrag bezahlt.

@SuperGrobi, ich kann es ja schon verstehen, wenn man unter seinesgleichen bleiben möchte. Aber andererseits denke ich auch, man verbaut sich damit vielleicht selbst mal den Weg zu einer glücklichen Partnerschaft, wenn man sich ausschließlich auf eine Person einlassen möchte, die in etwa den gleichen Bildungsstandard haben will. Jedenfalls sähe ich es nicht als alleinigen Grund an, sich dort anzumelden, aber ich finde es ganz spannend, dass solche Partnerbörsen durchaus ihren Zulauf haben.

@Punktedieb, das wäre jetzt auch schon eine andere Frage gewesen, nämlich, ob es irgendwie überprüft wird, dass jemand ein abgeschlossenes Studium hat. Ist dies nicht der Fall, ist es doch mehr oder weniger eine sinnlose Aktion, sich dort anzumelden. Auch, dass man quasi dafür zahlen muss, wenn man jemanden kennenlernen möchte, ist etwas, was mir suspekt ist. Jedenfalls unterscheidet es sich nun nicht sonderlich von anderen Kennenlernbörsen, so etwas gibt es ja nicht nur, wenn man eine Partnerschaft eingehen möchte.

Bevor ich geheiratet habe, waren diese Akademiker-Börsen auch schon sehr stark im Kommen. Zwar noch nicht so intensiv in den Medien, aber man fand schon überall Werbung. Nach einer gescheiterten Beziehung habe ich mich auch einmal dort angemeldet. 30 Tage waren damals kostenlos und dementsprechend wollte ich es auch einmal ausprobieren. Meine Erfahrung war jedoch nicht unbedingt positiv.

Hauptsächlich findet man Männer zwischen 35 und 50. Wobei jüngere Singles nicht ausgeschlossen sind. Ich habe damals einige angeschrieben und eigentlich nur sehr selten eine Antwort bekommen. Was vielleicht auch daran lag, dass ich selbst mein Akademikerlaufbahn vorzeitig abgebrochen hatte. Solche Personen sind auch viel vertreten. Leute, die einen Akademiker wollen und selbst gar nicht in das Profil passen. Auch ich habe dort ein bis zwei Männer kennengelernt, musste aber feststellen, dass diese Personen gar keine Akademiker waren, sondern einfache Packer oder Maler. Ich persönlich habe nichts dagegen, aber man erwartet etwas anderes. Gerade da die Preise extrem hoch sind.

Ganz ehrlich, das Geld kann man sich sparen. Auf jeder anderen Single-Börse lernt man sogar besser Singles kennen. Denn trotz Werbung und hohen Preisen sind viele Fakes hier vertreten. Ich zum Beispiel habe meinen Mann bei Fischkopf kennengelernt und musste dafür nichts zahlen.