Welche Krankheiten können Perspektivlosigkeiten auslösen?

vom 20.03.2012, 23:21 Uhr

Hier habe ich gefragt Perspektivlosigkeit - Nur Einbildung oder Realität? . Ich kann mir vorstellen, dass wirkliche Perspektivlosigkeit auch Krankheiten auslösen können, die psychisch bedingt sind und vielleicht auch körperlich bedingt sind. Irgendwie will man diesen Leuten ja auch helfen und ihnen vielleicht mal vor Augen halten, dass so ein Leben, wie sie es führen einfach krank macht. Welche Krankheiten können Perspektivlosigkeit auslösen?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



So wie du sagst, können dadurch psychische Krankheiten wie Burn-Out-Syndrom oder aber Depressionen auftreten. Daraus und durch eine mit der Perspektivlosigkeit verbundenen Selbstaufgabe können auch körperliche Faktoren hinzukommen. Herzkrankheiten, Übergewicht wegen ungesunder Ernährung, Rückenleiden und Kopfschmerzen sind wohl am häufigsten langfristige Folge. Manch einer wird vielleicht auch in eine Sucht wie Alkoholismus oder Drogensucht verfallen. Weitere Folgen und auch psychisch bedingt können soziale Isolation und Panikattacken sein.

Ich denke, dass Persektivlosigkeit auch weiträumig mit Aggressionen, Straffälligkeit und sozialem Abstieg zusammenhängen kann.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke, dass alle Krankheiten, die über eine Erkältung hinausgehen, Perspektivlosigkeit auslösen können. Es kommt immer auf den Zusammenhang und den Einzelfall an. Wenn ich mir den Knöchel breche, und ein halbes Jahr auf Krücken humpele, beeinträchtigt das mein Leben erheblich weniger als wenn der gleiche Unfall einer Ballerina oder einem Profisportler passiert. Die dümmsten Unfälle haben schon Karrieren beendet, und dass man dann schlimmstenfalls auch psychisch erst einmal in ein Loch fällt, kann ich mir durchaus vorstellen. Und voilá, da haben wir das Gefühl der Perspektivlosigkeit. Die Frage war schließlich nicht, ob dieses Gefühl bis ans Lebensende anhalten muss.

Es gibt auch leider genügend chronische Krankheiten, die einen zwar nicht umbringen, aber beispielsweise die Erwerbsfähigkeit mindern oder ganz aufheben. Wenn man jeden Tag Medikamente mit fiesen Nebenwirkungen einnehmen muss, sich die Hälfte der Zeit miserabel fühlt und die andere Hälfte gerade so durch den Tag kommt, sieht es wohl mit der Erfüllung von Karriereträumen und wunder welchen Megaprojekten ziemlich schlecht aus.

Viele Leute lassen sich zwar auch von Krankheiten und Behinderungen nicht unterkriegen und schaffen sich ihre eigene Nische, aber unsere Gesellschaft geht mit den weniger leistungsfähigen Mitgliedern auch nicht gerade zartfühlend um. Auch hier kann ich mir vorstellen, dass manche Leute früher oder später einfach aufgeben und nur noch in den Tag hinein leben. Ich bin auch nicht in der Position, den Betroffenen hier Vorwürfe zu machen, da ich das Gefühl, beispielsweise jeden Tag mit Schmerzen und Schwindel kämpfen zu müssen, glücklicherweise nicht kenne.

Das gleiche gilt natürlich auch für psychische Krankheiten. Auch diese können die Möglichkeiten des Betroffenen, am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teil zu nehmen, stark einschränken. Wenn ich darüber nachdenke, würde ich sogar sagen, dass Krankheiten aller Art zu den Hauptauslösern von Perspektivlosigkeit gehören, wie auch immer man den Begriff genau definieren mag.

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



So ziemlich alles an Krankheiten kann davon ausgelöst werden, sogar eine Grippe. Denn die Perspektivlosigkeit schlägt sich auch auf das Gemüt und die Psyche nieder. Ist damit etwas nicht mehr ganz im Lot, dann funktioniert der Körper auch nicht mehr richtig und begünstigt Erkrankungen jeder Art. Das kann auch eine einfache Erkältung sein oder damit anfangen und sich dann weiter entwickeln zu nahezu allem.

So oder so kann man es drehen und wenden. Sicherlich ist der Beinbruch nicht für jeden direkt eine Katastrophe, aber nicht nur Tänzer und Profisportler haben damit bereits ein Problem. Fällt ein Handwerker ein halbes Jahr aus und ist Selbstständig, dann kommt in dieser Zeit auch kein Geld rein da er nicht arbeiten kann. Oder hat schon einmal jemand einen Dachdecker mit gebrochenen Beinen auf dem Dach hampeln gesehen am Arbeiten? Ich jedenfalls nicht.

Nicht jeder hat einen solch Angenehmen Job und sitzt im Büro und kommt damit zurecht. Ein Armbruch oder ein Beinbruch hätte mich in meinem alten Job ebenfalls einiges gekostet und darunter ggf. auch die Vertragsverlängerung. Damit würde ich auch ohne Job am Ende sitzen und solange das andauert, würde mich auch kein neuer Arbeitgeber einstellen. Ob nach der Genesung noch Angebote vorhanden sind, ist eine ganz andere Frage und sogar das einfache Bein kaputt kann also zu weiteren Erkrankungen führen wenn die Rahmenbedingungen es eben zulassen und ermöglichen.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^