Hölle dank Nachbarn

vom 20.03.2012, 20:48 Uhr

Unter uns im Haus wohnen seit ungefähr einem Jahr neue Leute. Am Anfang gab es zwischen uns und unseren neuen Nachbarn keine Probleme, bis es einmal so weit war. Jeden zweiten Tag hat die Frau bei uns geklingelt weil wir schauen sollten, dass das Kind nicht so laut läuft. Da unser Kind aber nicht durch die Wohnung rennt, haben wir es nicht weiter betrachtet.

Ungefähr jede Woche drauf war dann immer das Gleiche. Jedes mal gab es aber was anderes, was sie gestört hat. Angeblich war unser Kind immer noch laut oder wir sollten keine Party veranstalten, da diese auch laut waren. Lustig an der Sache ist das, dass wir hier nie so was veranstaltet haben.

Es war Horror. Jeden Tag haben sie mit dem Besen gegen die Decke gehauen, wo wir nicht verstanden haben, warum sie das machen. Es wurde aber noch schlimmer. Immer, wenn die Frau bei uns geklingelt hat, hat sie uns und unser Kind beleidigt. Sie hat uns vorgeworfen zum Beispiel dass wir unser Kind schlagen, dass er bestimmt behindert ist oder dass er noch um drei in der Früh wach sein sollte und läuft durch die ganze Wohnung.

Schlimm. Das war die Hölle. Wir haben auf jeden Fall eine Anzeige bei der Polizei wegen Rufmord erstattet und haben uns an Jugendamt gemeldet. Paar Tage später sind zwei nette Frauen zu uns gekommen, deren wir alles erzählt haben. Die haben uns nur den Tipp gegeben, so was zu ignorieren, da sie sehen, das es dem Kleinem gut geht und ihm nichts fehlt.

Unsere Nachbarn haben bald eine Einladung zur Polizei bekommen und das haben wir wieder zu spüren bekommen. Ihr Mann hat meinem Mann ein blaues Auge verpasst, worauf wieder eine neue Anzeige folgte. Außerdem haben wir uns als Eigentümer dieser Wohnung auf die Hausverwaltung gemeldet, was hier los ist, mit der Hoffnung, dass sie uns helfen.

Ich finde es wirklich unglaublich, denn bevor sie hier her eingezogen sind, hat da ein anderer Paar gewohnt. Es war nie was, sie haben sich nie beschwert und es gab wirklich nie Probleme. Die Leute wohnen da immer noch und stressen uns weiter. Sie kommen aber schon zum Glück nicht hoch oder so, aber wenn ich um 16 Uhr zum Beispiel Schnitzel mache, die man klopfen muss, hauen die wieder mit dem Besen gegen die Decke.

Was könnt ihr uns empfehlen, damit wir endlich unsere Ruhe haben? Hat jemand von euch auch bereits so einen Terror erlebt mit den Nachbarn?

» lucieskalova » Beiträge: 153 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Solche Geschichten hört man wohl immer mal, aber ich befürchte, so richtig lässt sich da nichts machen, außer Ihr sucht Euch eine andere Wohnung und zieht um. Was mich interessieren würde, seid Ihr und die neuen Nachbarn die einzigen Partien des Hauses oder gibt es da noch andere Parteien? Wenn ja, wie wird da reagiert und haben die Nachbarn da immer etwas zu meckern? Wussten die Nachbarn vor dem Einzug, dass ein Kind mit im Haus wohnt und haben es dennoch in Kauf genommen? Da sind einige Fragen, die noch offen sind und die ich gern beantwortet haben möchte.

Es gibt zwar Leute, die extrem lärmempfindlich sind, aber in dem Fall sollte man sich fragen, ob ein Haus, welches man mit anderen Mietern oder generell Bewohnern teilt, das richtige Objekt ist. Ansonsten sollte man doch eher ein Einfamilienhaus oder eine gut isolierte Wohnung in Betracht ziehen, nicht aber ein Haus, in dem Familien wohnen und wo es durchaus mal passieren kann, dass es eben etwas lauter ist. Ich meine, ein Kind ist nun mal nicht nur dazu da, dass es still in der Ecke sitzt und leise vor sich hin malt oder spielt.

Sicherlich muss man gewisse Rücksichten nehmen, aber ich denke, wenn man am Nachmittag Schnitzel klopft, ist es nichts, worauf man nun reagieren muss. Das halte ich für absolut überzeugen. Vermutlich stört es die Nachbarn auch, dass Ihr atmet oder etwas in der Richtung. Wie gesagt, mehr als versuchen, den Leuten aus dem Weg zu gehen oder auszuziehen, könnt Ihr nicht machen. Ihr könntet versuchen, die Wohnung etwas schalldichter zu gestalten beziehungsweise es den Nachbarn vorschlagen, dass sie ihre Wohnung so gestalten, aber das kann es ja nun auch nicht sein.

Wir haben solche Nachbarn nicht erlebt, zum Glück. Zwar war unser Nachbar in der alten Wohnung ein Metal-Fan und hat entsprechend oft und gern Musik gehört, die wir auch mitbekommen haben. Aber mich stört so etwas nicht und ich rechne damit auch, wenn man mit mehreren Parteien in einem Haus wohnt. Zwar habe ich auch sehr gern meine Ruhe, aber ich habe kein Problem damit, Kompromisse einzugehen und gewisse Macken anderer zu akzeptieren, sofern sie menschlich sind und dazu gehört definitiv nicht, das man bei regulärer Nutzung einer Wohnung sich über Kleinigkeiten beschwert.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Gegen einen Nachbarn, der Terror machen will, ist kaum anzukommen. Es sei denn man will zu Methoden greifen, die einem doch eher fremd sind – weshalb man eben auch eher das Opfer des Terrors wird, als der Täter. Auch wenn der Nachbar nicht müde wird, genau das Gegenteil zu behaupten.

Zu alten WG-Zeiten hatten wir einen solchen Nachbarn und im Nach herein gesehen: Irgendwann wurde es absurd. Damals kam es einem aber eher vor wie die Hölle, mit einem Teufel im Bademantel, statt einem Dreizack, einen gezückten Besen in der Klaue. Sein einziges Hobby schien es zu sein die brave Mädchen-WG (von den Vermietern selbst eingerichtet!) über ihn, mit blanken Terror zu überziehen. Das einzige andere Hobby, welches im Haus vermutet wurde, hatte mit den deutlichen Schlangenlinien zu tun, die er zuweilen auf dem Rad zurücklegte. Genau genommen könnte die (vermutete und erschnupperte) Ursache der Schlangenlinienfahrten auch der Grund für einige seiner bizarren Aktionen gewesen sein.

Er lauerte Nachts meinen Mitwohnies auf, wenn diese zur Frühschicht zur Post gingen (arme Studenten eben): Er riss die Wohnungstür auf und brüllte, meine ca. 1.60m große und vielleicht 50kg leichte (eher weniger) Mitwohnie solle das infernalische Trampeln im Treppenhaus lassen. Irgendwann war sie kurz davor sich an der Hauswand mit einem Seil herabzulassen, aus lauter Angst. Hilfreich war in dem Fall zwei Umstände: Morgens um drei war ich für gewöhnlich noch am zeichnen und malen (unsolide Grafikernatur, ich), In der wunderbaren Wahnwelt unseres Nachbarns nahm ich die Rolle der bösen Hexe ein. Er vermutete nicht zu Unrecht, das ich in der Lage gewesen wäre seinen Besenstiel auf grässliche Weise zu missbrauchen. Stichwort: Meine wiederholten, lautstarken Äußerungen, bei ihm handele es sich um einen Vampir.

Ich trabte also einige Tage lang mit meiner verschreckten Mitbewohner durchs nächtliche Treppenhaus, dann ließ er die Überfälle bleiben. Als er nach einer Weile dies wieder aufnahm, stand kurz darauf die Polizei mal vor SEINER Tür. Die Polizei, wir hatten sie öfter vor der Tür stehen. Aber an jenem Morgen, so gegen zehn, war der Vogel abgeschossen worden: Zwei maßlos verlegene Polizisten standen da und erklärten uns, unser Nachbar habe sie gerufen, bei uns würde eine Horde Araber Attentate auf ihn planen. Es war ca. 1995, insofern war das noch recht originell.

Wir luden die Polizisten zum Araber suchen in die Wohnung ein, welche mit dem „Streut nur Salz auf unsere Wunden“ Blick eintraten und deutlich machten, das so einige „Details“ ihnen erst vor Ort mitgeteilt worden waren. Damals lernten wir: Wenn der Nachbar nur genug spinnt, kann die Polizei sofort dein Freund werden. Unsere anderen Nachbarn stellten sich auf unsere Seite, nachdem er mal am heiligen Sonntag, morgens um acht eine Stunde lang mit dem Besenstiel auf die Wohnungstür einhämmerte und brüllte, der Lärm solle aufhören. Hat man uns erzählt, denn niemand von uns war daheim.

Ergo: Solchen Leuten kannst du rational nicht beikommen. Die denken und handeln selbst nicht rational, die haben irgendwo was locker und du kannst froh sein, wenn es nur eine Schraube ist. Aus Erfahrung kann ich sagen: Das einzige was manchmal hilft ist deutlich das eigene Revier zu markieren. Aber wer mag schon dauerhaft so unhöflich sein?

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Oh nein, das tut mir Leid für euch mit den Nachbarn. Spätestens wenn man meinem Partner ein blaues Auge geschlagen hätte, wäre ich sofort auf Wohnungssuche gegangen.

Ich habe leider auch mit einem sehr nervigen Nachbarn zu kämpfen seit etwa drei Jahren. Bei uns ziehen die Leute ein und aus, weshalb ich schon sehr viele Nachbarn hatte und es gab noch nie irgendwelchen Probleme. Seit dieser gewisse Nachbar hier eingezogen ist, musste ich mir Ohrstöpsel anschaffen. Ich bin sicher nicht überempfindlich, doch was dieser Nachbar jedes Wochenende abzieht, macht mich fast wahnsinnig. Er feiert jedes Wochenende, teilweise schon ab Donnerstag drei Tage in Folge, Partys. Er und seine besoffenen Freunde tanzen oder eher gesagt stampfen durch seine Wohnung, gröllen und spielen Karaoke. Sie hören dabei so laut Musik, dass ich die Texte hören kann. Ich kenne schon seinen Musikgeschmack. Und als ob es nicht schon ausreichen würde, dass ich nachts keine Ruhe habe, werde ich teilweise auch tagsüber von ihm belästigt. Genauer gesagt von seiner neuen Freundin, die beim Sex schreit, als würde sie gerade misshandelt.

Wir sind nachts natürlich schon mehrfach hochgegangen, um uns zu beschweren, aber es ist jedes Mal nur für diesen Abend leiser geworden. Am nächsten Wochenende war es dann wieder vergessen und er feierte fröhlich weiter. Andere Nachbarn haben auch schon die Polizei gerufen, aber auch das schaffte dauerhaft keine Abhilfe. In der Wohnung, die sich direkt neben seiner befindet, ziehen die Leute übrigens seltsamerweise im 6-Monate-Takt aus...

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Schnitzel um 16 Uhr zu klopfen ist vollkommen in Ordnung, da es dies ja nicht während der Ruhezeit ist, die von 13 Uhr bis 15 Uhr und 22 Uhr bis 7 Uhr ist. Ich habe so etwas zum Glück noch nie erlebt und den Rat mit dem Ignorieren, ist dann wohl auch leichter gesagt als getan, denn es scheint ja wirklich nicht normal zu sein, was sie Eure Nachbarn da erlauben. Es liegt ja auch nie ein Grund vor, der ihr Verhalten sich bei Euch zu beschweren rechtfertigt und beleidigend sollte man auch nicht werden, das ist ein weiteres Armutszeugnis Eurer Nachbarn.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Was bin ich froh, dass ich mit solchen Nachbarn nichts zu tun habe. Über uns wohnt eine einzelne Frau, wo man ab und zu auch mal die Musik hört, seltsame Musik, weil sie Joga macht. Alle paar Wochen kommt ihr Neffe, ein kleiner Junge zu Besuch, der als sehr lebhaftes Kind dann hin und her rennt, was auch nervt. Aber wie gesagt, nur alle paar Wochen, deshalb Schwamm drüber.

Dass ihr sogar damit rechnen müsst, angegriffen zu werden, ist sehr schlimm. Mit einem blauen Auge wäre ich zum Arzt gegangen und hätte mir das Veilchen bescheinigen lassen. Dann hätte ich aufgrund von starken Kopfschmerzen, die er sicherlich hatte, krank gefeiert und den Nachbarn angezeigt. Den Verdienstausfall hätte er dem Arbeitgeber vielleicht zahlen müssen und für deinen Mann noch Schmerzensgeld. Ich würde ihn nicht einfach so davon kommen lassen. Habt ihr schon einmal den Eigentümer der unter euch befindlichen Wohnung angesprochen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich finde das sehr schlimm. Es kann ja nicht sein, dass eure Nachbarn nicht mal die Kinder spielen lassen wollen und gegen die Wand klopfen, wenn du kochst. Gerade auch das blaue Auge ist sehr bedenklich. Ihr habt ja schon die Polizei mit hinein gezogen und auch das Jugendamt, um euch zu schützen. Dabei würde ich es belassen. Grüßt sie ganz normal, aber sonst würde ich sie einfach ignorieren. Dem Kind solltet ihr klar machen, dass die Nachbarn einfach ein bisschen komisch drauf sind und es das Gerade nicht so Ernst nehmen sollte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich glaube, manche Menschen sind nunmal dermaßen streitsüchtig, dass man ihnen nie etwas Recht machen kann, egal wie sehr man es auch versucht. Da Gespräche hier offensichtlich nicht helfen, fürchte ich, werdet ihr keine andere Wahl haben als euch eine neue Wohnung zu suchen. Ich glaube auch nicht, dass es sich positiv auf die Entwicklung eures Kindes auswirken würde, wenn es mitbekommt, wie ihr euch mit den Nachbarn streitet, die Polizei eingeschaltet wird oder sogar wie der eigene Vater verprügelt wird.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Tja, da kann man nicht wirklich viel machen, wenn man nicht mit den gleichen Methoden zurück schlagen möchte wie es die Nachbarn tun. Man sollte sie einfach so gut es geht ignorieren, auch wenn manchen Leuten das sehr schwer fallen wird. Ich wäre auch so jemand, der es nur mit Mühe durchhalten würde. Aber was kann man sonst machen? Die Polizei könnte man zwar verständigen, aber die können die üblen Nachbarn auch nur verwarnen und nicht wirklich etwas ausrichten, was die Situation hinterher besser macht.

Ich selber kenne auch Leute, die ähnliche Probleme mit ihren streitsüchtigen Nachbarn haben, obwohl sie diesen Nachbarn nie etwas getan haben. Sie werden auch ständig beschimpft, ihnen werden Dinge unterstellt, die völlig haltlos sind und sie werden auch bedroht. Alle naselang steht die Polizei vor den Nachbarn, die nichts Böses machen, weil die streitsüchtigen Nachbarn sie wieder angeschwärzt haben, dass sie zum Beispiel ständig Sturm klingeln würden, um zwanzig Flaschen Bier zu bekommen. Es ist schon alles recht verwirrend, aber auch die Polizei wird den streitsüchtigen Nachbarn nicht Herr und kann nichts machen, außer immer wieder zu kommen und nach dem Rechten zu sehen.

Entweder versucht man also mit solchen Nachbarn klar zu kommen oder man zieht in eine andere Wohnung, wenn man die Möglichkeit dazu hat und die Streitereien der Nachbarn endgültig satt hat.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mich interessiert mal, ob eure streitsüchtigen Nachbarn sich inzwischen beruhigt haben oder ob sie ausgezogen sind. Denn das war ja ziemlich heftig, was du geschrieben hast. Da mittlerweile nun zwei Jahre vergangen sind, hoffe ich für euch, dass ihr jetzt Ruhe habt. Du schriebst ja, dass es eine Eigentumswohnung ist, da kann man selbst auch nicht einfach so wieder ausziehen. Deshalb ist eine angenehme Nachbarschaft schon viel wert.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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