Leistungsmissbrauch bei Sozialleistungen tolerieren?
Nehmen wir mal an, ihr habt in eurem Bekanntenkreis jemanden, der Leistungsmissbrauch bei Sozialleistungen begeht, würdet ihr das tolerieren? Was würdet ihr machen, wenn ihr dahinter kommen würdet? Würdet ihr mit demjenigen reden? Wenn er es dennoch macht, würdet ihr denjenigen anschwärzen oder würdet ihr es tolerieren?
Macht man sich nicht mit strafbar, wenn man weiß, dass beispielsweise der Nachbar A schwarz arbeitet? Denkt ihr, dass man sowas tolerieren sollte oder sollte man diese Leute, die Leistungsmissbrauch tätigen direkt anzeigen?
Ich wüsste gar nicht, wie man jemanden anschwärzen könnte. Natürlich könnte man zur Leistungsstelle gehen oder versuchen dort anzurufen, wobei ich nicht weiß, ob das überhaupt jeder dort aufnehmen kann und will. Wenn man als Leistungsbezieher anruft, sind viele in der Hotline nicht einmal in der Lage, jemanden anhand seiner Daten im System zu suchen, wenn man die entsprechenden Nummern nicht zur Hand hat (bzw. wollen oder dürfen es nicht). Und als "Fremder" dürfte man aufgrund Datenschutzlinien nicht einmal Auskunft darüber erhalten, wer Leistungen bezieht. Und selbst wenn es aufgenommen wird, so ist der Kalender der "Kontrolleure" oftmals so voll, dass ich mir fast nicht vorstellen kann, dass sie wegen einer Kleinigkeit sofort irgendwo anrücken.
Bei der genannten Fragestellung frage ich mich, woher man überhaupt weiß, dass jemand Leistungsbetrug begeht. Wenn man sich sicher ist, so muss es doch bereits Gespräche darüber gegeben haben. Andernfalls kann man meiner Meinung nicht davon ausgehen, dass jemand der arbeitet und Leistungen bezieht, schwarz arbeitet. Es gibt hunderttausende Menschen, die so wenig verdienen, dass sie zusätzlich Sozialleistungen in Anspruch nehmen müssen.
Mir wäre meine Zeit dafür zu schade, um mich weiterhin darum zu kümmern. Wenn ich die Zeit und das Bedürfnis hätte, etwas gegen Schwarzarbeit zu unternehmen, würde ich dafür andere Wege suchen, mich einer entsprechenden politischen Gruppe anschließen oder mich beruflich in eine andere Richtung orientieren. Außerdem würde ich vermutlich eher den Betrieb anschwärzen, der Arbeitnehmer schwarz beschäftigt.
Ich finde es nicht gut, wenn man den Staat um Geld betrügt. Deswegen finde ich es auch ganz und gar nicht richtig, wenn man seine Sozialleistungen oder auch andere Leistungen missbraucht.
Persönlich kenne ich auch einige Leute, die immerzu versuchen an Geld vom Staat zu kommen. Oder einfach an mehr Geld. So meldet man einfach einen zweiten Wohnsitz an, damit man höhere Fahrtkostenzuschläge bekommt. Oder man erhält mehr Bafög, weil die Situation mit einer an einer mittlerweile geheilten Krankheit und einer behinderten Person zusammen in einem Haushalt ja so unglaublich belastend ist. Das würde mir im Traum nicht einfallen, so etwas zu nutzen damit man finanziellen Vorteil daraus ziehen kann.
Ich habe aber noch nie jemanden angeschwärzt. Ich weiß auch gar nicht, an welche Stelle ich mich dafür wenden müsste oder wie man weiter vorgeht. Ich möchte ja auch nicht, dass dann mein Name fällt und ich vielleicht noch persönlichen Ärger am Hals habe. Einige dieser Leute sind meine Freunde und die wären sicherlich sehr erfreut, wenn ich sie anschwärzen würde. Ein Einsehen hat aber niemand, wenn man ihn oder sie darauf anspricht dass das was sie machen nicht richtig ist.
Wenn es jemand ist, denn ich persönlich gut kenne und mag (also z.B. Aus der Familie oder guter Freundes- und Bekanntenkreis), dann würde ich ihn drauf ansprechen und ihn versuchen mit Argumenten vom Gegenteil zu überzeugen. So das derjeniger es selbst einsieht und es für die Zukunft unterlässt.
Aber wenn es "nur" ein Nachbar ist, dann würde ich es gleich anzeigen. Ich glaube kaum, dass er Sinn macht mit jemandem den man nicht so gut kennt und daher auch schlecht abschätzen kann, wie die Reaktion ist zu sprechen. Angenommen, derjenige reagiert erbost und frech, dann ist man fast gezwungen es doch noch anzuzeigen. Nur dann hat man unter Umständen einen Feind im Haus.
Also ich würde einen Anonymen Tipp an die Behören weiterleiten. Aber diesen so genau wie möglich (also wann geht er zur Arbeit, wie oft, welcher Betrieb). Eben alles was man weiß und was weiter helfen könnte.
Meiner Meinung nach reicht es nicht aus nur zu wissen, dass jemand Leistungsbetrug begeht, man muss es beweisen können und da wird es schon schwierig. Das nächste wäre die Behörden davon zu überzeugen das sie sich der Sache annehmen und dies wird auch nicht so einfach, da sich nicht wirklich einer dafür verantwortlich fühlt. Also wirst du wohl viel Zeit und Nerven investieren müssen um dies mehr oder weniger zur Anzeige zu bringen.
Ich persönlich kenne auch solch Menschen die Leistungsbetrug begehen und dies eigentlich so offensichtlich, das die Behörden eigentlich von selbst drauf kommen sollten. Anzeigen tue ich sie nicht, weil ich aus Erfahrung weiß das man wie gesagt Beweise braucht und dann ewig eine Rennerei hat, weil sich keiner dafür zuständig fühlt. Von daher ignoriere ich es einfach, als mich drüber auf zu regen.
Gerade bei Nachbarn würde ich mich auch fragen, ob ich mich auf das Risiko eines Nachbarschaftsstreites einlassen möchte. Und wie gesagt, bleibt für mich die Frage offen, woher man das überhaupt so genau wissen will. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand Unbeteiligten direkt erzählt, dass man Leistungsbetrug begeht.
Und bei Freunden oder Familienangehörigen käme ich ehrlich gesagt nicht auf die Idee, sie verpfeifen zu wollen. Stattdessen würde ich eher an die Vernunft der Leute appellieren, denn kaum eine Schwarzarbeit bringt wirkliche finanzielle Vorteile, aber eine Menge Risiken. Und damit meine ich nicht nur, dass Risiko entdeckt zu werden, sondern vor allem fehlende Absicherung durch Versicherungen bei Unfällen und Erkrankungen.
Es kommt darauf an, wie nahe ich der Person stehe. Ist es jemand, mit dem ich regelmäßig Umgang habe und jemand, mit dem ich gut befreundet bin, würde ich schon erstmal das Gespräch suchen und meine Meinung kundtun. Ich bin nämlich nicht gerade begeistert davon, wenn man Sozialleistungen in Anspruch nimmt, auf die man kein Anrecht hat oder wenn man gewisse Dinge ausnutzt. Ich würde versuchen, die Person davon zu überzeugen, es anders zu machen. Wenn die Person aber auf stur schaltet, würde ich mich wohl wenigstens mal erkundigen, wie man da vorgehen kann. Gerade bei Schwarzarbeit gibt es Stellen, an die man sich wenden kann, die das dann auch überprüfen.
Bei entfernten Bekannten oder Nachbarn weiß ich nicht, wie ich damit umgehen würde. Im Grunde genommen sind mir fremde Leute egal, aber wenn die Person herum prahlen würde, dass sie doch schwarz arbeitet oder diese und jene Leistung bezieht, obwohl kein Anrecht darauf besteht, dann würde ich wohl auch etwas unternehmen. Es kommt hier aber ganz auf die Situation an, das kann ich so genau im Vorfeld gar nicht sagen.
Ich habe einen unheimlich stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und wenn es ungerecht zugeht, finde ich das immer schlimm und möchte etwas unternehmen. Inwieweit ich mich dann aber einmische, das hängt wirklich von der Person und den Umständen ab. Aber ich würde meine Meinung sagen, das in jedem Fall und ich würde auch sagen, was ich davon halte und wenn die Person uneinsichtig ist, könnte das auch zu größeren Differenzen führen.
Was ist das wieder für eine Frage, denn es handelt sich dabei doch eigentlich um Betrug oder? Der sogenannte Schwarzarbeiter betrügt im eigentlichen Sinne doch den ehrlichen Steuerzahler, denn er bezieht ja so seine Sozialleistungen völlig zu Unrecht. Sämtliche Sozialleistungen müssen nämlich auch erst einmal erarbeitet werden und das geschieht durch die Arbeitnehmer und auch Arbeitgeber. Wenn nun nur einmal aus theoretischer Sicht jeder schummeln bzw. betrügen würde, würde ja der totale Zusammenbruch der Sozialsysteme mit der Zeit erfolgen.
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